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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jürgenohl, ein Stadtteil verändert sein Gesicht



Professorexabyte
05.11.2012, 20:58
Erinnert ihr euch an meinen Kommentar zur Königsberger Straße?
Diese Bilder sprechen mehr als 1000 Worte. Abriss der Wohnhäuser. Traurige Sache. Und ich hoffe die Gerüchte einer alten Person die im Kramers Eck gesessen hat, und dem Wohnheim der Liegnitzer Straße angehörte, stimmen nicht auch noch... Der Rentner hat mir in einem abendlichen Gespräch erzählt, dass in der Liegnitzer Straße noch ein Wohnblock dem Wohnheim zum Opfer fällt.


Ich glaube aber nicht dran. Die vorderen 2 Häuser gehören Wiederaufbau, und deren Motto ist ja nicht Wiederabreiss. Und das hintere gehört dem sch.... Konzern Gagfah. Die quetschen lieber alles aus ihren Wohnblöcken raus, als selbige abzureissen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ICH KÖNNTE KOTZEN bei dieser Systematischen verschandelung unserer Stadt. In Claustal finden die Studenten keine Wohnung, und in Goslar reisst man sie ab. Es ist doch echt eine Schweinerei.

Professorexabyte
05.11.2012, 20:58
Abgetrennt aus:
Jürgenohl, ein Stadtteil entsteht (http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?t=544)

Erinnert ihr euch an meinen Kommentar zur Königsberger Straße?
Diese Bilder sprechen mehr als 1000 Worte. Abriss der Wohnhäuser. Traurige Sache. Und ich hoffe die Gerüchte einer alten Person die im Kramers Eck gesessen hat, und dem Wohnheim der Liegnitzer Straße angehörte, stimmen nicht auch noch... Der Rentner hat mir in einem abendlichen Gespräch erzählt, dass in der Liegnitzer Straße noch ein Wohnblock dem Wohnheim zum Opfer fällt.


Ich glaube aber nicht dran. Die vorderen 2 Häuser gehören Wiederaufbau, und deren Motto ist ja nicht Wiederabreiss. Und das hintere gehört dem sch.... Konzern Gagfah. Die quetschen lieber alles aus ihren Wohnblöcken raus, als selbige abzureissen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ICH KÖNNTE KOTZEN bei dieser Systematischen verschandelung unserer Stadt. In Claustal finden die Studenten keine Wohnung, und in Goslar reisst man sie ab. Es ist doch echt eine Schweinerei.

märklinist
06.11.2012, 08:59
Meine Güte, die Häuser wurden Anfang der achtziger Jahre saniert, war selber mit an den Arbeiten beteiligt, zumindest, was Installationen angeht. Eigentlich gibt es doch einige Leute die günstigen Wohnraum suchen, warum reist man die Häuser bloß ab? Gut, die Wohnungen waren nicht groß geschnitten, aber für eine oder zwei Personen wäre doch so eine Wohnung ideal. Und wärmeisoliert war auch schon alles. Mancher Hartzer, die in einer Wohnung lebt, wo es durch alle Ritzen pfeift, wäre doch dankbar in einer Wohnung zu wohnen, wo es nicht so zieht und schön warm ist. Da gibt es mit Sicherheit Gebäude, die noch nicht saniert wurden. Warum bietet man den Mietern nicht eine sanierte Wohnung an die auf einen relativen guten Stand ist und reist die nicht sanierten Gebäude ab. Versteh es, wer wolle.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

märklinist
06.11.2012, 09:20
Bin gerade auf eine Jubiläumsbroschüre der GWG gestossen. Dort sind im Hintergrund alte Fotos zu sehen. Würde gerne mal wissen wo die herkommen. Hätte die gerne mal alle.
www.gwg-goslar.de/1381.cbin

Weiß jemand wo die Fotos her sind, so dass man sie mal in "normal" sehen kann?

Ich denke bei den sogenannten Wohngesellschaften, die einst mal im großen Stil sozialen Wohnungsbau betrieben und unterhalten haben, ist anscheinend wohl auch schon die Denkweise für die Reichen eingetreten.
Hier werden Sozialwohnungen, die für sozialschwache bezahlbar waren einfach dem Erdboden gleichgemacht und wahrscheinlich durch Hochpreiswohnungen ersetzt.
Bei manchen Wohnungsbaugesellschaften hat das ganze anscheinend auch System. Es fängt bei den kleinen Mängeln an, die eigentlich zu beseitigen sind, auf mehrfachen Nachhaken, wann denn mal dies oder jenes repariert oder mal erneuert werden sollte, gibt es oftmals blöde Antworten seitens der Wohnungsgesellschaften.
Somit summieren sich die Mängel in einer gewissen Zeitspanne immer weiter und die Instandsetzung kostet dann natürlich richtig Geld. In meinen Augen, ist dieses Vorgehen gewollt. Entmieten in Salamitaktik, alles nach und nach verkommen lassen, bis schließlich der Abriss kommt und alles durch rentable Wohnungen im Sinne der Gesellschaften ersetzt wird. In vielen Fällen werden die garnicht mehr vermietet, sondern man bietet die Wohnung dann zum Kauf an. Somit obliegen dem Wohnungseigentümer alle Kosten und die Wohngesellschaften sind fein raus und häufer ihr Kapital immer weiter an.
Sie treten dann nur noch als Verwalter auf, und veschicken laufend irgendwelche Schreiben, dass das Spielen auf dem Rasen verboten ist, das keine Blumen im Treppenhaus stehen dürfen usw. Man hat dann zwar eine eigene Wohnug, wer es sich leisten kann, aber das drumherum, ist genauso, als wenn man zur Miete wohnt, man kann nicht tun was man möchte, zB. Hundehaltung.
Deutschland und auch Goslar steht in absehbarer Zeit vor dem großen Problem der Altersarmut und steigenden Arbeitslosenzahlen, dadurch enstehen weitere Langzeitabrbeitslose, die Hartzleistungen beziehen müssen. Da fehlt es im katastrophalen Ausmaß an bezahlbarem Wohnraum.

In diesem Sinne
Grüße aus BS

märklinist

Professorexabyte
06.11.2012, 14:09
Nun ich finde, die Häuser abzureissen einfach lächerlich. Aber ich denke mal, es war in diesem Fall nicht zu umgehen. Denn die Kellerdecken hingen durch, da man direkt darüber eine tragende Wand gebaut hat. Also die Statik dieser Gebäude war mangelhaft.

Nun ich habe, ein Andenken mitgenommen. Ich habe einen Stein der Aussenwand der da rausgefallen ist, einfach mitgenommen. Und eine Lichtschalterabdeckung. U.a. habe ich auch die "Licht im Treppenhaus" Schalter von den Briefkästen retten können.

Ich hoffe, dass es bei diesen Blöcken bleiben wird, denn immerhin renoviert die GWG ja auf der anderen Seite ja fleißig.

Andreas
06.11.2012, 19:07
Hallo,

da kommen natürlich viele Faktoren zusammen. Leerstand haben wir genug, ein Überangebot an Wohnungen für 'ne kleine Mark. Ergo Abriss der Gebäude, bei denen eine Sanierung nach heutigen Maßstäben einfach zu teuer ist. So reduziert man das Angebot und hält nebenbei noch die Mietpreise stabil.

In diesem Fall hier finde ich es besonders Schade, die 2-Geschoss-Blöcke an der Königsberger hätte ich unter Denkmalschutz gestellt.

Heute war schon fast der halbe Block abgerissen


http://www.youtube.com/watch?v=NkO2ZEUxHG8

Andreas
27.11.2012, 19:27
Wech isser,

freier Blick auf die Hochhäuser am Tebnitzer Platz

märklinist
21.12.2012, 13:05
Ich komme mal zurück zum Thema.
Von 1963 bis knapp ende 1970 wohnte ich mit meinen Eltern auf der Marienburgerstraße. Wir hatten Verwandtschaft auf der Krugwiese und am Jürgenfeld/Jürgenweg und Klosterstraße.
Ich kann mich noch gut an ein Feld erinnern, oftmals war dort auch roter Klatschmohn zu finden. Das Feld, oder der Acker zog sich von hinter den Häusern An der Krugwiese, bis an die Schrebergärten Marienburgerstraße. Wer hat da noch Bilder von.
Auch die vierspurige Bundesstraße gab es damals noch nicht, zumindest nicht bis 1967.
Und der neue Friedhof, ich weiß es jetzt nicht ganz genau ob er seiner Zeit schon war, aber wenn beschränkte er sich auf einen kleineren Teil als heute gegenüber der Nordharzer Baumschulen.
Auch an das Harzhotel Bären in der Krugwiese war noch nicht zu denken.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Andreas
10.03.2013, 12:30
Aus erster Hand habe ich erfahren, dass noch dieses Jahr mindestens ein Block in der Tilsiter fällt.

Speedy
25.03.2013, 17:55
@Wolfi,

du berichtest von einem 30-prozentigen Leerstand der Wohnungen in Goslar. Das würde ja bedeuten, das fast jede 3. Wohnung leer ist. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.
Ein gewisser Leerstand ist mit Sicherheit vorhanden. Aber bestimmt nich ein so hoher Prozentsatz. Dann würde in der Zeitung viel mehr Anzeigen drinnen sein. Meiner Meinung nach ist die Anzeigenanzahl nicht höher als vor einigen Jahren.

Andreas
10.09.2013, 07:21
Das ist anstelle der Blöcke entstanden

Andreas
16.12.2013, 17:16
Und der nächste Block verschwindet. Die Vorbereitungen für den Abriss haben begonnen.

Andreas
16.12.2013, 17:36
Naja Herr Professor,

in der Straße wird mindestens noch ein Block gefällt.

Andreas
18.12.2013, 08:59
Dass die GWG ein paar Blöcke in Jürgenohl abreißt ist doch einfach nur konsequent. Man passt den Wohnungsbestand der Einwohnersituation an. Goslar hatte zu Spitzenzeiten fast 54.000 Einwohner, heute sind es ohne Vienenburg nur noch 40.000.

Die GWG hat in den letzten Jahren viele Bestandswohnungen saniert und hat so attraktiven Wohnraum geschaffen, was saniert wird muss sich aber auch vermieten lassen. Ich kann mir vorstellen, dass auch Leerstand einiges an Geld kostet – wer soll das finanzieren? Die Einwohnersituation in Goslar wird sich auch langfristig kaum ändern.

Aus unternehmerischer Sicht ist ein Abriss einiger Blöcke einfach nachvollziehbar, als Jürgenohler, Goslarer oder Ex-Jürgenohler sieht das natürlich erstmal traurig aus. Nach dem Abriss klafft erstmal eine Lücke, es entsteht eine Wunde in der einst geschlossenen Bebauung. Die Mieter in den umliegenden Blöcken profitieren jedoch vom Abriss eines Blockes, es gibt mehr Licht in den Wohnungen, man kann weiter gucken und auch die Parkplatzsituation wird entzerrt.

Eines muss ich allerdings auch sagen, die Tilsiter 13 und 15 waren vom Schnitt her sehr schöne Wohnungen, eigentlich schade, dass man die nicht saniert hat und evtl. einen anderen Block hätte abreißen können. Es gibt Blöcke in Jürgenohl die man eher hätte abreißen können, nur reagieren andere Wohnungsunternehmen eben nicht.