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Wolfgang
09.02.2013, 10:43
Streit um einen Straßennamen
Im Goslarer Ortsteil Hahndorf

Zur Vorgeschichte: In den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts war auch in Hahndorf – damals noch selbständiges Dorf – ein zweiter >Bauboom< (= einen ersten hatte es bereits Anfang der 50er-Jahre beim Erstellen der Kleinsthofsiedlung auf dem Gelände der Wüstung Ebelingerode rechts des Weges nach Immenrode gegeben) – ausgebrochen in den Baugebieten „Im Kirchenholze“ und „Über dem Stadtweg“ und hatte damit eine deutliche Ortserweiterung eingeleitet. Neue Straßen entstanden und mussten einen Namen erhalten.
Damals war es >en vogue<, bei der Festlegung neuer Straßennamen auch Begriffe aus Ostdeutschland zu berücksichtigen. Nun waren in Goslar-Jürgenohl schon Städtenamen mit Danzig, Königsberg, Tilsit, Insterburg, Troppau, Lauenburg, Bromberg u.ä.m. – die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! – bereits besetzt. Darum mussten andere Vorbilder herhalten. Der Dorfbuch- und Kulturausschuss des Gemeinderates Hahndorf (= Der Verfasser dieser Zeilen gehörte dem Gremium an.) unter dem Vorsitz des aus Westpreußen stammenden und durch Kriegswirren nach Goslar ‚verschlagenen’ August Lade schlug die Verwendung von Namen bekannter Dichter und Schriftsteller aus den verlorengegangenen Ostgebieten Deutschlands wie Gerhardt Hauptmann, Hermann Sudermann, Agnes Miegel und Joseph v. Eichendorff vor, die auch in Anerkennung der literarischen Leistung dieser genannten Personen vom Gemeinderat einmütig und anstandslos akzeptiert wurden. –
Viele Jahre später kam man dahinter, dass die Straßennamengeberin, die ostpreußische Dichterin Agnes Miegel durch die braune Vergangenheit belastet sei; sie habe sich nicht dagegen gewehrt, dass während der Naziherrschaft mit ihrem Namen und Ruf Missbrauch betrieben wurde. Erschwerend kam hinzu, dass sie Mitglied der Partei war, ohne in irgendeiner Form aktiv zu sein.
Eine Straßennamensänderung wurde ins Gespräch gebracht. Eine Befragung der Anlieger der Agnes-Miegel-Straße ergab jedoch, dass diese eine Veränderung des Straßennamens aus unterschiedlichen Gründen – u.a. wegen der Folgekosten von den so gezielt Befragten rundweg abgelehnt wurde.
Nach ausgiebigen Diskussionen in den verschiedenen Ratsfachausschüssen verständigten sich die Entscheidungsgremien des Rates – Hahndorf gehörte seit 1972 als Ortsteil zu Goslar - auf das Anbringen eines erläuternden Zusatzschildes an den beiden vorhandenen Straßennamenschildern.

Systemcoach
23.02.2013, 12:47
http://www.kul-tours.de/agnes-miegel-goslar-hahndorf.htm

zur notwendigen Wissenserweiterung:

Goslar-Hahndorf und Herzberg: Agnes-Miegel-Straße bleibt

19.4.2011: Die Goslarsche Zeitung berichtete wie folgt: "Am Freitag haben Goslarer SPD-Ortsverein und -Ratsfraktion einen Antrag der Goslarer Linken zur Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße im Stadtteil Hahndorf zum Anlass genommen, die Anwohner per Umfrage am politischen Entscheidungsprozess frühzeitig zu beteiligen .... Die SPD-Umfrage Ende der Woche durch Fraktionsvorstand Anke Berkes und Parteivize Arkadiusz Szczesniak hat nach SPD-Angaben die ziemlich einhellige Meinung der Anlieger ergeben, die Straße nicht umzubenennen." Per Ratsbeschluß vom 22.12.2011 wurde schließlich entschieden, daß die Agnes-Miegel-Straße in Goslar-Hahndorf nicht umbenannt wird.

29.6.2011: Auch in Herzberg/Harz bleibt die Agnes-Miegel-Straße erhalten. Die klare Mehrheit des Verwaltungsausschusses stimmte gegen einen Umbenennungsantrag von Ilyas Cangöz (Die Linke). Zuvor hatte sich in Herzberg bereits die überwältigende Mehrheit der Anwohner gegen eine Umbenennung ausgesprochen.

Nach den jüngsten Forschungsergebnissen ist eine Umbenennung ohnehin nicht mehr zu rechtfertigen. Etliche renommierte Historiker und Literaturwissenschaftler, wie Prof. Paul Leidinger (Warendorf), Dr. Bodo Heimann (Kiel), Dr. Michael Gehler (Hildesheim) oder Dr. phil. Marianne Kopp (Stadtbergen) haben sich in Stellungnahmen und Gutachten ganz klar gegen eine Umbenennung ausgesprochen. Die Wissenschaftler sind sich darüber einig, daß die Bezeichnung Agnes Miegels als "Nazi-Dichterin" jeder sachlichen Grundlage entbehrt. Mehr zu diesem Thema hier:

In der Diskussion um den umstrittenen Straßennamen entscheidet sich die überwältigende Mehrheit der Städte und Gemeinden für den Erhalt ihrer nach der bedeutenden ostpreußischen Dichterin benannten Straßen.

Hatten wir nicht 1967 einen ähnlichen Fall in Hahndorf? Lieber Palstek, erwarte keine Antwort von Wolfgang. Das ist unter seinem Niveau, sofern er überhaupt eins hat. Langsam sind die Ergüsse von ihm zum :puke:

Übrigens, das Wasser im Herzberger Teich in Goslar, einem Statt-Teil von Hahndorf ist um 0,5467 mm innerhalb der letzten 22 msec gestiegen. Wir werden uns wohl darum sorgen machen müssen, wer da reingep ... :O hat.

Nils
23.02.2013, 13:24
Wartet mal ab, bis als nächtes der "Hindenburgring" in Bad Harzburg an der Reihe ist !

Zur Zeit grassiert in ganz Deutschland ein wahrer "Bildersturm" im übertragenem Sinne auf vermeintlich inkorrekte Straßennamen.

Wir sind in einer Zeit angekommen, die uns Toleranz gegen Jedes und Jeden als "Demokratenpflicht" abfordert, aber dabei doch so intolerant wie eine despotische Diktatur ist.

Ein Wunder, daß man die damaligen Namensgeber der Agnes-Miegel-Str. nicht anzeigt wegen "Volksverhetzung" . Dafür würde sich doch sicher der ein oder andere Verein in Golsar finden, oder ? 8)

Systemcoach
23.02.2013, 13:43
6180

So langsam glaube ich das es wirklich eine Krankheit mit dem Namen Schwarmblödheit gibt. Anders wäre sonst nicht zu erklären, warum immer wieder so hirngeschädigte "Österreicher", wie der, den wir schon mal hatten, nachwachsen wie Unkraut. Und die versuchen es diesmal von links. Nur noch eine Frage der Zeit, wann dann Willi Brandt zum angeblichen Nazi abgestempelt wird.

Mögen die, die andere aus ideologischen Beweggründen in den Dreck ziehen, doch mal ihren eigenen Dreck eigenhändig und selbst beseitigen. :evil:

Wolfgang
23.02.2013, 16:23
Da es heute den ganzen Tag heftig schneit und ich auf einen Rollstuhl angewiesen bin, kann ich nicht "eben mal schnell um die Ecke gehen",
um nachzusehen, welcher Text auf dem 'erläuternden Zusatzschild' am Straßenscild "Agnes-Miegel-Straße" steht. Ich werde das aber zu gegebener Zeit nachholen

Wolfgang

Monika Adler
23.02.2013, 16:26
Nachdem ich mich in das Thema "Agnes-Miegel" nun etwas "hineingelesen" habe, würde mich interessieren, was genau auf dem "erläuternden Zusatzschild" steht...

Palstek, wenn da niemand nachsehen geht, werden wir es wohl nicht erfahren. Wolfgang antwortet nicht auf Fragen Gruesse, Monika :$oops! Ich nehme alles zurueck, er hat geantwortet, sorry!

Wolfgang
23.02.2013, 17:36
Stellungnahme zur sachfremden und wenig durchdachten "populären" und vordergründigen >Kritik< an dem Menschen Agnes Miegel:
Allen voreiligen und einseitigen polemischen Kritikern der Dichterin Agnes Miegel, die von vielen als "Simme Ostpteußens", "als "Mutter Ostpreußen" und Weltbürgerin der Poesie" betitelt wurde und noch immern wird, empfehle ich das Büchlein von Marianne Kopp über das Leben und Dichten dieser Frau, ISBN9783870233549, erschienen im
Ardey-Verlag Münster, aufmerksam und genau zu studieren. Der in diesen Zeilen kann man keine Einseitigkeit der Personenbeschreibung
unterstellen.
Wolfgang

Wolfgang
27.02.2013, 13:30
Nachdenken ist manchmal schwierig!
Wer sich über die Namensgebung >Agnes-Miegel-Straße< in Hahndorf echauffiert ohne das nötige 'Hintergrundwissen' zu haben, sollte einmal darüber nachdenken, warum es in Goslar eine
>Heinrich- Pieper-Str.< gibt!
Damit 'ehrt' einen glühenden Antidemiten, der sich bereits in den
20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts - lange,bevor die Nazis die
Macht erhielten - damit sich rühmte, jüdischen Mitbürgern in seinem Hotel (=Achtermann in GS) keine Unterkunft zu gewähren.
(Quelle: GZ am 27. 02. 13, S. 17)
Ein Nachbar der A,-M.-Straße in Hahndorf

Systemcoach
27.02.2013, 15:38
:tb:

Nachdenken ist manchmal schwierig!
Wer sich über die Namensgebung >Agnes-Miegel-Straße< in Hahndorf echauffiert ohne das nötige 'Hintergrundwissen' zu haben, sollte einmal darüber nachdenken, warum es in Goslar eine
>Heinrich- Pieper-Str.< gibt!
Damit 'ehrt' einen glühenden Antidemiten, der sich bereits in den
20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts - lange,bevor die Nazis die
Macht erhielten - damit sich rühmte, jüdischen Mitbürgern in seinem Hotel (=Achtermann in GS) keine Unterkunft zu gewähren.
(Quelle: GZ am 27. 02. 13, S. 17)
Ein Nachbar der A,-M.-Straße in Hahndorf

Jetzt ist das hier also die Zweigstelle Goslarer Geschichten der Harzer Spurensuche, weil deren Internetseite sanft entschlummert.

Wer es noch nicht weiß: Wolfgang ist der Auror dieses Buches und der Absatz läuft wohl nicht soch richtig? :O

<< "Geschichte und Geschichten aus Hahndorf am Harz, Band 1"
Presseinformation

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Neue Chronik von Hahndorf erschienen - „Geschichte und Geschichten aus Hahndorf am Harz, Band 1“
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Gernrode/Goslar. Bekannt ist der in Goslar-Hahndorf wohnende pensionierte Lehrer Wolfgang Janz in der Harzregion durch vielfältiges öffentliches Engagement, unter anderem war er über 40 Jahre als Goslarer Ratsherr und Kreistagsabgeordneter tätig, engagiert sich im Verein Spurensuche Harzregion e.V. und hat zahlreiche heimatkundliche und geschichtliche Veröffentlichungen verfasst.

Nun hat er einen Teil seiner heimatkundlichen Arbeit zusammengefasst und als Buch veröffentlicht. Im Wesentlichen sind es Beiträge rund um seinen Heimatort Hahndorf sowie zur Region Goslar. Mit viel Liebe und noch mehr Fleiß hat er eine Menge von historischen Daten und Fakten zusammengetragen und daraus kleine interessante Geschichten über Historie, Kultur, Landschaft, Menschen und Natur verfasst. Besonders sein umfangreiches Kalendarium für die Zeit von 600 bis 1200 dürfte nicht nur Hahndorfer und Goslarer interessieren. Damit ist ein wichtiges Stück Nordharzer Heimatgeschichte für die Nachwelt festgehalten.

Gestaltet und verlegt hat das Buch mit Paperback-Einband der Verlag Sternal Media, Gernrode.
"Geschichte und Geschichten aus Hahndorf am Harz, Band 1" umfasst 212 Seiten ist ab sofort unter der ISBN 978-3-8391-3779-6 für 18,99 Euro im Buchhandel oder online über www.buch.sternal-media.de zu bestellen.

Wem die Nordharzer Geschichten von Wolfgang Janz gefallen, der kann sich schon auf Band 2 freuen, der in etwa einem Jahr erscheinen wird.

Presse und Medien können unter folgendem Link Rezensionsexemplare anfordern: www.bod.de/rezensionsexemplare.html

Herausgeber:
Sternal Media
Gernrode >>

Anführer mafiöser Organisationen, Trickbetrüger oder Diktatoren wie z. B. Adolf Hitler haben es de facto geschafft, die Bestrebungen vieler Individuen auf ein gemeinsames Ziel auszurichten.

Die bereits vorhandenen faktischen Wertvorstellungen von Menschen sprachen sie an, um sie zu gerichteten, teils koordinierten Handlungen zu motivieren.

Die Bewertung eines anderen Menschen bezeichnet man als Wertschätzung . Sie gründet auf eine innere allgemeine Haltung anderen gegenüber. Wertschätzung betrifft einen Menschen als Ganzes, sein Wesen. Sie ist eher unabhängig von Taten oder Leistung, auch wenn solche die subjektive Einschätzung über eine Person und damit die Wertschätzung beeinflussen.

Wer jetzt manipulieren will, sucht den Schmutz unter dem Fingernagel und macht daraus eine übergroße Müllkippe. Doch er verhält sich nicht anders, als die vorher genannten Typen.

Im Fall von Agnes Miegel haben Leute mit Sachverstand, und dazu zähle ich Willi Brandt, ihr gegenüber wertschätzend gehandelt. Die Lügenverbreiter in Wikipedia sind doch nur jämmerliche Gestalten. Ist schon schlimm, wenn Schwarmblödheit und digitale Demenz zusammenarbeiten.

Es ist eine pathologische kognitive Verzerrung, wenn Wolfgang Janz annimmt, etwas zu wissen, was andere Menschen getan haben, obwohl keine ausreichenden Beweise für die Annahmen vorliegen.

Wer finanziert die Spurensuche? Der gleiche Verein, der den Jäger von fehlerhaften Doktorarbeiten finanziert? Dann kann ja dieses Forum auch Gelder erhalten.:laola:

Wo alle das gleiche sagen, wird nicht viel gedacht (Heiner Geißler)

:aaa:

Nils
27.02.2013, 18:18
6190.....................

Andreas
27.02.2013, 19:35
Lieber Wolfgang,

dein Fachwissen in allen Ehren. Aber! Derartige Diskussionen gehen in diesem Forum am Thema vorbei und sind weder von den Benutzern noch seitens der Administration erwünscht.

Themen wie dieses sind bei den Spurensuchern besser aufgehoben und hier in Zukunft zu unterlassen.

Monika Adler
27.02.2013, 19:49
Mir wird richtig schlecht! Soviel ich mich erinnere hat sich in diesem Forum nur einer negativ zur Agnes Miegels Strassenbenennung geaeussert. Und das , ehe wir uns mit den Umstaenden richtig bekannt machten. Warum werden wir denn jetzt angegriffen, als wenn wir das Thema erfunden haetten? Die Menschen, die hier zu diesem Thema schrieben, haben sich nach meiner Erfahrung fuer die Vorsicht ausgesprochen, Agnes Miegel zu verdammen. Ist alles hier nachzulesen.Warum werden wir jetzt angegriffen wegen einer Strasse in Goslar, wo niemand etwas dagegen hatte, ebenso wie Agnes Miegel Strassen anderswo? In meinem Empfinden wird hier der Spiess umgedreht und es wird mir so langsam aeusserst ungemuetlich!!!!!!!!! Monika

karbid
27.02.2013, 20:27
:ironie:
Ich bin für die Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße in Jassir-Arafat-Straße im Gedenken an seinen unermüdlichen Einsatz für die Palästinenser und irgendwie doch gegen die Besatzer!
Spaß bei Seite, sowas gehört hier nicht her. Wir alle wollen hier Spaß an der Sache haben, so jedoch nicht!!!!!

Systemcoach
27.02.2013, 20:46
Lieber Wolfgang,

dein Fachwissen in allen Ehren. Aber! Derartige Diskussionen gehen in diesem Forum am Thema vorbei und sind weder von den Benutzern noch seitens der Administration erwünscht.

Themen wie dieses sind bei den Spurensuchern besser aufgehoben und hier in Zukunft zu unterlassen.

Danke Andreas für Deine deutlichen Worte:

Es ist schön zu lesen, dass es vielen aufgefalleN ist, das dieses Forum von Wolfgang so benutzt wurde, dass ich nur schreiben kann: DAS IST MISSBRAUCH1

Wolfgang
28.02.2013, 09:55
Zur Klarstellung:
Damit sich manche aufgeregte Gemüter wieder wieder etwas beruhigen können, gebe ich zur Kenntnis, dass wie fast alle NSDAP-Miglieder Agnes Miegel ein Entnazifizierungsverfahren über sich ergehen lassen musste. Dabei kam man zu dem Ergebnis laut Schreiben vom 12. 02. 1949 des Hauptausschusses in Hannover
"In dem Entnazifizierungsverfahren gegen Dr. h.c. Miegel, Agnes,
geboren am 9.3.1879 in Königsberg/Pr. wohnhaft Bad Nenndorf,
Hindenburgstr. 8, Beruf Schriftstellerin ergeht auf Antrag des
öffentlichen Klägers vom 12.2.1949 auf Grund dern Verordnung
über Rechtsgrundsätze der Entnazifizierung im Lande Niedersachsen vom 3.7.1948 und § 19 der Verordnung über das Verfahren zur Fortführung und zum Abschluß der Entnazifizierung
im Lande Niedersachsen vom 30.3.1948 im schriftlichen Verfahren
folgende Entscheidung:
1. Frau Dr. h.c. Miegel ist entlastet. (Kategorie V)
2. Die Gebühren werden erlassen, Härtefall"

Speedy
28.02.2013, 10:55
Was hat das ganze jetzt mit Goslar zu tun?

Nur weil eine Straße den Namen der Frau trägt, muß hier das Forum kein politischer Schauplatz werden.

uwe unten
28.02.2013, 21:16
hallo
nils ,das bild allein sagt alles . ich vor etlichen jahren mal den mdr angeschrieben : sie zeigen ja jeden mist zum xten mal . warum nicht mal was zum lachen oder weinen .wiederholen sie einfach mal wie früher montag nach dem heimatfilm -früher willy schwabes rumpelkammer- den schwarzen kanal mit sudel ede . da ich republikflüchtiger bin möchte mal in erinnerungen schwelgen . die 20 j.ährigen kennen ihn ja nicht mehr . ich hab die letzte sendung noch im kopf , die kürzeste sendung vom DFF in diesem sinne : allzeit " breit"

Glück Auf Uwe

Golfpunk
28.02.2013, 23:35
>Heinrich- Pieper-Str.
Damit 'ehrt' einen glühenden Antidemiten, der sich bereits in den
20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts - lange,bevor die Nazis die
Macht erhielten - damit sich rühmte, jüdischen Mitbürgern in seinem Hotel (=Achtermann in GS) keine Unterkunft zu gewähren.
(Quelle: GZ am 27. 02. 13, S. 17)

Meines Wissens handelt es sich um den Niedersächsichen Hof, oder betrieb er beide Hotels???

Zur aller Güte ein Kompromissvorschlag: Man ändert nur den Nachnamen, Heinrich bleibt bestehen und hängt ein " Oberhuber" dran. Und Hotelier ist er auch. Und hat hoffentlich keine Vergangenheit...... :D

Wolfgang
24.03.2013, 12:00
Hahndorfer Straßennamen

Es gab einmal eine Zeit – sie endete auf der Mitte des 20. Jahrhunderts – da hatte Hahndorf noch keine offiziellen Straßen- und Wegenamen. Die im Ort vorhandenen Gebäude – einschließlich der Kirche und des Schulgebäudes – wurden einfach durchnumeriert; bis zur Änderung des Systems war man bis zur Nummer 111 gekommen.
Wer hat sich schon einmal über die Herkunft und Bedeutung der Namen der Hahndorfer Straßen Gedanken gemacht? Bei genauerem Hinsehen und –hören stößt man auf interessante Einzelheiten. Wenn man will, lassen die Namen sich in verschiedene Gruppen einteilen.
Da wäre zunächst die Gruppe derer, die etwas aussagen über ihre Lage im Dorfe. In der Ortsmitte liegt der Mittelring, der aber nicht den Charakter einer Ringstraße hat. Der Nordwinkel, gelegentlich auch ‚Schweinewinkel’ genannt, liegt im Norden des Ortes. Die Sülbachstraße hat ihren Namen von einem nördlichen im Taleinschnitt verlaufenden, begradigten, früher stark mäandierenden Bachlauf; diese Straße trug früher den Namen ‚Schulstraße’, benannt nach der zu Beginn (=1909) des 20. Jahrhunderts errichteten Schulgebäude.
Leichter ist es beim der Jerstedter Straße. Sie führt ins Nachbardorf Jerstedt. Und auf dem Stadtweg kommt man in die Stadt Goslar. Namentlich nicht mehr zu erkennen ist die Immenrode führende Kreisstraße ‚Immenröder Straße; denn sie heißt heute Försterbergstraße, weil sie den Försterberg tangiert.
Von der Försterbergstraße zweigen zwei Straßen ab, die ihre Bezeichnung von Flurnamen haben: Einmal die Hahndorfer Landwehr und die Stichstraße Am Wartekamp. Am ‚Pass’ über den Försterberg lag als ‚Außenposten’ der Goslarer der Goslarer Wehranlagen die „Hahndorfer Landwehr“ = als Frühwarnanlage bei feindlichem Angriff.
Die von der Hahndorfer Landwehr rechtwinklig abzweigende Straße Am Grauhöfer Holze gehört ebenso zu den Flurnamen tragenden Straßen wie die in der Kleinsthofsiedlung – im Volksmund gelegentlich ‚Klein Korea’ genannt – Vierbergestraße (= die ‚Vierberge’ sind Teile des Salzgitterschen Höhenzuges) und Am Weinberg (= der südlich im Feld erkennbare Hügel trägt diesen Namen und lässt auf früheren Weinanbau schließen):
Zu den Flurnamenträgern auch Weißer Weg, In den Schlagackern) und Zum Bohrfeld; hier wurde vor einem halben Jahrhundert nach dem ‚Schwarzen Gold’ gemutet. Aber auch Am Weidenbrunnen und Am Gräbicht zählen zu dieser Kategorie von Namensträgern, ebenso wie der Muhlhofsweg oder die Hofbreite (= sie hieß einst ‚Rosenstraße’ und Am Paterhof; die beiden letzten Bezeichnungen auf den einstigen Besitz des ehemaligen Klosters Riechenberg (= ein ‚Pater’ ist eine andere Bezeichnung für einen ‚Mönch’, mehrere Mönche wurden oft als „Patres“ angeredet (Pater=Vater).
Auf Berufsbezeichnungen wird bei örtlichen Straßenamen auch zurückgegriffen. In der Schmiedestraße stand einst die Dorfschmiede, die zum ‚Besohlen’ der Zugpferde aus der Landwirtschaft und für die eisernen Wagenreifen stark frequentiert wurde. Und die Wasserstraße müsste eigentlich ‚Baderstraße’; ein >Bader< - eine heute nicht mehr gebräuchliche Berufsbezeichnung – war hier zuhause und zuständig für das Rasieren (= auch ggf. von Leichen), Schröpfen und Ausdrücken von Furunkel etc. – war hier zuhause. –
Der nahegelegene Wald hat ‚Pate gestanden’ bei Amselweg und Finkenweg. Und der Wiesenweg führte zu Wiesenflächen. Der Grubenweg war der kürzeste Weg zur Arbeit für die Bergleute zur Grube Fortuna und Eisengrube vor Dörnten.
Zwei Wege tragen die Namen von einst in Hahndorf bekannten Persölichkeitn; beide liegen im Baugebiet Goslar-Hahndorf Nord II: Bürgermeister Manfred Stoewenau und Hauptlehrer Rudolf Kastellan.
Doch auch an Frauen wird erinnert. Die Ida-Könnecke-Straße nennt eine einstmals in Hahndorf tätige bekannte und beliebte Hebamme. Im Astrid-Lindgren-Weg stehen Schwedenhäuser; auf Wunsch des Bauherrn sollte der Erschließungsweg einen Bezug zu Schweden haben. Der Elisabeth-Miehe-Weg auf dem Gelände des gewesenen Sägewerks am Stadtweg setzt der Frau ein ‚Denkmal’, die durch Einheiratung in die ortsansässigen Sippe Miehe das notwendige Geld für den Aufbau der Firma mitbrachte.
Bei der Erschließung des nördlich der oberen Wasserstraße liegenden Baugebietes brauchte man neue Straßennamen. Innerhalb des Gemeinderates entschied man sich auf Empfehlung des vorbereitenden Fachausschusses – dessen Vorsitzender aus Westpreußen stammte – für ostdeutsche Dichternamen: So entstanden Sudermannstraße,. Eichendorffstraße und Agnes-Miegel-Straße; zu ihnen gesellte sich der Gorch-Fock-Weg. Eine Stichstraße bekam den Namen Im Kirchenhulze, weil das bebaute Gebiet als Land der Kirchengemeinde Hahndorf gehört; die Hausbesitzer bezahlen seitdem Erbpacht.