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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Junior Werke



Andreas
01.03.2010, 08:09
Hallo,

über die Junior-Werke findet man auch fast gar nichts mehr.
Lediglich ein Bild des Casinos habe ich im Netz gefunden.
http://www.verner-panton.com/imgPrj/Panton_pic647/VP-03-H806-C.jpg

http://www.verner-panton.com/de/spaces/archive/247/

Über die Geschichte des Werkes findet man gar nichts.

Nach dem Junior-Werk zog in den 1980er jahren Möbel Unger in die Verwaltung, hinten neben dem ehemaligen Casion war Goslars erster Baumarkt, der Logo-Baumarkt.
Nach Unger zog Trinks in die Verwaltung ein.

Hat jemand mehr Infos über Junior?

Andreas
10.03.2010, 07:36
Mühsam aber sicher kommt doch so einiges zu Tage.

Das Unternehmen wurde später wohl noch umbenannt in JFF.
Was aus Alco wurde, weiß ich noch nicht aber das Junior Trelement lebt weiter.

http://www.junior-trelement.de/

Anke
10.03.2010, 17:07
1970 hat ALCO/ Junior mit dem Trelement den
iF Product Design Award bekommen

Andreas
18.03.2010, 15:30
Der Junior-Systembau lebt auch weiter, zumindest der Website nach zu urteilen.
Das Firmengelände in Jerstedt spricht jedoch eine andere Sprache.

Junior-Systembau (http://www.junior-systembau.de/)

http://www.junior-systembau.de/Grafiken/Firmenlogo_Framerahmen.gifhttp://www.junior-systembau.de/welcome-animation.gif

bergland
05.11.2010, 17:40
zitiere mal aus den Geyer Buch : Golsar im Krieg und Danach 1939-1965

Th.k.Peter Schenning stellte 1948 aus dem Nichts mit einfallsreichtum und Mut das "Junior Werk" auf die Beine . In einer Baracke " Im Schleeke " begann alles , zunächst war es Holzspielzeug , kurze Zeit später Holzfenster.
Bei den ersten Wohnungsneubauten 1948 mit 30 Häusern lieferten die Junior Werke die Fenster und auch die Schule in Sudmerberg wurden 1949 mit Fenstern der Junior Werke bestückt.

bergland
17.11.2010, 15:54
aus der GZ vom 17.11.2010

Goslars Ehrenbürger Peter Schenning gestorben
Im Alter von 87 Jahren ist am Dienstag Goslars Ehrenbürger Peter Schenning gestorben. Dass moderne Kunst in Goslar den bekannten hohen Stellenwert genießt, ist in erster Linie dem Verstorbenen und seinem Durchsetzungsvermögen zu verdanken. Für Schenning, der 1948 aus dem Nichts die Junior-Werke aufbaute stand das Wohl seiner Heimatstadt stets im Mittelpunkt. Sie dankte es ihm mit der höchsten Auszeichnung, die sie zu vergeben hat, der Ehrenbürgerwürde.

Anke
17.11.2010, 21:17
aus der GZ vom 17.11.2010

Goslars Ehrenbürger Peter Schenning gestorben
Im Alter von 87 Jahren ist am Dienstag Goslars Ehrenbürger Peter Schenning gestorben.

Och neee :O:( Das muß ich gleich meiner Mutter erzählen. Sie war die
Sekretärin von Herrm Schenning

Andreas
16.01.2011, 14:11
28.04.1969

ARCHITEKTUR / HANNOVER-MESSE
Heim auf der Halle

....
Gegen Hitzschlag und Ermüdung sollen vom nächsten Jahr an auch die Aussteller (dieses Jahr: 5276) gefeit sein, und sogar für Höhenwanderung wird gesorgt werden: auf dem Dach der "Halle 17 neu".

Wie in den letzten Jahren werden sich auch diesmal noch die strapazierten Aussteller, um sich zu erholen zu Löwenbräu und Haxe in die "Münchner Halle" drängen oder über verstopfte Straßen in ihr Stadtquartier quälen. In Zukunft brauchen sie statt dessen nur im Lift aufs Dach zu fahren ins eigene Heim.

Die Idee, das Flachdach der neuen Halle 17, die derzeit für 45 Millionen Mark auf einer Grundfläche von 80 000 Quadratmetern errichtet wird, nicht -- wie zunächst geplant -- mit parkenden Autos, sondern mit rund tausend Bungalows zu befrachten, kam dem Dipl.-Ing. Ernst Pätzold, 58, Vorstandsmitglied der "Deutschen Messe- und Ausstellungs-AG" zu Hannover, in einer "stillen Stunde zu Hause".

Die Verwirklichung schien zunächst schwierig: Die marktgängigen Fertighelme waren entweder zu teuer, zu schwer oder nicht feuersicher. Zudem erweckten erste Modellzeichnungen den Eindruck eines Barackendorfes. Betrachter fanden: "Scheußlich, eine Zigarrenkiste neben der anderen."

Eine praktikable Lösung offerierte schließlich das "Junior-Werk" in Goslar, das bereits die Fenster für den "Langen Eugen" in Bonn und die Fassade am Dreh-Restaurant des Hamburger Fernsehturms geliefert hatte. Die Junior-Leute schlugen vor, die Dachappartements sechseckig nach dem sogenannten Trelement-Bausystem zu errichten.

Das Goslarer Fertigbau-System entstand, wie Trelement-Verkaufsleiter Hans-Ulrich Kleist formulierte, "aus der Idee, die Vorteile der völlig individuellen Gestaltung mit denen der Fertigteilbauweise zu verbinden". Kernstück des Trelement-Systems ist

* eine Aluminium-Tragkonstruktion aus wenigen standardisierten Bauteilen, die ebenso wie Wände, Fußböden, Decken, Türen und Fenster vorgefertigt werden, sowie

* ein Grundrißraster aus lauter gleichseitigen Dreiecken, die als "Baukasteneinheiten" wie Waben miteinander kombiniert werden können.

So ergeben beispielsweise sechs solcher Dreiecke (Seitenlänge: 2,30 Meter), um einen gemeinsamen Mittelpunkt gruppiert, einen Sechseckraum von 13,8 Quadratmetern Größe -- Kernzelle auch bei den Messedach-Bungalows. Architekten, so auch der hannoversche Diplomingenieur Ernst-Friedrich Brockmann, der die neue Messehalle plante, loben die Sechseck-Idee: "So ein dem Kreis angenäherter Raum hat immer etwas Harmonisches, Fließendes, Menschliches -- im Gegensatz zur kubischen Form."

Zudem sollen sich, da es keine 90-Grad-Zimmerecken gibt, in den fast runden Sechsecken mit ihren 120-Grad-Winkeln "entscheidende Vorteile für die Raumnutzung ergehen" (Kleist) -- ganz abgesehen von einem psychologischen Nutzeffekt: Die gegegenüberliegenden Wände eines Sechsecks stehen weniger nah beisammen als die Wände eines rechteckigen Zimmers gleicher Fläche, die Räume wirken dadurch größer, als sie eigentlich sind.

Die "gänzlich neue Vielgestaltigkeit" dieser Bauweise, so erläuterte Kleist, sei mittlerweile mehrfach erprobt. Im neuen Sechseck-Stil wurden bereits in Goslar ein Kindergarten, in Celle ein Wohnhaus, in Salzgitter ein Vortragssaal und in Frankfurt das Büro einer Werbeagentur errichtet. Tankstellen, Schwimmhallen und sogar eine sechseckige Trauerhalle sind in der Planung.

Die hannoverschen Dach-Sechsecke sollen mit Vorraum, Sanitärraum und Wohn-Schlaf-Appartement 23 Quadratmeter groß sein und je nach Ausstattung zwischen 11 000 und 15 000 Mark kosten. Der Baugrund auf dem Dach kostet zusätzlich 4000 Mark für fünf Jahre. Bislang größter Abnehmer ist die Siemens AG, sie bestellte gleich zehn Bungalows.
...



DER SPIEGEL 18/1969
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Andreas
30.07.2011, 11:01
Hallo Gemeinde,

hier ein Scan aus einem Goslar-Buch von 1965:

Susanne-K.
19.09.2013, 20:07
zitiere mal aus den Geyer Buch : Golsar im Krieg und Danach 1939-1965

Th.k.Peter Schenning stellte 1948 aus dem Nichts mit einfallsreichtum und Mut das "Junior Werk" auf die Beine . In einer Baracke " Im Schleeke " begann alles , zunächst war es Holzspielzeug , kurze Zeit später Holzfenster.
Bei den ersten Wohnungsneubauten 1948 mit 30 Häusern lieferten die Junior Werke die Fenster und auch die Schule in Sudmerberg wurden 1949 mit Fenstern der Junior Werke bestückt.

1981: Schenning trennte sich vom internationalen Teil seines Unternehmens
1984: Zusammenbruch des Unternehmens. 400 Mitarbeiter wurden arbeitslos. Das Inventar wurde versteigert.

"1948 gründete Schenning das Junior-Werk und führte es an die Spitze unter den deutschen Fenster- und Aluminiumbaubetrieben. Schon vor dem Verkauf seiner Firma galt Schennings Interesse der modernen Kunst: die Junior-Galerien boten vielen Menschen – auch jenen, die nicht zu den regelmäßigen Besuchern von Museen und Ausstellungen gehörten – einen ersten Zugang zur Moderne. Mit der Gründung des „Vereins zur Förderung moderner Kunst e.V.“ und der Initiative zur Schaffung des Kaiserrings, Kunstpreis der Stadt Goslar, machte sich Th. K. P. Schenning einen Namen im Bereich der modernen Kunst.
Mit der ebenfalls von Schenning initiierten Gründung des Mönchehaus Museums (1978) erhielt die moderne Kunst ihren festen Platz in Goslar"
http://www.beobachter-online.de/goslar/lokales/stadt-goslar-trauert-um-ehrenbuerger-schenning-d3287.html

Andreas
20.09.2013, 07:40
Letzte Wochen waren wir in der Baßgeige spazieren, dabei sind wir am Schulzentrum goldene Aue Vorbei. Dort wird gerade der Pavillon entkernt und vielleicht abgerissen, in meiner Schulzeit war das einfach nur ein Gebäude, jetzt erkennt man, dass es aus Junior Trelement besteht.

Andreas
26.07.2018, 08:13
Dieses und ein ähnliches "UFO" standen in den 80er Jahren noch auf der Wiese vor dem Junior-Hochhaus.

http://www.thefuturohouse.com/Futuro-House-Niedernhausen-Germany.html

http://www.thefuturohouse.com/images/futuros/niedernhausen_072616_3.jpg

A.C.
26.07.2018, 14:51
Oh Mann.
In diesem Ufo-ähnlichen Ding hatte ich sporadisch meinen betriebsinternen Schulungsunterricht zum Bauzeichner.
Gelernt von August '73 - Februar '76 und anschließend noch als Zeichner für den Systemausbau bis September '76. In der Zeit zeichnete ich Fenster für die Uni Göttingen wie im Akkord. Noch richtig am Zeichenbrett. Dann begann der Bund.

Fanden wir anfangs cool, aber nach einiger Zeit aufgrund der Materialausdünstungen gar nicht mehr so lustig. Es roch nach Kunststoff, Kunstharz... ich weiß es aber nicht genau. Aber sicherlich nicht unbedingt gesund.

Was die Grundidee für dieses "Ding" war, entzieht sich meiner Kenntnis. Kann auch sein, dass es nur als Prestigeobjekt gedacht war.
:conf:

A.C.
30.07.2018, 15:59
In meiner Ausbildungszeit florierte der Betrieb rasant.
Super Auftragslage. Viele Mitarbeiter (700 - 800 ?) zu meiner Zeit.
Die Ausbildungsvergütung war für damalige Zeit nicht schlecht. Ich glaube, im 3. Ausbildungsjahr bekam ich 425,- DM!!
Das war so Mitte der 70er Jahre. Zu der Zeit als Disco noch kein Schimpfwort war, es das Sonntagsfahrverbot gab, und die Welt für uns noch halbwegs i.O. war.
Auch an das damals neu eingerichtete "Casino" kann ich mich erinnern. Dank der statischen Aufladung durch den roten Teppichboden hat man an den Trelement-Alustützen immer herrlich einen "gefunkt" bekommen, wenn man sie im vorbeigehen berührte. Das gleiche auch an der Bedientheke.

Leider habe ich in meinem Fundus bisher nichts verwertbares gefunden. Abgesehen von meinem Zeugnis von ALCO, dass meiner Meinung nach eher uninteressant ist.

Aber schön war's doch. http://yoursmiles.org/msmile/fun/m0155.gif

Riade
03.04.2019, 14:59
Mein Vater hat bei Junior bis zum Ende gearbeitet. Die Farbbeschichtung ging dann an Ahrens und Dräger, in einem vom Bleiwerk gemieteten Hallenteil wurde beschichtet, später zog der Betrieb erst nach Schladen - Alstab - um, und noch später nach Osterwiek um. Alstab wurde vor einigen Jahren verkauft.

Ich weiß wo das "Junior"-Logo geblieben ist. :)

Andreas
04.04.2019, 23:42
Ich weiß wo das "Junior"-Logo geblieben ist. :)


Hehe,

ich ahne es schon. Bei Dir?

Starkis
23.07.2023, 13:24
Liebe Goslarer,
wir sind die Starkis und lieben alte Mercedes Heckflossen.
Nun haben wir eine schönes Exemplar ergattert,daß von 1967 - 1979 beim Junior Werk und danach bis 1990 bei Herrn Voltjes in Goslar lief.
Der Mercedes " W110 lang " sollte schon aufgefallen sein :)
Hat da vielleicht einer von Euch nähere Infos oder vielleicht Bilder ?
Viele Grüße
Die Starkis

Maxe 27
23.07.2023, 16:04
Hallo Starkis, liebe Forumgemeinde,

das von euch erworbene und hier gezeigte Auto stand viele Jahre in Goslar auf der Bergstraße. Im Juni 1985 habe ich dort fotografiert; der lange Mercedes ist auf der beigefügten Aufnahme zufällig mit drauf.

https://abload.de/img/img6711cda9.jpg (https://abload.de/image.php?img=img6711cda9.jpg)

Und hier noch ein etwas näherer Bildausschnitt. Das Kennzeichen ist zwar so gut wie nicht zu entziffern; aus der Erinnerung heraus müsste es aber GS L 398 oder 198 gelautet haben.

https://abload.de/img/img672tsec6.jpg (https://abload.de/image.php?img=img672tsec6.jpg)


Herzlichst Maxe 27

Starkis
23.07.2023, 18:46
Hut ab Maxe 27,
das Kennzeichen war wirklich GS-L398 :) .
Vielen Dank für dieses schöne Bild.
Herzliche Grüße
Die Starkis

Alfred E. Neumann
24.07.2023, 09:18
Ich kann zwar nichts zur Frage beitragen, erinnere mich aber an dieses Auto (wir nannten es immer "Pullmann"), das im Schleeke bei Junior stand und an dem ich ungezählte Male vorbeikam. Wurde die Langversion bei Mercedes gebaut oder war das ein Sonderumbau eines anderen Herstellers?

Starkis
24.07.2023, 11:42
Hallo Alfred,
die " 200D W110 lang " wurden in kleiner Stückzahl von Mercedes gebaut.
Viele Grüße
Die Starkis

Onkel Hotte
25.07.2023, 10:17
Schönes Auto,
wahrscheinlich ist der 2 Liter Motor mit 95 PS verbaut, die Fahrleistungen waren für das Gewicht und die Größe damals recht gut. Ich weis nicht ob in der Langversion auch der 55 PS Dieselmotor verbaut wurde. Diese Autos hatten sehr bescheidene Fahrleistungen.

m.f.G.

Alfred E. Neumann
25.07.2023, 10:39
Denn 200D mit 55 PS nannten wir damals "Unimog Sport":D

Starkis
25.07.2023, 14:33
Hallo ihr zwei :)
Die wurden nur als "Unimog Sportdiesel" gebaut und diesen hat Herr Schenning nach 3 Jahren auf 2 Liter Benziner mit 95 PS umbauen lassen.
Viele Grüße
Die Starkis