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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bergmännische Begriffe - Daten, Fakten & Dokumentationen



Andreas
05.01.2010, 14:34
A
Abteufen - Einen Schacht niederbringen, Siehe auch Teufe
Abwetter - Abführung verbrauchter Luft und schädlicher Gase wie CH4
Abraumhalde - Künstlich aufgeworfenen Hügel, der aus dem ausgeräumten, wertlosen Material (bergmännisch taubes Gestein, Berge) besteht, das beim Abbau von Rohstoffen anfällt. Mit den Aufschüttungen oder Kippen entledigt man sich dieses Abraums
Alter Mann - verlassener oder eingestürzter Grubenbau, ausgeerzter, ausgekohlter Grubenbau
Anfahren - Sich nach Untertage begeben
Arschleder - Teil der Schutzkleidung für Bergleute, vorwiegend Nässeschutz, auch verwendet zum Einfahren
Aufbereitung - die zur Reinigung von Erzen erforderlichen Arbeiten bzw. der Ort, wo sich die Aufbereitung vollzieht (z.B. Aufbereitungshalle). Bei Steinkohle Kohlenwäsche.
Auffahren - Herstellen eines horizontalen Ganges, Stollens
Aufschlagwasser - Wasser aus stehenden oder fließenden Gewässern, das zum Betrieb von Wasserrädern verwendet wird
Aufschließen - Herstellen des Zuganges zur Lagerstätte
Aufschluß - Stelle, an der das Erz bzw. Gestein direkt zu sehen ist. Geologischer Aufschluss.
Aufwältigen - Eingestürzte oder verfüllte Grubenbaue wieder befahrbar und nutzbar machen.
Ausbeute - wird in doppeltem Sinne verwendet. Ausbeuten, abbauen von Erzlagerstätten und im bergmännisch rechtlichen Sinne als Gewinn einer Grube nach Abzug aller Kosten
Ausbiss - Das unmittelbare Zutagetreten eines im Untergrund befindlichen Gesteins

Andreas
05.01.2010, 14:35
B
Bergamt - Behörde, die eine staatliche Aufsicht, nämlich die Bergaufsicht, über alle mit einem Bergbaubetrieb zusammenhängenden Tätigkeiten, Einrichtungen und Anlagen ausübt. Dazu zählen auch die Förderung und Überwachung der Betriebssicherheit und Arbeitssicherheit.
Barbara, Heilige - Schutzpatronin der Bergleute
Barbaratag - Festtag zu Ehren der Heiligen Barbara am 4. Dezember
Berge - Taubes Gestein, durch Bergbaubetrieb losgelöstes Gestein, das keine nutzbaren Mineralien enthält
Bergfreiheit - Jedermanns Recht, Erze abzubauen, ohne dass der Grundeigentümer grundsätzliche Einspruchs- oder Hinderungsrechte hat

Berggericht - Ein Gericht, das für bergrechtliche Angelegenheiten, Schlichtungen und Unfallermittlungen in den Bergbaurevieren zuständig war, die Konzessionen überwachte und die Rechtsansprüche der Landesfürsten vertrat. In den Bergbaugebieten unterstanden den Berggerichten die Steinkohlen- und Erzgruben, Kalk- und Steinbrüche sowie die Weiterverarbeitung und der Verkauf der Produkte aus diesen Wirtschaftsbetrieben
Berggeschworener - staatlich vereidigter Bediensteter des Bergamtes, dem die Aufsicht der Bergwerke unterstand. Er war ein Helfer des Bergmeisters und hatte Sitz und Stimme im Bergamt. Über die Ergebnisse seiner Befahrungen erstattete er dem Bergmeister Rapport. Ferner war er Beisitzer an einem Berggericht.
Berggrundbuch - Wie das Grundbuch ein öffentliches Register in dem die Bergrechte festgehalten wurden
Berghauptmann, Oberberghauptmann - Bergbeamter, der für die Leitung des Bergbaubetriebs, der Schmelzhütten sowie die Beaufsichtigung der Bergleute und Hüttenleute zuständig war. Er war als oberster Beamter für den Bergbau gesetzt und vertrat den Landesherrn in allen bergrechtlichen Belangen
Bergherr - Inhaber des Bergregals (Landesherr als Inhaber der aus dem Bergregal entstammenden Rechte) allgemein: Bergwerkseigentümer. Siehe auch Bergregal
Berghoheit - Siehe Bergregal
Bergmeister - Neben dem Bergvogt ein an einem Berggericht tätiger Beamter. Bergmeister gab es in jedem Bergbaurevier Deutschlands. In Preußen war der Bergmeister ein Beamter der beim Bergamt angestellt waren. Er unterstand dem jeweiligen Bergdirektor des Bergamte. Die Aufgabe des Bergmeisters war es die Zechen in seinem Gebiet zu verwalteten. Ferner fielen in seinen Verantwortungsbereich die Konzessionen, Abgaben und Abbauaufsicht. Der Bergmeister hatte die Pflicht, für die Einhaltung der Bergordnung zu sorgen. Außerdem sorgte er für einen geordneten Bergbau. Er zählte somit zu den praktisch tätigen Bergbeamten, hatte aber dennoch einen hohen Rang. Der Bergmeister hatte einen nicht unerheblichen Einfluss, denn er war zu rechtskräftigen Anordnungen befugt. Außerdem wirkte er bei der Berufung der Revierbeamten mit.
Bergordnung - gesetzliche Regelung des Bergwesens (territorial unterschiedlich), z.B. Bergisch-Jülische Bergordnung von 1719; später einheitliche (gesamtstaatliche) Berggesetze (z.B. allgemeines Preußisches Berggesetz 1865, Bundesberggesetz 1980); starker Einfluß durch die Entwicklung in den sächsisch-thüringischen Staaten seit Ausgang des Mittelalters. Enthält Elemente des römischen und germanischen Rechtes. Allgemeine Bergbauverordnung (ABergV)
Bergregal - Verfügungsrecht über die ungehobenen Bodenschätze. Historisch zählte es zu den Regalien, womit man ursprünglich die Herrschaftsrechte des Königs bezeichnete (Berghoheit)
Bergrevier - Bergbehördlicher Aufsichts- und Administrationsbereich, ähnlich dem heutigen Bergamtsbereich
Bergschreiber - Beamter des Bergamtes und in seiner Funktion der Protokoll- oder Buchführer (lat. Actuarius) des Berggerichts. Er musste über alle Dinge, die vor dem Berggericht verhandelt wurden, Protokoll führen. Seine Stellung war vergleichbar mit dem des Protokollführers bei einem Zivilamt
Bewetterung - Allgemein für technische Maßnahmen zur Versorgung von Bergwerken mit frischer Luft. Siehe auch Wetter
Buttern - Frühstücken

Andreas
05.01.2010, 14:36
C
Communion-Bergamt Goslar
Communion-Steinbruch - Steinbruch, Tagebau zur Gewinnung von Versatzmaterial oberhalb des Maltermeister Turmes

Andreas
05.01.2010, 14:37
D
Durchfahren - einen Grubenbau (Strecke, Stollen) quer durch Gesteinsschichten vortreiben (z.B. Störungen durchfahren). Siehe auch Strecke, Störung
Doppelhäuer - arbeiten länger als die 7 oder 8 Schichtstunden, mitunter 14 bis 15 Stunden
Durchschlag - Ausdruck für das Zusammentreffen der beidseitigen Vortriebe. Z.B. wenn ein Stollen von 2 Orten im gegenortbetrieb aufgefahren wird

Andreas
05.01.2010, 14:37
E
Eigenlehner - Nach älterm Bergrecht Privatleute, welche mit Zechen oder Gruben, die sie mit eigner Hand ausbeuten, unter gewissen Verpflichtungen belehnt sind.
Erbstollen - Stollen zur Wasserhaltung und Wetterführung
Ersaufen - Vollaufen einer Grube mit ober- und unterirdischen Zuflüssen
Erz - Mineralischer Rohstoff mit nutzbarem Gehalt an Metallen/Metallverbindungen
Erzwäsche - Anlage zur Trennung von nutzbaren Mineralien und taubem Gestein. Zuvor im Pochwerk zerkleinertes Fördergut wird mit Hilfe von Wasser geschlämmt, wodurch unterschiedlich schwere Bestandteile voneinander getrennt werden. Später Flotation
Eisen - Bergmännischer "Meißel" mit Stiel

Andreas
05.01.2010, 14:38
F
Fahren - Sich untertage fortbewegen, ein Bergmann geht nicht, sondern er fährt - egal wie er sicht bewegt
Fahrsteiger - Technischer Angestellter im Bergwerksbereich, dem mehrere Grubenreviere unterstehen
Fahrt, Fahrten - aus Holz oder Metall hergestellte Leiter
Feuersetzen - vermutlich die älteste Technik, die im Bergbau zum Abbau von sehr festem Gestein angewendet wurde. Die Technik wurde in vielen Bergbauregionen vom Altertum und bis Anfang des neunzehnten Jahrhunderts benutzt, um Gestein aufzulockern oder zu sprengen, damit das Mineral anschließend mittels Schlägel und Eisen hereingewonnen werden konnte. Dabei wurde das Gestein mittels Feuer erhitzt.
Firste - Obere Begrenzungsfläche eines söhligen (waagerechten) oder geneigten Grubenbaus, im allgemeinen also dessen „Decke“
Firstenbau - Abbaumethode bei steil nach oben gerichteten Lagerstätten angewendet wird. Der Firstenbau ist für steil stehende Steinkohlenflöze und für Ganglagerstätten die wichtigste Abbaumethode. Der Firstenbau wird so bezeichnet, weil bei dieser Abbaumethode der Abbau von der Firste der Grundstrecke ausgehend nach oben vorrückt. Er zählt zu den Abbauverfahren mit Versatz
Firstenstoßbau - Spezielle Art des Firstenbaus. Sie wird hauptsächlich in in steilstehenden Lagerstätten wie Erzgängen oder Flözen betrieben. Hierbei wird jeder Firstenstoß einzeln mit einer Länge von bis zu 200 Meter Erstreckung vorgetrieben. Wenn der erste Stoß vorrückt, wird die Grundstrecke versetzt und die Förderbahn auf den Bergeversatz gelegt. Die obere Sohle wird dabei zur Heranförderung des Versatzes genutzt. Der Firstenstoßbau wird seit dem 20. Jahrhundert als Abbaumethode verwendet
Flöz - Ausgedehnte Lagerstätte abbauwürdiger Mineralien (z. B. Kohlenflöz, Eisensteinflöz), die parallel zur Gesteinsschichtung verläuft
Flotation - physikalisches Trennverfahren zur Trennung feinkörniger Feststoffgemenge (unter anderem Erze und Gangart) in einer wässrigen Aufschlämmung (Suspension) mit Hilfe von Luftblasen aufgrund der unterschiedlichen Oberflächenbenetzbarkeit der Partikel. Es hat in den meisten Anwendungsbereichen das traditionelle Abschlämmen abgelöst
Füllort - Auch Schachtfüllort, Grubenbau im unmittelbaren Schachtbetrieb, Knotenpunkt und Verschiebebahnhof von der Sohle zur Schachtförderung

Andreas
05.01.2010, 14:43
G
Gang - Spaltenfüllung im Festgestein mit Mineralien
Gangart - In Gängen meist in Verbindung mit Erzen vorkommende Minerale
Gedinge - Akkordarbeit für verschiedene Leistungen, etwas höher entlohnt als Schichtarbeit, daher gesucht
Gesenk - Senkrechter Grubenbau, der mehrere Sohlen miteinander verbindet oder den Zugang von einer Sohle zu einem tieferen Niveau herstellt
Gewerke - Personen, die das Eigentumsrecht an einer Grube oder Anteile an mehreren Gruben erlangt haben
Gewerkschaft - Gesamtheit der an einem Bergwerk Beteiligten, die sich zum Zwecke des Betriebes für gemeinsame Rechnung zusammengeschlossen haben. Der gemeinschaftliche Gewinn oder Verlust wird anteilmäßig verteilt
Gezähe - Bergmännisches Werkzeug, wie Schlägel, Eisen, Keilhaue, Kratze usw.
Grubenbau - Jeder in einem unterirdischen Grubenbetrieb hergestellte offene Raum, z. B. Schacht, Füllort, Querschlag, Strecke und Abbau
Grubenfeld - Bezeichnet den Raum unterhalb der Erdoberfläche, in dem der Bergbauberechtigte eine Lagerstätte abbauen darf
Grubengebäude - Gesamtheit aller unterirdischen Hohlräume (Grubenbaue) eines Bergwerks. Gleich der Anordnung in einem Haus, das ausgehend vom Eingang aus Treppenhaus, (Verbindungs-)Fluren und Räumen auf unterschiedlichen Stockwerken besteht, lässt sich die Anschauung auf ein Grubengebäude übertragen: Ausgehend von den Tagesöffnungen verfügt es über Schächte, Stollen bzw. Strecken und Abbaue auf unterschiedlichen Sohlen
Göpel - Mechanische Vorrichtung zur Erzeugung einer Antriebskraft durch Menschen oder Tiere. Er besteht aus einer zumeist vertikalen, mittels langer Hebel in Drehung versetzten Hauptwelle.

Andreas
06.01.2010, 08:23
H
Halde - Anhäufung von (meist taubem) Material auf der Erdoberfläche in der Nähe des Schachtes oder Stollens; auch Platz zur Ablagerung von Erz, das nicht sofort verarbeitet oder weitertransportiert werden kann (“auf Halde liegen”)
Hangendes - Alles, was in einem Aufschluß oder einer Gesteinsfolge einen bestimmten Punkt oder einer Schicht liegt
Haufwerk - Durch bergmännischen Betrieb gewonnene Massen von Erz oder Gestein
Haspel - Bei der Schachtförderung früher zur Anwendung gekommene, in der Regel nur durch Menschenkraft in Bewegung gesetzte Fördermaschine mit horizontal liegender Welle, dem „Rundbaum“
Hauer, Häuer, Berghäuer - Bergarbeiter, der Arbeiten “vor Ort” verrichtet (Herstellung unterirdischer Grubenbaue, Gewinnung von Erzen/Mineralien); starke Differenzierung nach Arbeitsbereichen
Hunt - Förderwagen für gleisgebundene Förderung
Huthaus - Auch Zechenhaus; das Gebäude auf einem Bergwerk, wo sich die Bergleute in der Betstube vor dem Einfahren zur Andacht versammelten und in dem sich Aufbewahrungsräume für Werkzeuge ("Gezähe"), Erze und Materialien befanden. Ein Grubenaufseher (Hutmann) wohnte gewöhnlich in dem Haus, der alles "behütete"

Andreas
06.01.2010, 08:43
K
Kappe - Der unter der Firste befindliche Teil des Ausbaus, z.B. aus Rundholz
Kaue, Waschkaue - Ein kleines Gebäude über einem Schacht als Schutz gegen die Witterungseinflüsse und "Umkleide" der Bergleute
Keilhaue - Arbeitsgerät des Bergmanns zum Loshacken von Gestein, einseitige Spitzhacke
Kluft - Spalte im Gestein
Knappschaft - Gesamtheit der auf einem Bergwerk Beschäftigten (zunächst Knappen = Hauer, später auch sonstige Arbeiter und Angestellte); sozialrechtlich: Zusammenschluß der Bergleute zum Zwecke der sozialen Absicherung.

Andreas
15.01.2010, 08:01
L
Lachter - Längenmaß im Bergbau. Das Lachter war das Maß, das ein Mann mit ausgestrecktem Arm umfassen konnte (auch Klafter im allgemeinen Sprachgebrauch). Es schwankt zwischen 1,7512 m (Oberbayern) und 2,3805 m (Böhmen). Für das rechtsrheinische Gebiet ist das nassauische Lachter mit 2,0924 m anzusetzen. Weitere Unterteilung in 8 Spann = 80 Zoll. Abkürzung Lr
Lagerstätte, Lager - Abbauwürdige Ablagerung von Mineralien als Gang, Lager oder Flöz
Liegendes - Alles, was in einem Aufschluß oder einer Gesteinsfolge einem bestimmten Punkt oder einer Schicht liegt

Anke
15.01.2010, 08:21
M

Maasen -Sind kleinere Grubenfeldflächen als die Fundgrube, die sich zu beiden Seiten in Richtung der Fortsetzung des Erzganges an sie anschließen. Man unterscheidet obere und untere Maasen, d.h. je nachdem, ob sie ober- oder unterhalb der Fundgrube im Gebirgsgehänge liegen.
Mächtigkeit - Der Abstand zwischen zwei Begrenzungsflächen eines Ganges oder einer Schicht, ihre Dicke.
Markscheide - Linienhafte Begrenzung eines Grubenfeldes an der Erdoberfläche, die sich als gedachte Grenze auch senkrecht in die Tiefe ausdehnt.
Markscheider - Bergbeamter, der alle in einem Bergbaubetrieb anfallenden Vermessungsarbeiten ausführt und für diese verantwortlich ist.
Mettenschicht - Ursprüngliche Bezeichnung für die letzte Schicht vor dem Weihnachtsfest, in welcher die Bergmette (Dank- und Bittgottesdienst ohne Beteiligung eines kirchlichen Würdenträgers!) abgehalten wurde. Diese Schicht bestand aus einem Arbeitsteil und einem feierlichen Teil mit Bergmette, Beschenkung und Bergschmaus.
Mundloch - Die Stelle an der Erdoberfläche, wo der Stollen angesetzt, d.h. mit dem Grubenbau begonnen worden ist (siehe Anm. Stollen).
Mutung - Antrag auf Überlassung eines Grubenfeldes - sobald ein Interessent (Muter) einen Erzgang erschürft (entdeckt) hat, ein ins Freie gefallenes Bergwerk wieder aufnimmt oder im Anschluß an bereits verliehene Grubenfelder weitere Maasen (vgl. Anm. Maasen) auf dem Erzgang abbauen (auslängen) will.

Anke
18.01.2010, 12:14
N

Nebengestein -Das eine Lagerstätte bzw. einen Lagerstätenteil umgebende Gebirge.

Anke
18.01.2010, 12:16
O

Oberbergamt -in den preußischen Rheinlanden ab 1816 vorgesetzte Behörde der Bergämter (Oberbergamt Bonn mit den Bergämtern Düren, Siegen und Saarbrücken); Auflösung der Bergämter 1861 (Übergang der Kompetenzen auf Oberbergamt Bonn).
Obersteiger - Titel eines Betriebsführers im Bergbau.
Ort - Das Ende eines Grubenbaues (z.B. eines Stollens); auch jeder Punkt der Grube, wo der Bergmann am Gestein arbeitet.

Anke
03.02.2010, 07:26
P

Pinge, Pingenzüge -an der Erdoberfläche in der Nähe alter Erzabbaustätten entstehende trichter- oder schüsselförmige Vertiefungen durch Grabungen oder Einstürzen von Gängen.
Pochwerk -Zerkleinerungsmaschinen für geförderte Erze. Durch Pochstempel, die angehoben werden und dann frei herunterfallen, wird das Haufwerk zerkleinert.
Pumpensumpf - Schachtboden in dem die Pumpen ihre Arbeit verrichten.

Anke
03.02.2010, 11:33
Q

Querschlag -Grubenbau, der annähernd rechtwinklig zur Lagerstätte und überwiegend im Nebengestein aufgefahren worden ist.
Quetschholz -Holzstück im Ausbau, daß zwischen Ausbau und Firste eingefügt wird und bei auftretendem Gebirgsdruck den Ausbau vor Zerstörung schützt.

Anke
03.02.2010, 11:37
R

Rasenhängebank -Die Fläche um die Stelle, an der der Schacht die Erdoberfläche erreicht.
Raubbau, auf Raub bauen -unvollständiger Abbau einer Lagerstätte unter Vernachlässigung von technischen (Sicherheits-) Maßnahmen für den Betrieb
Reviersteiger - Aufsichtsperson, der mehrere zu einem Abbaurevier zusammengefaßte Betriebspunkte unterstehen.
Rolle -(auch Rolloch): ein kleiner, enger senkrechter oder stark geneigter schachtartiger Bau zur Förderung des Haufwerkes von einem höheren zu einem tiefer gelegenen Punkt durch Schwerkraft.
Rösten - Erhitzung des Erzes, wobei gasförmige Bestandteile entweichen (z.B. Schwefeldioxid aus Blei als Vorstufe zur Silbergewinnung).

Anke
03.02.2010, 11:45
S

Sargdeckel -Gesteinsblöcke, die infolge sich kreuzender Klüftung des Hangenden plötzlich aus dem Schichtverband herausfallen und dadurch auch schwerste Unfälle verursachen können.
Schacht -Senkrechter („saigerer“) oder stark geneigter („tonnlägiger“), von der Erdoberfläche in die Tiefe geführter Grubenbau mit verschiedenen, oft rechteckig, gestaltetem Querschnitt.
Schlägel u. Eisen -Symbol für den Bergbau, Meißel und Hammer des Bergmanns
Schießen - siehe Sprengen
Schlägelarbeit -Ursprüngliche bergmännische Gewinnungsmethode mit dem Schlägel (Fäustel) und dem Eisen oder auch Bergeisen genannt (siehe Anm. Fäustel und Eisen); bildet noch heute das Symbol des Bergmannsstandes.
Schlagwetter -Wetter mit erhöhten Methanwerten, die durch eine Zündquelle zur Explosion führen.
Schürfen -Lagerstätten-Suche von der Tagesoberfläche aus.
Seifen -Abbau einer Seifenlagerstätte. Über einen geneigten Untergrund hinfließendes Wasser sortiert das aufgegebene erzhaltige, verwitterte Gesteinsmaterial nach dem spezifischen Gewicht. Vor einem eingebauten Hindernis reichern sich die schweren Erzkörner an, während die leichteren (erzfreien) Gesteinsbröckchen durch die Strömung des Wassers mit weggeführt werden (Schwerkraftsortierung).
Sichern -Eine mehlfein zerriebene Gesteinsprobe wird im Sichertrog (Holzmulde) mit Wasser separiert. Die schweren Zinnerzkörnchen reichern sich dabei an und bilden im Trog einen dunklen Fleck. Durch Größenvergleich mit gebräuchlichen Münzsorten konnte auf die Bauwürdigkeit der „Zwitter“ geschlossen werden.
Silikose -„Staublungenkrankheit“ - in eingeatmetem feinem Gesteinsstaub enthaltene Quarzanteile zerstören die Lungenbläschen - früher eine heimtückische Berufskrankheit der Bergleute.
Sohle -1. untere Begrenzungsfläche eines Grubenbaues
2. alle annähernd waagerecht aufgefahrene Grubenbaue. Durch Sohlen wird eine Lagerstätte in geeignete Abbauabschnitte unterteilt.
Sprengarbeit -Früher auch als Schiessen bezeichnet; Methode im Bergbau, bei der das anstehende Gestein durch „Sprengen“ aufgelockert (zertrümmert) und damit gewinnbar wird.
Steiger -Früher aus den Reihen erfahrener Bergleute kommender Aufsichtshabender in der Grube.
Stempel -Senkrechte Stütze beim Holzausbau.
Stollen -Von der Erdoberfläche aus gewöhnlich nur schwach ansteigend vorgetriebener Grubenbau (siehe Anm. Erbstollen, Mundloch, Ort).
Stoß -Seitliche Begrenzungsfläche eines Grubenbaues.
Strecke -Annähernd waagerecht aufgefahrener Grubenbau von regelmäßigen Querschnitt, der von einem anderen Grubenbau aus angelegt worden.
Streichen -Richtung der Längsausdehnung eines Erzganges oder einer Gesteinsschicht in einer horizontalen Ebene, angegeben als Himmelsrichtung oder als Winkel gegen Magnetisch-Nord.

Anke
03.02.2010, 11:50
T

Tagesschacht -Schacht im Berg, der von der Erdoberfläche aus geteuft wurde, um die erforderliche Luftzirkulation im Schacht zu ermöglichen.
Teufe (Tiefe) -nach der Tiefe hin den Abbaubetrieb herstellen; allgemeine Bezeichnung für Tiefe im Abbaubetrieb.[/*:m:1quscwau]
Tiefster Stollen -m geneigten Gelände möglichst tief angesetzter Stollen (z.B. zur Wasserhaltung).

Anke
03.02.2010, 11:51
U

Überhauen -(„über sich hauen“) - schachtartiger Grubenbau, jedoch von unten nach oben durch Hochbrechen geführt.
Unter Tage -Alle Bergwerksanlagen unter der Erdoberfläche

Anke
03.02.2010, 11:54
V

Verhüttung -ist die zweite Stufe der Verarbeitung aufbereiteter, d.h. angereicherter Erze (vgl. Aufbereitung).
Durch Zufuhr von Wärmeenergie und gegebenenfalls unter Einsatz von Hilfsstoffen (Reduktions- oder Flussmittel) werden das oder die reinen Metalle ausgeschmolzen.
Versetzen, Versatz -taubes Gestein in die abgebauten Gruben einlagern (Schutz vor Einsturz); Förderung von taubem Gestein erübrigt sich dadurch.
Vorrichtung -Gesamtheit der Herstellung von Grubenbauen in der Lagerstätte durch Einteilung in bestimmte Abschnitte zu ihrer Untersuchung und zur Vorbereitung ihres Abbaus (vgl. Ausrichtung).

Anke
03.02.2010, 11:57
W

Wassereinbruch -Unvermutetes plötzliches Einströmen großer Wassermengen in Grubenbaue
Wasserhaltung,Wasserlösung -freihalten der Grubenbaue von Wasser (Abdämmungen, Wasserhebung durch Pumpenbetriebe, Klärung von Grubenwässern).
Wetter -Luftströme im Untertagebereich (z.B. “schlagende Wetter”); z.T. schwadenartige Beimischung gesundheitsschädlicher oder explosiver Gasarten.
Wetterführung -Die Gesamtheit der Einrichtung und Maßnahmen, welche die Zufuhr frischer Luft und die Ableitung verbrauchter Luft und schädlicher Gase aus den Grubenbauen bewirken.

Anke
03.02.2010, 11:59
Z

Zehntner -Bergbeamter, der mit der Erhebung und Einkassierung der Abgaben für den Regalherren, dem Zehnten der ausgebrachten Metalle, betreut war (siehe Anm. Bergregal).
Zinnflösse -Schmelzhütte, in der das aus dem durch Pochen und Waschen aufbereiteten Erz herausgeschmolzene Zinnmetall nochmals zur Abscheidung von Verunreinigungen geschmolzen und in dünne „Floße“ gegossen („gegattert“) wurde; diese dünnen Streifen machten Fehler leicht erkennbar und wurden vom Zinnhändler besser bezahlt als Barren.
Zinngraupen -Alte bergmännische Bezeichnung für Zinnstein-Kristalle.
(Zinnstein = SnO)
Zubuße -Zuschuß zu den Betriebskosten eines Bergwerkes, solange es keine Ausbeute abwirft. Der vom Bergamt genehmigte Betrag muß von den Teilhabern am Bergwerk anteilig aufgebracht und vom Zubußboten quartalsweise eingeholt werden.
Zwischenmittel -Abraumschicht zwischen zwei Flözen.
Zwitter -Historischer Ausdruck für ein feinkörniges Zinnerz, das wie ein Gestein aussieht, aber durch seinen hohen Anteil an mikroskopisch kleinen Zinnsteinkörnchen doch ein Erz ist.