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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Großfeuer + Brandgebäude in Goslar



kleine
01.06.2010, 20:44
im Harzkauf habe ich 1970 meine erste scheibe wurst an der fleichtheke bekommen.
zuerst war mir gar nicht klar, dass diese scheibe wurst für mich war und meine mutter musste mir sagen, dass die verkäuferin sie mir schenken wollte und ich die ruhig annehmen darf.

den "Harzkaufbrand" habe ich gut in erinnerung!
es war schliesslich "unser" einkaufladen und am tag vor dem brand brachte mein vater 4 oder 5 filme zum entwickeln dorthin. es waren bilder von seiner USA-rundreise.
nachts hörten wir die sirenen und die feuerwehr (waren ja nur einige hundert meter entfernt von unserem haus). und es roch stark nach feuer.

am nächsten tag sahen wir das unglück. ein richtiger schock war das in der kleinen stadt.
tja und die tollen bilder, die mein vater in den USA machte fielen alle dem brand zum opfer, so dass wir sie nie zu sehen bekamen.:(

kennt jemand eigentlich den grund des brandes? ich erinnere mich nicht.

Jürgen
01.06.2010, 21:42
Auf der rechten Seite (Ostseite) vom Harzkauf waren in ca. 10 m Höhe Lüftungsanlagen (Ich glaube es waren 2) angebracht. Eine Anlage hatte eine Kurzschluss mit Feuer und durch die Lüftungsanlage gelangten die Flammen in die Erste Etage.Ich kann mich noch erinnern das
die Feuerlöscher die sich auf der Fahrstuhlseite neben der Lüftungsanlage befanden Ausgebrannt waren .Das Feuer konnte sich aus schnell ausbreiten ,weil es im ansässigen Möbelhaus genug brennbares Material fand .An der Westseite (Hildesheimer Str.) flogen die
Schuhsprayflaschen aus dem Gebäude und erschwerten die Löscharbeiten der Feuerwehr.

Heinzelmann
03.02.2011, 18:41
Die Feuerwehr GS kann sogar noch mit einigen Fotos aufwarten

http://www.feuerwehr-goslar.de/cpg/displayimage.php?album=71&pos=7

Susanne-K.
10.10.2011, 18:58
In der Vergangenheit - seit Gründung der Stadt Goslar im Jahr 922 - wurde Goslar immer wieder von Feuersbrünsten heimgesucht.

Wie ich gerade einem Goslar-Buch aus dem Jahr 1998 entnommen habe, haben jedoch
:)168 Gebäude aus der Zeit vor 1550
und insgesamt
:) 1.000 vor 1850
Krieg und Feuer widerstanden

Aus Erzählungen weiß ich, dass es in den letzten Jahren in der Altstadt einige Brände gegeben hat, die diesen Bestand auf jeden Fall um 2 Gebäude reduziert haben.
Beide Brände haben meines Wissens in der Breiten Straße gewütet.

Damit auch diese Brände nicht in Vergessenheit geraten, würde ich hierzu gern Informationen sammeln (Links zu Zeitungsartikeln, was weiß man über die Häuser (in welchem Jahr wurden sie erbaut), was waren die Brandursachen ....)

Denn.. ich finde es jammerschade, dass unser Kulturgut, das soviele Jahrhunderte überstanden hat, jetzt innerhalb weniger Jahre durch neuzeitliche Brände dezimiert wurde.

Ich denke, Ihr wißt aufgrund Eurer räumlichen Nähe zu Goslar :) sicherlich mehr über das Thema als ich.

Speedy
10.10.2011, 19:19
Hallo Susanne,

auf der Seite der Feuerwehr Goslar gibt es einige Berichte zu den Einsätzen der Feuerwehr. Dort ist auf jeden Fall ein Einsatzbericht aus der Breiten Straße dabei.
Und natürlich viele andere Berichte.
Ich hoffe, das hilft Dir schon mal weiter.

http://www.feuerwehr-goslar.de/index.php?option=com_content&view=category&id=30:historische-einse&Itemid=33&layout=default

Susanne-K.
10.10.2011, 19:31
Das ist ja ein toller Link, Speedy.
Und es gab ja weit mehr Brände als ich je gedacht hätte!

Ich habe die Seite mal in ein .jpg-Dokument umgewandelt:

Speedy
10.10.2011, 19:36
Das ist ja ein toller Link, Speedy.
Und es gab ja weit mehr Brände als ich je gedacht hätte!

Ja leider. Und dabei handelt es sich bei den Berichten nur um eine Auswahl spektakulärer Einsätze. Für die kleine Stadt, hat die Feuerwehr schon ganz schön zu tun. Zum Glück ist häufig nur ein Fehlalarm der Brandmeldeanlage der Grund des Einsatzes.

Susanne-K.
10.10.2011, 19:47
Ich glaube, bei einigen Großbränden, wie z.B. dem Großfeuer 1979, bei dem das Hotel Ritter Ramm abbrandte, kann man nur von Glück reden, dass das Feuer nicht auf den gesamten Straßenzug übergriff.

Vor Jahren habe ich mal ein Feuer in Colmar beobachtet - dort sind die Häuser ja in einem ähnlichen Baustil wie in Goslar (Fachwerk) gebaut.
Offenbar handelte es sich um einen Dachstuhlbrand, möglicherweise einen Schwelbrand? ich kenne mich da nicht aus.
Man sah viel Rauch, aber keine Flammen.
Die Feuerwehr kämpfte ziemlich lange, bis sie dann dazu übergingen, die benachbarten Häuser mit Wasser zu schützen.
Ich denke, als nichtsahnender Laie ahnt man die Gefahren überhaupt nicht, die vor allem bei solch alten Holzhäusern, die ja meistens dicht an dicht gebaut sind, lauern.

Speedy
10.10.2011, 19:56
Das bei den Bränden nicht viel mehr passiert, dafür könne wir uns bei unserer Feuerwehr bedanken. Kurz nach der Alamierung ist das erste Fahrzeug schon unterwegs. Und wenn es in der Altstadt brennt, wird oft noch das Fahrzeug mit dem Teleskopmast aus Langelsheim hinzugezogen.

Susanne-K.
10.10.2011, 19:59
Ich habe gerade die ersten Artikel gelesen, die unter Deinem tollen Link aufgelistet waren.
Die Goslarer Feuerwehr scheint wirklich eine verdammt gute zu sein und wir sind ihr zu Dank verpflichtet, dass die Altstadt nicht schon längst zu großen Teilen abgebrannt ist.
Gerade der Ritter Ramm-Artikel hat mich sehr nachdenklich werden lassen.
Wir nehmen vieles als selbstverständlich hin und bedenken gar nicht, was die Feuerwehrmänner - oftmals unter eigener Lebensgefahr - da leisten.

Speedy
10.10.2011, 20:01
Bei der Goslarer Feuerwehr dafr man auch nicht vergessen, das es sich um eine Freiwillige Feuerwehr handelt. Die Feuerwehrleute machen das alles mehr oder weniger in Ihrer Freizeit.

AlterSchirm
11.10.2011, 10:16
Auf Grund des Brandes in der Breiten Straße wurde das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in der Altstadt verboten. Aber damals wie heute sind Wohnungsbrände gar nicht so selten. Meistens sind es heute Elektrogeräte die die Brände auslösen. Erfreulicher Weise sind die Feuerwehren heute besser ausgestattet, als je zuvor und sind sehr schnell am Brandherd. So kann häufig wenigstens die umgebende Bausubstanz gerettet werden. Bei den beiden großen Bränden des 18. Jahrhunderts in der Unterstadt mustsen die Leute noch mit Eimerkette aus der Abzucht Wasser schöpfen. Es war schon eine riesige Leistung damals in den engen Gassen überhaupt das eine oder andere Haus zu retten. selbst so bedeutende Bauwerke, wie die Stephanikirche und der Torturm des breiten Tores wurden damals zerstört oder stark in Mitleidenschaft gezogen. Deswegen ist die St. Stephani "neu" und der Torturm so niedrig...
Wenn es heute brennt ist die Zerstörung dagegen sehr begrenzt und selbst wenn ein Haus zerstört wird brennt nicht gleich die halbe Stadt ab...

Susanne-K.
12.12.2011, 19:54
Leider am 30.03.1948 völlig niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut.

Die Stadhalle muss ja zur Zeit der Reichsbauerntage in Goslar gebaut worden sein.

Datum?

Leider gibt es kaum Bilder
Ich habe nur 2 schlechte Scans - die Vorlagen sind entsprechend nicht besser :((

Hallo Andreas,

in dem Buch "Goslarer Fotoalbum" von Friedhelm Geyer (Fotodokumente von 1870 - 1940) wird das Baujahr der Stadthalle auf die Jahre 1935/1936 datiert. Lt. Information von Alter Schirm war Baubeginn 1934.

Sie bot 2.700 Besuchern einen Sitzplatz während der verschiedenen Veranstaltungen von Reichsbauerntag und Erntedankfest.
Und sie wurde als Theater genutzt.
Während des Krieges zog ein Rüstungsbetrieb mit einem Teil seiner Produktion ein.
Nach Kriegsende bot das Gebäude Unterkunft für große Flüchtlingstrecks.
Und - wie Du schon geschrieben hast - brannte dann am 30.03.1948 vollkommen nieder.


In Ergänzung jetzt noch ein Zeitungsartikel aus dem Archiv der GZ
http://www.goslarsche.de/Home/magazin/magazin-archiv/flucht-und-vertreibung/flucht-und-vertreibung%3A-folge-14.html

Hieraus ist zu entnehmen, dass die Brandursache nie richtig geklärt werden konnte.

Dieter-K.
16.12.2011, 18:02
Hieraus ist zu entnehmen, dass die Brandursache nie richtig geklärt werden konnte.

Soweit ich mich erinnere, ging damals in Goslar das Wort herum, dass das Feuer durch eine Heizquelle der dort untergebrachten Flüchtlinge ausgelöst wurde.

Die Goslar-Halle war meines Wissens nach ein reiner Holzbau und brannte wie Zunder

Inhaltliche Verantwortung des Textes bei Dieter-K.
Niedergeschrieben wurde der Post von seiner Privatsekretärin Susanne-K. :)

Dieter-K.
16.12.2011, 18:02
Hieraus ist zu entnehmen, dass die Brandursache nie richtig geklärt werden konnte.

Soweit ich mich erinnere, ging damals in Goslar das Wort herum, dass das Feuer durch eine Heizquelle der dort untergebrachten Flüchtlinge ausgelöst wurde.

Die Goslar-Halle war meines Wissens nach ein reiner Holzbau und brannte wie Zunder

Inhaltliche Verantwortung des Textes bei Dieter-K.
Niedergeschrieben wurde der Post von seiner Privatsekretärin Susanne-K. :)

AlterSchirm
17.12.2011, 05:15
Soweit ich mich erinnere, ging damals in Goslar das Wort herum, dass das Feuer durch eine Heizquelle der dort untergebrachten Flüchtlinge ausgelöst wurde.

Die Goslar-Halle war meines Wissens nach ein reiner Holzbau und brannte wie Zunder
[/I]

Soweit uns bekannt ist, hat der damalige Untersuchungsbericht die These von der Entzündung an oder durch eine "Wärmequelle" (Kanonanofen) als "mögliche Brandursache" bezeichnet, man konnte jedoch keine eindeutigen Beweise finden. Der Bericht befindet sich im Stadtarchiv.
Dort, bzw. beim Bauamt bestätigt sich auch die Tatsache, dass es sich um eine vorwiegend hölzerne Konstruktion handelte, die im Jahr 1934 gebaut wurde, nachdem in Berlin beschlossen worden war, den Sitz des Reichsnährstand unter R. W. Darré nach Goslar zu verlagern. Die Halle wurde im November 1934 schon für den ersten Reichsbauertag genutzt.

Es ist schon mehr als 10 Jahre her, dass wir uns etwas intensiver damit beschäftigt haben, aber aus der Erinnerung meinen wir, dass der Erntedanktag im gleichen Jahr noch hauptsächlich im Kaisersaal (Odeon Theater) und an der Kaiserpfalz stattfand, also ohne die Halle. Herr Hittler kam persönlich vom Bückeberg bei Hameln mit dem Auto angereist und nahm vor der Kaiserpfalz die Parade des Jägerbatallions ab, bei der das bekannte Foto von ihm und seinen Schergen vor der Pfalz entstand. Während er in der Pfalz "residierte" mussten sämtliche Wandgemälde mit schwarzen Tüchern abgehängt werden, damit sich Herr Hitler nicht so winzig fühlte im Vergeich mit den "echten" Kaisern der Gemälde.

AlterSchirm
17.12.2011, 05:15
Soweit ich mich erinnere, ging damals in Goslar das Wort herum, dass das Feuer durch eine Heizquelle der dort untergebrachten Flüchtlinge ausgelöst wurde.

Die Goslar-Halle war meines Wissens nach ein reiner Holzbau und brannte wie Zunder
[/I]

Soweit uns bekannt ist, hat der damalige Untersuchungsbericht die These von der Entzündung an oder durch eine "Wärmequelle" (Kanonanofen) als "mögliche Brandursache" bezeichnet, man konnte jedoch keine eindeutigen Beweise finden. Der Bericht befindet sich im Stadtarchiv.
Dort, bzw. beim Bauamt bestätigt sich auch die Tatsache, dass es sich um eine vorwiegend hölzerne Konstruktion handelte, die im Jahr 1934 gebaut wurde, nachdem in Berlin beschlossen worden war, den Sitz des Reichsnährstand unter R. W. Darré nach Goslar zu verlagern. Die Halle wurde im November 1934 schon für den ersten Reichsbauertag genutzt.

Es ist schon mehr als 10 Jahre her, dass wir uns etwas intensiver damit beschäftigt haben, aber aus der Erinnerung meinen wir, dass der Erntedanktag im gleichen Jahr noch hauptsächlich im Kaisersaal (Odeon Theater) und an der Kaiserpfalz stattfand, also ohne die Halle. Herr Hittler kam persönlich vom Bückeberg bei Hameln mit dem Auto angereist und nahm vor der Kaiserpfalz die Parade des Jägerbatallions ab, bei der das bekannte Foto von ihm und seinen Schergen vor der Pfalz entstand. Während er in der Pfalz "residierte" mussten sämtliche Wandgemälde mit schwarzen Tüchern abgehängt werden, damit sich Herr Hitler nicht so winzig fühlte im Vergeich mit den "echten" Kaisern der Gemälde.

Heinzelmann
17.12.2011, 10:46
Bis ich vor gut 1,5 Jahren auf das GG-Forum gestossen bin wusste ich nicht, was es mit der Goslarhalle auf sich hatte. Fragen nach den Ruinen dort wurden nur sehr knapp beantwortet. "Da war mal eine Stadthalle, die ist aber abgebrannt..." mehr nicht. Irgendwie alles sehr nebulös und ich dachte mir, das dies wohl ein wunder Punkt in der GS-Geschichte sein muss, über den nicht gerne geredet wird. Ich dachte, das man damals wohl ganz froh war, das dieses "braun-belastete" Gebäude verschwunden ist. Jetzt erst weiss ich, das dort Flüchtlinge in Massen untergebracht waren und das der Brand kein politischer, sondern ein sehr tragischer war. Trotzdem verstehe ich nicht, weshalb darüber ein "Mäntelchen des Schweigens" gelegt wurde und diese Halle nicht in irgendeiner Form wiederaufgebaut wurde. So ein Veranstaltungsort hat doch in Goslar über Jahrzehnte hin gefehlt und hätte die Kultur in der Stadt durchaus bereichert ?

AlterSchirm
17.12.2011, 11:05
Des Schweigens Mäntelchen hat seinen Ursprung unserer Meinung nach in zwei Dingen.

Zum Einen gibt es die Vermutung oder besser den dringenden Verdacht einer Brandstiftung, die nicht aufgeklärt werden konnte und die Ermittlungsbehörde hat sich bei der Untersuchung nicht eben mit Ruhm bekleckert oder hat bewusst falsch ermittelt.

Zum Zweiten hat man in Goslar sehr deutliche Zeichen, dass man die exponierte nationalsozialistische Vergangenheit als Reichsbauerstadt nach dem Krieg herunterspielen wollte und daher alle Dinge, die mit den exorbitant guten Wahlergebnissen der Nazis (300 % vom gesamtdeutschen Durchschnitt), dem Reichsnährstand (und der Blut und Boden Propaganda) sowie der Reichsbauerstadt (als historische Deutschtumbegründung) weitestgehend verschwiegen hat.

Es gab übrigens durchaus den Vorwurf, dass der Brand der Goslarhalle politisch gewollt war.

Susanne-K.
17.12.2011, 11:19
Des Schweigens Mäntelchen hat seinen Ursprung unserer Meinung nach in zwei Dingen.

Zum Einen gibt es die Vermutung oder besser den dringenden Verdacht einer Brandstiftung, die nicht aufgeklärt werden konnte und die Ermittlungsbehörde hat sich bei der Untersuchung nicht eben mit Ruhm bekleckert oder hat bewusst falsch ermittelt.

Es gab übrigens durchaus den Vorwurf, dass der Brand der Goslarhalle politisch gewollt war.

Über das Thema des Brandes habe ich gestern mit meinem Vater auch längere Zeit gesprochen.
Als ich von dem Brand las - in Verbindung mit der Jahreszahl - war mein erster Gedanke "das war Brandstiftung".
Das es offiziell heißt, die "Brandursache konnte nie ermittelt werden" macht - ebenfalls im Hinblick auf die Jahreszahl - absolut Sinn.
Mein Vater ist da aber anderer Meinung, die durchaus auch Hand und Fuß hat :$
Seine Argumentation ist, dass die Goslar-Halle zu dem Zeitpunkt des Brandes mit Flüchtlingen vollgestopft war und man diese auf gar keinen Fall mit bewußter Brandstiftung hätte gefährden wollen.

Man wird es niemals wirklich wissen, ob der Brand ein Unfall war oder ob es sich nicht doch um inszenierte Brandstiftung gehandelt hat.
Ich denke, es ist bestimmt eine Glaubensfrage.
Und vom Glauben her schließe ich mich Deinem Text an ....eine Brandstiftung halte ich durchaus für möglich.
Von der Argumentation her schließe ich mich meinem Vater an.
Diese Kaltblütigkeit, nach Kriegsende soviel Menschenleben auf´s Spiel zu setzen (mit bewußter Brandstiftung), kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Anbei noch ein Link zu einem Bericht über das Feuer vom 31. März 1948 samt Bild von der noch brennenden Goslar-Halle:
http://www.goslarsche.de/Home/magazin/magazin-archiv/flucht-und-vertreibung/flucht-und-vertreibung%3A-folge-14.html

Susanne-K.
17.12.2011, 11:19
Des Schweigens Mäntelchen hat seinen Ursprung unserer Meinung nach in zwei Dingen.

Zum Einen gibt es die Vermutung oder besser den dringenden Verdacht einer Brandstiftung, die nicht aufgeklärt werden konnte und die Ermittlungsbehörde hat sich bei der Untersuchung nicht eben mit Ruhm bekleckert oder hat bewusst falsch ermittelt.

Es gab übrigens durchaus den Vorwurf, dass der Brand der Goslarhalle politisch gewollt war.

Über das Thema des Brandes habe ich gestern mit meinem Vater auch längere Zeit gesprochen.
Als ich von dem Brand las - in Verbindung mit der Jahreszahl - war mein erster Gedanke "das war Brandstiftung".
Das es offiziell heißt, die "Brandursache konnte nie ermittelt werden" macht - ebenfalls im Hinblick auf die Jahreszahl - absolut Sinn.
Mein Vater ist da aber anderer Meinung, die durchaus auch Hand und Fuß hat :$
Seine Argumentation ist, dass die Goslar-Halle zu dem Zeitpunkt des Brandes mit Flüchtlingen vollgestopft war und man diese auf gar keinen Fall mit bewußter Brandstiftung hätte gefährden wollen.

Man wird es niemals wirklich wissen, ob der Brand ein Unfall war oder ob es sich nicht doch um inszenierte Brandstiftung gehandelt hat.
Ich denke, es ist bestimmt eine Glaubensfrage.
Und vom Glauben her schließe ich mich Deinem Text an ....eine Brandstiftung halte ich durchaus für möglich.
Von der Argumentation her schließe ich mich meinem Vater an.
Diese Kaltblütigkeit, nach Kriegsende soviel Menschenleben auf´s Spiel zu setzen (mit bewußter Brandstiftung), kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Anbei noch ein Link zu einem Bericht über das Feuer vom 31. März 1948 samt Bild von der noch brennenden Goslar-Halle:
http://www.goslarsche.de/Home/magazin/magazin-archiv/flucht-und-vertreibung/flucht-und-vertreibung%3A-folge-14.html

Golfpunk
26.02.2012, 23:25
Ein paar Tage später habe ich mich aus dem ausgeräumten Brandschutt noch mit einigen brauchbaren Dingen eingedeckt, die nur nass waren und nach Rauch stanken: Ein paar Fußballschuhe, Turnschuhe.....

uwe unten
02.03.2012, 23:23
hallo
zum brand :um 21.45 brannte noch nichts da bin gerade von der mittagschicht am EBR gekommen . um ca. 22:10 hörte ich "verbotener weise" einen nicht öffentlichen sender, wo horst 72 riet grossalarm aus zu lösen . bin dann auch dahin wusste ja wo es brannte --hab mein auto aber schon hinterm gesundheitsamt geparkt . ja birgit es hätte nur ein bratwurst u.bierstand gefehlt ( kinderkarussel) so viel leute waren da. die schranken wurden geschlossen . ich stand vorn an der fussgängerschranke , da kam ein mir bekannter polizeibeamter zu mir drückte mir seine kelle in die hand und sagte ich muss mal regel du hier mal weiter , kannste gleich üben für später. das war dann bis ca 03:00 uhr morgens. so gegen ca 23:00 flogen den die ganzen sprayflaschen hoch .gegen mitternacht kam vom BGS schweres räumgerät und hat auf der hildesheimer ein loch in die seitenwand gerissen ,das man von da auch löschen konnte.was mir da noch auffiel ,auf der der grossen drehleiter stand ein bayrisch sprechender feuerwehrmann , jahre später lernte ich ihn persönlich kennen,als top kollegen.

glück auf uwe

Birgit
03.03.2012, 00:23
Richtig uwe unten, ein Bratwurststand hat noch gefehlt. Auf dem Georgenberg hatte sich sehr schnell herumgesprochen, dass es brennt und auch wo. Der Feuerschein war nicht zu überehen und die Feuerwehr nicht zu überhören gewesen. Und wer kennt nicht die alten Radios von früher - die hatten einen unglaublichen Empfangsbereich:D. Also bin ich ausnahmsweise mit meinem Vater los in Richtung Bahnhof, die Tappenstraße runter zum Odeon. Mein Gott es stank mal nach diesem und im nächstem Moment nach jenem. Dann die Geräuschkulisse der berstenden Sprayflaschen, gruselig. Immer mehr Menschen kamen zum Brandort und es wurde teilweise schon richtig eng. So eng, dass wir schließlich gegangen sind. Schade, dass dieser Markt abgebrannt ist. Er gefiel mir weit besser, als heute Edeka.

märklinist
03.07.2012, 22:07
Es war der letzte Sonntag im Oktober 1979, ich glaube es war der 27 zigste. Ich kam etwa 15 Minuten vor Brandausbruch noch am Hotel vorbei. Zuvor war ich bei einem Kumpel zum Kartenspielen im Worthsaatenwinkel. Ich nahm den kurzen Weg über die Bergstraße und ging in die Bulkenstraße. Dort war der Nachtclub Eurasia und ging durch die Toreinfahrt über den Hotelparkplatz Ritter Ramm zum ehemaligen hinteren Flügel des Ordnungsamtes, dort wohnte ich bei meinen Eltern, die dort eine Hausmeisterwohnung hatten.
Ich lag kam im Bett, da hörte ich ein seltsames Rascheln. Ich dachte mir zunächst nichts dabei, vor meinem Fenster stand ein großer Ahornbaum und es war ja Herbst und ziemlich kühl draußen. Doch plötzlich sah ich Blaulicht und hörte das Martinshorn eines Feuerwehrwagens, der in der Einfahrt von der Marktstraße her hochfuhr.
Sofort sprang ich aus dem Bett und sah Rauch, zuerst dachte ich das Piano (vormals Gildehof) brennt. Ich griff meine Pocketkamera und ging ins Wohnzimmer, weckte die Eltern, es brennt gegenüber. Dann schaute ich aus dem Fenster im Wohnzimmer und sah schon die hohen Flammen aus dem Dachstuhl des Ritter Ramms schlagen. ich machte sofort Bilder vom Geschehen (Bilder folgen, muss ich erst noch digitalisieren). Wenige Minuten später stand der imposante Dachstuhl komplett im Vollbrand und stürzte seitlich zur Bulkenstraße hin zusammen. Luftlinie zum Ort des Geschens waren keine hundert Meter, die Fensterscheiben im Wohnzimmer und im Treppenhaus wurden durch die gewaltige Hitzestrahlung heiß.
Dann klingelte die Feuerwehr bei uns, uns meinten vorsichtshalber anziehen und die wichtigen Sachen zusammen suchen, denn ein Übergreifen des Brandes konnte wegen der Hitzestrahlung und starkem Funkenflug nicht ausgeschlossen werden.
Das Hotel war zum Glück am Tag des Brandes nicht geöffnet. Ich kannte den Betreiber Willi Terhorst und dessen Familienangehörige sehr gut, ich hatte dort für gut zwei Jahre einen Nebenjob.
Auch von mir verbrannten Sachen, wie einige Schallplatten, eine Jacke und Kleiteile. Leider ersetzte mir die Versicherung den Schaden nicht. Schaden war für mich damals um die 200, 300 DM, natürlich lächerlich was der eigentliche Brandschaden war, der ging in die Millionen.
Ich frage mich noch heute, wie kann es möglich sein, das man wenige Minuten vor Brandausbruch keinen Brandgeruch wahrnimmt, oder Rauch bemerkt. Dies ging alles so schnell.
Glücklicherlicherweise hat sich das Feuer nicht noch auf die angrenzenden hinteren Garagen ausgedehnt, dort hatte ich die Eckgarage angemietet und mein Auto stand dort drin.
Wer war auch Zeit, bzw. Augenzeuge an dieser Brandnacht.
Wer kann Angaben machen, was die Ursache des Großbrandes war. Vielleicht hat ja jemand noch die Orginalberichte aus der Goslarschen Zeitung. Im Pressehaus hate ich schon mal nachgefragt, aber die haben von dem Zeitpunkt nichts mehr.

märklinist
05.07.2012, 16:06
Auf den Großbrand im Oktober des jahres 1979 bin ich ja schon ausführlich eingegangen, weil A) ich schräggegenüber wohnte und b) weil ich dort ungefähr 2 Jahre einen Nebenjob hatte. Nach meinem Kenntnissstand, war es das größte Schadenfeuer nach dem 2. Weltkrieg in Goslar. Der Schaden belief sich im zweistelligen Millionbereich.

Den weitaus dramatischeren Brand mit 5 Toten fiel das Mehrfamilienhaus Thomasstraße 4 am Tag nach Neujahr im Jahre 1973 zum Opfer.
Leider habe ich keine eigenen Bilder. Dumm auch noch, mein Vater schickte mich an dem Nachmittag, wo es da brannte zum Frisör. Mein alter Herr konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn die Haare zu lang wurden und das war doch damals total inn.
Aber mein alter Herr und mein lieber Herr Bruder der deutlich jünger war, spielten Katastrophentouristen wie man heute dazu sagt.
Vom hörensagen, weiß ich nur das gesehen wurde, wie ein Toter oder Tote herausgetragen wurde und nur noch etwa ein halben Meter lang war. Ob diese Angabe stimmt, mag ich zu bezweifeln. Die Sache ist ja schlimm genug.

Dann wäre da noch das große Schadenfeuer etwa Mitte August 1975 im Harzkauf Goslar.
Das Feuer hatte ich mir aus sicherer Entfernuung mit meiner Mutter zusammen angeschaut. Das war das erste Mal in meinem Leben, das ich ein brennendes Gebäude sah. Ich konnte mir damals kaum vorstellen, das so ein Neubau (ich glaube der Harzkauf wurde 1969 eröffnet) durch ein Feuer verwüstet werden kann.
Schadenshöhe lag im einstelligen Millionenbereich.
Die Wiederinstandsetzung erfolgte, indem man das obere Stockwerk abgetragen hat, jedenfalls die Reste davon und wieder neuaufgebaut hat.

Nun ist auch diese Gebäude Geschichte, es wurde durch den neuen, kleineren und zeitgemäßeren Harzkaufbau ersetzt, wo ein Edekamarkt drin ist.

Weiter fällt mir noch ein, der Großbrand (Waldbrand) am Hahnenberg und ein paar Jahre später wieder ein Waldbrand (Großbrand) im Okertal.

Und dann sind da noch mehere kuriose zum Teil auch Großbrände in den Jahren 1980 bis 1986 in der Worthstraße. Es scheint wohl offentsichtlich das hier öfter versucht wurde das Objekt, wo auch die Nachtbar Petit Fleur mit drin war "warm abzureißen".
Ob die Sachlage geklärt wurde und ob jemals ein Täter dingfest gemacht werden konnte, weiß ich nicht, denn seit 1982 wohne ich nicht mehr in Goslar, ich weiß nur alles vom erzählen meiner Mutter und Bekannten.

Birgit
06.07.2012, 00:57
Den weitaus dramatischeren Brand mit 5 Toten fiel das Mehrfamilienhaus Thomasstraße 4 am Tag nach Neujahr im Jahre 1973 zum Opfer.
Vom hörensagen, weiß ich nur das gesehen wurde, wie ein Toter oder Tote herausgetragen wurde und nur noch etwa ein halben Meter lang war. Ob diese Angabe stimmt, mag ich zu bezweifeln. Die Sache ist ja schlimm genug.

Dann wäre da noch das große Schadenfeuer etwa Mitte August 1975 im Harzkauf Goslar.

Na ja, die Geschichte mit dem Harkauf haben wir hier schon einmal durchgespielt.

Zur Sache mit der Thomasstraße. Das war der Geburtstag meiner Cousine.
Schuld war, wenn ich mich recht erinnere ein Weihnachtsbaum der Feuer gefangen hatte. Eines der Opfer hatte versucht diesen mit Wasser zu löschen. Dies ist leider fehlgeschlagen. Gardinen gerieten in Brand u.s.w.!Tatsächlich ist es so, dass die geborgenen Toten, lt. Augenzeugen, bzw. Rettern der Feuerwehr, um einiges kleiner geworden sein sollen. Soweit ich mich erinnere waren auch Kinder unter den Opfern! Sicher findet man im Archiv der GZ noch alte Berichte! Es gab einige über das Feuer, das weiß ich noch!

märklinist
16.07.2012, 10:53
hallo
zum brand :um 21.45 brannte noch nichts da bin gerade von der mittagschicht am EBR gekommen . um ca. 22:10 hörte ich "verbotener weise" einen nicht öffentlichen sender, wo horst 72 riet grossalarm aus zu lösen . bin dann auch dahin wusste ja wo es brannte --hab mein auto aber schon hinterm gesundheitsamt geparkt . ja birgit es hätte nur ein bratwurst u.bierstand gefehlt ( kinderkarussel) so viel leute waren da. die schranken wurden geschlossen . ich stand vorn an der fussgängerschranke , da kam ein mir bekannter polizeibeamter zu mir drückte mir seine kelle in die hand und sagte ich muss mal regel du hier mal weiter , kannste gleich üben für später. das war dann bis ca 03:00 uhr morgens. so gegen ca 23:00 flogen den die ganzen sprayflaschen hoch .gegen mitternacht kam vom BGS schweres räumgerät und hat auf der hildesheimer ein loch in die seitenwand gerissen ,das man von da auch löschen konnte.was mir da noch auffiel ,auf der der grossen drehleiter stand ein bayrisch sprechender feuerwehrmann , jahre später lernte ich ihn persönlich kennen,als top kollegen.

glück auf uwe

Hallo unsuwe,

kann ich alles nur bestätigen. Wir wohnten damals im Ordnungsamt in der Marktstraße, praktisch gegenüber der alten Feuerwache Marstallstraße. Meine Mutter war natürlich neugierig und musste erstmal vor die Tür gehen, mit mir im Schlepptau. Am Fenster gegenüber schaute Frau Spiehr aus dem Fenster. Meine Mutter fragte, wo es denn brenne. Frau Spiehr sagte, das der Harzkauf brennt. Dann heulten auch schon die Sierenen. Frau Spiehr war die Frau des Schuhmachers, der in der freiwilligen Feuerwehr war.
Dann sind wir dahin zum Ort des Geschehens, aber mit sicherem Abstand. Für mich war es damals das erste Mal, das ich ein brennendes Gebäude sah. Und ich war unfassbar, dass so ein Neubau so brennen konnte, ich dachte immer nur, das dies nur der Fall bei den alten Fachwerkhäusern war. Mein Vater hat früher immer gesagt, wenn ich ihnn fragte: Kann unser Haus auch brennen. Darauf sagte er immer, wir wohnen in einem Neubau (damals Jürgenohl) der ist aus Stein, hier kann nichts abbrennen.
Eine schöne Aussage um lästige Kinderfragen ruhig zu stellen.
Da waren auch noch Wasserwerfer vom BGS im Einsatz, mindestens einer stand auf der Hildesheimer Straße. Wenn ich mich recht erinnere hat man sogar Kräfte der Berufsfeuerwehr Salzgitter mit hinzu gezogen. Im dem Laden knallte es mächtig und die Flammen schossen aus dem Dach. Wie schon erwähnt da gingen die Spraydosen hoch.
Und den Volksauflauf den es damals gab, kann ich nur bestätgigen. Sogar in der Schule mussten wir damals einen Aufsatz schreiben, zur Wahl stand der Harzkaufbrand oder kurz zuvor der Waldbrand am Hahnenberg in Oker.

Wenn ich mich noch recht erinnere soll es Tage nach dem Brand Berichte gegeben haben, wo unter Atemschutz Fleisch und Wurst aus dem Kühlhaus geborgen wurde.
Über die Brandursache gab es ja die willdesten Gerüchte. Es soll von hinten Feuer gelegt worden sein, wo die Laderampe war. Dort sollen Papp- und Papierabfälle entzündet worden sei. Und über die Klima oder Kühlventilatoren soll das Feuer ins innere gelangt sein. Sogar über ein politischen Hintergrund kusierten Gerüchte. Ursächlich dafür Herr DR. Rudolf Sprung damals ein bekannter CDU Bundestagsabgeordneter, der ua. auch Geschäftsführer bei Hottenrott war. Und Hottenrott war ja mit im Harzkauf angesiedelt.

Ich weiß nicht, ob die Ursache jemals aufgeklärt wurde und ob im Falle wenn es Brandstiftung gewesen sein soll, jemals ein Täter dingfest gemacht wurde.

Das Feuer war wegen der Bauweise schwer zu löschen, es gab keinen Zugang von außen. Dieses wurde beim Wiederauf korrigiert in dem man zur Hildesheimer Straße hin ein größeres Fenster mit einbaute.

Selbst an die Eröffnung des ersten Harzkaufes habe ich noch teilweise Erinnerung. Mit meiner Mutter bin ich mit dem Bus von Jürgenohl aus dort hin. Es standen am Eröffnungstag Menschenschlangen vor den Türen. Die Leute wurden immer schubweise hereingelassen. Und die Kassen damals, ich glaube es war das Jahr 1969 waren ganz anders, als die bei Gall oder ähnlich. Die liefen schon mit Lockkarten.

Umgebaut und umgestellt, bis zum endgültigen Abriss wurde ja immer wieder. Eigentlich ist es schade, das man so einen Bau den Erdboden gleich gemacht hat.
Ich glaube ich habe noch ein Bild, wo der Harzkauf vor dem Brand drauf ist, und eine alte "Tüte" vom Harzkauf, die orange mit schwarzer Aufschrift versehen ist, müsste ich noch haben.

Wie ich später zur Berufsschule in der Heinrich-Pieper-Straße ging, haben wir uns in den Pausen dort immer mit Süßigkeiten und Getränke versorgt. So manches mal schlugen wir da zeitmäßig über die Strenge, was die länge der Pausen anging.

Gruß
märklinist

flocke47
20.04.2013, 09:43
Großfeuer: Seit sechs Uhr früh steht das Haus Gosetal in Flammen ( Eilmeldung der GZ vom 20.04.2013 )

Harzbiker
20.04.2013, 18:22
Bin gerade dort vorbeigefahren. Es ist nichts mehr übrig geblieben, nur noch ein Haufen Schutt und Asche, den man nur noch zusammenschieben muss.

:sweat: Heute ist ein weiteres Stück Goslarer Geschichte zerstört worden. Dort haben wir geheiratet, ach, eigentlich alle Familienfeiern wurden dort gefeiert.

Es ist einfach nur traurig, auch wenn das Haus schon seit einiger Zeit nicht mehr bewirtschaftet war.

uwe unten
21.04.2013, 15:57
hallo
hier ein paar fotos von eben .es gab auch tote .die forellen im teich links haben das löschwasser nicht überlebt.

Glück Auf Uwe

Harzer06
22.04.2013, 10:43
Hat lange leergestanden,hört sich nach "Warmer Abriß" an!

Das ist gefühlsmäßig naheliegend, wenn man die jüngere Geschichte des Betriebes betrachtet, aber unbewiesen. Da aus Gründen der "Sicherheit" auch gleich der Bagger anrückte, werden inzwischen auch alle möglichen Spuren für immer verwischt sein.
Schon seltsam. Manche Brandruinen stehen mitten in den Ortschaften jahrelang herum, ohne daß jemand da die üblichen "Sicherheitsbedenken" hat, aber hier mußte sofort etwas gemacht werden.;)

G´Auf
Harzer06

märklinist
22.04.2013, 11:59
Und wieder sind Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend Geschichte. So manches mal war man Sonntags mehr oder weniger willig, mit den Eltern mit zugehen, um in den Gosetaler Terassen Kaffee zu trinken.
Aber auch manchen Geburtstag haben wir dort gefeiert, wenn es ein runder oder ein anderer besonderer war.
Gerade erst bin ich aus dem Urlaub zurück und erfuhr es durch das Internet, das die Gosetaler Terassen nur noch ein Haufen verkohlter Schutt sind.

Von dem langen Leerstand wusste ich garnicht, eigentlich war es doch das Ausflugslokal und Anlaufpunkt für Familienfeiern für Goslar und Umgebung.
Aber wie es früher schon war, Gebäude die in Goslar länger leer standen, gingen oftmals in Flammen auf. Entweder wurden sie wieder aufgebaut oder man verzichtete auf einen Wiederaufbau, oder das wieder aufgebaute Gebäude wurde anschließend anders genutzt.
Da fällt mir das Steinberghotel ein, das in den 70 er abbrannte und bis heute nicht wieder aufgebaut wurde. Dann das Gebäude in dem der Nachtclub Petit Fleur in der Wortstraße ansässig war, brannte mehrfach, 1986 dann der Totalschaden. Das Hotel Ritter Ramm, wurde wieder aufgebaut nach dem Brand, wird seitdem als Objekt für Eigentumswohnungen genutzt. Auch in den Räumlichkeiten des Maltermeisterturmes brannte es mal, wurde aber wieder rekonstruiert.
Ich habe den Verdacht, dass der aktuelle Brand wohl kaum durch ein Kurzschluss o. ä. entstand, da wurde mit Sicherheit von irgendjemanden nachgeholfen.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

redbullsuechtig
22.04.2013, 21:07
Aber wie es früher schon war, Gebäude die in Goslar länger leer standen, gingen oftmals in Flammen auf. Entweder wurden sie wieder aufgebaut oder man verzichtete auf einen Wiederaufbau, oder das wieder aufgebaute Gebäude wurde anschließend anders genutzt.
Da fällt mir das Steinberghotel ein, das in den 70 er abbrannte und bis heute nicht wieder aufgebaut wurde. Dann das Gebäude in dem der Nachtclub Petit Fleur in der Wortstraße ansässig war, brannte mehrfach, 1986 dann der Totalschaden. Das Hotel Ritter Ramm, wurde wieder aufgebaut nach dem Brand, wird seitdem als Objekt für Eigentumswohnungen genutzt. Auch in den Räumlichkeiten des Maltermeisterturmes brannte es mal, wurde aber wieder rekonstruiert.
Genau dieselben Brandfälle sind mir auch gleich eingefallen... Ob das alles Zufall war?

"Am Sonntag waren hunderte Goslarer ans abgesperrte Areal an der Clausthaler Straße gepilgert, um die verkohlten Reste des einst so beliebten Lokals in Augenschein zu nehmen." Quelle: goslarsche.de
Tja, wären diese Hunderte nur oft genug dorthin gepilgert, als das Lokal noch geöffnet war, dann wäre es vielleicht nicht so weit gekommen :-) (Okay, ehrlich gesagt weiß ich ja nicht, warum das Lokal zumachte oder zumachen musste, ob es Gästemangel oder Misswirtschaft war, keine Ahnung. Vielleicht weiß ja jemand mehr darüber und kann es berichten)

"Gedruckte GZ: Wie die erste Reaktion des langjährigen Besitzers ausfiel, lesen Sie in der Montag-Ausgabe." Quelle: goslarsche.de
Leider habe ich hier in der Diaspora keinen Zugriff auf die gedruckte GZ, aber vielleicht kann mir ja jemand mit einer kurzen Inhaltsangabe aushelfen?

Das Thema interessiert mich, mit meinen Eltern war ich oft dort, wenn wir in den Ferien in Goslar waren.

Viele Grüße aus München,
Wolfgang.

Harzer06
22.04.2013, 21:37
Da ist mir jemand haarscharf zuvorgekommen...

Wären die jetzt Trauernden vorher öfter dort eingekehrt, wäre der Betrieb vielleicht gar nicht erst in wirtschaftliche Schieflage gekommen.

Manchmal fördert wohl auch der Generationswechsel der Hotelbetreiber ein Problem zutage. Siehe Auerhahn oder Kinderbrunnen. Dünner werdende Kapitaldecke, Renovierungsstau, angestaubtes Image, verschärfte Betriebsauflagen usw.
Wenn sich dann vielleicht noch die Preisvorstellungen der früheren Betreiber nach dem idellen und nicht dem realen Wert des Anwesens orientieren, findet sich auch kein Investor.

Davon unabhängig (!) fällt mir noch etwas aus Hahnenklee ein. Kleiner Hotelbetrieb. Die halbe Leuchtreklame an der Fassade ist dunkel, die andere Hälfte flackert. An der Parkplatzzufahrt ein Schild mit großer Schrift: "Privat! Parken verboten!" Klein darunter: "Für Gäste frei". Einladende Harzlichkeit...

Brennende Hotels sind kein Goslarer Phänomen. Im letzten 3/4-Jahr traf es zwei Häuser in Altenau und eines in Hahnenklee. Geschlossen, keine Bewohner drin etc.

G´Auf
Harzer06

Harzer06
22.04.2013, 22:41
""Gedruckte GZ: Wie die erste Reaktion des langjährigen Besitzers ausfiel, lesen Sie in der Montag-Ausgabe." Quelle: goslarsche.de
Leider habe ich hier in der Diaspora keinen Zugriff auf die gedruckte GZ, aber vielleicht kann mir ja jemand mit einer kurzen Inhaltsangabe aushelfen?"

Der GZ-Artikel enthält hauptsächlich Angaben zu den Löscharbeiten, der Versorgung der Einsatzkräfte und Nachbarn.

Der langjährige frühere Besitzer wohnt in einem kleinen, unversehrten Haus neben der Ruine und zeigte sich schockiert. Auch wenn er das Hotel inzwischen veräußert hatte, ist es immerhin doch so eine Art Lebenswerk, was da verbrannt ist. Wie außerhalb der GZ zu erfahren war, ging es mit dem Hotel über mehrere Jahre bergab. Es gab mehrere erfolglose Versuche zur Zwangsversteigerung und mindestens einen gescheiterten Versuch der Fortführung des Betriebes durch einen Pächter.

G´Auf
Harzer06

märklinist
23.04.2013, 09:44
Es sind bestimmt schon knapp 10 Jahre er, da feierte ein Onkel von mir im Gosetaler seinen runden Geburtstag mit großen "Aufgebot". Und wie das bei großen Feiern so ist, da wird gegessen und vorallem auch reichlich getrunken und die Rechnung bekommt man ein paar Tage später oder man fährt ein paar Tage später hin um zu bezahlen. Doch mein Onkel war geschockt über die Rechnung mit der präzisen Auflistung, was so alles den durstigen Kehlen hinuntergegangen ist. Der damalige Wirt, hatte versucht ihn über den Tisch zu ziehen, er hat ihm mehr in Rechnung gestellt, als seine Truppe eigentlich verzehrt hatte. Dummerweise hatte er Spirituosen aufgeführt auf der Rechnung die niemand trinkt aus der Familie und auf Nachdruck räumte er ein, das es möglich sein könnte, das Getränke die an der Theke getrunken wurden sind von anderen Gästen, mit auf der Rechnung gelandet sind. Versuchen kann man es ja mal.
Nach diesem Vorfall verzichtete er dann auf Feiern im Gosetaler. Und da mein Onkel bekannt in Goslar ist und viele Bekannte hat, spricht sich so etwas natürlich rum. Und wenn der Wirt nach gleichem Schema auch bei anderen Gästen verfahren ist, muss es nicht wundern, wenn große Feierlichkeiten ausbleiben, die Einnahmen in die Kasse spülen.

Meine Vermutung geht ganz stark dahin, das dort nachgeholfen wurde. Wenn es an meheren Stellen brennt ist was faul, soviel Zufall gibt es nicht. Als Brandstifter können da auch Einbrecher, die es auf Vandalismus abgesehen hatten oder sonstige fragwürdige Zeitgenossen in Frage kommen. Oder ebend eine oft verbreitete Methode, das jemand einen Auftrag "vergibt", um wenigstens noch die Versicherungssumme zu kassieren. Aber die sind ja nicht zurückgeblieben, die Versicherungen zahlen nicht mehr so schnell, selbst wenn sie müssen, tun die sich schwer.
Ich kann das teilweise verstehen, wenn man im großen Stil oft "beschissen" wird.

Über Stellungnahmen des Pächters, Eigentümer oder was auch immer, habe ich noch nichts gelesen. Die Ermittlungen dauern an. Wer weis, ob man in diesem Trümmerhaufen überhaupt noch verwertbare Spuren zur Aufklärung des Brandes findet.

Leider sind die Zeiten vorbei, wo an Sonntagen oder Feiertagen Ausflugsgaststätten, sich vor Gästen nicht retten können. Der Euro ist überall knapp und sitzt nicht mehr so locker in der Geldbörse.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Golfpunk
23.04.2013, 13:23
@ Märklinist Diese Erfahrung mit den Rechnungen werden die meisten der dort Feiernden gemacht haben, so auch ich.
Aber die Krönung war als ich mein Hochzeitsvideo in aller Ruhe angeschaut hatte, das von der großen mehrstöckigen Hochzeitstorte mehrere Stücke fehlten. Man sieht es ganz deutlich als die Kamera auf meine Frau und mich draufhält beim Tortenanschneiden....
Also noch vor der Büffeteröffnung hat sich der Wirt oder sein Personal bedient. Noch Fragen?

Speedy
29.05.2013, 15:17
Die Ergebnisse der Untersuchungen zur Brandursache sind jetzt raus.
Nachzulesen in der GZ unter folgendem link:

http://www.goslarsche.de/Home/startseite/harzticker_arid,378836.html

Blauburger
29.05.2013, 20:36
@ Märklinist Diese Erfahrung mit den Rechnungen werden die meisten der dort Feiernden gemacht haben, so auch ich.
Aber die Krönung war als ich mein Hochzeitsvideo in aller Ruhe angeschaut hatte, das von der großen mehrstöckigen Hochzeitstorte mehrere Stücke fehlten. Man sieht es ganz deutlich als die Kamera auf meine Frau und mich draufhält beim Tortenanschneiden....
Also noch vor der Büffeteröffnung hat sich der Wirt oder sein Personal bedient. Noch Fragen?

Ist das nicht überall so? Früher waren bei Inspektionen grundsätzlich Leuchtmittel kaputt. Besch... werden wir überall. Allerdings gab es schon den Slogan, die ersten beiden Biere waren für den Kellner. Diese Zeiten sind aber lange vorbei. ...aber das ein Wirt die Hochzeitstorte vorher anschneidet, die würde ich sofort zurückgehen lassen und Schadensersatz fordern.

märklinist
30.05.2013, 15:39
Brandursache für das Großfeuer welches am 20. April diesen Jahres, das die Gosetaler Terassen in Schutt und Asche gelegt hat, soll geklärt sein. Ursache dafür soll sein, unfachmännisch ausgeführte Arbeiten an der Elektroanlage. Es wird gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.
Seltsam, wenn das Hotel leer stand, ist eigentlich der Normalfall, das die Energieversorgung abgeschaltet ist, schon allein deswegen, damit keine weiteren Kosten auflaufen. Aber seis drum.
Fahrlässigkeit ist gut und schön. aber man kann durch gezielte Manipulation an Elektroanlagen, wie Unterverteilung, Hauptverteilung, Abzweigdosen, etc. auch einen Brand absichtlich herbei führen. Das Vorgehen dabei, ist allerdings eine Zeitfrage und eine Frage der Belastung der Anlage. Zum Beispiel kann ein Feuer enstehen, wenn Verschraubungen an den Kabeln oder Kupferschienen nicht fest genug angezogen wurden sind, bzw. gelockert worden sind. So kommt es dann bei Belastung der Anlage zum aufheizen an den lockeren Kabelverbindungen. Es geht immer auf und ab, das Material erwärmt sich und kühlt wieder ab, wenn überhaupt. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, das ein heißes Kabel das Umfeld in Brand steckt.
Wer in der Branche der Elektroinstallion arbeitet, der weiß um diese Thematik, das Kabelverbindungen, egal wo entsprechend fest genug befestigt sein müssen. Zu dem müssen Kabel einen ausreichenden Leitungsquerschnitt haben, ist dieser zu gering schmilzt, bzw. das Kabel fängt Feuer bei Belastung. Im Nu breiten sich dann die Flammen über Holzverkleidungen etc. aus.

Ob es nun wirklich nun nur Fahrlässigkeit war, soll dahingestellt sein.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Goslärsche
03.06.2013, 19:35
.....ob es Gästemangel oder Misswirtschaft war, keine Ahnung. Vielleicht weiß ja jemand mehr darüber und kann es berichten.

Dieses Lokal wurde aus Altersgründen vom früheren Besitzer an einen Nachfolger veräußert. Dieser war im Begriff, das Objekt neu zu gestalten. Tagelang war in der Zeit vor dem Brand eine ortsansässige Elektrofirma in dem Gebäude tätig.

Glück Auf!
Goslärsche

Harzer06
04.06.2013, 00:31
Wer weiß das alles schon so genau.
Auch eine Fachfirma braucht für eine neue "Vollverkabelung" eines größeren Altbaues mehr als einen Tag. So kann auch mal etwas über die entscheidende Stunde hinaus liegengeblieben sein.

Vermutlich wird sich die Ursache nicht mehr zweifelsfrei klären lassen, so daß es bei einer Wahrscheinlichkeitsaussage bleibt.
Und unabhängig von allen Akteneinträgen wird in der Bevölkerung wohl immer ein Geruch des Zweifels bleiben. Dazu brennen solche Objekte einfach zu oft ab...

G´Auf
Harzer06

Hanno
25.07.2013, 09:29
Es scheint das Gebäude unterhalb von Drogerie Peter betroffen zu sein.

Link zur GZ mit Kurzer Meldung und 51 Bildern :

http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,399787.html


(Datum 25.07.2013)

Speedy
25.07.2013, 17:04
Ein weiterer Bericht ist auf der Seite der Feuerwehr Goslar zu lesen.

http://www.feuerwehr-goslar.de/

Das Feuer war um 17:00 Uhr immer noch nicht vollständig gelöscht.

Laut Aussage eines Feuerwehrmannes, der mir bekannt ist, sind die Decken mit einer Betonschicht ausgegossen. Die darunter befindlichen Holzbalken sind durch das Feuer so in Mitleidenschaft gezogen, das die Decken nicht mehr sicher sind und die Einsatzkräte nicht mehr in das Haus können.

Mehr Informationen konnte oder wollte er mir nicht geben.

bergland
25.07.2013, 19:35
wird wohl ne längere Sperrung der petersilienstraße mit sich bringen oder man wird das haus in den nächsten tagen den erdboden gleichmachen müssen , einsturzgefährdet und das in der Innenstadt .... auf der oben zitierten seite der gz online gibt es jetzt auch noch ein Video ... die Feuerwehr hat versucht mit löschschaum die flammen zu ersticken ...

märklinist
26.07.2013, 09:38
Hallo in die runde,
Es macht betroffen, dieses Ausmaß der Zerstörung zu sehen. Glücklicher Weise hat Goslar und Nachbargemeinden eine schlagkräftige Feuerwehr, so das eine noch größere Katastrophe verhindert werden konnte, und glücklicher Weise war auch kein nenneswerter Wind in dieser Nacht. Nicht auszudenken, wenn noch Gewitterboen das Feuer weiter angefacht hätten.
Wie es aussieht wird wohl das Gebäude dem Abriss geweiht sein. wieder ist ein altes Fachwerkhaus unwiderbringlich verloren.
Hoffentlich wird sich die Angelegenheit mit dem Vermissten bald klären. Schlimm wäre wenn seine menschlichen Überreste noch in dieser Ruine irgendwo liegen würden.
Zur Brandursache gibt es ja noch keine Aussage. Was seltsam ist, es hat in jüngerer Zeit in der Innenstadt mehere Brandstiftungen zur Nachzeit gegeben (Münzstraße mit Gebäudeschaden, zuletzt in der Hokenstraße ein Feuer in der Enstehungsphase). Ich hoffe nur, das wir es hier nicht mit einem oder meheren verrückten Pyromanen zu tun haben.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Speedy
26.07.2013, 11:21
Das sieht in der Tat nach Totalschaden aus.
Hat jemand aus der gedruckten GZ eine Info über das Schicksal des Vermissten ?


Eilmeldung
Polizei entdeckt Leiche in Brandruine

Die Polizei hat jetzt offziell bestätigt, dass sie am Freitagmorgen eine Leiche in der Ruine des in der Nacht zu Donnerstag abgebrannten Hauses in der Goslarer Altstadt entdeckt hat. Es handle sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den vermissten 63-jährigen Bewohner. Die Einsatzkräfte bereiten derzeit eine Bergung des Leichnams vor. Betreten werden könne das Haus nach wie vor nicht.

Anke
27.07.2013, 09:38
Unsere Bank ...auch betroffen... SpardaBank...

Harzer06
31.07.2013, 23:44
<...>Wie es aussieht wird wohl das Gebäude dem Abriss geweiht sein. wieder ist ein altes Fachwerkhaus unwiderbringlich verloren.<...>

Wirklich tragisch ist der menschliche Verlust.
Die Häuser in der Straße sind wohl mehrheitlich nicht besonders alt, 19./20. Jhd., also relativ junges "Allerweltsfachwerk". Vielleicht steckt mal etwas Älteres drin, ist dann aber kräftig umgebaut.

G´Auf
Harzer06

Susanne-K.
11.08.2013, 13:46
...bis auf die Grundmauern abgebrannt am 20.04.2013

Grund: fehlerhaft ausgeführte Elektrik
Bericht in der GZ vom 29.05.2013
http://www.goslarsche.de/Home/harz/artkel-archiv_arid,378836.html

siehe separates Thema zum Großfeuer:
http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?1218-Gosetaler-Terassen-abgebrannt

Einsatzbericht der Feuerwehr Goslar:
http://www.feuerwehr-goslar.de/index.php/mehr-infos/berichte/alarme/2169-20-04-2013-grossfeuer-gosetaler-terassen

Somit fanden auch die Gosetaler Terrassen (Haus Gosetal), die Ende des 19.JH erbaut wurden, ein unrühmliches Ende und sind jetzt nur noch Goslarer Geschichte:((

Andreas
22.08.2013, 09:41
Das Haus wird abgerissen, dann wird da wohl erstmal eine unschöne Baulücke bleiben.

http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,409851.html

steine1962
06.09.2013, 20:21
Hallo,

mit Sirenenalarm wurden heute Nachmittag alle möglichen Feuerwehren zum Ritter Ramm
alarmiert.
http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,416193.html

Susanne-K.
18.09.2013, 18:30
Am 06.09.2013 brannte es erneut in dem Gebäude.
Grund: im Moment noch unbekannt
Dieses Mal verlief das Feuer aber vergleichsweise glimplich. Es kam zu einem materiellen Schaden in Höhe von € 50.000
http://www.feuerwehr-goslar.de/index.php/mehr-infos/berichte/alarme/2250-06-09-2013-feuer-ritter-ramm
sowie
http://www.goslarsche.de/Home/harz/artkel-archiv_arid,416833.html

Der Dachstuhlbrand Anfang September 2013 war offenbar nicht durch Brandstiftung entstanden, sondern durch pure Unachtsamkeit.

GZ-Artikel vom 17.09.2013:
http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,420240.html

märklinist
19.09.2013, 08:53
Als ich am Sonntag aus dem Urlaub zurückkam, dachte ich, ich les nicht richtig. Schon wieder Großalarm und schon wieder galt es dem Hause (ehm. Hotel Ritter Ramm) und dies genau nach fast 34 Jahren. Noch zu gut habe ich die Bilder vor Augen vom Oktober 1979, als das Gebäude lichterloh brannte und komplett zerstört wurde. Der Feuerschein erhellte damals den Nachthimmel weit über die Stadtgrenzen Goslars hinaus in ein rotes schauriges Licht. Glücklicherweise ruhte damals der Hotelbetrieb, so das sich keine Menschen im Gebäude aufhielten, denn so rasant schnell wie sich das Feuer ausbreitete, hätte kein Gast die Chance gehabt dem Inferno zu entkommen. Beim aktuellen Brandgeschehen, was glücklicherweise glimpflich verlief waren allerdings Menschen im Haus. Nicht auszudenken, wenn der "Rote Hahn" wieder so wehement zugeschlagen hätte wie damals. Das Gebäude Bergstraße 6, sowie sein Nebengebäude in der Bulkenstraße wo damals ein Rotlichtlokal untergebracht war, waren schon öfter Einsatzort für die Feuerwehr, bloß darüber wird nie berichtet, oder weil das Ausmaß nicht so groß war, ist darüber wenig bekannt. Im Nebengebäude des Ritter Ramms in der Bulkenstraße brannte es in der Silvesternacht 1978, als das Feuerwerk abgebrannt wurde. Der Schnee lag damals hüfthoch, da wo nicht geräumt war, und das Thermometer war an der Marke von minus 20 Grad. In den Wintermonaten 1979 brannte es schon einmal im Ritter Ramm, es war ein Zimmerbrand der durch unsachgemäßes auftauen einer eingefrorenen Wasserleitung entstanden sein soll. Es brannte damals im oberen Stockwerk zur Hofseite hin. Der Wasserschaden war beträchtlich, selbst im Paterre, im hinteren Foyeur war das Löschwasser an den Wänden heruntergelaufen. Ich weiß es deshalb so genau, weil ich mir damals ein "Zubrot" dort verdiente. Entweder war es im Sommer 78 oder 79, genau weiß ich es nicht mehr, da bemerkten wir (der damlige Pächter W. Terhorst und ich) Brandgeruch aus dem Nebengebäude. Da wir nicht genau wussten, ob sich noch Menschen im Nachbarhaus aufhielten überlegten wir nicht lange, als wir den Rauch sahen öffneten wir die hinetere Eingangstür im Tordurchgang, da auf klingeln niemand reagierte. Den Brandherd hatten wir schnell lokalisiert, es war ein Abfalleimer der vor sich hin kokelte. Wir trafen weder Gäste noch Damen an in dem Ambiente. Alles ging glimpflich ab.
Wenn ich da so alles im nachhinein betrachte ist es schon sehr seltsam, das der Ritter Ramm immer wieder in die Schlagzeilen gerät, weil es dort brannte. Ehrlich gesagt, in dem Hause möchte ich nicht wohnen, ich hätte ständig ein ungutes Gefühl.
Und vorallem was mögen Anwohner, Nachbarn und Feuerwehrleute gedacht haben, die schon das Drama vom Oktober 1979 miterlebt haben, als der aktuelle Alarm auflief?

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

uwe unten
22.09.2013, 16:59
hallo
hier einige bilder nach dem letzten brand .

Glück Auf Uwe

Susanne-K.
30.11.2013, 17:04
Deine Vorhersage, Andreas, hat punktgenau ins Schwarze getroffen.
Es sieht unschön und sehr traurig aus.
Aber wie sagte doch der Goslarer OB im Zusammenhang mit dem Brand am Herzberger Teich?
Jetzt ist der Weg frei für Investoren....

Das Restaurant, das rechts neben dem Gebäude war, ist ja - wie ich jetzt erst feststellte - auch geschlossen.
Hängt dies mit dem Brand zusammen oder war das eine normale Geschäftsaufgabe ??

8312
Aufnahmedatum: 11/2013

märklinist
21.03.2014, 10:32
Wie heute in der GZ zu lesen, hat man mit Aufräumarbeiten auf dem Grundstück Petersilienstraße 35 begonnen. die Reste, die an das verherende Feuer vom Juli letzten Jahres erinnern werden beseitigt und anschließend soll das Grundstück planiert werden.
Auch danach bleibt es eine Wunde, sowie auch Schandfleck in der Petersilienstraße mitten in der Stadt, wo auch Touristen sich ihren Weg bahnen.
Gibt es denn keinen Investor für das relativ große Grundstück, der das Anwesen wieder aufbaut? Wie lange soll dieser Schandfleck eigentlich bleiben?
Ein "Minigroundzero"mitten in Goslars City.
Der Täter der diese schreckliche Tat begangen haben soll, soll doch in Unrtersuchungshaft sitzen. Versicherungen treten doch meines Wissens nach in Vorleistung wenn ein Täter bekannt ist. Gut, für den Schaden kann er niemals aufkommen, selbst wenn die betreffende Person rund um die Uhr hart arbeiten würde.
Schon in der Vergangenheit wurde sehr zögerlich damit umgegangen Baulücken zu schließen, die dadurch enstanden sind, weil ein Gebäude aus- oder niederbrannte. Mitte der achtziger Jahre zerstörte ein Feuer in der Worthstraße mindestens ein Gebäude komplett. Ist denn diese Baulücke bereits wieder geschlossen worden?
Selbst wenn es Denkmalschutzauflagen gibt, so lassen die sich gerade bei Neubauten nicht immer ganz umsetzen, da müssen nun mal Kompromisse eingegangen werden, damit ein Nachfolgegebäude sich gut ins Bild einpassen lässt.

Bin mal gespannt, wieviele Jahre nun ins Land gehen, bis dort wieder ein Gebäude steht.
Es grüßt
der märklinist

Andreas
23.03.2014, 07:13
Eigentlich müsste man zumindest die Fassade rekonstruieren. Ein modernes Gebäude würde in der Petersilienstraße da unter aber wohl auch kaum auffallen, das Umfeld ist eh schon mit mit modernen Gebäuden "verseucht"

Bergmönch
28.03.2014, 16:26
Erinnert sich noch jemand an das Brandgrundstück in der Worthstraße? Es dauerte Jahrzehnte bis die Baulücke geschlossen wurde - natürlich ohne rekonstruierte Fassade.

Unbebaute Brandgrundstücke haben in Goslar eine gewisse Tradition. Viele kennen sicherlich den alten Stadtplan von 1826, der als Nachdruck im Handel erhältlich ist. Alle Häuser der Stadt sind von Ost nach West durchnummeriert. Die Hausnummern entsprachen den jeweiligen Nummern im Feuerversicherungskataster. Auf dem Stadtplan findet man jede Menge Grundstücke, die eine Nummer tragen, obwohl sie unbebaut sind. Dies waren alles alte Brandgrundstücke, die auch 46 Jahre nach dem großen Stadtbrand von 1780 noch nicht wieder bebaut worden waren.

http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=8922&d=1396019660


Beste Grüße

Bergmönch

märklinist
07.05.2014, 09:48
Erinnert sich noch jemand an das Brandgrundstück in der Worthstraße? Es dauerte Jahrzehnte bis die Baulücke geschlossen wurde - natürlich ohne rekonstruierte Fassade.

Unbebaute Brandgrundstücke haben in Goslar eine gewisse Tradition. Viele kennen sicherlich den alten Stadtplan von 1826, der als Nachdruck im Handel erhältlich ist. Alle Häuser der Stadt sind von Ost nach West durchnummeriert. Die Hausnummern entsprachen den jeweiligen Nummern im Feuerversicherungskataster. Auf dem Stadtplan findet man jede Menge Grundstücke, die eine Nummer tragen, obwohl sie unbebaut sind. Dies waren alles alte Brandgrundstücke, die auch 46 Jahre nach dem großen Stadtbrand von 1780 noch nicht wieder bebaut worden waren.

http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=8922&d=1396019660


Beste Grüße

Bergmönch

Hallo Bergmönch,
ja, da hast Du Dir richtig viel Mühe gegeben. Und wie man unschwer erkennen kann auf dem historischen Stadtplan sieht er aus, wie ein "schlechtes Gebiss". zum Teil reihenweise fehlen Gebäude. Natürlich in damaliger Zeit war man technisch noch gar nicht in der Lage so schnell alles wieder auf zu bauen, oder man wollte oder konnte nicht aus vielerlei Gründen.
Aber, das sich heute und im jüngst vergangenen Jahrhundert noch soviel Zeit gelassen wird um Brandgebäude, bzw. Brandgrunstücke neu zu bebauen, kann ich nicht nach vollziehen.
Ja, an den Brand vom Februar in der Worthstraße ich glaube 1986 kann ich mich noch gut erinnern (habe noch Fotos davon am Morgen nach dem Brand). An diesem Morgen hatte ich in Goslar einen Arztermin in der Innenstadt. Es stank schrecklich nach Rauch und es war bitterkalt an diesem Morgen. Schon beim Arzt im Wartezimmer war es das Thema, erneut Großbrand in der Worthstraße. Ja, das stimmt, dort brannte es nicht zum ersten Mal. Am Abend des 31. Oktober 1980 meine ich, brannte es da zum ersten Mal, allerdings nicht im großen Ausmaß. Aber nur wenige Tage später heulten die Sirenen in der Nacht, dadurch wurde ich wach und sah durch mein Fenster schon den Feuerschein, der Dachstuhl des Hauses stand in Flammen.
Das Gebäude wurde wieder in Stand gesetzt, bis es dann wie schon erwähnt, glaube 1986 komplett abbrannte, wobei sogar Nebengebäude mit zerstört, zumindest aber in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Das hier ein Feuerteufel am Werk war, stand von Anfang an fest, sogar Gerüchte machten die Runde, wer dahinter stecken soll.
Und wie bekannt, der Wiederaufbau zog sich über Jahre hin.

Ähnlich war es beim Hotel Ritter Ramm, was im Herbst 1979 komplett niederbrannte. Erst im Frühsommer 1983 rührte sich was in Sachen Wiederaufbau. ich weiß es deshalb so genau, weil ich jemanden persönlich kenne und auch auf dem Grundstück eine Garage angemietet hatte, schon zu Zeiten, als der Ritter Ramm noch als Hotel in Betrieb war. Im Mai / Juni 1983 bekam ich per Nachsendeauftrag Post von einer Treuhandgesellschaft, die zu einem meinen Mietvertrag kündigte und darum bat die Garagenschlüssel an die Adresse XY zu senden. Kurz überlang hätte ich die Garage eh selbst gekündigt, weil ich mittlerweile an meinem neuen Wohnort eine große geeignete Garage gefunden hatte, für die Zwecke, für die ich sie brauchte.

Und nun eine häßliche klaffende Wunde mitten in der Fußgängerzone. Und schlimmer noch, man wird immer wieder daran erinnert, das da ein Mensch ums Leben gekommen ist und viele andere Bewohner in der Nacht vom Feuer überrascht aus ihren Wohnungen mussten und alles verloren haben, nur weil ein hochleistungskrimineller Pyromane sein Unwesen dort und and auch an anderen Stellen im Goslarer Stadtgebiet trieb.
Es muss scih doch wohl eine Lösung finden lassen, die häßliche Baulücke so schnell wie möglich wieder zu schließen.

In diesem Sinne
der märklinist

Andreas
18.05.2014, 09:39
Nach Zeugenaussagen hat wohl ein Stromkasten gebrannt.

Speedy
18.05.2014, 13:56
Der Bericht zum Einsatz steht bereits auf der Seite der FF Goslar.

http://www.feuerwehr-goslar.de/index.php/mehr-infos/berichte/alarme/2381-18-05-2014-feuer-menschenleben-in-gefahr

Harzbiker
18.05.2014, 15:34
War nicht "ohne" der Einsatz, wenn man den Feuerwehrbericht liest. Ich blicke aus dem Schlafzimmerfenster im Haus nebenan und sah nur noch Blaulicht. Etwas später sah ich den "Sensationsfotografen" :D Andreas vor meiner Haustür, der die ausdrucksvollen Fotos schoß.

Eule
18.05.2014, 21:30
Laut GZ soll ein im Hausflur abgestellter Sessel als erstes Feuer gefangen haben. Da kommen Erinnerungen an den Kinderwagen, der in Hamburg Auslöser für eine Katastrophe war. Gott sei Dank wurde der Brand rechtzeitig bemerkt!

Golfpunk
19.05.2014, 00:04
War nicht "ohne" der Einsatz, wenn man den Feuerwehrbericht liest. Ich blicke aus dem Schlafzimmerfenster im Haus nebenan und sah nur noch Blaulicht. Etwas später sah ich den "Sensationsfotografen" :D Andreas vor meiner Haustür, der die ausdrucksvollen Fotos schoß.

Sensationsfotograph?
Man kann es auch Katastrophentourismus nennen, um so eine Uhrzeit.

märklinist
19.05.2014, 08:40
Hallo in die Runde,
seltsam, das nachts ein Sessel der im Keller oder Hausflur abgestellt war Feuer fängt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kan man den Brandausbruch auf fahrlässige oder gar vorsätzliche Brandstiftung zurück führen. Was sind dies bloß für Menschen, wenn man solche als solche überhaupt noch bezeichnen kann, unschuldige Bewohner eines Hauses in Lebensgefahr bringt.
Hochhausbrände haben eine besondere Brisanz, in Sachen schneller Brandausbreitung, der sogenannte Kamineffekt, von giftigen Rauchgasen mal abgesehen, die ohnehin schon ausreichen, das Menschen daran in kürzester zeit ersticken.
Für solche Täter habe ich null Verständnis, die so etwas tun.

Gruß aus BS
der märklinist

Harzbiker
19.05.2014, 08:56
Nach meinen Informationen ist im Keller ein Sicherungskasten in Brand geraten, möglicherweise hat dann der Sessel, der dort im Gang stand Feuer gefangen. Die polizeilichen Ermittlungen bleiben abzuwarten.

Andreas
21.05.2014, 06:55
Gestern stand in der GZ, dass man von Brandstiftung ausgeht.

Eule
21.05.2014, 08:49
Leider nicht das letzte Feuer

http://www.feuerwehr-goslar.de/index.php/mehr-infos/berichte/alarme/2385-20-03-2014-kellerbrand-in-juergenohl

Anke
21.05.2014, 10:02
hmm.. ich fragte mich auch gerade, als ich den/ die Artikel in der GZ gelesen habe, was hier los ist..
Sehr komisch... oder einfach ein "dummer" Zufall.

bergland
21.05.2014, 23:44
und heute Abend brennt der Harzburger Hof ab ...

märklinist
22.05.2014, 12:21
Zur Information,
Großbrand zerstört Harzburger Hof. wie man den ersten Bildern entnehmen kann, ein ähnliches Ausmaß wie beim Brand 1988 von Bodes Hotel. Aber war da nicht was, vor nicht all zu langer Zeit? Mehrfach schon wurden dort Kokeleien gemacht, Matrazen brannten etc.
Warum hat man das Gebäude nicht abgerissen? Ein Käufer zu finden ist doch bei solch lang leersrtehenden Immobilien so gut wie aussichtslos.
Nun ja, der Brand, hat es nun eingeäschert, den Rest kann der Abbruchunternehemer tun und der Weg ist frei für das Areal für einen neuen Investor.

der märklinist

Speedy
22.05.2014, 12:52
Da stellt sich wieder die Frage, Warum nicht abgerissen?

Ganz einfach, weil es Geld kostet.

Professorexabyte
22.05.2014, 15:18
Nun das Feuer in der Lauenburger da kann ich was dazu sagen. Ich habe einen Bekannten der dort in dem Haus wohnt. Dieser war zum Zeitpunkt nicht Zuhause, sondern war den Tag wo anders. Als er wiederkam meinte man, es war ein Kabelbrand. Was aber äußerst aufschlussreich ist, ist die Tatsache, dass das Haus der Wiederaufbau gehört, und die sich gerade bei solchen kleinen ein Zimmer Wohnungen einen feuchten "sch'''" " drum kümmern, was aus den Wohnungen wird. Diese jedenfalls sind in abartig schlechtem Zustand, das Wasser muss mit teurem Strom erhitzt werden, und Fehler werden Ignoriert. Denn mein Bekannter hat schon seit längerem Probleme mit der Harzenergie, die ihm Verbrauchswerte in Rechnung stellen, die Jenseits von gut und böse sind. Er beobachtete seinen Stromzähler, und dieser lief teilweise bis zu 900kw/h die WOCHE!!! Und da wollte sich niemand drum kümmern. Dort wurde Telefoniert was das zeug hält, Elektriker haben alles durchgemessen, und keinen Fehler feststellen können. Nunja das Ende vom Lied scheint nach den jetzigen Vorkommnissen nur all zu logisch. Da braucht man sich nun wirklich nicht wundern... Typisch Harzenergie und typisch Wiederaufbau... Das geschieht denen richtig recht. Denn das war bestimmt keine Brandstiftung oder ähnliches. Nach diesem unerklärlichem Stromverbrauch zu urteilen liegt der Verdacht doch 99,999% sicher was der Auslöser für den Brand in der Lauenburger Straße 18 war.

Goslärsche
22.05.2014, 21:12
Wer aufmerksam die Artikel und Leserbriefe in der GZ las, konnte dort die Vorankündigung zum vermeintlich 'warmen Abriss' vor rd. 14 Tagen bereits lesen.
Und nun... wurde er vollzogen.
Traurig, traurig... so wunderbare alte Bausubstanz verfallen und verbrennen zu lassen.
Ein Zeichen unseres wirtschaftlichen Zeitgeistes?
Glückauf!

Professorexabyte
23.05.2014, 02:21
Ganz ehrlich, wenn es wirklich der Eigentümer war, der gehört hinter Gitter, und muss dafür aufkommen, dass das wieder genau so aufgebaut wird wie es war. Natürlich ohne den Mängeln. Also ganz Ehrlich. Da hätt ich mich noch heute in den Trabi gesetzt, und wäre nach Harzburg gefahren, und hätte den windelweich geprügelt. Aber vermtl. wird man mal wieder nix beweisen können. Als ob da "zufällig" irgendwelche Jugendlichen Brandstiftung gemacht hätten, wenn es schon Anzeichen dazu gab, und der erste Brand bestimmt auch schon auf das Konto des Eigentümers hindeutet. Allgemein diese vielen Brände im Landkreis in letzter Zeit und dieser "Abriss-Zeitgeist" der letzten 3 Jahre in GS und drumrum... Man könnte "Verschwörungstheorie-mäßig" ja schon fast von organisierter Kriminalität ausgehen. Alles Versuche. Genau so wie man ja sagt, dass die Titanic absichtlich versenkt worden ist, weil ihre Schwester die Olympic gleich einen Unfall hatte, und schon zur Reparatur direkt neben der noch nicht fertig gebauten Titanic stand. Aber das ist eine 1000fach widerlegte Verschwörungstheorie... Ich denke mal, dass es aber nicht ausgeschlossen ist, dass dies das endgültige Ende für das Gebäude ist. Ich glaube nicht, dass dieses Gebäude jemals wieder so dastehen wird, wie es einst war.

märklinist
23.05.2014, 09:26
Hallo Leute,
habe den Bericht vom Brand gestern abend in N3 um 19Uhr 30 verfolgt. Dort wurde sogar der Verdacht geäußert, das der Eigentümer hinter der Sache stecken könnte. Verwundert hat es mich schon, das Ermittler so etwas äußern. aber auch Wanderlismuss wurde genannt in Verbindung mit fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung. Im übrigen wer den Harzburger Hof noch mal in seinem Glanz sehen möchte, heute abend Freitag den 23.5. um 18Uhr 30 läuft auf Einsfestival eine Krimikomödie, die in verschiedenen Harzorten spielt u. a. auch im Harzburger Hof.
Wer auch immer hinter dieser Sache steckt, der oder die jenigen haben jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Schade nur, wieder ein historisches Gebäude weniger. Was dort auch auf dem Grundstück wieder aufgebaut werden möge, solche ansehnliche Architektur mit Sicherheit nicht mehr, Beton und Glas lassen grüßen.
Irgendwie hat es schon eine gewisse Tradition, das in Bad Harzburg, Goslar oder anderen Orten im Harz leerstehende Gebäude "warm" abgerissen werden.

In diesem Sinn
der märklinist

Professorexabyte
23.05.2014, 16:05
Ok das ist ja wirklich schon komisch. Also wenn wir hier spekulieren, ist das ja eine Sache, aber wenn plötzlich Brandermittler einfach so mal ebend nebenbei erklären "ja das war bestimmt der Eigentümer" muss es ja wohl eindeutige Hinweise geben. Also jetzt mal als Vermutung... Wenn es wirklich der Eigentümer war, dann muss dem aber im Kopf einiges gefehlt haben. Wenn ich einen Brand legen wollen würde, in einem Holzhaus, dann würde ich doch das Feuer nicht im Dachstuhl legen, sondern unten im Erdgeschoss. Ich glaub' der hat noch nie in seinem Leben ein Kamin angemacht... Evtl. sollte man mal eine Aktion im Rathaus starten, damit das Öffentliche Interesse um das Hotel evtl. durchgesetzt werden kann. Denn ich glaube bestimmt 80% der Harzburger haben was gegen ein anderes Gebäude auf diesem Grundstück. Und ich meine, wozu leben wir denn in einer ach so tollen Demokratie? Bevor Glasklötze da hinkommen, oder das Grünstück bewaldet wird... Der Vorteil bei Holzhäusern ist ja, dass sie um einiges billiger sind, als Häuser aus Stein. Ich nehme an, dass es möglich ist für 1-2 Millionen das Ding wieder herzustellen bzw. in diesem Fall neu zu bauen. Plus die Abrisskosten.

neo71
04.10.2014, 19:12
Moin zusammen,

Ich habe vom Abriss auch noch ein paar Bilder in meinem Archiv gefunden :-)

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Gruß
Arne

märklinist
28.10.2014, 16:21
----Gebäudefeuer, Hotel Ritter Ramm-----, so die oder so ähnlich müssen die eingehenden Notrufe geklungen haben
Heute Nacht jährt sich der verheerende Brand des Hotels Ritter Ramms der den Nachthimmel weit sichtbar glutrot färbte zum 35 zigsten mal. Als unmittelbarer Nachbar sind die Erinnerung an die Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 1979 immer noch wach. Ich werde diesen Anblick nie vergessen, wie die Flammen aus dem Gebäude weit hoch in den Nachthimmel loderten. Unsere Fensterscheiben waren ziemlich heiß und die Funken wirbelten auch über unser Dach. Für einige Stunden mussten auch wir unsere Wohnung aus Sicherheitsgründen verlassen. Der Anblick, wie der imposante Dachstuhl sich zur Seite neigte und zusammenbrach.
Die Ursache des Brandes war auf Brandstiftung zurück zu führen, so damals die Ermittlungen. Und von dem oder die Täter fehlt nach wie vor jede Spur. Die Tat ist mittlerweile verjährt, zumal es ja glücklicher Weise keine Menschenleben zu beklagen gab, da der Hotelbetrieb ruhte zum Zeitpunkt des Brandes.

Lange dauerte es, bevor sich etwas tat in Sachen Wiederaufbau des alten Gebäudes. Bis ins späte Frühjahr 1983 hinein stützte ein Stahlkorsett die verbliebenen Grundmauern, damit nicht alles in sich zusammenbrach.
Als Hotel wurde das Gebäude nicht wiedererrichtet, sondern als Wohnkomplex mit Eigentumswohnungen.
Seit dessen Fertigstellung brannte es bereits zweimal wieder dort. Zuerst ein Zimmerbrand und im letzten Jahr brannte es erneut im Dachbereich. Wieder gab es Sierenenalarm, aber glückerweise blieb eine Katastrophe wie im Jahre 1979 aus.

In diesem Sinn
der märklinist

märklinist
22.12.2014, 16:40
Wie ich erfahren habe, brannte es am 16.12.2014 mal wieder im Ritter Ramm. diesmal war die Ursache ein Zimmerbrand (Defekte oder vergessene Herdplatte) war der Auslöser. Es ist langsam unheimlich, was die Brandeinsätze dieses Gebäudes angehen.

Gruß
der märklinist

märklinist
22.01.2015, 10:09
Auf der rechten Seite (Ostseite) vom Harzkauf waren in ca. 10 m Höhe Lüftungsanlagen (Ich glaube es waren 2) angebracht. Eine Anlage hatte eine Kurzschluss mit Feuer und durch die Lüftungsanlage gelangten die Flammen in die Erste Etage.Ich kann mich noch erinnern das
die Feuerlöscher die sich auf der Fahrstuhlseite neben der Lüftungsanlage befanden Ausgebrannt waren .Das Feuer konnte sich aus schnell ausbreiten ,weil es im ansässigen Möbelhaus genug brennbares Material fand .An der Westseite (Hildesheimer Str.) flogen die
Schuhsprayflaschen aus dem Gebäude und erschwerten die Löscharbeiten der Feuerwehr.

Hallo Jürgen,
an den Brand des Harzkaufes kann ich mich noch erinnern. Wir wohnten damals in unmittelbarer Nähe der Feuerwache, und bekamen mit, als die Fahrzeuge fast im Sekundentakt mit Blaulicht und Martinshorn ausrückten. Meine Mutter war von Natur aus neugierig und fragte, wo es brennt. Ein Feuerwehrmann der im Laufschritt zur Wache lief sagte der Harzkauf brennt, dies sagte er aber nur weil er meine Mutter kannte.
Dann sind wir da hin und haben uns das Geschehen aus sicherer Entfernung angeschaut.
Gemunkelt wurde damals ja viel, da war häufig zu hören, es soll Brandstiftung gewesen sei. So kusierte auch der Tathergang wie es gewesein könnte. Unbekannte hätten einen Papier- oder Abfallcontainer angesteckt, der unweit der Lüftungsanlage stand. Nachvollziehbar ist das ja, denn auf diese Art und Weise wurden schon so einige Supermärkte abgefackelt.
Aber das mit dem Kurzschluss klingt am glaubwürdigsten. Ein Aggregat müsste dann aber aufgrund des Kurzschlusses ausgefallen sein, und das daneben könnte weitergelaufen sein und hat somit das Feuer regelrecht hineingeblasen ins Gebäudeinnere.
Glaubwürig ist dieses Szenario des Brandes auch, weil kurz vor Brandausbruch noch ein Wachmann ein Kontrollgang gemacht hat und dieser keine besonderen Vorkommnisse feststellte.

In diesem Sinn
der märklinist