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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Goslarer Kasernen um 1940



joachim-fricke
08.03.2010, 22:15
Hallo,

heute möchte ich Euch einmal zwei alte Ansichtskarten von Goslarer Kasernen zeigen. Beide wurden im Herbst 1940 in der "Reichsbauernstadt" Goslar abgestempelt.

http://www.bilder-hochladen.net/files/big/98yd-4q.jpg

Die Kaiserbleek-Kaserne

http://www.bilder-hochladen.net/files/big/98yd-4r.jpg

Die Krahmer-Möllenberg-Kaserne

Zur Info: http://www.technikmuseum-online.de/homepage_dateien/stgb_86.htm

Viele Grüße

Joachim

Andreas
09.03.2010, 07:25
Hallo Joachim,

jetzt komme ich nicht mehr ganz mit. Asche auf mein Haupt.
Für mich war das bisher immer alles Domkaserne :O

Ein Teil wurde für den Betonneubau des Bundesgrenzschutzes in den 1960ern abgerissen.

Welches Bild ist denn heute wo?

Oder ist das eine das Gebäude in dem heute das Archiv untergebracht ist?

Frank
09.03.2010, 08:01
Die Kaiserbleek-Kaserne sieht so aus, wie das heutige Gericht.

joachim-fricke
09.03.2010, 09:40
Hallo,

die Namen der Kasernen stehen so auf den Rückseiten der Karten.

Liebe Grüße

Joachim

Andreas
09.03.2010, 12:09
Ha!

Ich hab's - beide kasernen stehen noch. Wie Frank schon schrieb, ist in dem rechten Gebäude heute das Gericht untergebracht - direkt links daneben steht die Krahmer-Möllenberg-Kaserne.

http://www.bgs-kameradschaft-goslar.de/images/montagekameradschaft11x15.jpg

Steckel
09.03.2010, 23:06
Währe ja schön, wenn es immer zwei Ansichten pro Foto gäben könnte.
Das alte Original und ein neues aus heutiger Zeit, egal ob das Gebäude noch steht oder ein leeres Grundstück darauf zu sehen ist. So hat man immer ein Vergleich und findet sich besser zurecht.
Auch sind Ortsangaben wie Straßennamen usw. sehr hilfreich.

Andreas
10.03.2010, 07:29
Guten Morgen,

manchmal ist es wirklich schwer, Plätze und Gebäude zuzuordnen. Besonders wenn sich das Umfeld stark verändert hat.

Wo heute der Betonklotz des BGS alias BGex steht stand noch ein Gebäude. In dem war bis zum Bau des BfW an der Bleiche die Versehrtenwerkstatt untergebracht und Finetta produzierte in dem Gebäude.

Da oben standen also drei Gebäude - die beiden von Joachim und das Gebäude, was dem Betonding weichen musste.

Das Denkmal steht heute am Kahnteich.

:guck:
Quelle: Bildindex, Aufnahme 1962
202

joachim-fricke
10.03.2010, 09:56
Hallo,

ich habe gestern mal das Gelände aufgesucht und beide Kasernengebäude gesehen. Beide Gebäude stehen an dem öffentlichen Parkplatz nahe der Kaiserpfalz direkt nebeneinander.

Auf der Satellitenaufnahme sind sie an der Dachform problemlos auszumachen.

http://www.bilder-hochladen.net/files/big/b65a-5.jpg

Aktuelle Fotos davon gibt es, sobald ich morgens mal die Gelegenheit habe welche davon zu machen. Abends geht das leider voll gegen die Sonne.

Liebe Grüße

Joachim

Andreas
10.03.2010, 12:36
Hallo Joachim,

jetzt hat sich das etwas überschnitten. Ich war gerade vor Ort - und da ich schon mal da war, habe ich gleich ein paar Bilder gemacht...

Wetter ist noch etwas doof, lange Schatten, pralle Sonne - eben noch März:((

Bergmönch
03.03.2012, 15:11
... manchmal ist es wirklich schwer, Plätze und Gebäude zuzuordnen. Besonders wenn sich das Umfeld stark verändert hat.

Wo heute der Betonklotz des BGS alias BGex steht stand noch ein Gebäude. In dem war bis zum Bau des BfW an der Bleiche die Versehrtenwerkstatt untergebracht und Finetta produzierte in dem Gebäude.

Da oben standen also drei Gebäude - die beiden von Joachim und das Gebäude, was dem Betonding weichen musste.

Das Denkmal steht heute am Kahnteich.

:guck:
Quelle: Bildindex, Aufnahme 1962
202

In den 1960er-Jahren fand auf dem abgebildeten Platz eine Zeit lang der Wochenmarkt statt.

Die Kaserne war übrigens nach dem Kommandeur der Goslarer Jäger, Major Kurt Krahmer-Möllenberg, benannt. Er fiel im 1. Weltkrieg. Sein Grab, mit steinernem Adler und Jäger-Tschako, befindet sich immer noch auf dem Friedhof Hildesheimer Straße.


http://farm8.staticflickr.com/7057/6802899124_e4e5527c0e_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6802899124/)


Beste Grüße

Bergmönch

Susanne-K.
21.11.2013, 18:44
In einem Gespräch mit meiner Mutter habe ich erfahren, dass (zumindest in den Nachkriegsjahren) in der Domkaserne ein Altersheim war.

Meine Familie mütterlicherseits kam durch die Familienzusammenführung des DRK (Flucht aus Niederschlesien) nach Goslar.
Meine Urgroßmutter wurde offenbar bald nach Ankunft in Goslar im Altersheim in der Domkaserne untergebracht.

Meine Mutter berichtete, dass sie sich nur mit einem enorm unguten Gefühl daran erinnert.
Sie hätte damals (sie war noch ein Vorschulkind/später dann ABC-Schütze) meiner Uroma nur äußerst ungern Besuche abgestattet, welche sie immer als sehr belastend empfand.
Die Uroma sei in einem Mehrbettzimmer untergebracht gewesen (was man sich so vorstellen muß wie die Waisenhausbilder aus Filmen, die im frühen 20.JH gespielt haben): rechts und links an den Wänden waren die Betten gestellt - gänzlich ohne Privatsphäre. Und der Raum war vollgepfercht mit alten Menschen in jedem Verfallstadium.

Weiß jemand von Euch hier Genaueres (d.h. in welchem Gebäude genau das Altersheim untergebracht war)?
- Siehe Fotobeitrag #9 von Andreas -

Es geht eigentlich bei meiner Frage darum, "war das Altersheim im linken oder im rechten Gebäude oder gar in einem bereits abgerissenen Gebäude"?
Aus der Mutti bekomme ich nur heraus "die Kaserne an der Kaiserpfalz".
Es würde mich doch sehr interessieren, wo genau meine Uroma ihre letzten Lebensjahre fernab ihrer Heimat verbracht hat.

Einen einzigen Hinweis auf das Altersheim habe ich übrigens in dem Buch "Nun muß sich alles wenden" v. H. Giesecke auf Seite 163 gefunden.
Darin heißt es, 1956 seien "alle Insassen" aus dem Altersheim "Domkaserne" in das Haus Abendfrieden verlegt worden (meine Uroma war da aber schon verstorben).

Ergänzung vom 22.11.2013
Das Foto der Domkaserne stammt aus dem Jahr 1938
Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass dies das Gebäude gewesen sein könnte, in dem das Altersheim untergebracht war.
Der Abriß der Domkaserne begann im Jahr 1964 - es wurde Platz geschaffen für die im Anschluß neugebaute BGS-Kaserne.

8252
siehe auch Foto von Andreas im Beitrag #7.
Es scheint sich hierbei um den Teil der Domkaserne zu handeln, der abgerissen wurde ????

woerteragentur
22.11.2013, 16:51
In der ehemaligen Vititorkaserne befindet sich heute das Goslarer Stadtarchiv.

Susanne-K.
24.11.2013, 16:05
(Zitat stammt aus Beitrag #11)
In einem Gespräch mit meiner Mutter habe ich erfahren, dass (zumindest in den Nachkriegsjahren) in der Domkaserne ein Altersheim war.
.....
Weiß jemand von Euch hier Genaueres (d.h. in welchem Gebäude genau das Altersheim untergebracht war)?
Es geht eigentlich bei meiner Frage darum, "war das Altersheim im linken oder im rechten Gebäude oder gar in einem bereits abgerissenen Gebäude"?
(siehe Fotos von Andreas Beitrag #9)

Einen einzigen Hinweis auf das Altersheim habe ich übrigens in dem Buch "Nun muß sich alles wenden" v. H. Giesecke auf Seite 163 gefunden.
Darin heißt es, 1956 seien "alle Insassen" aus dem Altersheim "Domkaserne" in das Haus Abendfrieden verlegt worden.
...
Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass dies das Gebäude gewesen sein könnte, in dem das Altersheim untergebracht war.
Der Abriß der Domkaserne begann im Jahr 1964 - es wurde Platz geschaffen für die im Anschluß neugebaute BGS-Kaserne.


Anbei ein Link zu 6 Fotos der Domkaserne, die um 1960-1962 herum, also kurz vor Abbruch der Kaserne, aufgenommen wurden.
http://www.bildindex.de/obj20592679.html#|home (http://www.bildindex.de/obj20592679.html#%7Chome)
Bei den Fotos handelt es sich um Microfiche-Scans, was in der heutigen Zeit ja schon fast ein Steinzeitfossil ist.

Hinweis: einfach in die Fotos hineinklicken. Sie vergrößern sich dann und man kann problemlos durchblättern.

Luzi
29.11.2013, 23:02
Hallo Susanne
Du hast Recht; dieser Teil der Domkaserne wurde abgerissen. Meine Eltern sind kurz vor meiner Geburt ( Juli 1955 ) mit meinem Bruder dort eingezogen. Wir lebten in der Domkaserne bis 1959. Ich habe mich mit meiner Mutter vor ein paar Tagen unterhalten. Sie sagte mir, daß rechts neben diesem Teil der Kaserne ( querstehend ) das Finanzamt war. Was im hinteren Haus war, weiß sie nicht mehr!
Du schreibst, daß lt. eines Buches 1956 alle Altenheimbewohner in den Abendfrieden umgezogen sind. Dann könnte es doch eigentlich nur das Haus hinter dem damaligen Finanzamt gewesen zu sein!?
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße, Luzi

bergland
14.08.2016, 02:17
Standort Goslar

Bergdorf-Kaserne
Thomaswall-Kaserne
Dom-Kaserne
Kaiserbleek-Kaserne
Fliegerhorst Goslar



Die Stadt Goslar liegt an der Gose in Niedersachen. Die nächst größeren Städte sind im Nordwesten Hildesheim (50 km), im Norden Salzgitter (30 km), im Nordosten Wolfenbüttel (35 km) sowie im Osten Magdeburg (100 km), im Südosten Nordhausen (70 km) und im Südwesten Göttingen (70 km). Bereits im Oktober 1926 wurde der zivile Flugplatz Goslar in Betrieb genommen. Die offizielle Eröffnung des „Goslarer Flughafens“ fand am 19. Juni 1927 statt. Das Flugverkehrsaufkommen stieg auf über 200 Landungen im 1. Halbjahr 1931. Der Flughafen diente als kleiner regionaler Verkehrsflughafen und als Notlandeplatz für internationale Strecken wie Berlin-Köln-Paris. 1932 erfolgte die Inbetriebnahme der ersten Flugzeughalle. Der zunächst wegen der Bestimmungen des Versailler Vertrages getarnte Aufbau der Luftwaffe begann ab Januar 1933. Die nach Außen hin zivil erscheinende Tarnorganisation „Deutsche Luftverkehrs- und Handels-AG Berlin“ (DELHAG) schloss mit der Stadt Goslar einen Vertrag zur Erweiterung des Flugplatzes. Für den Flughafen Goslar begann damit die Zeit einer zunehmend eingeschränkten zivilen Nutzung, die mit dem Jahr 1936 praktisch ihr Ende fand. In der Zeit von 1934 bis 1937 entstanden insgesamt 95 Gebäude auf dem Fliegerhorstgelände; darunter Unterkunftsgebäude, Offizierswohnungen, Kommandantur mit Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäuden sowie technischen Gebäuden und Anlagen wie Werft, Flugzeughallen, Motorenprüfstände, Werkstätten und Tankanlagen. Auf den umliegenden Bergen des Nordharzes entstehen rote Hindernisfeuer. Mit dem Jahr 1937 zogen die ersten Luftwaffensoldaten der Aufklärungsgruppe 27 auf dem Flughafengelände ein. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war der Fliegerhorst Goslarer Standort mit verschiedenen auch wechselnden Einheiten belegt. Am 24. August 1944 erfolgte der schwerste Luftangriff auf den Fliegerhorst durch 37 Bomber der 8th US Air Force mit 228 konventionellen Bomben und 140 Brandbomben, die Schäden an Hallen und auf dem Rollfeld verursachten.



Fronttruppenteile

III.(Jg.)/Infanterie-Regiment 17

III./Infanterie-Regiment 38

Alarm-Einheit 398

Landesschützen-Bataillon 740

Landesschützen-Bataillon VII/XI

Landesschützen-Bataillon XXI/XI

Stab, 4. und 5. / Aufklärungsgruppe 122

Stab / Aufklärungsgruppe 122

Aufklärungsstaffel XI. Fliegerkorps

Stab / Aufklärungsgruppe 127 (See)

II. / Transportgeschwader 1

Wettererkundungsstaffel 26



Ersatztruppenteile

Infanterie-Ersatz-Bataillon 398

Grenadier-Ersatz-Bataillon 398

Reserve-Infanterie-Bataillon 398

Sanitäts-Staffel

Luftsanitäts-Staffel

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Heeresfachschule (Forst)

Flugzeugführerschule A 52

Lehrgang für Flugzeug-Bildpersonal

SS-Ersatz-Bataillon "Nord"

SS-Nachrichten-Ausbildungs- u. Ersatz-Abteilung 3

SS-Gebirgs-Nachrichten-Ersatz-Abteilung

SS-Offiziers-Schule Goslar



Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrbezirks-Kommando (WK XI, Wehrersatzbezirk Hannover. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Goslar und Holzminden.)

Wehrmeldeamt (WK XI, Wehrbezirk Goslar. Zuständig für den Stadtkreis Goslar und die Landkreise Goslar und Zellerfeld sowie die Stadt Bad Harzburg und die Gemeinden Ostharingen, Bettingerode, Bündheim, Harlingerode, Oker, Schlewecke und Westerode.)

Heeres-Standort-Verwaltung

Flughafen-Bereichs-Kommando Goslar

Flughafen-Bereichs-Kommando 1/VI

Fliegerhorst-Kommandantur



Einrichtungen

Standort- und Kurlazarett

Außenkommando KL Neuengamme - Bauarbeiten

Außenkommando KL Buchenwald - Arbeit am Flugplatz



Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.


gefunden auf : http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/inhaltsverzeichnisKasernen.htm