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Andreas
25.01.2012, 19:46
Karstadt - Kaufhaus, seit ca. 1929 in Goslar

Auszug aus dem Adressbuch von 1938:
9288 9289 9287


An verschiedenen Stellen im Forum haben wir schon immer wieder über Karstadt geschrieben.
Meistens ging es dabei um die .... ähm.... doch eher mißglückte Architektur.
Mit diesem Artikel möchte ich aber die Architektur einmal "außen vor" lassen und mich - zusammen mit Euch - auf
Karstadt als Kaufhaus und dessen Bedeutung für Goslar und die Goslarer konzentrieren.
Auch hier ist es über das Internet fast nicht möglich, konkrete Informationen über Karstadt in Goslar zu finden.

Speedy hat uns dazu ein wundervolles Bild beschert in seinem Beitrag "Historischer Kalender"
1.) Karstadt im Eröffnungsjahr 1929 als "Karstadt"
und dazu im krassen Gegensatz 2.) Karstadt im Jahr 2011
http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=868&d=1320492039

Diesem Bild sind auch ein paar historische Daten zu entnehmen (Bildunterschrift)


1905 wurde ein Kaufhaus von Adolf Steinberg auf dem heutigen Karstadt-Areal errichtet.
1922 wurde dieses Kaufhaus von Lindemann übernommen.
1927 fusionierten die Rudolf Karstadt KG und die Lindemann & Co. KG
1929 übernahm Karstadt das Haus in Goslar
01.08.1945 - Wiedereröffnung des Kaufhauses Karstadt nach dem Krieg
1952 + 1954: Neu- und Erweiterungsbauten
1976 - 1978: Neubau des heute noch existierenden architektonsichen Highlights unserer Stadt.
2009 steht Karstadt / Arcandor kurz vor der Insolvenz. Ob der Standort in Goslar überleben wird, ist lange Zeit unsicher.
2010 wird das Bieterrennen entschieden und Nicolas Berggruen erhält den Zuschlag für die insolvente Warenhauskette.
Vorerst ist das Fortbestehen des Goslarer Karstadt-Kaufhauses gesichert.
(03.09.2010) http://www.goslarsche.de/Home/harz/artkel-archiv_arid,147226.html

Bei meiner sehr zeitintensiven Recherche habe ich im Prinzip nur einen einzigen Zeitungsartikel (vom 13.06.2009) gefunden, der ein wenig Licht in das Dunkel über die Geschichte von "unserem" Karstadt bringt.
Ich füge den Text als Zitat ein (ist das erlaubt, Andreas??), weil ich Sorge habe, dass irgendwann vielleicht kein Zugriff mehr auf diese Internetseite besteht.
Quelle: Berliner Zeitung
www.berliner-zeitung.de/archiv/seit-achtzig-jahren-kaufen-die-menschen-in-goslar-bei-karstadt--nun-sammeln-sie-dort-unterschriften---fuer-den-erhalt-ihres-kaufhauses-angst-ums-herz,10810590,10645802.html (http://www.berliner-zeitung.de/archiv/seit-achtzig-jahren-kaufen-die-menschen-in-goslar-bei-karstadt--nun-sammeln-sie-dort-unterschriften---fuer-den-erhalt-ihres-kaufhauses-angst-ums-herz,10810590,10645802.html)


GOSLAR. Wenn Kurt Höhler das Karstadt-Kaufhaus in Goslar betritt, dann hat er keine Eile. Er geht langsam, stützt sich auf seinen Stock, guckt sich um, zwinkert nach links, winkt nach rechts und wirkt ein wenig wie ein König in seinem Schloss. Wenn Höhler dann an der Backwarentheke angelangt ist, richtet er sich auf und fragt die beiden Mitarbeiter: "Wo ist mein Stuhl?" Es ist eine Scherzfrage, denn Höhler weiß seit Jahrzehnten, dass auf ihn im Karstadt in Goslar kein eigener Stuhl wartet. Doch das Herumalbern mit den Mitarbeitern gehört für ihn zum täglichen Besuch bei Karstadt, so wie das Pralinen kaufen. Für den 77-jährigen Rentner ist das Kaufhaus wie ein zweites Zuhause. Hier kennen ihn die Mitarbeiter mit Namen, hier wird er gegrüßt und findet fast alles, was er braucht. Ohne Karstadt, sagt Höhler, würde ihm ein Teil seines Lebens verloren gehen. Allein die Vorstellung, das Kaufhaus könnte im Zuge des Insolvenzverfahrens des Mutterkonzerns Arcandor geschlossen werden, verwandelt den scherzhaften Rentner in einen gnadenlosen Rächer. "Wenn sie den Laden hier dicht machen, dann schlage ich alles kaputt", droht er und klopft mit seinem Gehstock zornig auf den Boden. "Schweinerei ist das", sagt er noch. Nach Scherzen ist ihm dann nicht mehr zumute. Wohl eher zum Heulen. Kurt Höhler ist mit seinen Gefühlen nicht alleine. Die Mehrheit der Menschen in Goslar blickt besorgt der Zukunft ihres Kaufhauses entgegen. Dass es Karstadt irgendwann nicht mehr geben könnte, ist für viele schier nicht vorstellbar. Wie Kurt Höhler hoffen sie darauf, dass alles doch noch gut wird. Sie glauben fest daran, dass Goslar nicht zu den Filialen gehört, die möglicherweise geschlossen werden. Schließlich gibt es nur dieses eine Kaufhaus in Goslar, und das dürfe doch nicht verschwinden. Seit achtzig Jahren kaufen die Menschen in Goslar bei Karstadt. [Anm.: Eröffnung 1929 als "Karstadt"].Viele von ihnen sind mit dem Kaufhaus aufgewachsen. Sie erinnern sich noch an die Zeit, als hier ein einarmiger Kriegsversehrter den Fahrstuhl bediente und in jeder Etage die unterschiedlichen Warensortimente und Abteilungen ausrief. Kundinnen, die heute Rentnerinnen sind, kamen in den Fünfzigerjahren mit ihren Müttern hierher, als die noch kleine Hüte mit Federn und Handschuhe trugen und einkaufen noch nicht shoppen hieß. Sie alle sind mit Karstadt aufgewachsen, haben ihre Schulsachen hier gekauft und später ihre Aussteuer, dann die Strampelanzüge und Spielsachen für die eigenen Kinder und die guten Kleider für die größeren Feiern des Lebens. Heute haben sie Karstadt-Goldkarten, sammeln Rabatt- und Gutscheine und kaufen festes Schuhwerk, in das sie Einlagen legen können, damit sie auch im Alter noch sicher über das Kopfsteinpflaster von Goslar laufen können. Mütter tragen heute keine Hüte mehr, und junge Frauen verzichten häufiger auf die Aussteuer. Doch zu Karstadt geht man hier immer noch. Mütter und Töchter besuchen die Wäsche-Abteilung im ersten Stock, Liebespaare treffen sich im Restaurant-Café im zweiten Stock. Senioren sind überall sonst zu finden. Auch wenn junge Leute lieber in einer Großstadt wie Braunschweig bei H&M kaufen oder bei Tommy Hilfiger, sie kommen auch zu Karstadt. Eine Neunzehnjährige kauft Kosmetik und Parfüm, ein Gleichaltriger sucht vor den Sommerferien nach einer Taucherbrille und CDs. Beide sagen, sie würden das Kaufhaus in Goslar vermissen, wenn es plötzlich nicht mehr da wäre. Das Kaufhaus ist das Herz der Stadt. "Wenn Karstadt dicht macht, gehen in Goslar die Lichter aus", sagt Stammkunde Kurt Höhler. Ein Satz, den man in diesen Tagen fast überall in der Stadt hört. Er ist hier zu einem Mantra geworden. Wer das Karstadt-Gebäude zum ersten Mal sieht, mag sich ein wenig über die Liebe Goslars zu seinem Kaufhaus wundern. Die ehemalige Kaiserstadt ist stolz auf ihre Geschichte. Dank ihrer gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt wurde Goslar als Unesco-Weltkulturerbe deklariert und zieht jährlich Tausende Touristen an. Zwischen den filigranen Fachwerkhäusern wirkt der klobige Karstadt-Klotz aus den Siebzigerjahren wie ein Fremdkörper. Einen ganzen Block lang, umrahmt von vier Straßen, erstreckt sich das Haus durch die Fußgängerzone in der Innenstadt. Die Fassade mit ihren bräunlichen Steinplatten und den schwarz-eisernen Fensterrahmen erinnert an eine Zeit, die in Westdeutschland eine Mischung aus Mief, Gewalt und Irrsinn war. Die Rote Armee Fraktion terrorisierte die Republik, während IIlja Richter "Disco" moderierte und Jürgen Drews sein "Bett im Kornfeld" besang. Großgemusterte Tapeten zierten Schlafzimmerwände, man trug Acryl-Kostüme und knallenge Schlaghosen. Die Bee Gees stürmten mit ihrem Song "Saturday Night Fever" die Hitparaden. Damals hatten die wenigsten Gewissensbisse, wenn das Moderne das Historische verdrängte. Auch nicht in einer Kleinstadt wie Goslar. Bis heute stören sich die meisten Bürger nicht am Äußeren ihres Karstadt. Über die Jahre hinweg hat sich in ihren Augen das Haus harmonisch ins Stadtbild eingefügt. Vielleicht ist es auch nur Gewohnheit. Vielleicht konzentrieren sich die Passanten auch mehr auf die Schaufenster und die Angebote als auf die Architektur. Heute tragen Puppen lachsfarbene Leinenkleider, Röcke und Poloshirts aus der neuen Frühjahrs- und Sommerkollektion. Sie werben mit aufgeblasenen Prozentzeichen für Ermäßigungen und wecken Sehnsüchte nach Urlaub, Reisen und Erholung. Kurt Höhler braucht keine Erholung, weder von Goslar noch von Karstadt. Was er braucht, ist sein täglicher Rundgang. "Unterhosen, Hosen, Hemden" - fast alles, was er trägt, stammt aus dem Kaufhaus. Bei seiner Karstadt-Runde besucht er täglich die Süßwarenabteilung, manchmal auch die Parfümerie, um einen Duft für sein "Schätzchen" zu kaufen. Manchmal, an besonderen Tagen, nimmt er sein "Schätzchen" sogar mit zu Karstadt. Wenn ihn etwas bei Karstadt stört, dann ist Höhler nicht zu schüchtern, sich bei der Geschäftsführung zu beschweren. Das war damals so, als das Management die Handwerkerabteilung abgeschafft hat und dann nochmal, als die Lebensmittelanteilung geschlossen wurde. In beiden Fällen hat Höhlers Protest nichts gebracht. Doch er hatte trotzdem das Gefühl, die Tür der Chefetage stehe ihm offen. Wenn Kurt Höhler heute seinen Rundgang absolviert, trifft er fast immer andere Rentner, die auch täglich hierher kommen. Man grüßt sich, bespricht sich und geht dann wieder seiner Wege. In den vergangen Tagen aber haben die Stammkunden Unterschriften gesammelt, damit ihr Karstadt erhalten bleibt. Friedrich Metge arbeitet seit Jahren in Blickweite von Karstadt. Der 58-Jährige ist Redakteur der Goslaer Zeitung und berichtet täglich über die Entwicklung der Stadt. Er hat miterlebt, wie Karstadt umgebaut wurde und wie DDR-Bürger am 13. November 1989 das Kaufhaus stürmten und hier ihre einhundert D-Mark Begrüßungsgeld ausgaben. Goslar lag nur zwanzig Kilometer von der Zonengrenze entfernt. Damals hat der Lokalreporter gehofft, dass die Stadt ihr "angestammtes Hinterland" und damit neue Kunden bekommen würde. Doch heute schreibt er häufiger über Rückschläge. Zuerst zog der Bundesgrenzschutz und mit ihm kaufkräftige Kundschaft ab. In diesem Jahr soll auch noch das große Luftwaffenausbildungsregiment verlegt werden. Außerdem geht das 150 Jahre alte Goslarer Traditions-Kaufhaus Hottenrott gerade Konkurs. Nach zwei Wochen Räumungsausverkauf wird es für immer schließen. Wenn Karstadt folgen würde, wäre dies ein herber Schlag für Goslar. Viele Laden- oder Restaurant-Besitzer, die in der Nähe des Karstadt ihre Geschäfte betreiben, sorgen sich ebenso um die Zukunft des Hauses wie Kunden oder Mitarbeiter. Sie befürchten, dass eine Schließung auch ihr Ende bedeuten könnte. Einen Vorgeschmack auf Goslars Innenstadt ohne Karstadt haben sie alle bereits vor wenigen Tagen erlebt, als Karstadt-Mitarbeiter in einer Protestaktion die Fensterscheiben mit Papier verklebten. "So wird es aussehen, wenn Karstadt schließt", haben sie auf Plakate geschrieben und ihren Kunden damit einen Schrecken eingejagt. Dabei braucht es gar nicht solche Aktionen für einen Ausblick in die Zukunft. Es reicht ein Besuch in der Innenstadt nach Feierabend. Wenn die Touristen wieder in ihre Busse eingestiegen sind und die Ladenbesitzer ihre Geschäfte abgeschlossen haben, wirkt die Altstadt zwar immer noch malerisch, aber auch tot. Ohne Karstadt fehlt dem Weltkulturerbe das Herz. Gegen halb neun am Morgen erst erwacht in Goslars Haupteinkaufsstraße wieder das Leben. Schüler und Angestellte laufen durch ein Fischrestaurant, das direkt zu Karstadt führt. Die Auslagen in den Vitrinen sind frisch, laute Bohrgeräusche dringen aus der Kaiser Passage. Hinter einer Stoffwand wird ein neues Einkaufszentrum gebaut. Hier soll ein H&M einziehen, eine Buchhandlung und ein DM-Markt. Bislang wurde die Entstehung der neuen Passage als ein Luxus gefeiert. Nach der Karstadt-Krise ist die Kaiser Passage nun der einzige Hoffnungsschimmer für Goslar. Wenn Karstadt in Goslar um neun Uhr morgens seine Türen öffnet, herrscht in diesen Tagen eine widersprüchliche Stimmung. Gedrückt, aber auch optimistisch fühlen sich einige der insgesamt zweihundert Mitarbeiter. So richtig will kaum einer glauben, dass das Haus in Goslar geschlossen wird. Mit Sätzen wie "Wir sind das einzige Kaufhaus in einem großen Umkreis" oder "Wir schreiben schwarze Zahlen" beruhigen sie sich gegenseitig und ihre Kunden. "Wir sind weiterhin für Sie da", steht auf Plakaten im Schaufenster. Und "Danke für Ihre Unterstützung". 17 500 Unterschriften wurden bisher für den Erhalt des Hauses in Goslar abgegeben. Das macht den Mitarbeitern Hoffnung. Viele von ihnen arbeiten seit Jahrzehnten in dem Haus. Wo sie hinsollen, wenn Karstadt schließt, wissen sie ebenso wenig wie ihre Kunden. Die könnten auch nach Braunschweig fahren. Doch Rentner wie Kurt Höhler scheuen oft die tägliche Autofahrt über die knapp fünfzig Kilometer. Wenn Karstadt in Goslar schließt, dann gibt es für Höhler nur eine Option: "Ich ziehe fort." Bis dahin aber will er weiter seine Runde drehen. Und jeden Karstadt-Tag in Goslar genießen. --- "Wenn sie den Laden hier dicht machen, schlage ich alles kaputt." Kurt Höhler, Stammkunde ---"Wir sind weiterhin für Sie da." Plakat im Schaufenster der Karstadt-Filiale in Goslar

1876-1896 Wohnhaus und Geschäft Louis Wiesener
(Bahnhofstr. 1 / Ecke Bäckerstr. 24)
Das müßte doch eigentlich ein Vorgängergebäude von Karstadt sein ???
Foto ca. 1900; Bildquelle: Stadtarchiv Goslar
http://wiesener-family.com/s/cc_images/cache_1855682902.jpg?t=1314899428
9290

130 Jahre Karstadt: Filiale Goslar
In einem anderen Bericht, den ich fand, hat Karstadt Goslar gerade den "130 Jahre-Geburtstag" gefeiert:
Am 21.09.11 war der Start des Jubiläums mit Secco und Luftballons
Am 30.10.11 endeten die Jubiläumsfeierlichkeiten mit Musik und kaiserlichem Ambiente mit verkaufsoffenem Sonntag von 13-18 Uhr
Die erste Karstadt-Filiale öffnete 1881 in Wismar. Und die Filiale in Goslar hat den Geburtstag einfach nur so richtig mitgefeiert ;)
Quelle:
http://hallo-harz.de/index.php?site=news&news_ID=3869&titelindex=Harz-Goslar-130-Jahre-Karstadt

Speedy
25.01.2012, 19:58
Zur Zeit wird bei Karstadt umgebaut. Da herrscht ein richtiges Chaos, so wie mir meine beiden Mädels vorhin berichteten.

Wenn man den Berichten trauen kann, wird es in Goslar bei Karstadt bald nur noch Klamotten zu kaufen geben. Die Multimediaabteilung soll es schon fast aufgelöst sein.

Ob sich das Geschäft bei den Mitbewerbern in unmittelbare Nähe halten kann wird sich zeigen.

Birgit
25.01.2012, 20:56
Zur Zeit wird bei Karstadt umgebaut. Da herrscht ein richtiges Chaos, so wie mir meine beiden Mädels vorhin berichteten.

.

Hallo Uwe

mein Mädel kam heute auch heim und erzählte, dass Karstadt wohl für 3 Wochen dicht machen würde ?!?

Andreas
25.01.2012, 21:00
Pressenotiz: Karstadt Goslar - Mit einer umfangreichen Modernisierung geht es in Goslar weiter

Karstadt full of life - bei Karstadt in Goslar ist immer was los. Ab dem 02. Januar 2012 wird unser Restaurant aufgrund einer kompletten Erneuerung für 3 Monate geschlossen. Das neue Restaurant eröffnet mit frischem Gesicht noch vor Ostern. Gleichzeitig finden Sanierungsarbeiten im unteren Parkdeck statt, das im gleichen Zeitrahmen nicht zur Verfügung steht. Das obere Parkdeck bleibt für Sie geöffnet.

Mit den Erneuerungen rund um das Restaurant und das Parkdeck wird gleichzeitig unsere Filiale bei laufendem Geschäftsbetrieb auf den neuesten Stand gebracht, und voraussichtlich noch vor Ostern neu eröffnet.

An dieser Stelle entschuldigen wir uns für entstehenden Lärm durch die Bau - und Verschönerungsarbeiten. Die Öffnungszeiten unseres Hauses werden sich während des Umbaus nicht ändern.http://www.karstadt.de/jsp/filialen/goslar-news-events.jsp

Birgit
25.01.2012, 21:39
Pressenotiz: Karstadt Goslar - Mit einer umfangreichen Modernisierung geht es in Goslar weiter

Karstadt full of life - bei Karstadt in Goslar ist immer was los. Ab dem 02. Januar 2012 wird unser Restaurant aufgrund einer kompletten Erneuerung für 3 Monate geschlossen. Das neue Restaurant eröffnet mit frischem Gesicht noch vor Ostern. Gleichzeitig finden Sanierungsarbeiten im unteren Parkdeck statt, das im gleichen Zeitrahmen nicht zur Verfügung steht. Das obere Parkdeck bleibt für Sie geöffnet.

Mit den Erneuerungen rund um das Restaurant und das Parkdeck wird gleichzeitig unsere Filiale bei laufendem Geschäftsbetrieb auf den neuesten Stand gebracht, und voraussichtlich noch vor Ostern neu eröffnet.

An dieser Stelle entschuldigen wir uns für entstehenden Lärm durch die Bau - und Verschönerungsarbeiten. Die Öffnungszeiten unseres Hauses werden sich während des Umbaus nicht ändern.http://www.karstadt.de/jsp/filialen/goslar-news-events.jsp


http://www.karstadt.de/jsp/filialen/goslar-news-events.jsp


Warten wir mal ab, was da kommt. Ich denke, es gibt da eine Menge Gerüchte... auch bei den Karstadtbeschäftigten.....

Birgit
25.01.2012, 22:17
Ja Trulla,

bleibt zu hoffen, dass Karstadt, neu Fuß fassen kann. Sonst sieht es langsam übel aus für Goslar.

AlterSchirm
26.01.2012, 05:42
Dem Goslarer Karstadt ging es durch all die Krisen hindurch gut und seid sicher, bevor dort irgend etwas aus dem Programm genommen wird, hat man sehr genau analysiert, was verkauft wird und was nicht.

Speedy
26.01.2012, 07:50
Bei meinem letzten Goslar - Besuch war ich auf der Jagd nach meinem nunmehr heißgeliebten "Emilie-Buch". Ich dachte, wenn nicht in Goslar, wo kann ich es sonst bekommen.
Nachdem ich in den Buchgeschäften unverrichteter Dinge wieder gehen mußte, war mein letzter Versuch Karstadt.
Ich war geschockt und entsetzt als ich sah, was aus der ehemals üppigen Buchecke (früher war die wirklich gut bestückt und auswahlreich) geworden war. Ein paar kleine Häufchen mit irgendwelchen Schinken, die noch nicht mal in den Spiegel-Top 10s zu finden waren.
Das sah so entsetzlich aus - auch entsetzlich nach Abverkauf, dass ich den Laden geschockt verließ.
Andererseits war mir aufgefallen, dass dort unten, wo die Minibuchecke für meinen Schock gesorgt hatte und wo Karstadt ja wirklich über eine große Verkaufsfläche verfügt, fast der halbe Laden mit Outdoor-Jacken von Jack Wolfskin, The North Face & Co. vollgestellt war.
Hallo - wer soll das denn in Goslar in diesen Mengen kaufen ??
Zumal ein J.W. -Geschäft ja nur ein paar Schritte von Karstadt entfernt ist.

Da bin ich gespannt, ob das gut geht?
Bald gibt es in Goslar - außer Klamotten - nichts mehr zu kaufen.

P.S. mein Buch habe ich dann später bei Amazon bestellt, weil es in ganz Goslar nicht erhältlich war

Die Buchecke im Laden gehört aber schon lange nicht mehr zu Karstadt. Die hat seit einiger Zeit Weltbild angemietet.

bergland
26.01.2012, 11:25
das problem bei karstadt ist das was viele geschäfte haben die als ketten fungieren ... irgendwo gibt es eine zentrale die weit weg vom schuss ist ...
in der zentrale geht man nach zahlen ... sprich goslar 50 000 einwohner - das und das muss dort verkauft werden , wobei es dann schon fast wieder ein witz ist das man kaum wintersportgerät hier in goslar bekommt , sondern wie mir ein bekannter sagte " die auswahl in HH wesentlich größer ist bei karstadt " , auch hat mir jemand aus göttingen erzählt , das er dort ware kaufen konnte die es hier in goslar nicht gibt , jedenfalls hängt sie nicht im laden ... problem ist also das die einzelnen fillialen von dem abhängig sind was irgendjemand vorgibt - in der DDR nannte man sowas planwirtschaft - und sowas funktioniert einfach nicht . ich kenne auch leute die bei karstadt arbeiten bzw gearbeitet haben ( bis zu dem zeitpunkt als es hiess : pleite droht ) und die sagen das gleiche : man redet und redet und redet bis was passiert mit dem warenangebot , teilweise wird dann in BS angerufen mit der bitte die ware hier nach GS zu schicken , man hätte einen kunden ... sorry aber das viele mittlerweile nach BS zum einkaufen fahren , vll auch nach H das nun auch nur unwesentlich weiter entfertn ist , wenn man mal richtig shoppen gehen möchte , dürfte jeden klar sein .
im ergebnis muß man diese zentrale vorgabe was wo verkauft wird wohl sterben lassen müssen um die geschäfte langfristig am leben zu erhalten , jeder umbau kann nöch so gut gemeint sein , die ware ist das entscheidene und nicht wieviel verkaufsfläche man hat .


und das goslar mit seinen haus eine sehr kleine verkaufsfläche gegenüber anderen häusern hat ist auch klar , der einzigste grund warum karstadt in GS überlebt hat ist wohl der das sie sowas wie der platzhirsch in der stadt sind ...

im übrigen wird die geschichte mit dem turm in dem sich das treppenhaus als fluchtweg befindet wohl wahr sein , das hört man immer wieder und selbst der architekt der vor gut 20 jahren den anbau bei meinen eltern geplant hat sprach davon als man so ins gespräch kam.

Andreas
10.02.2012, 21:35
Karstadt Weihnachts-Katalog von Karstadt Goslar
vermutlich aus dem Jahr 1958

12296

märklinist
14.07.2012, 08:43
Karstadt - Kaufhaus, seit ca. 1929 in Goslar

An verschiedenen Stellen im Forum haben wir schon immer wieder über Karstadt geschrieben.
Meistens ging es dabei um die .... ähm.... doch eher mißglückte Architektur.
Mit diesem Artikel möchte ich aber die Architektur einmal "außen vor" lassen und mich - zusammen mit Euch - auf
Karstadt als Kaufhaus und dessen Bedeutung für Goslar und die Goslarer konzentrieren.
Auch hier ist es über das Internet fast nicht möglich, konkrete Informationen über Karstadt in Goslar zu finden.

Speedy hat uns dazu ein wundervolles Bild beschert in seinem Beitrag "Historischer Kalender"
1.) Karstadt im Eröffnungsjahr 1929 als "Karstadt"
und dazu im krassen Gegensatz 2.) Karstadt im Jahr 2011
http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=868&d=1320492039

Diesem Bild sind auch ein paar historische Daten zu entnehmen (Bildunterschrift)


1905 wurde ein Kaufhaus von Adolf Steinberg auf dem heutigen Karstadt-Areal errichtet.
1922 wurde dieses Kaufhaus von Lindemann übernommen.
1927 fusionierten die Rudolf Karstadt KG und die Lindemann & Co. KG
1929 übernahm Karstadt das Haus in Goslar
01.08.1945 - Wiedereröffnung des Kaufhauses Karstadt nach dem Krieg
1952 + 1954: Neu- und Erweiterungsbauten
1976 - 1978: Neubau des heute noch existierenden architektonsichen Highlights unserer Stadt.
Mein Vater erwähnte irgendwo, dass dieser unnachahmliche Anbau deswegen erfolgen mußte, weil der Trottel von Architekt die Fluchttreppe vergessen hatte zu bauen.
2009 steht Karstadt / Arcandor kurz vor der Insolvenz. Ob der Standort in Goslar überleben wird, ist lange Zeit unsicher.
2010 wird das Bieterrennen entschieden und Nicolas Berggruen erhält den Zuschlag für die insolvente Warenhauskette.
Vorerst ist das Fortbestehen des Goslarer Karstadt-Kaufhauses gesichert.
(03.09.2010) http://www.goslarsche.de/Home/harz/artkel-archiv_arid,147226.html

Bei meiner sehr zeitintensiven Recherche habe ich im Prinzip nur einen einzigen Zeitungsartikel (vom 13.06.2009) gefunden, der ein wenig Licht in das Dunkel über die Geschichte von "unserem" Karstadt bringt.
Ich füge den Text als Zitat ein (ist das erlaubt, Andreas??), weil ich Sorge habe, dass irgendwann vielleicht kein Zugriff mehr auf diese Internetseite besteht.
Quelle: Berliner Zeitung
www.berliner-zeitung.de/archiv/seit-achtzig-jahren-kaufen-die-menschen-in-goslar-bei-karstadt--nun-sammeln-sie-dort-unterschriften---fuer-den-erhalt-ihres-kaufhauses-angst-ums-herz,10810590,10645802.html (http://www.berliner-zeitung.de/archiv/seit-achtzig-jahren-kaufen-die-menschen-in-goslar-bei-karstadt--nun-sammeln-sie-dort-unterschriften---fuer-den-erhalt-ihres-kaufhauses-angst-ums-herz,10810590,10645802.html)

Karstadt, Rosentorstr. 1, 3380 Goslar
http://www.karstadt.de/redmedia/pics/filialen/goslar_alt_klein.jpg

1876-1896 Wohnhaus und Geschäft Louis Wiesener
(Bahnhofstr. 1 / Ecke Bäckerstr. 24)
Das müßte doch eigentlich ein Vorgängergebäude von Karstadt sein ???
Foto ca. 1900; Bildquelle: Stadtarchiv Goslar
http://wiesener-family.com/s/cc_images/cache_1855682902.jpg?t=1314899428

130 Jahre Karstadt: Filiale Goslar
In einem anderen Bericht, den ich fand, hat Karstadt Goslar gerade den "130 Jahre-Geburtstag" gefeiert:
Am 21.09.11 war der Start des Jubiläums mit Secco und Luftballons
Am 30.10.11 endeten die Jubiläumsfeierlichkeiten mit Musik und kaiserlichem Ambiente mit verkaufsoffenem Sonntag von 13-18 Uhr
Die erste Karstadt-Filiale öffnete 1881 in Wismar. Und die Filiale in Goslar hat den Geburtstag einfach nur so richtig mitgefeiert ;)
Quelle:
http://hallo-harz.de/index.php?site=news&news_ID=3869&titelindex=Harz-Goslar-130-Jahre-Karstadt

Hallo Susanne- K.

Ich kann mich noch an den Kriegsversehrten, der den Fahrstuhl bediente gut erinnern. Er hieß Otto Pierstadt und wohnte in der Nähe An der Gose. Otto Pierstadt hatte im neuen Karstadt dann einen Job im Parkhaus. Unten wenn man rausfuhr, musste man früher den Parkschein einlösen, oder bei ihm bezahlen. 1979/80 lebte er noch, er war auch ein Skatbruder von meinem Vater, die füher im Pfeffersack Skat gespielt haben.

Gruß
märklinist

Kiki
14.07.2012, 13:43
Ich kann mich noch an die Lebensmittelabteilung im EG erinnern. Da gab es immer leckeres Heidebrot und Heidewürstchen. Mmmh.

Monika Adler
14.07.2012, 19:02
Maerklinist, Diesen Fahrstuhlfuehrer habe ich auch gekannt. Als der Fahrstuhl neu und das einzige Exemplar in Goslar war, hatte er ein Auge drauf, dass die Kinder nicht allzuoft nur so aus Spass rauf und runter fuhren.Gruesse, Monika

Monika Adler
14.07.2012, 19:11
In dem Vergleichsbild des Karstadtgebaudes wird erwaehnt, dass rechts an der Baeckerstrasse das Stammhaus von Hottenrott sei. Helft mir da mal bitte: Ich kann mich
nur an ein Hottenrott auf der Breiten STrasse erinnern, gleich am Markt, da wo die Stufen sind, vom Marktplatz gesehen rechter hand. Da kaufte ich als Kind fuer meine Grossmutter ein. War da noch ein 2tes, was ich vergessen habe? Gruesse, Monika

Birgit
14.07.2012, 20:17
Karstadt Weihnachts-Katalog

Schick dieser Puppenwagen - natürlich auch als Kinderwagen erhältlich, in dieser Zeit -sportlich tiefergelegt :D:D:D

...... und mit so einer Straßenlage im Winter durch den Tiefschnee -....grauenhaft!

zeitzeuge
15.07.2012, 08:50
Maerklinist, Diesen Fahrstuhlfuehrer habe ich auch gekannt. Als der Fahrstuhl neu und das einzige Exemplar in Goslar war, hatte er ein Auge drauf, dass die Kinder nicht allzuoft nur so aus Spass rauf und runter fuhren.Gruesse, Monika

Hallo Monika und Maerklinist,
den Fahrstuhlführer kenn ich auch noch.
Karstadt lag ja auf meinem Schulweg Schillerschule - Ur- Jürgenohl.
Ich war einer der Jungs, die er aus dem Fahrstuhl gescheucht hat.
Er paßte wirklich auf.

Viele Grüße
Harald

Danielix
15.07.2012, 15:35
In dem Vergleichsbild des Karstadtgebaudes wird erwaehnt, dass rechts an der Baeckerstrasse das Stammhaus von Hottenrott sei. Helft mir da mal bitte: Ich kann mich
nur an ein Hottenrott auf der Breiten STrasse erinnern, gleich am Markt, da wo die Stufen sind, vom Marktplatz gesehen rechter hand. Da kaufte ich als Kind fuer meine Grossmutter ein. War da noch ein 2tes, was ich vergessen habe? Gruesse, Monika

Bäckerstraße ist korrekt. Genau zwischen "Fische" und Hokenstraße, gegenüber Karstadt. L. G. Hansi (Danielix)

Dieter-K.
15.07.2012, 18:36
Das Stahlwarengeschäft ander Ecke zum Markt hiess so viel ich mich erinnern kann Rörig und Krummland

Danielix
15.07.2012, 20:05
Danke, Danke, wenn man das so durcheinander bringt, ist es Zeit fuer einen Besuch! Bei mir leider nicht moeglich Gruesse, Monika:((

die paar Stunden Flug!! :-)

Monika Adler
15.07.2012, 20:21
die paar Stunden Flug!! :-)

Ja, ganz recht! Dazu kommt noch "die paar Euros" aber auch das ist es nicht. Mein Mann ist ein ziemliches Stueck aelter als ich ,kann das nicht mehr und ich habe auch meine Bedenken, ihn alleine zu lassen. aber wer weiss, -----
2009 war ich da, mit Tochter und Enkelin, denen konnte man bei allem Interesse nicht zumuten, was ich noch so gerne intensiv gemacht haette. Gruesse Monika ?(

märklinist
15.07.2012, 21:46
Hallo Monika und Maerklinist,
den Fahrstuhlführer kenn ich auch noch.
Karstadt lag ja auf meinem Schulweg Schillerschule - Ur- Jürgenohl.
Ich war einer der Jungs, die er aus dem Fahrstuhl gescheucht hat.
Er paßte wirklich auf.

Viele Grüße
Harald

Hallo Harald,
eigentlich war Otto ein orgineller und dufter Kumpel und auch Arbeitskollege. Übergangsweise habe ich bevor ich zum Bund musste mal bei Karstadt gearbeitet. Otto Pierstadt und ich haben immer gemeinsam Mittagstisch in der Personalkantine gemacht und wir hatten so manches mal was zu lachen. Kann mich noch daran erinnern, wir hatten Rouladen und bei Otto war ein Pflaster in der Roulade. Nicht, das er ausrastete, nein er nahm die Sache mit Humor, das fand ich gut.

Aber er konnte auch anders wie er mal erzählte. In der ersten Hälfte der siebziger haben unbekannte kurz vor Silvester mal im vollbesetzten Fahrstuhl eine Stinkbombe zertreten. Da war ihm die Hutschnur gerissen und er machte eine unfreiwillige Pause und lautem Protest. Ja, die Dinger stanken wirklich zum Himmel.
Gruß
märklinist

zeitzeuge
15.07.2012, 23:37
Hallo Harald,
eigentlich war Otto ein orgineller und dufter Kumpel und auch Arbeitskollege. Übergangsweise habe ich bevor ich zum Bund musste mal bei Karstadt gearbeitet. Otto Pierstadt und ich haben immer gemeinsam Mittagstisch in der Personalkantine gemacht und wir hatten so manches mal was zu lachen. Kann mich noch daran erinnern, wir hatten Rouladen und bei Otto war ein Pflaster in der Roulade. Nicht, das er ausrastete, nein er nahm die Sache mit Humor, das fand ich gut.

Aber er konnte auch anders wie er mal erzählte. In der ersten Hälfte der siebziger haben unbekannte kurz vor Silvester mal im vollbesetzten Fahrstuhl eine Stinkbombe zertreten. Da war ihm die Hutschnur gerissen und er machte eine unfreiwillige Pause und lautem Protest. Ja, die Dinger stanken wirklich zum Himmel.
Gruß
märklinist

Hallo märklinist,
das kann ich natürlich bestätigen, dieser Mann hat korrekt seine Arbeit gemacht und wirklich böse war er nicht zu uns. Respekt hatten wir. Stinkbomben im Fahrstuhl, das ist gemein. Sowas haben wir nicht gemacht. Wenn du von der ersten Häflte der siebziger sprichst, hat er ja noch sehr lange seine Arbeit gemacht. Ich meine die Zeit 1952, 1953.

Ein gutes Nächtle

viele Grüße
Harald

märklinist
16.07.2012, 09:00
Gibt es noch Zeitzeugen, die weiteres Fotomaterial vom Karstadtgebäudekomplex der bis 1977/78 sein Darsein pflegte. Ganz interessant wären natürlich auch Innenaufnahmen von Abteilungen. Einige Erinnerungen habe ich noch, wie es darin mal aussah. Eine Tante von mir war an der Sammelkasse tätig, ich glaube die war ganz oben, genau wie Schallplatten, Haushaltsgeräte, Lampen etc. Im Eg kann ich mich dran erinnern, das es dort Kurzwaren, Damenstrümpfe und Bettwäsche gab.

Gruß
märklinist

märklinist
16.07.2012, 20:18
Gerade kam es in der Tagesschau, bei Karstadt sollen bis 2014 schon wieder 2000 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Mal sehen ob es den Standort Goslar auch wieder trifft.
Irgendwie bekommen die die Porbleme anscheinend nicht in den Griff. Wollen wir hoffen, das Goslar verschont bleibt, denn arbeitslose Mitarbeiter aus dem kaufmännischen Bereich gibt es ja genug, ohne Aussicht jemals wieder einen gut bezahlten Job zu finden.

Gruß
märklinist

Speedy
17.07.2012, 19:11
Ich denke mal, das der Kahlschlag über alle Filialen in Deutschland verteilt wird.

Der "Retter" von Karstadt hat auch nur das $-Zeichen im Kopf. Leider.

AlterSchirm
17.07.2012, 21:08
Ich denke mal, das der Kahlschlag über alle Filialen in Deutschland verteilt wird.

Der "Retter" von Karstadt hat auch nur das $-Zeichen im Kopf. Leider.

Natürlich muss der "Retter" ans Geld denken, das ist erstens sein Job und zweitens der Sinn eines Kaufhauses. Wenn die Gewinne nicht zum Aufwand passen, stirbt das Unternehmen und alle verlieren den Job (siehe Schlecker). Ein gezielter Stellenabbau kann durchaus überlebenswichtig für das Unternehmen sein, wenn dadurch das erwirtschaftete Ergebnis wieder Wettbewerbsfähigkeit bringt. Der Stellenabbau hier soll über etwas mehr als zwei Jahre erfolgen und bezogen auf die Zahl der Beschäftigten etwa 8% betragen. Vermutlich kann das weitgehend durch einen Einstellungsstop in den nächsten zwei Jahren erreicht werden, ohne große Entlassungswellen, weil Mitarbeiter in Rente gehen, sich woanders bewerben oder aus privaten Gründen aufhören.

Hört doch mal auf, alles was passiert immer nur negativ zu sehen, es gibt so viel Schönes auf der Welt und nicht jeder Mensch der irgendetwas tut, tut es aus den schlimmsten anzunehmenden Motiven.

Speedy
17.07.2012, 21:28
Das ein Unternehmer selten ein Samariter ist, ist mir schon klar.

Und das Karstadt in Goslar geblieben ist, ist doch auch schon eine tolle Sache. Sonst wäre die Innenstadt rcht Tod.

Nur bevor Karstadt übernommen wurde haben die Beschäftigten schon Einschnitte hinnehmen müssen.

bergland
18.07.2012, 06:55
kurz aus der GZ-Online vom 17.07.2012 zitiert :

" Für die Modernisierung der Häuser sind bis 2015 rund 400 Millionen Euro vorgesehen, davon wurden bisher rund 160 Millionen investiert.

Für Otto Normalverbraucher klingt das nach richtig großen Summen. Für Warenhausexperten und die Gewerkschaft aber nicht. Statt Stellen zu streichen, müssten die Unternehmensführung und Investor Berggruen mehr Geld in die Modernisierung investieren, forderte Verdi umgehend. So rechnete Fachbereichsleiter Arno Peukes am Dienstag in Hamburg vor, dass die Karstadt-Beschäftigen durch den vereinbarten Verzicht auf Tarifleistungen in den vergangenen drei Jahren insgesamt die Summe von 150 Millionen Euro ins Unternehmen investiert habe.

Gemeint ist der Sanierungstarifvertrag, der Abstriche beim Weihnachts- und Urlaubsgeld vorsah. Diese Regelung läuft nun Ende August aus. Karstadt kehrt zum Flächentarifvertrag zurück. "

bisher haben die karstadt mitarbeiter sicherlich einen großteil der investitionen durch verzicht finanziert , ein samariter dürfte damit berggruen nun wirklich nicht sein , denn er hat wenn man das so liest wohl am wenigstens mit seinen eigenen kapital zu den bisherigen investitionen beigetragen ...
aber investieren kann man soviel man will , wenn das sortiment oder die ware nicht den geschmack des kunden trifft , da dürfte das größte problem liegen ...
das leute gekündigt werden , glaubt bergland auch nicht so richtig , da sieht er die situation wie AlterSchirm sie schon geschildert hat , älterer gehen in rente , auszubildene werden nicht übernommen es gibt keine neueinstellungen ... gestrichen werden sollen ja wohl auch einige stellen inder verwaltung , vll ist der "wasserkopf" da auch viel zu groß ...
manchmal muß ein einschnitt halt sein um das ganze am leben zu erhalten , so blöd das klingen mag , wäre herr bergguen vor ein paar jahren nicht aufgetaucht wäre wahrscheinlich damals schon schluss gewesen und alle hätten ihre jobs verloren ... vll ist die ankündigung die jobs zu streichen auch nur taktik ... vll gibt es verhandlungen mit der gewerkschaft und nachher heißt es - betrieblicher tarif , raus aus dem flächentarifvertrag , es gibt kein urlaubs- und weihnachtsgeld mehr und dafür bleiben ein paar jobs über von denen die jetzt gestrichen werden sollen ...
karstadt ist ja nur die hülle , die immobilien gehörten ja schon einer anderen gesellschaft , wenn bergland sich richtig entsinnt ... wenn es nicht so wäre ... hätte es womöglich schon eine ganz andere abwicklung gegeben da die meisten kaufhäuser ja in ganz guter lage meist in den innenstädten liegen wo es gutes geld für immobilien gibt , von daher muss das team um herrn berggruen wohl auch solchen unbeliebten etscheidungen treffen , wenn man mit karstadt geld verdienen will ...egal wer die bisherigen investitionen bezahlt hat

Andreas
03.06.2013, 20:21
Hallo,

auf Facebook fragte ein guter Freund was passieren würde, wenn Karstadt in Goslar mal schließt.

Man bekommt es ja in den Medien mit, dass es für Karstadt eben nicht so rosig läuft, unter anderem hier: http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/2935644/krisengipfel-mit-eigentuemer-berggruen.html

Vielleicht kommt es nur mir so vor, dass seit dem Umbau noch weniger bei Karstadt los ist als früher. Vielleicht liegt es daran, dass man jetzt eigentlich nur noch Markenartikel verkauft? Rein optisch macht sich Karstadt sehr gut, alles wirkt sehr aufgeräumt und übersichtlich, ob das alleine am Ende ausreicht?

Sollte Karstadt wirklich eines Tages schließen, was passiert dann z.B. mit der großen Immobile?

Nils
03.06.2013, 20:33
Es wäre bedauerlich, wenn das Ende käme.

Freuen würde ich mich allerdings, wenn die "Immobilie" - ich nenne es mal Hochbunker - verschwinden würde und neue Gebäude entstünden, die ins alte Stadtbild Goslars passen.

Gruß, Nils

Goslärsche
03.06.2013, 20:48
Jede Zeitepoche hat ihre Bausünden. In Goslar gab es unter der "Kohlregentschaft" (der Taschenträger vom Dutt; manche erinnern sich) einige ganz besonders üble...
Vielleicht wird der "Hochbunker" später dann auch noch im bekannten "Karstadt-Grab" begraben werden...

Glück auf!
Goslärsche

Harzer06
04.06.2013, 00:37
Gerüchte besagen, daß der gräßliche Fluchttreppenturm des Gebäudes nicht von Karstadt gewünscht wurde, sondern auf einer kleinlichen Auslegung der feuer- und fluchtwegtechnischen Vorschriften seitens der Baubehörde beruht. Die Fluchtwege innerhalb des Gebäudes seien ansonsten geringfügig zu lang gewesen. Die Gerüchte besagen etwas von 1-2 Metern.
Ich kann das nicht aktenfest nachprüfen. Vielleicht weiß hier jemand mehr dazu.

G´Auf
Harzer06

Speedy
04.06.2013, 06:58
Vielleicht kommt es nur mir so vor, dass seit dem Umbau noch weniger bei Karstadt los ist als früher. Vielleicht liegt es daran, dass man jetzt eigentlich nur noch Markenartikel verkauft? Rein optisch macht sich Karstadt sehr gut, alles wirkt sehr aufgeräumt und übersichtlich, ob das alleine am Ende ausreicht?

Sollte Karstadt wirklich eines Tages schließen, was passiert dann z.B. mit der großen Immobile?

Ich muß mal ehrlich zugeben. Nach dem Umbau war ich noch nicht wieder in dem Geschäft, mangels Interesse.

Wenn aus dem Gebäude Karstadt wirklich auszieht, hat die Gesellschaft, der das Gebäude gehört ein Problem es weiter an den Mann zu bringen.
Wir wissen aber auch nicht, was es für Mietveträge für das Gebäude gibt.
Da kann es gut möglich sein, das das Gebäude leer steht, aber trotzdem noch für Jahre die Miete bezahlt werden muß.

märklinist
04.06.2013, 08:27
Wenn Karstadt in Goslar schließen sollte, wäre das in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe. Die Folgen wären, weiteren Kaufkraftabfluss, weiterer Bevölkerungsrückgang, weitere Verschlechterung bei den Steuereinnahmen für die Stadt und steigende Arbeitslosigkeit.
Was würde aus der Immobilie? Könnte mir vorstellen, das das Management der ECE Center sich dafür interessieren könnte. Es könnte ein Einkaufscenter einer etwas anderen Art entstehen. Oder das Kaufhof Galleria in den Komplex einzieht, denn Goslar braucht in der City ein Kaufhaus um die einfachen und normalen Bedürfnisse der Bürger zu decken.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Speedy
04.06.2013, 09:25
denn Goslar braucht in der City ein Kaufhaus um die einfachen und normalen Bedürfnisse der Bürger zu decken.



Da magst du vollkommen Recht haben.
Bloß bei jedem Betreiber eines Kaufhauses zählt am Ende auch nur das $-Zeichen. Und wenn ein großer aus der Immobilie auszieht, wird es mit Sicherheit sehr schwer einen neue Mieter zu finden, der dort wieder einzieht.
Ich könnte mir vorstellen, das in so ein großes Gebäude mehrere Geschäfte einziehen.

Andreas
04.06.2013, 18:24
Gerüchte besagen, daß der gräßliche Fluchttreppenturm des Gebäudes nicht von Karstadt gewünscht wurde, sondern auf einer kleinlichen Auslegung der feuer- und fluchtwegtechnischen Vorschriften seitens der Baubehörde beruht. Die Fluchtwege innerhalb des Gebäudes seien ansonsten geringfügig zu lang gewesen.

Naja,

gut vorstellbar. zum gleichen Zeitpunkt wurde Real-Kauf gebaut, da steht der Fluchttreppenturm direkt vor dem Haupteingang ...

karbid
05.06.2013, 15:56
Da kann mich mich nur Susanne anschließen. War Karstadt früher die erste Adresse am Platz, weil man einfach alles dort bekam, heute Ernüchterung ein Filialist wie jeder andere. Selbst der Bäcker im EG ist verschwunden. Das erste und zweite OG wirken schon fast steril.
Was waren das noch für zeiten, als das ganze Haus nach leckeren Brathähnchen gerochen hat. Oder noch weiter zurück als es einen Fahrstuhlführer gab.

Blauburger
05.06.2013, 17:15
Man könnte aus dem Gebäude Tagungsräume für den VGT machen, oder ein Hotel oder den Parkhausbereich weiter ausbauen. Im Zweifelfall kommt ne Mucki Bude oder Spielcasino rein. Ne Disko wäre auch nicht schlecht oder ein Restaurant mit Dachterasse. Oder, oder, oder...

Andreas
05.06.2013, 21:16
Hallo,

so wie ich das aus den Medien mitbekommen habe, hat Berggruen bisher kein eigenes Geld für die Sanierung in die Hand genommen. Ähm doch, einen Euro. Alles müssen die Mitarbeiter stemmen und stehen am Ende wohl doch vor der Tür.

Berggruen hat die Namensrechte an Karstadt und Karstadt zahlt nun Lizenzgebühren an Berggruen - sehr schlau von Berggruen, immerhin 9 Mille im Jahr.

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/karstadt-betriebsrat-eigentuemer-soll-investieren--72484029.html

Irgendwie erinnert mich das ganz stark an Kellerhals und Möbel Unger ...

Ich gebe Karstadt noch ein bis zwei Jahre, dann war's das. Die großen Häuser wird die Metro übernehmen, kleine Buden wie bei uns in Goslar werden geschlossen.

Was die Immobilie angeht, so sehe ich da wenige Nachnutzungsmöglichkeiten - sie ist exakt auf die Bedürfnisse eines Warenhauses zugeschnitten.

bergland
05.06.2013, 22:27
es gibt nur einen Vorteil für das haus in Goslar , fast alleinige Platzhirsch ... was die ganze warenhauskette anbetrifft ... Andreas hat es gut beschrieben ... ach ja wie wird man sonst auch milliardenschwer ... die großte sauerei ist schon damals im Vorfeld passiert , die Immobilien wurden verkauft ... wer da seine finger im spiel hatte wurde durch die presse ja ganz gut beschrieben ... was blieb war eine hülle und ein Name ... im grunde genommen nichts mehr wert

Speedy
06.06.2013, 06:51
Hier ist auch noch ein Bericht dazu. Da schiebt Herr Berggruen den schwarzen Peter der Gewerkschaft zu.

http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_63687508/karstadt-chef-nicolas-berggruen-attackiert-ver-di-wegen-streiks.html

märklinist
06.06.2013, 16:56
Bei meinem letzten Besuch in Goslar habe ich dem "neuen" Karstadt einen Rundgang gewidmet.
Optisch absolut positiv. Nett anzusehen.
Kam Lust zum Gucken oder Kaufen auf?
Bei der Kleidung: nein. Ich hatte das Gefühl, dass sich Karstadt kleidungsmäßig auf eine junge, sehr wohlgeformte Klientel konzentriert und habe schnell das Interesse verloren.
Bei den Schuhen ja ;-). Tolle Schuhe. Nur für meinen Geldbeutel leider viel zu teuer. Gute edle italienische Marken. Wer das Geld dafür ausgeben mag, wird dort sicherlich fündig.
Kosmetika: nein. War super präsentiert, aber die gleichen Artikel gibt es in der Drogerie um einiges billiger. Nachgeguckt und z.T. aber auch gefühlt.
Bücher: nein. Ein Trauerspiel was aus der Bücherecke geworden ist.
Outdoor-Kleidungsartikel von den renommierten Marken: war nett zu gucken; wer was derartiges sucht, findet bestimmt auch etwas - wobei es einen Jack Wolfskin-Shop in Goslar ja gleich um die Ecke gibt. Und da ist, ohne das ich das zu erklären vermag, das Einkaufsgefühl erlebnisreicher und positiver als bei Karstadt, wo man sich durch die Kleiderstangen wühlen muß. Preise sind identisch.
Besucheranzahl (vormittags, wochentags): sehr wenig, fast schon zu wenig (und ich gehöre zu denen, die schnell maulen, es sei zu voll).

Ich kann nichts dazu sagen, wie Karstadt nach Feierabend oder an Wochenenden (Touristen) besucht ist, aber mein Eindruck war, dass es von der stadteigenen Bevölkerung nicht so wahnsinnig angenommen wird; was aber - wie schon erwähnt - auch an der Tageszeit gelegen haben mag.

Hallo susanne K.
Du hast den "Nagel auf den Kopf" getroffen. Genauso sehe ich das auch, und das ist genau das, was Karstadt den "Todesstoß" versetzen könnte. Missmanagement auf breiter Front. Nach Aussagen der Betreiber, soll es so in England funktionieren: aber wir sind heir nun mal in Deutschland, und hier ticken die Uhren anders.
Ein user hat Recht, mehere kleine Geschäfte könnten dort einziehen, das ist ja auch die Verfahrensweise beim ECE Center. allerdings sollte die dann darauf verzichten Edelboutiquen darin unterzubringen und teure Schuh und Schmuckläden. Es müsste auf Goslar und Umgebung zu geschnitten werden. Im Basement könnte ich mir Pennymarkt gut vorstellen. Das Erdgeschoss, da könnte Mister Minit verbleiben, ein Tabak und Zeitungsladen. Weiter könnte man dort eien dm Drogeriemarkt unterbringen und ein Laden für Saisonartikel. In der ersten Etage Bekleidung günstig und gut für jeder man und auch für mollige. Schuhe in allen Größen zu günstigen Preisen gehörten auch dazu, ein Kurzwarenladen. Ein Shop wo man günstig Pass und Bewerbungsfotos machen lassen kann.
Im zweiten OG könnte das Restaurant verbleiben, hinzu käme ein Haushaltswarenladen, ein Technikladen, sowie Heimtextielien oder ein Eineuroladen.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

1953er
07.06.2013, 23:29
Den Ruf, das Karstadt Preise wie in der Apotheke hat, werden die wohl nicht mehr los...
Und da ist auch was dran finde ich.

Nach dem "Umbau" war ich einmal drin um nach Bekleidung schauen.
Die Preise sind schon wirklich hoch, für mich zu hoch :-(

Ich jedenfalls werde da so schnell nicht mehr auftauchen.
Das gibt es (auch in guter Qualltät) wo anders günstiger.

Andreas
08.06.2013, 03:24
Hier ist auch noch ein Bericht dazu. Da schiebt Herr Berggruen den schwarzen Peter der Gewerkschaft zu.

http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_63687508/karstadt-chef-nicolas-berggruen-attackiert-ver-di-wegen-streiks.html


Jepp,

auch da Parallelen zu Möbel Unger,
an allem sind die Gewerkschaften Schuld. :ironie:

Wolfi
08.06.2013, 19:44
Jetzt mal ehrlich... braucht Goslar sowas wie Karstadt überhaupt noch ?

Ich denke nein, das Sortiment was die dort vertreten findest du auch woanders und das meist billiger.

Die Nachnutzung des Gebäudes find ich auch nicht grade sinnvoll.

Wir haben in Goslar ganze Straßenzüge mit leerstehenden Geschäften, die sollte man vielleicht erstmal wieder versuchen zu füllen bevor man an diesen hässlichen Betonklotz denkt.

Sollen sie das ding halt abreißen wenn Karstadt pleite geht und nen anständiges Parkhaus oder ne Grünfläche hinbauen.

Bringt der Stadt mehr als noch 100 andere kleine Geschäfte auf engsten raum.

märklinist
11.06.2013, 16:37
Heute kam es gerade in den Nachrichten, dass es um Karstadt nicht gut bestellt ist. Es wird damit gerechnet, dass Herr Berggreun entweder verkauft oder investiert, ich vermute ersteres. Die Mitarbeiter begehren auf, jahrelang waren sie die, die eigentlich die Opfer gebracht haben. Man kann Zitronen naturgemäß nur einmal auspressen.
Hinter vorgehaltener Hand wird darüber gesprochen, dass es bei Karstadt einen Personalüberhang gibt von 5000 Mitarbeitern.
Schon jetzt sucht man nach Personal vergebens, wenn man als Kunde eine Frage hat. Wo sollen diese 5000 Mitarbeiter denn "versteckt" sein? Man hat also ein Zeitfenster, dies sollte man in Goslar schon jetzt nutzen um sich nach einem potentiellen Nachfolger für die Immobilie umschauen.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Speedy
12.06.2013, 06:47
Personal wurde bei Karstadt schon abgebaut.
In Magdeburg wurden z.B. alle Abteilungsleiter entlassen. Es gab zwar eine Abfindung, aber Arbeitslos sind sie trotzdem. (Ein Freund war auch betroffen)
Da wird es in Goslar nicht viel anders sein.

märklinist
12.06.2013, 09:13
Hallo in die Runde,
gestern abend kam es erneut in den Medien, wie skrupellos bei Karstadt von der Geschäftsführung aus, mit den Mitarbeitern umgegangen wird. Wir sind hier nicht in den Staaten oder Großbritanien, wo Gewerkschaften zwar geduldet sind, aber deren Macht deutlich beschnitten ist. Mitarbeiterrechte sollen bei Karstadt deutlich eingeschränkt werden, an einen tarifgebundenen Lohn denkt man natürlich auch nicht. Aber wenn die Herren meinen, das man den ganzen Tag ohne Tageslicht, stickiger Luft und teilweise von launenhaften Kunden umgeben ist und oben drein noch mies bezahlt wird, sollte es mich nicht wundern, wenn einige von den Mitarbeitern, den Scheiss hinschmeißen.

Was haben sie denn noch zu verlieren, über Jahre haben sie zur Gesundung des Unternehmens beigetragen. Und der Herr Berggreun hat außer dem buchhalterischen Euro und die paar Millionen zum Erwerb des Namens noch nichts beigetragen, im Gegenteil, so wie es aussieht betreibt dieser so saubere Herr auch Steuervermeidungstaktik.
Und der Herr Ellington hat ja schon das Handtuch geschmissen.
Berggreuns unglaubwürdige Ausrede: Ich wusste nicht, wie krank Karstadt wirklich ist.
Einfach nur lächerlich.

In diesem Sinne Grüße aus BS
märklinist

Blauburger
12.06.2013, 13:25
Es gibt immer mehr als eine Wahrheit. Ohne Berggruen wäre Karstadt bereits Geschichte. Das er Karstadt übernommen hat um Geld zu verdienen ist doch auch klar. In die Kriese wurde Karstadt schon vorher getrieben, davon spricht keiner mehr. ...und Lewandowski bekommt dreifaches Gehalt. Wird zwar nicht von Berggruen gesponsert, aber auch so kann man Unternehmen an die Wand fahren.

märklinist
13.06.2013, 11:23
Es gibt immer mehr als eine Wahrheit. Ohne Berggruen wäre Karstadt bereits Geschichte. Das er Karstadt übernommen hat um Geld zu verdienen ist doch auch klar. In die Kriese wurde Karstadt schon vorher getrieben, davon spricht keiner mehr. ...und Lewandowski bekommt dreifaches Gehalt. Wird zwar nicht von Berggruen gesponsert, aber auch so kann man Unternehmen an die Wand fahren.

Hallo Blauburger,
lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Man sollte sich potentielle Investoren genauer anschauen, bevor ihnen das Zepter in die Hand gibt.
In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Blauburger
13.06.2013, 12:52
Ich wars nicht, ich habe Karstadt nicht verkauft. Ich bin weder Verwandt noch Verschwägert mit Herrn Berggruen.

Speedy
13.06.2013, 13:11
Ich wars nicht, ich habe Karstadt nicht verkauft. Ich bin weder Verwandt noch Verschwägert mit Herrn Berggruen.

Aber Dein Nickname fängt auch mit "B" an. Also gehörst Du schon zum Kreise der Verdächtigen. Abstreiten hilft jetzt auch nicht mehr.

bergland
13.06.2013, 14:49
man sollte abwarten , jede münze hat zwei seiten ... und vor die Wahl gestellt , weiter bei Karstadt zu schlechteren Konditionen oder durch eine Insolvenz den Job zu verlieren ohne eventuell Auffanggesellschaften oder Abfindungen ... würden sicherlich viele eher in den sauren apfel beissen und dort weiterarbeiten ... die Gewerkschaften haben sicherlich auch recht und sie sollen auch das recht haben ihre Meinung zu sagen ... nur auch dort hat die geschichte zwei seiten , wie viel verdienen die bosse bei den Gewerkschaften ? wer zahlt letztendlich ihr gehalt ? und was passiert mit ihnen wenn Herrn berggruen sein Interesse an Karstadt wirklich verlieren sollte ... sie behalten ihre super bezahlten Jobs nur die unzähligen Mitarbeiter bei Karstadt schauen in die röhre ... und das noch zum nachschlag ( was auch bei der schleckerpleite mal im anschluss kurz erwähnt wurde ) das Arbeitsamt kann von jeden verlangen der "neu" in die Arbeitslosigkeit kommt jeden Job anzunehmen der bei 80 % von seinen letzten Bruttogehalt liegt ... sollte sich jeder ausmalen was die pleite bzw ein entschluss Karstadt dicht zu machen für die dort beschäftigten bedeuten würde ... Arbeitslosigkeit und mit ein wenig glück , wenn man das dann so nennen kann : ein noch schlecht bezahlterer Job als der jetzige ...

nein Bergland ist der Meinung das die Situation zur zeit sicherlich für viele dort unangenehm ist , er kennt auch einige die dort arbeiten , aber bittere Wahrheit ist das es den leuten dort zur zeit noch besser geht als andersherum ... ob das verhalten von Herrn berggruen richtig ist , die Gelder für die Sanierung des unternehmens einzig und alleine den Mitarbeitern aufzulasten , darüber darf man streiten , Bergland findet es nicht in Ordnung ...

Harzer06
19.06.2013, 22:46
Da kann ich Bergland nur zustimmen.
Solange die Leute bei Karstadt mehr verdienen als den Hartz IV-Satz plus ein paar Gutscheine für die Kleiderkammer mildtätiger Einrichtungen, haben sie etwas zu verlieren. Mal eben so aus Laune hinschmeißen werden da die Wenigsten.

Und welchen Investor kümmert bei einer Firmenpleite die Protestrede eines Gewerkschaftlers? Ob der redet oder in China fällt ein Sack Reis um... Frustration wird darüber wohl nicht überall aufkommen. Laut Süddeutscher Zeitung lagen die Gehälter der Vorstände im Jahre 2010 zwischen 105000 und 260000 €.

G´Auf
Harzer06

Andreas
29.08.2013, 20:09
7510

Die Seite ist im Moment nur im Ticker geschaltet, hat noch keinen eigenen Link.
Deshalb der Screeshot.

Gott sei Dank ist alles glimpflich abgegangen.

Aber ein wenig augenzwinkernd muß ich auch bemerken, dass Karstadt wohl schon versucht, sie selbst abzuschaffen ;)
(ist nicht bösartig gemeint nur ein wenig ironisch).

märklinist
30.08.2013, 09:23
Hallo,
es wäre nicht auszudenken, wenn so etwas passiert und der Laden wäre proppevoll, wie z.B. im Weihnachtsgeschäft. Kunden vertopfen die Fußgängerzone, die Rettungskräfte hätten große Probleme bei der Anfahrt. Zum Glück ist hier nochmal alles gut gegangen. Ein Brand in einem Kaufhaus trotz Sprinkleranlage hätte verheerende Auswirkungen, allein schon durch die Rauchgase, da kann auch eine Sprinkleranlage nichts gegen ausrichten.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Speedy
30.08.2013, 11:17
Auf der Seite der Feuerwehr Goslar ist jetzt ein Einsatzbericht eingestellt:

http://www.feuerwehr-goslar.de/index.php/mehr-infos/berichte/alarme/2247-29-08-2013-wasserschaden-und-trafobrand

Susanne-K.
30.11.2013, 09:04
Erstmalig in meinem Leben ist mir aufgefallen, dass Karstadt eine Art "Außen-Museum" betreibt.
Zwei große Bilder und eine Skulptur lockern die ansonsten so öde Fassade auf nette Weise auf.
Ein Bild konnte ich, wegen eines davor geparkten Lieferwagens leider nicht fotografieren.
Die anderen beiden Dinge gebe ich gern an Euch weiter.
Gibt es überhaupt jemanden unter uns, dem die Kunstobjekte bisher aufgefallen waren ?

12289 12290 12288

Eule
30.11.2013, 21:34
Erstmalig in meinem Leben ist mir aufgefallen, dass Karstadt eine Art "Außen-Museum" betreibt.
Zwei große Bilder und eine Skulptur lockern die ansonsten so öde Fassade auf nette Weise auf.
Ein Bild konnte ich, wegen eines davor geparkten Lieferwagens leider nicht fotografieren.
Die anderen beiden Dinge gebe ich gern an Euch weiter.
Gibt es überhaupt jemanden unter uns, dem die Kunstobjekte bisher aufgefallen waren ?





Die "Kunst am Bau" war von Anfang an dabei. Ob es von Anfang an dieselben Werke waren, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wenn man durch die Adlerpassage kommt, fallen die großformatigen Bilder schon ins Auge. Ich hab auch mal Informationen über die Künstler gehabt, da muss ich mal wieder brüten .....

Eule
30.11.2013, 21:34
Die "Kunst am Bau" war von Anfang an dabei. Ob es von Anfang an dieselben Werke waren, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wenn man durch die Adlerpassage kommt, fallen die großformatigen Bilder schon ins Auge. Ich hab auch mal Informationen über die Künstler gehabt, da muss ich mal wieder brüten .....

AlterSchirm
03.12.2013, 23:20
Hallo Susanne,

ja, die Kunstobjekte kenne ich schon eine Weile, es gibt noch viel mehr davon, an denen man mehr oder weniger achtlos vorbei läuft - nicht nur die umstrittene rostige Steele am Breiten Tor, direkt dahinter kommt schon der Mauerläufer von Walter Volland, hier wurde darüber schon berichtet, aber selbst Goslarer, die nebenan wohnen kennen die beden Figuren nicht. Hast du auf deinem Weg zur Alten Münze im Durchgang Hokenstraße / Münzstraße die bunten Siebdrucke von Kaune bemerkt? - Oder die vom gleichen Künstler im Durchgang Marktkirchhof / Gemeindehof? Die Plastiken am Jakobikirchhof usw... Einige wenige findest du hier: http://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=35

Die Plastik an der Karstadt Wand, die du fotogrfiert hast, (hast du die zweite, frei stehende "Hilfesuchender" direkt in der Nähe übesehen?) stammt von Dr. Ursula Focke, die manch einer hier vielleicht sogar persönlich kennt. Sie ist Goslärsche und lebt wenn ich nicht irre in Bad Harzburg. Die Plastik stammt aus dem Jahr 1998 und heißt: "Der sich aus seinen Zwängen Befreiende." Frau Dr Focke hat noch weitere große Plastiken in Goslar, von denen die Bekannteste wohl "Moritz von Sachsen" ist, und auf dem gleichnamigen Platz zu finden ist. (http://www.ursulafocke.de)

Die 5 großen Emaille-Siebdrucke stammen von Harald Breitkopf und Heinz Janzen, auch beide regionale Künstler, die aber nicht so bekannt sind, wie Frau Dr. Focke

AlterSchirm
03.12.2013, 23:20
Hallo Susanne,

ja, die Kunstobjekte kenne ich schon eine Weile, es gibt noch viel mehr davon, an denen man mehr oder weniger achtlos vorbei läuft - nicht nur die umstrittene rostige Steele am Breiten Tor, direkt dahinter kommt schon der Mauerläufer von Walter Volland, hier wurde darüber schon berichtet, aber selbst Goslarer, die nebenan wohnen kennen die beden Figuren nicht. Hast du auf deinem Weg zur Alten Münze im Durchgang Hokenstraße / Münzstraße die bunten Siebdrucke von Kaune bemerkt? - Oder die vom gleichen Künstler im Durchgang Marktkirchhof / Gemeindehof? Die Plastiken am Jakobikirchhof usw... Einige wenige findest du hier: http://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=35

Die Plastik an der Karstadt Wand, die du fotogrfiert hast, (hast du die zweite, frei stehende "Hilfesuchender" direkt in der Nähe übesehen?) stammt von Dr. Ursula Focke, die manch einer hier vielleicht sogar persönlich kennt. Sie ist Goslärsche und lebt wenn ich nicht irre in Bad Harzburg. Die Plastik stammt aus dem Jahr 1998 und heißt: "Der sich aus seinen Zwängen Befreiende." Frau Dr Focke hat noch weitere große Plastiken in Goslar, von denen die Bekannteste wohl "Moritz von Sachsen" ist, und auf dem gleichnamigen Platz zu finden ist. (http://www.ursulafocke.de)

Die 5 großen Emaille-Siebdrucke stammen von Harald Breitkopf und Heinz Janzen, auch beide regionale Künstler, die aber nicht so bekannt sind, wie Frau Dr. Focke

Andreas
06.03.2014, 13:49
Licht geht, demnach kein Stromausfall.

Weiß jemand, was da los war?

Eule
06.03.2014, 22:40
Hallo
laut GZ war es wohl doch "nur" ein Stromausfall. Die halbe Stadt von der Bassgeige bis zur Innenstadt war davon betroffen.
Auch bei uns im Büro ging der Notstrom-Akku an. Für die Rolltreppen, Kassen etc. bei Karstadt kann man wohl nicht so viele Reserven einbauen.

Doro
10.03.2014, 18:03
Hier ein interessanter Artikel der BZ, zum Teil recht witzig, obwohl schon etwas älter:

www.berliner-zeitung.de/archiv/seit-achtzig-jahren-kaufen-die-menschen-in-goslar-bei-karstadt--nun-sammeln-sie-dort-unterschriften---fuer-den-erhalt-ihres-kaufhauses-angst-ums-herz,10810590,10645802.html

Gruß
Doris

märklinist
11.03.2014, 10:01
Stromausfall? Oder doch Streik?
Sicherlich ein Stromausfall würde auch Karstadt lahmlegen, was so wohl auch geschehen ist. Denn immerhin verfügt dieses Gebäude sicherlich über Notstromagregate, die das Notwendigste aufrechterhalten. Denn immerhin ist es von höchster Sicherheit, das die Notbeleuchtung funktionert. Das muss ja auch im Falle eines Feuers gewährleistet sein.
Aber unabhängig von dem "Blackout" von denen einige Gebiete in Goslar betroffen waren, steht es um Karstadt nicht gerade gut. Die verbliebenen Beschäftigten dort, können ein leid tun, was haben sie nicht alles mit eingebracht um das Unternehmen mit zu retten, bzw. zu sanieren, soll dies nun alles umsonst gewesen sein? Wird man dem Personal noch mehr schmerzhaftes abverlangen?
Nach meiner Meining gibt es Grenzen, denn auch die Beschäftigten dort haben monatliche Kosten, die gedeckt sein wollen und Familie die versorgt und umsorgt sein möchte. Irgendwann, ist mal Schluss mit den Zumutungen, noch mehr arbeiten, noch mehr leisten und obendrein für weniger Geld.
Und es wäre keine Überraschung wenn die jetzigen Herren von Karstadt zu der Überlegung kommen, kleine Häuser wie in Goslar zu schließen oder drastisch vom Warenangebot, vom Personal und von der Verkaufsfläche her zu verkleinern. Dafür würde sprechen, die demografische Entwicklung, die Goslar in Kürze und mittelfristig hart trifft. Der Anteil der Bevölkerung die heute 65 Jahre und älter sind beträgt etwa 26 Prozent. Da kann man sich ja ausrechnen, wie schnell es dann doch bergab geht mit der Einwohnerzahl in den unmittelbar bevorstehenden Jahren. Diese Kundenklientel geht in schnellen Schritten verloren. Verständlich wäre dann die Reaktion des Unternehmens wenigstens das Angebot zu reduzieren und maßgeschneidert den Gegebenheiten anzupassen. Somit bliebe das Haus Karstadt erhalten, wenn auch nicht mehr im bisher gekanntem Umfang. Aber dennoch sehe ich eher schwarz, der Herr Berggreun wird wohl eher zur Option Schließung greifen.
Damit hätte man dann was die Einkaufsmöglichkeiten in Goslar betrifft, sprichwörtlich das Herz aus der Mitte der Stadt gerissen.
Lebensqualität sehe ich da dann nicht mehr groß in Goslar, sicherlich würden sich immer mehr jüngere dazu entschließen, Goslar den Rücken zu kehren.
Wollen wir weiter hoffen, das die Option Schließung nicht das letzte wort ist, wenn es dazu kommen sollte.
In diesem Sinne
der märklinist

Andreas
12.03.2014, 07:05
Ohne die horrenden Lizenzgebühren die Karstadt für die Nutzung des eigenen Namens auf Umwegen an den eigentlichen Besitzer zahlt würde es vielleicht besser aussehen.
http://www.focus.de/finanzen/news/gastkolumnen/samland/lizenzgebuehren-fressen-gewinne-auf-ist-die-marke-karstadt-tatsaechlich-90-millionen-euro-wert_id_3591232.html

Der "gute" Herr Berggrün hat das Unternehmen geschenkt bekommen und kassiert jetzt einfach ab ohne selbst zu investieren. Die Sanierung müssen die Mitarbeiter stemmen,
sei es durch Entlassungen, Lohnverzicht usw..

Speedy
11.07.2014, 08:23
Mal wieder was neues:

http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_70199876/berggruen-spricht-mit-oesterreichern-karstadt-soll-laut-bild-fuer-einen-euro-verkauft-werden.html

Andreas
20.07.2014, 22:57
Tja,

danke Berggrün, das Unternehmen geschenkt bekommen, den Namen an eine seiner Scheinfirmen verkauft, keinen Cent investieren, alles müssen die Mitarbeiter durch Verzicht stemmen.

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7658


Nicolas Berggruen übernimmt den maroden Kaufhauskonzern. Wer ist der Kapitalist mit dem sozialen Engagement?
Ich lach mich schlapp!

In dem Artikel wird auch Schieder-Möbel erwähnt, die sind auch platt! Das ist echtes soziales Engagement - oder etwa nicht?

Für mich ist der Kerl eine asoziale Heuschrecke.

bergland
21.07.2014, 00:42
dann wollen wir uns alle wenn wir bei der nächsten Wahl ein Kreuzchen machen erinnern wer denn bei diesen " Rettern " mit auf Bild wollte , nur so ein Beispiel gab sicherlich auch andere mit anderen Parteibuch .... http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/karstadt-nicolas-berggruen-der-investor-greift-durch-1.1037721

@Andreas hätte jeder von uns auch machen können ... mit dem RICHTIGEN Namen natürlich ... NULL RISIKO Geschäft in diesen Fall ... nichts investiert einmal ein paar Millionen bezahlt um den Namen Karstadt nutzen zu dürfen und dann alle paar Monate ein paar Millionen dafür vom Konzern als Lizenzgebühr abgreifen ... Klasse Modell ... vll sollte man einfach mal genauer die Wirtschaftsnachrichten lesen ... der schnellste Weg zum Milliardenvermögen ... ein wenig Kapital für die Namensrechte ... alles andere durch die Belegschaft zahlen lassen und Reich werden und zum Schluss ( sorry wenn ich mich so ausdrücke ) den abgenagten Knochen verscherbeln ... völlig legal von der Politik geduldet ... muss man halt nur sein Gewissen operativ entfernen lassen ... das sind keine Unternehmer die langfristig denken sondern nur an der Gewinnoptimierung interessiert sind ... siehe dazu auch diesen Artikel http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/warenhaus-kette-karstadt-investor-benko-macht-ernst-1.1888370 was glauben Immobilieninvestoren eigentlich wie lang sie die Mieter die eh schon schwächeln noch in ihren Häusern haben oder geschieht das mit Absicht ? Karstadt noch mehr Schulden um es noch schneller Konkurs setzen zu können und die Immobilien dann Gewinnbringend verkaufen ? sollen sie ersticken an ihrer Profitgier ...

was Goslar betrifft hat Bergland irgendwie ein ganz blödes Gefühl

märklinist
21.07.2014, 15:33
Tja,

danke Berggrün, das Unternehmen geschenkt bekommen, den Namen an eine seiner Scheinfirmen verkauft, keinen Cent investieren, alles müssen die Mitarbeiter durch Verzicht stemmen.

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7658


Ich lach mich schlapp!

In dem Artikel wird auch Schieder-Möbel erwähnt, die sind auch platt! Das ist echtes soziales Engagement - oder etwa nicht?

Für mich ist der Kerl eine asoziale Heuschrecke.

Hallo andreas,
da stimme ich Dir in Gänze zu, leider haben wir viel zu viele von diesen gefräßigen kapitalitischen Heuschrecken.
Die sollte man per Gesetz mit an den Zahlungen des Arbeitslosengeldes beteiligen, was die Arbeitnehmer wohl oder übel erhalten werden.
Solche Gauner müssten so rangezogen werden das sie gerade bei älteren Arbeitnehmern über Jahre hinweg 80 Prozent des letzten Nettolohnes der betroffenen zahlen müssten.

Gruß
der märklinist

märklinist
21.07.2014, 15:37
Lt. Focus gehört Goslar zu den Standorten, die als "stark gefährdet" gelten
(es geht hierbei um die mögliche Schließung von 29 Filialen)
http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/experte-warnt-29-karstadt-filialen-koennte-der-kahlschlag-drohen_id_4003737.html
(http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/experte-warnt-29-karstadt-filialen-koennte-der-kahlschlag-drohen_id_4003737.html)9972 (http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/experte-warnt-29-karstadt-filialen-koennte-der-kahlschlag-drohen_id_4003737.html)

Im Bericht des Abendblatts findet sich auch eine Grafik über das gesamte Filialnetz von Karstadt Stand 07/2014
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2344525/Verdi-rechnet-mit-bis-zu-4000-betroffenen-Karstadt-Mitarbeitern.html

(http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/experte-warnt-29-karstadt-filialen-koennte-der-kahlschlag-drohen_id_4003737.html)

Hallo Susanne,
wenn es so kommt mit karstadt in goslar, das wäre ein Schlag ins Kontor für die Innenstadt. Ich würde sagen das war es dann, andere werden dann noch folgen, warum sollte man dann noch die Innenstadt besuchen als Kunde.

Gruß
der märklinist

bergland
21.07.2014, 17:05
wenn man sich jetzt mal daran erinnert was mal geplant war ...

Erweiterung Richtung Kaiserpassage , mit " Übergang über die Bäckerstraße " hohen Glasfassaden etc etc etc ... man gut das es damals zu viel Wiederstand gegen dieses Projekt gab ... " kommt das ECE ist Karstadt GS Geschichte " sagte mir noch wenigen Monaten jemand ... mal schauen wie es auch ohne ECE weitergeht ...

Frankenschreck
21.07.2014, 17:06
Also wenn die Karstadt zumachen... Prost Mahlzeit... Dann ist ja in der Innenstadt nichts mehr los!!! Gefährdeter Standort hin oder her, da sind auch mal die Herrschaften aus dem Rathaus gefordert u. sollten hier auf die Barrikaden gehen!!!!

bergland
22.07.2014, 14:17
aus der GZ Online vom 21.07.2014 : Goslar. Verschwindet Karstadt aus der Stadt? Um die Goslarer Filiale gibt es Aufregung: Betriebsrat und Geschäftsleitung wehren sich gegen eine Behauptung, die das Magazin „Focus“ veröffentlicht hat.

einen ähnlichen Bericht gab es gestern Abend auch im BR als man in Bamberg mal nachfragte , auch dort schüttelte der Geschäftsführer den Kopf über diesen Bericht ...

Professorexabyte
23.07.2014, 12:31
Tja... Dann ist die Immobilie halt frei.... Das passt mir gerade recht. Karstadt hat's nicht anders verdient. Nur noch Töpfe und Anzüge verkaufen. Davon kann doch kein Unternehmen leben. Sämtliche Abteilungen sind über die Jahre verschwunden. Dieses Geschäft hat auch gerade in Goslar bei Leuten die jetzt nicht gerade 60€ für 'ne Jeans ausgeben wollen sowieso null Anklang mehr. Ausser für Meterware kann man da einfach nicht mehr hingehen. Sagt mal... War da nicht sowas mti einem ECE? :D *ironie. Jetzt kann das doch da rein. Buddelt man noch ein paar unterirdische Etagen drunter unter das jetzige Karstadt, und dann passt dat schon.

märklinist
23.07.2014, 18:01
Tja... Dann ist die Immobilie halt frei.... Das passt mir gerade recht. Karstadt hat's nicht anders verdient. Nur noch Töpfe und Anzüge verkaufen. Davon kann doch kein Unternehmen leben. Sämtliche Abteilungen sind über die Jahre verschwunden. Dieses Geschäft hat auch gerade in Goslar bei Leuten die jetzt nicht gerade 60€ für 'ne Jeans ausgeben wollen sowieso null Anklang mehr. Ausser für Meterware kann man da einfach nicht mehr hingehen. Sagt mal... War da nicht sowas mti einem ECE? :D *ironie. Jetzt kann das doch da rein. Buddelt man noch ein paar unterirdische Etagen drunter unter das jetzige Karstadt, und dann passt dat schon.

Ja, so ist das wenn ein Unternehmen immer wieder gegen die Wand gefahren wird, irgendwann lässt sich der Schaden nicht mehr reparieren. In diesem Falle tut dies die Heuschrecke Berggruen mit Gründlichkeit. Für´n schmalen Euro eingesackt, nen dicken Mann machen und nichts investieren.
Ja, es ist korrekt, das nach und nach die Abteilungen verschwunden sind, in Goslar machte die Lebensmittelabteilung den Anfang und so ging es immer weiter. Natürlich sind solche Kaufhäuser nicht mehr zeitgemäß und schon garnicht im Zeitalter des Worldwideweb.
Früher hatte karstadt bei den Textielien günstige Eigenmarken und heute Boutiquewaren. Große Größen findet man kaum und wenn dann sehen die Sch... aus.
Das Dram um Karstadt fing eigentlich schon in den siebzigern an, nur wurde es nicht nach aussen getragen. Ich kenne jemanden, der mal leitender Position unter anderem auch bei Karstadt Goslar war und der erzählte so einiges, aber ich will und darf das was ich weiß nicht ögffentlich breittreten. Auf jedenfall hat man für Kleinigkeiten die im Hause auftraten, großen Aufwand betrieben der mit einigen Kosten verbunden war um diese unliebsamen Kleinigkeiten einzudämmen. Und man kann so einiges auch ganz legal mit der Kosten- und Leistungsrechnung anfangen um ein ganzes oder ein Teil des Unternehmens entweder gläzend aussehen zu lassen oder sogar Schieflagen herbei führen, zumindest in Teilbereichen. Die Bilanz bleibt dabei immer den Vorgaben der jeweiligen Gesetze gerecht, nichts fällt auf, wo man manipuliert hat.

Aber für Goslar und seine Bevölkerung isrt so ein Kaufhaus wichtig, wo man fast alles unter einem Dach findet, was man im haushalt so braucht. Was machen die alten leute, die kein Internet haben und online shoppen können?

der märklinist

Professorexabyte
23.07.2014, 18:22
Nun die älteren Menschen fangen teilweise auch schon an umzudenken. Meine Oma läuft auch nicht mehr zu Karstadt. Sie kann nicht mehr gut laufen, und das Parkhaus ist zu teuer, und mein Opa traut sich auch nicht mehr so da reinzufahren. Also wird in den Real gefahren. Da gibt's auch Töpfe und co. Und das für teilweise die Hälfte des Preises gegenüber Karstadt. Ich hoffe, dass es was neues in Goslar gibt. Karstadt bringt der Jugend nichts, und die ältern (so böse das auch klingt) sterben auch irgendwann weg. Also muss Goslar's Einzelhandel grundlegend umstrukturiert werden. Und hoffentlich werden die Angestellten in Karstadt übernommen, was auch immer da reinkommt.

Tja die Sache mit dem ECE ist zwar zumglück nicht umgesetzt worden, aber so schlecht wäre es für Goslar auch nicht gewesen. Das Einzige was daran schlecht ist, ist der Umfang des Projektes. Aber in die Karstadtimmobilie was in dieser Richtung zu realisieren, wäre sinnvoller. Dann würde die Stade wenigstens doch von profitieren, statt es so dezentral hinzuklatschen.

Professorexabyte
26.07.2014, 21:58
Ich als eher Antikonsument, und eher links orientierter Mensch bin da eher nicht der Maßstab, aber dennoch frage ich mich, was das Konzept "Innenstadt" überhaupt noch bringt in der heutigen Gesellschaft...

Ich habe in Jürgenohl/Kramerswinkel gewohnt, und fuhr damals schon Auto. Wenn ich wirklich was haben wollte, stellte sich mir immer am Rücken alles hoch, wenn jemand von der Innenstadt geredet hat. Ich bin so jemand, der am Liebsten mit dem Auto bis in's Wohnzimmer fährt. Vermutlich als innere Antwort darauf, dass sich jeder geweigert hat mich mal irgendwo hinzufahren, und OPNV in meienr Kindheit in Immenrode nunmal bei den Fahrzeiten eher nicht in Frage kam, und ich bei -16°C im Tiefschnee mit dem Fahrrad nach Goslar fahren musste.

Nun fahre ich seit 4 Jahren Auto, und ich finde sowas wie "Innenstädte" einfach nur grausam. Unnötig überteuerte Parkplätze, Schranken, Politessen, und zig unmögliche Verkehrsregelungen, die das Autofahren eher zum Stress werden lassen.

Ich weiß bis heute nicht, wie man in Goslar in der Altstadt den Südlicheren Teil richtig befährt. Weil mich der Gedanke einfach anwiedert, zig unnötige Einbahnstraßen, Fahrverbote etc etc. beachten zu müssen. Also wird nur am Bahnhof geparkt, und der Rest gelaufen. Auch wenn es evtl. irgendwo was gibt, wo man näher parken könnte, mit dem Auto muss ich mir die ewige gurkerei und das Gesuche nach der richtigen Einbahnstraße nicht geben, um nach 5 Ehrenrunden die Strecke erreicht zu haben, die man in 10 Minuten zu Fuß direkt gegangen wäre.

Deswegen spiele ich aber aus Protest nicht mit, und gehe einfach nicht in die Stadt. Pech gehabt Innenstadt, gehe ich halt wo anders hin. Quasi so nach dem Motto.

Und da finde ich dezentrale Einkaufsmöglichkeiten wesentlich angenehmer. Mal schnell zum Mediamarkt. 500 Kilometer langer Parkplatz, keine Verbotsschilder, keine Parkuhren, keine Politessen. etc. etc.

Warum sollte ich allgemein eine Innenstadt noch nutzen? Ich kaufe mir alles was ich brauche im Internet, oder fahre für alles Andere zu dezentralen Lagen. Von daher wundert es mich nicht, dass die Läden immer leerer und leerer werden. Auch die Angestellten haben keinen Bock drauf, ihr Auto sonst wo zu parken, und den Rest laufen zu müssen. Wenn man für jeden Zentimeter dem Autofahrer geleich das Geld aus der Tasche ziehen will braucht man sich nicht wundern. Auch wenn es sich um wenige Euros handelt. Das ist wie mit der Maut im Herrentunnel in Lübeck. Wenn ich nach Travemünde fahren will, dann nehme ich lieber den Umweg über die A1 fahre bequem über die Autobahn aussenrum, anstatt irgendwelchen Investoren Geld wo hin zu stecken, die dem Staat die Straßenbauaufgabe aus Profitgründen abluchsen wollen.

Und ich bin da nicht der Einzige. Und man darf nicht verkennen, dass es immer mehr Autofahrer gibt. Und diese werden (zurecht) immer geiziger, wenn man sich mal die Preise von ÖPNV oder Autosteuer/Versicherung/Unterhalt etc etc. alles mal anschaut.

Auch Karstadt hat das zu spüren bekommen. Bei Karstadt zu parken kommt einem Selbstbetrug gleich. dafür, dass man sich bei den veralteten Aufzügen regelmäßig Stromschläge an den Tastern zum Holen zuziehen darf.

Ich glaube eher dass der Trend eher in Dezentrale Center gehen wird. Siehe Odermark und co. Man kann es einfacher erreichen, wird nicht von der Kommune abgezockt, und muss sich nicht um irgendwelche Erreichbarkeiten Gedanken machen.

EDIT: Und ja: Auch nicht um Parkplätze Selbst Freitag Abend beim Real ist immer noch ein Parkplatz zur Not auf dem Oberdeck frei. Während man in der Innenstadt nicht mal am Bordstein halten kann, und die Autos am Bahnhof sich (ja sogar teilweise wörtlich) stapeln. Da wird ja schon auf den Inseln geparkt. In Goslar ist es wohl eine größere Wertanlage einen Parkplatz in der Innenstadt zu besitzen, als Aktienanteile von Google.

Professorexabyte
27.07.2014, 08:50
Oh ja wahre Worte!

Ich bin teilweise, obwohl ich nichtmal vorhatte etwas zu kaufen, mit Freunden "nur mal so" nach Braunschweig in's Schloss gefahren. Zu Zeiten, wo ich noch meine Zone 4 Monatskarte hatte, und alle Anderen nur 7,20€ pro Fahrt bezahlen mussten. Einfach weil man's mal gemacht hat. Aber dann hatte man auch die Aussicht auf potentiell interessante Ware.
In Goslar ist das einzig interessante, die Gesichtsausdrücke der ganzen Angestellten in den Mobilfunkshops, wenn man sie auf die versteckten Klauseln der Knebelverträge der neuesten DSL Flatrate anspricht.

Ich bin in meinem vorletzten Ostseeurlaub in Travemünde an einem Tag mal mit der Bahn nach Lübeck gefahren. Und obwohl ich nicht nähe, und auch kein Autosattler bin, finde ich Meterware doch immer recht attraktiv. Einfach nur um sie sich anzugucken, und sich vorzustellen, was man daraus alles schönes machen könnte, wenn man es könnte. Ich weiß selbst nicht warum. Als ich in Lübeck mal zu Karstadt gegangen bin, ist mir echt die Kinnlade runtergefallen. Das war gleich 10x so groß. Auf 2 Gebäude aufgeteilt mit je 4 Etagen, wovon jede pro Turm eine Grundfläche ungefähr 2-3x so viel wie in Goslar aufweisen konnte.
Dort war eine ganze Etage nur für Meterware. Da hätte man echt alles kaufen können. Dagegen war selbst das Angebot einiger online Versandhäuser mehr als dürftig. Egal was man sich für eine Art Stoff vorstellen konnte, die hätten ihn gehabt. Das war jetzt 2011 also noch garnicht so lange her.

Und das allerbeste war: Man konnte die Meterware zu vernünftigen Preisen kaufen. Normalerweise darf man ja auch im Internet schon für den Meter so viel Bezahlen wie für Verlegeware bei Schwabbauer.
Ich glaube das würde Goslar fehlen.
Aber selbst hier in Marburg haben wir nicht einen einzeigen Laden für sowas. Meine Frau hat mal Meterware gesucht. Fehlanzeige. 20€ der Meter waren hier in kleinen Hinterhofgeschäften keine Seltenheit. Und ein Tejo SB Haus wie in der Baßgeige haben wir hier auch nicht. Ein Karstadt gibt es hier auch nicht. Also abwarten, bis man mal wieder nach Goslar gefahren ist. Und dann als es soweit war, nur um die Neugier zu stillen, nachdem man den Trabi über die A7 getreten hatte, gleich bevor man zur Familie gefahren ist, geradeaus durch die Astfelder Straße und zu Karstadt. Danach ins SB Warenhaus in der Baßgeige und schon hatte man alles was man brauchte.

Aber ohne Karstadt in Zukunft? Denn es ist um Karstadt ja nahezu besiegelt.

Ich glaube eher, dass das Gebäude abgerissen wird. Was soll man bitte mit dem Klotz noch machen? Man könnte ihn vermutlich nicht mal Zeitgemäß nachnutzen.
Aber Goslar hat sich ja schon so einige Bausünden geleistet. Siehe C&A wo vorher eine schöne Schule stand... Oder das Durchwinken von Altersheimen auf Spielplätzen. Was vermutlich Architektonsich genau so wenig in die Umgebung passen wird, wie das Arbeitsamt.

Das Karstadtgebäude als Abbruchruine in der Innenstadt wäre sicherlich eine Horrorvorstellung, immerhin würde der Abbruch mehrere Monate dauern. Wer weiß, ob nicht noch Asbest da drinnen steckt. Dann wird's sogar Jahre dauern. Und andererseits wird da keiner was abreissen, solange nicht klar ist, was statdessen drauf kommt. Und ob ECE nochmal bereit wäre, jetzt wo Goslar denen den Laufpass gegeben hat, evtl. ein kleineres nicht ganz so provokantes Vorhaben dort zu realisieren, sei mal dahingestellt.

Ausserdem ist die Goslarer Innenstadt (aus meiner Sicht) sowieso restlos ruiniert worden. Wie schon gesagt: Man muss nach oben sehen, um die Fachwerkarchitektur zu sehen.

Ich nehme mal unser Städtchen hier als Beispiel
Quelle: community.fachwerk.de
http://community.fachwerk.de/upload/image/Schnitzereien-Marburger-I113_201415172237.JPG

Quelle: Oberhessische Presse
http://www.op-marburg.de/var/storage/images/op/lokales/wirtschaft/wirtschaft-lokal/verkauf-eines-traditionsunternehmens/21650176-3-ger-DE/Verkauf-eines-Traditionsunternehmens_ArtikelQuer.jpg

Bei uns wurden die Schaufenterfronten nicht steril kaputtmodernisiert. Hier hat man wirklich "Denkmalschutz" betrieben, und nicht wie in Goslar sterile glasscheiben an sterile betonoberflächen geklatscht, und oben noch ein Bisschen vom Alten übrig gelassen.

Blauburger
27.07.2014, 13:37
Aus Karstadt könnte man ja eine "Alten Residenz" machen. oder ein Parkhaus für unsere Hotelgäste. In unserer schnelllebigen Zeit überholt sich alles immer schneller. Für die MA wäre es ungünstig, aber bei Praktiker/Bahr ging das auch Ruckzuck. Wenn ich noch mal auf die Welt komme, werde ich Beamter im EU Parlament, die verdienen sich dumm und dusselig und haben Zukunft.

Meine Lieblingsläden sind Aldi, MediaMarkt, Odermark und in alle anderen schicke ich meine Frau(inlove). Unsere Laptops habe ich bei Karstadt gekauft (und ganz viel Hard- und Software), aber das ist Schnee von gestern....

märklinist
28.07.2014, 13:13
Auch wenn ich Dir sonst eher selten zustimme, dieses Mal sehe ich es fast genauso wie Du.
Mit dem Unterschied, dass ich mich vor 3 Jahren komplett von einem Auto verabschiedet habe. In der Großstadt mit hervorragendem öffentlichen Verkehrsnetz machbar und bei dem Wahnsinnsverkehr sinnvoll. In Goslar wäre das unmöglich. Wenn man in Goslar von einem Stadtteil (ich rede gar nicht von außerorts) in die Stadt fahren will, bleibt nur das Auto (wenn man nicht laufen oder radfahren mag). Wir haben schon oft darüber geschrieben. Der öffentliche Nahverkehr ist so hundsmiserabel (vor allem auch in der Häufigkeit der Abfahrtzeiten), dass man darüber gar nicht nachdenken muss ihn zu nutzen.
Wenn ich nach einem Stadtbummel die eine oder andere Tüte in der Hand habe muss ich damit elendig weit laufen bis ich zu einer Bushaltestelle komme.
Eine der wenig sinnvoll erreichbaren (Marktplatz) soll ja jetzt wohl auch abgeschafft werden? Deshalb wäre ich, lebte ich in Goslar, wohl auch eher noch mehr mit Interneteinkäufen beschäftigt als ich es eh schon bin. Aber zurück zu Karstadt.

Die Frage ist doch: braucht Goslar wirklich ein Warenhaus?

Ich glaube nicht, dass das Warenhaus heute noch der Nabel unserer Stadt ist, auch wenn es viele andere Stimmen dazu hier im Thema gibt. Selten sehe ich bei meinen Besuchen Menschen mit Karstadt-Tüten in der Stadt; das Geschäft selbst wirkt innen auf mich auch immer ziemlich leer. Und (um vor der eigenen Haustür zu kehren) - ich kaufe auch selten dort oder weiß auch gar nicht, was ich dort kaufen sollte. Alles gibt es woanders auch - nur in größerer Auswahl (und meistens auch attraktiveren Preisen).

Mir fehlen - konkret bei Karstadt in Goslar - folgende Aspekte, die mich in das Warenhaus locken würden:

1.) eine ansprechende Architektur (innen wie außen). Wer mag heutzutage schon noch in einen fensterlosen Betonbau gehen?
Einkaufvergnügen geht anders; das Haus ist einfach aus der Zeit gefallen (innen- und außenarchitekturmäßig) und überholt.

2.) es fehlen mir Warenangebote, die ein Alleinstellungsmerkmal sein könnten oder Karstadt so speziell machen, dass man deswegen nur zu Karstadt geht. Bei den Schuhen wurde das, mit dieser speziellen italienischen Schuhmarke die Karstadt vertreibt (vertrieb?) ja umgesetzt. Aber ansonsten konnte ich das nicht erkennen.

3.) Meine Erfahrungen mit einigen sehr desinteressierten Mitarbeiterinnen werde ich auch noch lange im Hinterkopf behalten.


"Früher" hat ein Warenhaus alles angeboten. Dort bekam ich von Nähseide über Bücher über Schuhe über Kosmetik über Haushaltswaren alles! Wenn es etwas sonst nicht gab, bei Karstadt gab es das. Zu der Zeit habe ich viel und gern bei Karstadt eingekauft. Dann fing Karstadt an (in allen Städten übrigens) das Sortiment erheblich auszudünnen. Es wurden überdies diese dämlichen Shop-in-Shop Bereiche eingeführt. Und damit hat Karstadt seinen Charme für mich verloren und ich habe nur noch seltenst mal hineingeguckt und noch seltener etwas gekauft.

Tragisch wäre für Goslar eine Schließung von Karstadt, weil es dann in der Innenstadt einen Leerstand ungeahnten Ausmaßes geben würde. Von der Tristesse, die von diesem Gebäude ausginge, ganz zu schweigen. Aus meiner Sicht wären es diese Tristesse und negativen Energien die von diesem Bereich ausgingen, die sich auf die gesamte Stadt auswirken würden. Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass es für diesen häßlichen Betonklotz eine sinnvolle Nachnutzung gäbe.

Denn schlimmsten Fehler, den die Stadt (im Fall einer Schließung von Karstadt) machen könnte, wäre, diesen ewig leer stehen zu lassen oder sich in jahrelangen Diskussionen zu zerstreiten, wie der Bereich weiter genutzt werden sollte. Wenn man dann endlich eine Lösung hätte dürfte die Innenstadt zwischenzeitlich komplett ihren Charme verloren und viele kleine Geschäfte aufgegeben haben.

Im Prinzip hat Goslar (als Rahmenbedingung) alles, was zu einer schönen Innenstadt gehört: eine herrliche Kulisse und charmante kleinere Straßen in einer hübschen Fußgängerzone. Gefährlich ist aus meiner Sicht der grauenvolle Branchenmix, z.B. mit der überbordenden Anzahl an Telefonshops. Der macht den Charme der Innenstadt mehr zunichte als ein ggf. fehlendes Warenhaus.

Warum geht man überhaupt "in die Stadt" zum Einkaufen/Bummeln?

Für mich lautet die Antwort: um des Erlebens Willen.
Manchmal ist einfach die Lust da, Ware nicht nur via Computer zu ordern, sondern das "Drumherum" einer Innenstadt zu erleben.
Zu schlendern. Zu bummeln. Mit Tüten bepackt herumzulaufen. Irgendwo einen Kaffee zu trinken ...

Ich gehe sicherlich nicht mehr in die Stadt "um zu Karstadt zu gehen".
Das war früher, so Ende der 1970er-/Anfang der 1980er Jahre ganz anders: da war es das Highlight eines jeden Stadtbummels, "zu Karstadt zu gehen"!

Die Zeiten haben sich geändert. Gravierend geändert.
Bei Karstadt habe ich aber immer das Gefühl, dass dort noch alles so ist wie "damals". Daran ändert sich auch nichts, wenn die Ware umgestellt und anders arrangiert wird. Die Tristesse des fensterlosen Betonbaus läßt einfach nicht zu, dass das Warenhaus den Sprung in eine zeitgemäßen "Erlebnis-Einkaufstempel" schafft. Selbst wenn die Ideen dazu da wären und das Management bereits wäre, diese auch umzusetzen.

Hallo Susanne,
da hast Du Dir aber mächtig Mühe gemacht, hervorragend. Ja gut, die Architektur wurde ja schon öfter erwähnt meist im negativen des neuen Karstadtbaus. Anscheind wollte man damals ende der siebziger Jahre Zeichen setzen, Richtung Moderne, weg von den alt hergebrachten Bauweisen. Viele Jahre danach begann man wieder umzudenken und man hat eingesehen, das man mit solchen Betonburgen das Stadtbild verschandelt hat. Ein gutes Beispiel gibt es in Lübeck mit Karstadt. Auch ein "Neubau" der dem Stadtbild angepasst wurde. Fachwerkkonstruktionen müssen nicht aus Holz sein. Ich finde den Bau dort in der Fußgängerzone sehr gelungen.
Allerdings hatte das alte Karstadtgebäude, was ich aus den sechzigern noch kenne, bis hin zum heutigen wirklich was besonderes. Allein schon mit dem Fahrstuhl dort zu fahren, war für mich ein Erlebnis. Otto Pirstadt war dort Fahrstuhlführer, jede Etage in dem der Fahrstuhl hielt, rief er deutlich und freundlich aus, wie Erdgeschoss- Kurzwaren- Heimtextilien etc. Später dann im Neubau gab es diesen Dienstleitungsservice nicht mehr. Otto Pirstadt wurde eine neue Aufgabe zu Teil, er saß im Kassenhäuschen unten im Parkhaus.

Und vorallem konnte man noch guten Gewissens von einem breiten Sortiment sprechen was Karstadt in Goslar vorhielt. Von diesem Geschäftsgebaren nahm man immer mehr Abstand und hat sich so ins Abseits manövriert. Die Hauptleidtragenden waren und sind die Beschäftigten, die das Versagen des Managemt ausbaden müssen. Wie Du schon mal erwähntest, wenn man etwas bestimmtes brauchte aus der Abteilung Stoffe, Heimtextilien, Kurzwaaren das bekam man und man wurde freundlich bedient. Das Personal war froh in ein Beratungsspräch zu treten und dem Kunden etwas mit gutem Gewissen zu verkaufen. Heute ist das Personal gefrustet, nach dem Motto - sprich mich bloß nicht an Kunde. Früher war noch Fachperonal in den Abteilungen, ein Spielwarenverkäufer war auch ein gelernter Spielwarenfachverkäufer und nicht irgendjemand wie heute ein Mitarbeiter auf 450€ Basis der vom fachlichen keine Ahnung hat.

So spielen viele Dinge zusammen, die Karstadt immer mehr in die Knie zwingt.
Und mit dem aktuellen Sortiment, da kann man es auch gleich ganz sein lassen. So machte ich die Erfahrung selbst 2013 in der Vorweihnachtszeit. ich suchte nach kleinen Birnchen für meine Lichterkette vom Weihnachtsbaum. Erst musste ich lange suchen, bevor ich überhaupt jemanden fand, den ich fragen konnte. Aber dieser hatte keine Ahnung, fragte einen Abteilungsleiter und wie ich sehen konnte schüttelte der nur seinen Kopf. Ergebnis war, haben wir nicht, kaufen sie sich doch eine neue Lichterkette war seine Antwort. Ich darauf hin, nein Danke, wenn ich kein Sprit mehr im Tank habe, kaufe ich mir doch nicht gleich ein neues Auto.

Um ein Disaster zu verhindern oder wenigstens deutlich abzufangen, muss Karstadt wieder zurückrudern, dort hin wo sie mal waren, was das Sortiment angeht. Im übrigen bekam ich meine Birnchen bei einem Onlinehändler.
Und dies ist genau der Punkt, der uns demnächst richtig ins Mark geht. Gerade erst vor ein paar ein Tagen kam ein Bericht in den Medien, das der europäische Gerichtshof zu gunsten der Onlinehändler entschieden hat. Es ging da um verschiedene Dinge. Auf jedenfall erwähnte man, das bald richtig ruhig wird in unseren Innenstädten. Viele Fachgeschäfte, die Beratung bieten, werden wohl schließen, weil sie mit den Onlinehändlern bzw. deren Preise nicht mithalten können. Die Kunden kommen zwar nach wie vor in die Fachgeschäfte unsd Fachabteilungen der Kaufhäuser, lassen sich dort über ein Produkt beraten was sie kaufen möchten, tun dies aber nicht in dem Fachgeschäft oder Fachabteilung, sondern zücken ganz offen ihr Smartphone, gehen online und bestellen augrund der Produkt- und Preisinformationen, die sie vom Verkäufer erhalten hatte.
Ich habe die Befürchtung, das wir in den Innenstädten bald nur noch wenige Nahversorger, Nagelstudios und Frisöre haben werden. Denn Haare schneiden und Nägel stylen wird nach wie vor nicht online machbar sein.

in diesem Sinne
der märklinist

Speedy
28.07.2014, 13:38
@ märklinist,

du sprichst mal wieder vollkommen die Warheit.
Schuld an der Misere sind doch die Kunden (wir) selber. Nur die Beratung und dann der Kauf über das Internet.
Natürlich ist das günstiger.
Das ist aber dann vorbei, wenn das letzte Geschäft geschlossen ist.
Dann wollen wir doch mal schauen, wie lange das dauert, oder ob irgendwann mal ein umdenken eintritt.

Ich persönlich war noch nie in den vielbeschriebenen Schloßarkaden. Da hat mich bis jetzt noch nichts hingezogen.
Über Amazon usw. habe ich auch noch nichts bestellt.
Das was ich benötige, habe ich noch immer in GS bekommen.

Deine Glühlampe für die Lichterkette gibt es zum Beispiel bei Ollbrich.

redbullsuechtig
28.07.2014, 14:10
Ich kann mein Verhältnis zu Karstadt in Goslar zwar nur aus der Entfernung und ein bis zwei Besuchen (leider ist zeitlich nicht mehr drin) jährlich schildern. Dies ist aber wie bei den meisten etwas zwiegespalten. Karstadt in Goslar, eine mittlere Katastrophe, aber Goslar ohne Karstadt - noch schlimmer.

Ich muss sagen, seit ich mich bewusst an Goslar erinnern kann, und das dürften jetzt inzwischen 35 Jahre sein, ging es doch immer, wenn ich mit Eltern und Geschwistern durch die Goslarer Innenstadt geschlendert bin, darum, wie hässlich das Karstadt-Gebäude doch ist; immer wieder, jedes Jahr. Und wie schön doch das alte Fachwerk ist. Und wie man nur in so eine schöne Stadt ein so ein hässliches Bauwerk pflanzen kann!

Vor einigen Jahren ist mir dann aber aufgefallen: wäre das nicht sonderbar, wenn Karstadt mitsamt seinem Gebäude gar nicht mehr da wäre? (Nein, ich habe keinen Hang zum Orakeln!). Denn irgendwie gehört dieser Bau doch zu Goslar dazu, oder? Was kommt, wenn Karstadt wirklich rausgeht und alles abgerissen wird? Kommt etwas "besseres", "schöneres", wie auch immer das aussehen mag? Werden sich dann auch nicht wieder die Geister daran scheiden an dem "Besseren", "Schöneren", dem einen gefällts, dem anderen wiederum nicht?

So viel zum Äußeren.

Zum Innenleben von Karstadt kann ich auch nicht mehr beitragen als die anderen hier, wenn man früher etwas gesucht hat... ab zu Karstadt. Und dann noch ganz rauf ins Restaurant, ein Mittagessen einnehmen. Inzwischen... ja... wirklich traurig. (Ich muss aber auch anmerken, dass ich hier in München mit einem Karstadt verwöhnt bin, direkt gegenüber vom Hauptbahnhof, der sich über mehrere Straßenzüge und Stockwerke erstreckt, und bei dem es aber wirklich noch [fast] alles gibt!)

Also, alles in allem gesehen habe ich mich nach einigen Jahrzehnten mit dem - ich sage jetzt bewusst nicht mehr hässlichen - gewöhnungsbedürftigen Äußeren versöhnt, das einzige, was ich schade finde, ist, dass das Gebäude verlottert, also meiner Ansicht nach nicht mehr richtig und ordentlich gepflegt wird. So geht's leider bergab.

Und zum Thema Einkaufen möchte ich auch noch etwas sagen, Susanne hat es auch schon angesprochen: ich war auch mal einer der vielen, die bevorzugt online eingekauft haben, einfach, weil es so praktisch und einfach war, nur kurz den Rechner einschalten, bisserl rumdrücken, Bestellung abschicken, klingeling, die Ware ist da.
Und dann bin ich eines schönen Samstags durch die Fußgängerzone gegangen, viele Leute waren unterwegs, ich bin in dieses Geschäft gegangen und in jenes, habe mir dies und das angeschaut, die eine Jacke und die andere Hose angeschaut und angefühlt, zwischendurch einen Kaffee getrunken, herumgeschlendert, es war wirklich ein ErLEBnis. Davon war ich so begeistert, dass ich das öfters mache, auch wenn ich nichts kaufe. Es fühlt sich einfach schöner an, es ist real. Meine Bestellungen bei Amazon & Co. sind drastisch zurückgegangen, nur wenn ich etwas so Spezielles brauche, das man nur mit sehr hohem Aufwand irgendwo bekommen könnte, bestelle ich online. Ansonsten genieße ich es, mich beraten zu lassen, und kaufe dann aber auch bewusst dort, wo ich beraten worden bin und wo ich den Service bekomme, den ich haben möchte. Es ist nicht alles nur Preis, hoffentlich merken das immer mehr wieder. Ich hoffe es auf jeden Fall für die Innenstädte, die nur noch zu Apotheken- und Handymeilen verkommen.

Und schließlich, um zum eigentlichen Thema Karstadt zurückzukehren: ist Karstadt noch zu retten? Ich befürchte nicht.

Speedy
29.07.2014, 07:15
Und zum Thema Einkaufen möchte ich auch noch etwas sagen, Susanne hat es auch schon angesprochen: ich war auch mal einer der vielen, die bevorzugt online eingekauft haben, einfach, weil es so praktisch und einfach war, nur kurz den Rechner einschalten, bisserl rumdrücken, Bestellung abschicken, klingeling, die Ware ist da.


Das mit dem klineling fällt bei uns immer in eine Zeit, in der niemand zu Hause ist.
Also nochmal los zur Post und die Ware abholen, da bei den Nachbarn nichts mehr abgegeben wird. Karte in den Kasten geht schneller.

Andreas
07.10.2014, 09:03
Nach Susannes Recherchen hat es Lindemann nicht sehr lange gegeben.

10255




1905 wurde ein Kaufhaus von Adolf Steinberg auf dem heutigen Karstadt-Areal errichtet.
1922 wurde dieses Kaufhaus von Lindemann übernommen.
1927 fusionierten die Rudolf Karstadt KG und die Lindemann & Co. KG
1929 übernahm Karstadt das Haus in Goslar

märklinist
20.10.2014, 11:05
Nein, es war keine Übung, es brannten Kabel in einem Verteilerkasten im Karstadtwarenhaus. Das wär es jetzt noch, das Karstadt Goslar Opfer des "Roten Hahns" wird, wo doch diese Woche Entscheidung fallen sollen, wie es bei Karstadt im allgemeinen weiter gehen soll. Und wie bekannt, steht ja das Goslarer Haus auf der schwarzen Liste der Schließungen(Focus).
Ein Brand im Gebäude der größeren Schaden verursachen würde, würde sicherlich dazu führen, das zumindest wahrschlich Karstadt dort nicht mehr wieder eröffnet.
Es sind ja fast vierzig Jahre her, wo Karstadt den jetzigen Neubau eingeweiht hat. Und die Technik die man damals hatte, war natürlich zugeschnitten auf die Elektroanlagen seiner Zeit. Aber im Laufe der Jahre kam ja einiges dazu, zB. Computer samt Server etc.. Da deutet sich an, das man wohl in absehbarer Zeit mal schauen muss, ab die Kabelstränge für die heutigen Anforderungen noch ausreichend sind, ohne das die Kabelstränge unfreiwillig zu Heizleitungen werden.

In diesem Sinn
der märklinist

Speedy
20.10.2014, 11:24
Auf der Seite der Feuerwehr ist auch schon ein Bericht.

http://www.feuerwehr-goslar.de/index.php/mehr-infos/berichte/alarme/2485-18-10-2014-kabelbrand-in-kaufhaus

Professorexabyte
20.10.2014, 21:51
Oh mein Gott..... Das wird doch echt langsam peinlich.... Warum wird in Goslar ständig warm abgerissen, wenn es rechtlich zu Komplikationen kommen könnte? Nungut in diesem Fall wurde ja noch rechtzeitig und professionell eingegriffen. Aber mal ehrlich... Kabel... Die fangen nicht mal ebend von heute auf morgen an sich zu überlegen: "och ich funktionier jetzt mal nicht mehr so wie ich soll" Das das auch gerade jetzt in Zeiten der Schließungsdiskussionen auftritt und die letzten 40 Jahre nichts derartiges passiert ist, ist auch eher einer der "Zufälle" zu viel... So wie ja im Harzburger Hof nur "gezündelt" worden ist... Zumal auch gerade heute viel mehr Schaufensterdekobeleuchtung über LED und Halogenmetalldampflampen gemacht wird, statt über die alten "Baustrahler" artigen Spots wie sie z.B. vor 20 Jahren noch benutzt worden sind... Und das was durch die moderneren Leuchtmittel insgesammt heutzutage weniger verbraucht wird, das kann auch kein Serverschrank und Kassensystem über 10 PC's die alle gleichzeitig Laufen je wieder überholen. Im Gegenteil es könnte sogar sein, dass im Gegensatz zum Standpunkt von vor 20 Jahren als Beispiel der Energieverbrauch bestimmt sogar minimal gesunken sein sollte... Zumal uns der Herr mit Sicherungsautomaten oder Schmelzsicherungen gesegnet hat... Diese sind doch genau dafür da um das zu verhindern. Und wenn irgendwo in einem alten Haus von 1920 wo schon 1000 Elektriker in den 60ern gepfuscht haben abbrennt, dann ist das was ganz anderes, als in einem vorzeige Großbau aus Zeiten wo man nicht mehr Erdung und Nulleiter zusammengelegt hat, und nicht mehr irgendwelche Kabel in Strohwände gesteckt worden sind. Man kann das Karstadtgebäude nicht mit irgendwelchen alten Fachwerk oder andersartiger Holzhäuser vergleichen... Ausserdem ist die Technik aus der Zeit damals nahezu für die Ewigkeit gebaut gewesen. Was man von der Billigplaste die man heute so im Baumarkt erhält nicht sagen kann.

Nils
22.10.2014, 12:11
...und es findet sich sicher ein Gutachter (gegen hohe Bezahlung), welcher der gesamten Elektrik im Hause nun hohe Gefährlichkeit attestiert.

Da muß dann das Haus geschlossen werden, alle Wände aufgestemmt werden, um für 8 Millionen die historischen Leitungen zu erneuern.

Das wiederum rechnet sich dann natürlich nicht!

So war an der Schließung dann nicht der böse Berggrün schuld.... die Konzernleitung "konnte unter diesen Umständen die Schließung und den Verkauf der Elektro-Ruine nicht verhindern"

Gruß, Nils

(Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten)

märklinist
22.10.2014, 16:48
Hallo
ja Nils, da ist was wahres dran, man sucht einen anderen Grund, als die wirtschaftliche Misere und das Versagen des Managements, und dies speziell für das Goslarer Haus. So können die Bürger nicht auf den Konzern schimpfen, der seine Mitarbeiter hat ausbluten lassen und nun will man sie quasi noch ausquetschen bis zum letzten Tropfen. Am Ende sollen die wohl noch Geld mitbringen, damit sie sich Stunden lang die Beine in dem Laden in den Bauch stehen.
Und wie man Elektroanlagen "so herrichtet", das z.B. vom Hauptverteiler oder Abzeigdosen ausgehend ein Brand enstehen kann, das weiß ich selber sehr gut. Und solche Manipulationen fallen einem Gutachter vom Augenschein her noch nicht mal auf. Oder man beauftragt Handwerker, die im Hause irgendwas in Ordnung bringen sollen und drückt denen dann einen Umschlag in die Hand mit einer Anweisung und ein paar Bündel Euronoten. Solange es nicht rauskommt, kann auch niemand belangt werden.
Oder man führt einen ausgewachsenen Wasserschaden herbei, Mittel und Wege lassen sich immer finden um eine Schließung eines Unternehmens für Arbeitnehmer und die Kunden in ein ganz anderes Licht zu rücken.

Egal wie es bei Karstadt nun ausgeht, es wird nur Verlierer geben auße für den neuen Eigentümer.

In diesem Sinn
der märklinist

Speedy
24.10.2014, 07:20
Der Kelch scheint erst einmal an dem Haus in Goslar vorbeigegangen zu sein.

http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_71520038/bei-karstadt-werden-2000-stellen-gestrichen.html

Hoffentlich bleibt das auch so.

märklinist
24.10.2014, 10:20
Hallo in die Runde,
ich kann jetzt nur für Karstadt allgemein sprechen hinsichtlich Warenangebot und Personal. Ehrlich gesagt, statt am Personal weiter zu sparen, sollte man sich mal an das Warenangebot machen. Gerade bei Bekleidung, Schuhen, da findet man so gut wie keine großen Größen und so gut wie alles ist teure Markenware, die jede andere Boutique im Umfeld ebenfalls bereit hält. Gerade bei diesem Sortiment sollte man wieder zurück zu den günstigen, wie früher die Hausmarken von Karstadt. Viele Fachabteilungen wurden aufgegeben, Modellspielwaren, Unterhaltungselektronik, PC etc. Warum nicht von jedem etwas, zusammengefaßt in einer Abteilung.
Und das Personal, meistens findet man eh niemanden, wenn man mal eine Frage hat. Und wenn doch, entweder unterhalten sie sich oder haben keine Ahnung, oder sagen einem ins Gesicht ich jobbe hier nur auf 400 € Basis, weiß ich nicht. Mit solchen "Flachpfeifen" kann man natürlich nicht in die Zukunft gehen.

Und gerade speziell beim Goslarer Haus, das Erscheinungsbild ist nicht gerade ein "Eycatcher". An der Architektur lässt sich nichts mehr ändern, aber wenigstens sollte man es innen freundlicher gestalten.
Gerade in Goslar sollte sich Karstadt die Frage stellen, warum kommen die Kunden in unser Haus. In Goslar ist es doch so, weil die Innenstadt recht "übersichtlich" ist, geht man schnell mal bei Karstadt rein, weil ich zum Beispiel ein Satz Batterien, eine CD, die Frau Make up, die Touristen spezielles was Goslar betrifft haben wollen. Eben so ein Warenhaus, wo man fast alles günstig bekommt was man im Haushalt braucht. Und bei der Gelegenheit vielleicht schnell noch ein Snack essen und ganz günstig wäre, wenn Karstadt Goslar wieder eine Lebensmittelabteilung bekäme. die muss ja nicht Hauseigen sein, so wie es mal war, sicherlich lässt sich dafür auch eine bekannte Supermarktkette arrangieren.

Und damals ging ja das Gerücht um, das die Lebensmittelabteilung bei Karstadt dicht gemacht wird, weil sie sich nicht lohne. Ich weiß aus einer guten Quelle, das dem nicht so war, sondern, alles was Minus war in den anderen Abteilungen mit zu Hilfenahme der Kosten- und Leistungsrechnug der ungeliebten Lebensmittelabteilung zu geschustert wurde. So erreichte man schließlich das was man wollte.
Natürlich ist eine Lebensmittelabteilung in solch einem Warenhaus nicht der große Umsatzbringer, wovon sich so eine Filiale selber trägt. Jedem müsste es klar sein, das in der Lebensmittelbranche knapp kalkuliert wird, so das da keine großen Gewinne anfallen. Aber es ist ein guter Mitläufer. Und soetwas aufgewertet mit einer Fleisch- und Wusttheke mit Bedienung, Lebensmittel aus der Region hat doch was. Und die Wurst die nicht abgepackt ist in Plastikfolien schmeckt doch eh viel besser.

Aber eher sehe ich die Gefahr dass das "Sterben" von vielen Karstadthäusern in Salamitaktik geschieht. Vorallem die verbliebenen Mitarbeiter müsste es doch richtig auf die Palme bringen, das sie den ganzen Scheiß für die Bonzenschaft die auf ganzen Linie versagt hat ausbaden sollen. Sollte es zum Streik kommen hätte ich dafür volles Verständnis. Sollten die Mitarbeiter arbeitslos werden, wird ihr Einkommen herangezogen, was sie in den letzten zwölf Monaten zuvor verdient hatten. Danach wird das Arbeitslosengeld I berechnet. Kommt es zu Lohn- und Gehaltskürzungen, dem entsprechend niedriger fällt auch das Arbeitslosengeld I aus. Gerade an diesem wunden Punkt müssten alle Alarmglocken bei den Mitarbeitern läuten.

In diesem Sinn
der märklinist

Speedy
24.10.2014, 10:47
Hier ist noch eine Meldung. Also doch noch weitere 10 Häuser.

http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_71522086/umbau-bei-karstadt-weiteren-acht-bis-zehn-filialen-droht-schliessung.html

bergland
25.10.2014, 03:05
ein Warenhaus hat heute folgende Probleme :

1. wie groß ist das Einzugsgebiet - wie viele Kunden ?
2. wie ist die Parkplatzsituation ...
3. wie sieht meine Konkurrenz aus ? andere Ketten , kleine spezialisierte Läden ?
4. welches Warensortiment kann ich absetzen , was ist in dieser Stadt angesagt !

bei Punkt 1. und 2. sieht es für Karstadt GS nicht so schlecht aus ... bei Punkt 3. kann man schon ein kleines ? machen , was Punkt 4. anbelangt hat man das Gefühl das Karstadt GS nicht mehr alle potenziellen Kunden erreicht da diese in 30 Minuten unterhalb der Schlossarkaden in BS stehen ...

Karstadt als Konzern wird keine Zukunft haben wenn man meint die Politik in einer Zentrale gestalten zu wollen , die Vorgaben dieser Zentrale aber nicht für die Häuser in den einzelnen Städten passend sind , für jedes einzelne Haus in jeder Stadt braucht man einen eigenen Plan ... alles andere wird nicht mehr funktionieren in einer Welt wo einigen Ketten günstig die Waren auf den Markt werfen und damit oftmals ( teilweise mit aggressiver Werbung ) die Zahn der Zeit treffen ...

was die Beschäftigen betrifft fragt man sich wo sollen die noch gemolken werden ? Urlaubsgeld Weihnachtsgeld gestrichen , die letzten Lohnerhöhungen wurden nicht mehr gezahlt da nicht mehr Tarifpartner ... auf der Strecke bleiben die kleinen Angestellten die Großen in der Firmenleitung , in den Aufsichtsräten und Vorständen haben dagegen ihre Schäfchen im Trockenen ... man bedenke das KarstadtQuelle einst 116 000 Mitarbeiter beschäftigte und dann ... Quelle gibt es nicht mehr ... Karstadt heute 17 000 Mitarbeiter ... die Zeichen der Zeit verschlafen , weil einige Damen und Herren vll auch nicht auf die Leute hören wollten die die Zeichen ihrer Zeit gesehen haben ... Berggruen hat es auf seine Art verstanden noch Geld aus dem Restkonzern zu ziehen ... ob der neue Eigentümer anders denkt ... ? man wird es in ein paar Jahren wissen , eines nur dürfte Gewiss sein ... jeder Investor will Geld verdienen , möglichst schnell möglichst viel ...

Eule
01.11.2014, 16:36
Das hört sich doch mal gut an:

Als Top-Standorte der ersten Kategorie nannte Fanderl demnach die Zeil in Frankfurt am Main, den Münchener Bahnhofplatz, Bremen und Gießen. Beispielhaft für das lokale Kaufhaus seien Bayreuth, Celle, Goslar und Hamburg-Wandsbek. (Zitat der "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" aus einem Brief Fanderls an die Mitarbeiter)

Eule
01.11.2014, 16:36
Das hört sich doch mal gut an:

Als Top-Standorte der ersten Kategorie nannte Fanderl demnach die Zeil in Frankfurt am Main, den Münchener Bahnhofplatz, Bremen und Gießen. Beispielhaft für das lokale Kaufhaus seien Bayreuth, Celle, Goslar und Hamburg-Wandsbek. (Zitat der "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" aus einem Brief Fanderls an die Mitarbeiter)

märklinist
13.11.2014, 08:45
Hallo in die Runde,
wie ich der Schlagzeile aus einer der letzten Ausgaben der GZ zwar nur sehr eingeschränkt lesen konnte, hat es anscheinend Karstadt Goslar geschafft von der Streichliste zu kommen und ist zum Vorzeigehaus aufgestiegen. Mmmhh, sehr, sehr merkwürdig. eine Perle ist weder das Warenangebot noch das Gebäude ansich. Nach welchen Kriterien wird da vorgegangen, das eine Filiale Schlangenlinien fährt wie ein Börsenbarometer.
Gebäude gibt es sicherlich weitaus bessere, die sich im Stadtbild wirklich sehen lassen können, das heißt nicht, dass das Gebäude in Goslar eine "Schrottimmobilie" ist, sondern die sich doch sehr abhebende Architektur des Gebäudes passte einfach nicht in das Innenstadtbild. Da ist das Gewandhaus in Braunschweig, welches auch in der Nähe historischer Gebäude (Industrie- und Handelskammer) steht, weit aus mit einem besseren architektonischem Auge eingepasst wurden. Und es soll sogar noch Häuser geben, wo das Warenangebot deutlich besser ist, als u. a. im Goslarer Karstadt. Ich denke Vorzeigehäser sind das Alsterhaus in Hamburg, sowie das KaDeWe in Berlin? Wenn nun Goslar auf seltsame Weise auch solch ein Vorzeigehaus haben soll, dann wird es aber Zeit einen gutklingenden Namen dafür zu finden der zu Goslar oder zu Goslars Geschichte passt.
Ich habe da persönlich so gewisse Bedenken, was diesen plötzlichen Sinneswandel der Verantwortlichen betrifft.

In diesem Sinn
der märklinist

bergland
13.11.2014, 17:11
@ märklinist ... das ist ganz einfach wieso GS ein Vorzeigehaus ist ... was für ein Einzugsgebiet hat das einzelne Haus ... wie viele Konkurrenz hat man ... wie hoch ist der Umsatz zu Größe der Verkaufsfläche und der Anzahl der Mitarbeiter ... wie hoch ist die Wertschöpfung jedes Mitarbeiters dort ... alles andere Interessiert niemanden weder das Aussehen einer Immobilie ( ob Fachwerkbau , Bau aus der letzten Jahrhundertwende - den 80zigern - oder umgebauter U-Bootbunker aus dem II WK ) ... und dann vll noch was ein solches Haus eventuell für Fürsprecher hat ...

das Verkaufshäuser Schlangenlinie fahren ? wie passierte es wohl das viele tausend Betriebe oder Teilbetriebe / Niederlassungen die gut liefen plötzlich Tiefrote Zahlen schrieben und dichtgemacht wurden? man hilft einfach mal ein wenig von oben nach ( selber erlebt und das wird kein Einzelbeispiel sein ... oder man pusht halt je nach dem wie man es gerade braucht ...