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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wird der jüdische Friedhof bald wochentags geöffnet?



Toni Pepperoni
08.12.2016, 11:44
http://regionalheute.de/wp-content/uploads/2016/02/IMG_7293-950x633.jpg

Goslar. Am morgigen Donnerstag soll im Ausschuss für Weltkulturerbe, Stadtgeschichte und Kultur über den Beschlussvorschlag bezüglich der Zukunft des jüdischen Friedhofs beraten werden. So könnte in Zukunft der Friedhof wochentags begehbar sein.

Nachdem die FDP-Ratsfraktion beantragt hatte, den Gedenkstein zur Erreichung einer besseren öffentlichen Wahrnehmung an den Trollmönch zu versetzen und das abgängige Tor des Judenfriedhofs zu erneuern, war es mit dem Präsidenten des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Herrn Michael Fürst, zu mehreren Gesprächen gekommen, die nun zu einer formulierten Gesamtlösung führte: So sei es der ausdrückliche Wunsch des Landesverbandes gewesen, den jüdischen Friedhof für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Daher solle nun eine Öffnung jeweils montags bis freitags erfolgen, von April bis Oktober von 10 bis 17 Uhr, von November bis März von 10 bis 16 Uhr.

Gittertor wird im Bildungswerk niedersächsischer Volkshochschulen gefertigt
Ein weiterer Punkt stellt ein neues Zugangstor dar. Nachdem anfänglich über ein Kastentor diskutiert worden war, solle nun in den Werkstätten des „Bildungswerks niedersächsischer Volkshochschulen“ für 2.000 Euro ein Gittertor gefertigt werden. Zur historischen Einordnung sollen zwei Dokumentationstafeln auch bei geschlossenem Tor lesbar sein.
Sollte dieser Beschlussvorschlag Zustimmung finden, würde er als nächstes an den Verwaltungsausschuss übergeben werden.

Quelle:regionalheute

Gruß Toni

Andreas
08.12.2016, 12:38
Ups, auf einmal geht es doch. Im August sah die Denkmalpflege durch ein Gitter noch "Den wehrhaften Eindruck der Stadtmauer zerstört" ....

AlterSchirm
09.12.2016, 08:13
Ich fände es super, denn es ist ein Kulturzeugnis unserer Stadt und war bisher nur im Rahmen von Führungen zugänglich. Bleibt zu hoffen, dass diese Gedenkstätte auch als solche respektiert und behandelt wird.

Bergmönch
09.12.2016, 14:08
Der Friedhof war nicht ohne Grund so abgeschottet. In der 1980er Jahren kam es zu Zerstörungen und Hakenkreuzschmierereien. In Zeiten des zunehmenden Rechtspopulismus hoffe ich, dass man sich die Öffnung gut überlegt hat.

Beste Grüße
Bergmönch

thronerbe
09.12.2016, 15:16
Falls jemand schon vorher einen Einblick haben möchte, hier eine schöne Sammlung von Fotografien.

http://www.raymond-faure.com/Goslar/Goslar_Judenfriedhof.html

thronerbe

thronerbe
09.12.2016, 18:56
Zum Vandalismus auf jüdischen Friedhöfen ist schon sehr viel gesagt und geschrieben worden. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Idioten auch noch durch eine politische Bewertung aufgewertet werden. Wer meint, er müsse ein Hakenkreuz auf einen Grabstein sprayen, ist meiner Meinung nach ein Fall für den Strafrichter und aus.
Diese Leute sonnen sich in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Ganz besonders stolz ist man, wenn am Ende des Artikels noch der Satz "Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen" steht.
Das macht bei den Kumpels richtig was her.

Grüße

thronerbe

Harzer06
09.12.2016, 19:29
Wird der Friedhof eigentlich noch belegt?

MfG
Harzer06

thronerbe
09.12.2016, 20:09
Aus Wiki

Der Friedhof, der sich in der Glockengießerstraße befindet, wurde von 1649 bis 1938 belegt. Seit 1946 finden wieder Bestattungen auf ihm statt. Bei den 151 vorhandenen Grabsteinen handelt es sich um 145 Grabsteine im eigentlichen Sinne und um 6 Erinnerungssteine. Zwischen 1998 und 2000 wurden die Grabsteine fachkundig gereinigt und konservatorisch behandelt.

Grüße

Thronerbe

Bergmönch
10.12.2016, 13:47
Vor einiger Zeit hatte ich mal ein paar Fotos hochgeladen in in diesen Abschnitt eingestellt:

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?2097-Orte-der-Ruhe&highlight=zwischen+mauern


Beste Grüße

Bergmönch

Dörs
10.12.2016, 16:20
In diesem Zusammenhang möchte ich an ein Gebäude in der Petersilienstrasse erinnern. Dort wurde ein Goslar Bürger von Goslar Nazis ermordet.