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Andreas
07.01.2010, 12:00
http://www.goslarer-geschichten.de/images/threadthumbs/unger.jpg


Möbel Unger

1875 gründet Friedrich Unger aus einem Tischlereibetrieb den Möbelhandel in Blankenburg.
Danach führt sein Schwiegersohn Otto Kramer, als Inhaber die Geschäfte weiter und entwickelt mit eigenen Werkstätten für Innenausbau Unger zu einem namhaften Ausstatter und herzoglichen Hoflieferanten im gesamten Harzgebiet.

1932 heiratet Kramers einzige Tochter Dr. Felix Tessner, Tessner tritt in das Unternehmen Unger ein. Ihn machen die Engländer 1945 nach Kriegsende zum Landrat von Blankenburg.
Nachdem die Sowjetische Besatzungsmacht nach Aufteilung des Kreises Blankenburg das Sagen bekommt, zeiht es die Tessners nach Braunlage. Dort baut Dr. Tessner einen neuen Restkreis in der britischen Besatzungszone auf.

1948 Beginnt in Braunlage in einem Verkaufsraum wieder der Möbelhandel. Anfangs durch Kompensation: Geschlagenes Holz gegen Möbel. In den nächsten zwei Jahren entstehen Verkaufshäuser in den benachbarten Orten Vienenburg und Schladen.

1954 erwirbt Tessner ein Kaufhaus mit 800m² Fläche in Goslar, die anderen kleinen Geschäfte werden geschlossen. Die Tessners starten ihren Siegeszug von ihrem neuen Stammhaus in der Goslarer Mauerstraße.

1963 holt Dr. Tessner aufgrund seines hohen Alters seinen 16jährigen Sohn Hans-Joachim in das Unternehmen und erteilt ihm nach vorzeitiger Volljährigkeitserklärung volle Prokura.

Ab 1964 erfolgen Filialöffnungen in Braunschweig und Hannover.

1966 wird Hans-Joachim Tessner Komplementär und Mehrheitsgesellschafter.

Möbel Unger kommt durch die Übernahme des Möbel-Hauses Hankel in Kassel zur Europa-Möbel-Mitgliedschaft, was für weitere Lieferanten- und Konditionsübersichten sorgt. Außerdem wird ein Generalvertrag mit den Realkauf-Märkten abgeschlossen - ein in der Branche viel beachteter Coup.
Auf diese Weise können nämlich die Exklusivrechte zur Ausstattung der Möbelabteilungen in allen geplanten norddeutschen Märkten gesichert werden.

1969 tritt Hans-Joachims älterer Bruder Horst erst als Mitarbeiter und später als Gesellschafter in das unternehmen ein.
Mit der Eröffnung der ersten Möbelabteilung im Realkauf-Markt Hannover-Linden beginnt eine explosionsartige Entwicklung, die im deutschen Möbelmarkt als einmalig gilt.

1975 feiert Möbel Unger sein hundertjähriges Bestehen. Die Feier findet in Gegenwart des 84jährigen Dr. Felix Tessner statt, dessen Söhne in der Zwischenzeit 80 Mio. DM Umsatz erwirtschaften. Die 250 Gäste im Hotel „Der Achtermann“ in Goslar zeigen sich von der Entwicklung beeindruckt. Die Gesamtverkaufsfläche der 15 in Norddeutschland bestehenden Filialen beträgt fast 45.000 Quadratmeter - das Vierzigfache von 1960. Möbel Unger versteht sich zu dieser Zeit auch als Musterbeispiel eines erfolgreichen Familienunternehmens. Nicht nur Hans-Joachim Tessners Eltern sind involviert und haben das Unternehmen an ihren Sohn weitergegeben. Auch sein Bruder Horst gehört zum Topmanagement - er ist für die Organisation "ab Auftrag" (Vertrieb, Technik, Lager) zuständig.

1978 wird vor den Toren der Stadt Goslar im Gewerbegebiet Gutenbergstraße das real-kauf/Unger-Einkaufszentrum fertiggestellt. Bis 1985 hat sich die Möbel Unger GmbH mit über 320 Mio. DM Jahresumsatz zum größten Filialunternehmen Norddeutschlands entwickelt.

Hans-Joachim Tessner möchte das erfolgreiche Konzept bundesweit umsetzen, dazu bedarf es eines starken Partners. Er übernimmt den 25-Prozent-Anteil seines Bruders und bringt die Unger-Anteile als Sacheinlage gegen Gewährung von 16 Prozent Gesellschafteranteilen in die stark expandierende SB-Warenhausgruppe Schaper (real-kauf, C+C-Märkte) ein. Zum 01.01.1986 wird Möbel Unger in die Schaper-Gruppe integriert. Hans-Joachim Tessner wird Geschäftsführer bei der Schaper-KG und bleibt Vositzender der Geschäftsführung von Möbel Unger.

1990 entschließt sich Tessner 49 Prozent der Möbel-Unger-Anteile an die Asko, zu der zwischenzeitlich auch die Schaper-Gruppe gehört zu veräußern.

1992 übernimmt Metro die Asko und damit auch Unger. Die Metro sieht für Hans-Joachim Tessner weitere Aufgaben im Metro-Asko-Verbund vor. Das lehnt er jedoch ab und tritt nach über 30 Jahren als Vorsitzender der Geschäftsführung zum 31.03.1993 zurück.
Durch einen Beratervertrag bleibt Tessner dem Unternehmen Unger jedoch weiterhin Verbunden. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der Jahresumsatz 1,3 Mrd. DM. Mit 50 Verkaufshäusern und insgesamt über 60 Betriebsteilen ist Unger der größte Möbelfilialist Deutschlands.

Später integriert die Metro die völlig maroden Massa-Möbelmärkte in die Unger-Gruppe. Ein zu großer Brocken! Von diesem „Schlag ins Kontor“ konnte sich Unger nie mehr erholen.
Damit gerät das Schiff Unger lange nach dem Tessner geschäftlich nichts mehr mit seinem Lebenswerk zu tun hat in stürmische See.
1996 müssen bundesweit 400 Mitarbeiter entlassen werden, mit einem Großteil von 170 Menschen trifft es den Stammsitz in Goslar.

1997 wird der Bereich Logistik aus der Möbel Unger GmbH ausgegliedert, es entsteht die USL – Unger Service und Logistik GmbH. So lässt sich das Unternehmen für die Metro besser verkaufen. Am ersten Juli 1997 übernimmt Erich Kellerhals Möbel Unger und übergibt die Logistiksparte an Speditionsunternehmer Peter Amberger.
Kellerhals zerschlägt Unger in immer kleiner Unternehmenssteile. Jede Filiale wurde eine „eigenständige“ Gesellschaft, die Immobilien wurden ausgegliedert und die Filialen mussten von nun an Miete für die riesigen Verkaufsflächen zahlen. Nach nur wenigen Monaten schrieb eine Filiale nach der anderen tiefrote Zahlen.

1998 dann Kellerhals´ größter Streich. Alle 310er (Filialleiter der Verkaufshäuser) beauftragten eine „neue“ Firma mit der Auslieferung ihrer Aufträge. Die USL hatte damit ihren einzigen Auftraggeber und damit die Geschäftsgrundlage verloren. Für die Logistik war nun die US (Unger Service GmbH) zuständig. Wieder eine neue, kleine Firma ohne Betriebsrat. Eingestellt wurden wenige handverlesene Ex-USLer.

1999 gibt die letzte Filiale auf. Kellerhals hinterlässt nichts als verbrannte Erde.

Noch 1999 wird in Goslar die TEssner-JOachim-Gruppe gegründet. In 4 ehemaligen Ungerhäusern entstehen die TEJO-Wohnwelten. Damit ist der Urvater von Unger wieder am Ruder unter dessen Regie Unger immer erfolgreich war, wenn auch in einem nun ganz neuen Unternehmen, das eigentlich nichts mehr mit Unger zu tun hat.

Andreas
08.01.2010, 18:12
Jau,

soweit die Geschichte.
1998 Demo in Goslar, selbst unser damaliger Bürgermeister war mit dabei!

Am 30. September 1999 ging die stolze Unternehmensgeschichte von Möbel Unger unrühmlich zu Ende

Andreas
27.02.2010, 13:14
Heute beim Scannen gefunden:

Nach der Grenzöffnung war Möbel Unger viel im osten unterwegs.
Hier bei der Möbelauslieferung 1991 in Magdeburg. Treppenhaus zu eng - also durchs Fenster, mit der Luftfederung den Frachter hochgepumpt...
109

Viele Kaufverträge wurden damals in Goslar abgeschlossen. Von den vielen Berliner Touristen, die wir mal im Harz hatten, haben auch so manche ihre Möbel bei Unger in Goslar gekauft.

So ging es dann fast jede Woche nach Berlin - drei Tage, Mittwoch bis Freitag. Oft sogar mit mehreren LKW.

Andreas
05.03.2010, 07:27
Und immer wieder trifft man auch heute noch die Unger-Container an.
Das waren immerhin 1200 Stück...

Andreas
10.03.2010, 12:44
Baumscheibe am Junior, Möbel Unger, Trinks-Gebäude.

Leider hat sich da schon jemand dran bedient und ein paar Schildchen abgebaut.
Die größten Daten zur Firmengeschichte von Möbel Unger sind aber noch vorhanden.

Andreas
20.04.2010, 20:36
Neulich auf der A27

Man trifft sie immer wieder...

Andreas
12.05.2010, 08:45
Aus dem Hamburger Abendblatt vom 29.05.1999



Möbel Unger schließt jedes zweite Geschäft
Die Faxmitteilungen aus den Möbelhäusern wurden im 30-Minuten-Takt verschickt. 15.01 Uhr: "Möbel Unger in Wandsbek wird geschlossen." 15.32 Uhr: "Möbel Unger schließt sein Haus in Maschen." Und das war nur der Anfang. Insgesamt gaben gestern 18 Geschäfte und zwei Lager bekannt, daß sie Ende Juli schließen werden. Die Zahl der Möbel-Unger-Häuser schrumpft von 35 auf 17. Vor knapp zwei Jahren hatte das Unternehmen bundesweit noch 57 Standorte. "Was wir derzeit erleben, wünsche ich keinem", sagt ein Betriebsrat. Betroffen sind rund 1500 Mitarbeiter.

Die Begründung für das Aus der Möbel-Häuser ist überall dieselbe: "Es ist uns nicht gelungen, aus der Verlustzone zu kommen und Gewinne zu erzielen", sagt Manfred Geisler-Hansson, Geschäftsführer von Möbel Unger in Hamburg-Wandsbek. Die 70 Mitarbeiter dort waren bis zuletzt davon ausgegangen, im Dezember von der Walddörferstraße in die Sieker Landstraße nach Rahlstedt umzuziehen - in ein neues, 25 000 Quadratmeter großes Haus. Laut Geisler-Hansson seien diese Pläne jetzt "auf unbestimmte Zeit verschoben". Für die Angestellten soll mit dem Betriebsrat ein Sozialplan verhandelt werden.

"Es ist mehr als skrupellos, wie hier eine Belegschaft hinters Licht geführt wird", sagt Jörg Reinbrecht, Sprecher der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen in Hamburg. Um Stellen zu sichern, hätte der Betriebsrat noch im Oktober 1998 einer Verlängerung der Arbeitszeit für alle Beschäftigten um mehr als vier Stunden pro Woche zugestimmt. Jetzt würden die Mitarbeiter von "dem gewissenlosen Firmenchef Erich Kellerhals" trotzdem in die Arbeitslosigkeit geschickt.

Der Media-Markt-Erfinder Kellerhals hatte zusammen mit seiner Frau Helga und dem Spediteur Peter Amberger Möbel Unger am 1. Juli 1997 von der Metro-Gruppe übernommen. Schon damals machte das Unternehmen jährlich dreistellige Millionenverluste - und mit rund 1,2 Milliarden Mark nur noch halb soviel Umsatz wie in Glanzzeiten. Die neuen Eigentümer teilten die Möbelhäuser in 50 eigenständige Gesellschaften auf, ließen einige - wie das jetzt auch vor dem Aus stehende Geschäft in Horst bei Elmshorn - in Cosa umbenennen. Doch Kellerhals habe dadurch weder das Image noch die wirtschaftliche Situation der Möbel-Kette verbessern können, so Lothar Weinmiller, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Möbelfachhandels, gegenüber dem Abendblatt. Der Absturz verschärfte sich in diesem Jahr durch die katastrophale Situation der gesamten Branche, die allein von Januar bis März Umsatzeinbußen um zehn Prozent hinnehmen mußte.

"Es macht keinen Sinn mehr, das Haus aufrechtzuerhalten", sagt deshalb Wilhelm Pundsack, Geschäftsführer von Möbel Unger in Maschen. Dort verlieren 35 Mitarbeiter ihren Job. In Norddeutschland bleiben nach der Entscheidung, die am Donnerstag abend in einer Krisensitzung aller Häuser gefallen war, nur noch fünf Geschäfte erhalten: in Bremerhaven, Goslar, Kiel, Lüneburg-Adendorf und Lahstedt.




Quelle:
http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1999/xml/19990529xml/habxml990406_16592.xml

Anke
12.05.2010, 08:54
8)

Für diejenigen, die auch mal gern mit Google Earth "spielt"

http://sketchup.google.com/3dwarehouse/details?mid=b3cd0e687b1ae5b42918694fe389fb1


Möbel Unger in Bochum.
Vielleicht macht es mal einer mit dem Gebäude in Goslar,
der Stil war ja der gleiche....?(

Andreas
20.03.2011, 13:58
Hallo,

für teures Geld konnte ich eine Postkarte ersteigern.
Die Aufnahme muss kurz nach Fertigstellung des Einrichtungszemtrums und Zentrallagers entstanden sein. (Ab 1978 war Unger über dem Real-Kauf)
Der Real-Kauf fehlt hier noch, dafür ist am rechten Bildrand wohl das Goslarer EinkaufsZentrum zu erkennen.
Schwer zu erkennen ist rechts ein LKW noch mit "Möbel aus Goslar", diese Lackierung musste der mit großem "Möbel Unger", oben und unten mit dem orangen Streifen weichen.
Das Rot kam erst in den 1980ern.

Heinzelmann
20.03.2011, 22:30
8)

Für diejenigen, die auch mal gern mit Google Earth "spielt"

http://sketchup.google.com/3dwarehouse/details?mid=b3cd0e687b1ae5b42918694fe389fb1


Möbel Unger in Bochum.
Vielleicht macht es mal einer mit dem Gebäude in Goslar,
der Stil war ja der gleiche....?(

Kleine Anekdote zu Unger in Bochum - Riemke:
Ich habe dort in den 90ern gewohnt und als ich im Dunkeln über die Hernerstr. Ecke Rensingstr bretterte sah ich im Rückspiegel ein Leuchtschild "Ford Autohaus Köhrich Goslar"
Ich konnte es im Spiegel lesen es war nicht seitenverkehrt. Wie dat ? Die Auflösung: Man hatte aus GS die alte 3-eckige Leuchtsäule mit Uhr, die an der Kreuzung realkauf/Unger (heute Elektro-Aldi:D) stand, nach Bochum verpflanzt. Die Werbetafeln unter dieser Uhr waren auf "links" gedreht und damit tagsüber nur neutrale weisse Flächen. Aber wenn des Abends das Licht anging schien schön in blau-weiss und spiegelverkehrt das Goslarer Autohaus durch. Watt happich mich jefreut:D Dadurch, das ein paar hundert Meter weiter sich das Unger Zentrallager befand, waren dort viele rote Autos mit GS-... am rumkurven, obwohl deren Reifen wahrscheinlich nie niedersächsischen Asphalt berührt haben. Höchstens von einem, der die Uhr mit Leuchtreklame geholt hat8)
Grüsskes von einem Ex-Ruhri
Heinz L.Mann

Habe es in street-view gefunden. Die Leuchtuhr ist weg und das Möbelhaus sieht etwas unbewohnt aus.

Andreas
29.07.2011, 19:13
es gab sogar einen Stadtbus mit Unger-Werbung

http://mbrunk.piranho.de/lk-goslar/stadtbus/hist/wg56.htm

http://img192.imageshack.us/img192/5130/wg56.jpg

Hoffi44805
15.09.2011, 08:38
Hallo und Guten Morgen....! :-))

Leider habe ich schlechte Nachrichten über das Möbelhaus Unger zu berichten....!!!

Nun steht fest Möbel Unger Bochum wird abgerissen und soll einem
Büro und Geschäftshaus platzmachen.

Nun ist die Geschichte Unger dann wirklich für immer Geschichte.!

Gruß aus Bochum

:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:( (:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((:((
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Anke
15.09.2011, 08:49
Nun steht fest Möbel Unger Bochum wird abgerissen und soll einem
Büro und Geschäftshaus platzmachen.




Hallo und guten Morgen,

ne oder :( vor ein paar Jahren waren wir noch da und haben Fotos gemacht..
Und nu sowas... hmm... nicht schön...

:danke: fürs berichten...

Speedy
15.09.2011, 14:30
Irgendwann ist alles mal vorbei und Unger wird nur noch Geschichte sein.
Auch die Container, die es ab und zu noch mal zu sehen sind, werden irgendwann einmal verschwunden sein.

Hoffi44805
15.09.2011, 17:31
Ja da ist was wahres dran !!!

Bauzaun steht schon ...!! Das wundert mich zwar da der Abriss wohl erst letzte Woche
beschloßen wurde.
Möbel Hardeck (der jetzige Besitzer des Gebäudes) will jetzt laut deren Aussage ein
Wohn und Bürogebäude bauen ....!!

Artikel 15.09.2011 WAZ

http://www.derwesten.de/staedte/bochum/Moebel-Unger-soll-abgerissen-werden-id5064633.html

Gruß Kai

Andreas
15.09.2011, 20:25
Hallo und Glück Auf nach Bochum,

eigentlich schade drum. Zu Betriebszeiten war Bochum eine der schönsten Filialen der Unger-Gruppe. Nach heutigen Standards ist die Immobilie für ein Möbelhaus jedoch viel zu klein und könnte mit den ganzen Neubauten (mit wahnsinnigen Quadratmeterzahlen) auf der Grünen Wiese nicht mehr standhalten.
Der Stil der Außenfassade war übrigens bei allen Filialen gleich, Unger konnte man immer erkennen. Die erste Filiale in der neuen Optik war das damalige „Flaggschiff“ in Goslar.
Das Zentrallager in Bochum hat einen Nachmieter gefunden und noch heute kann man Möbel Unger an der gelben Fassade lesen. (Wir haben es immer Hauptpost genannt). ;)

Vor kurzem haben wir das Geschäft in BO nochmal fotografiert

Andreas
05.10.2011, 07:21
Guten Morgen,

das Titelbild von diesem Thema wollte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.
Ein stolzer Ungeraner ...

Speedy
05.10.2011, 07:54
Hallo Andreas,

wo sieht man denn heutzutage noch die Laster von Unger rumfahren? Oder handelt es sich hier um ein altes Foto?

Susanne-K.
07.02.2012, 20:17
Noch knapp 3 Monate, dann ist dieser Zeitungartikel aus der "Welt" 15 Jahre alt.
Eine Erinnerung an Möbel Unger und dessen Werdegang.
Quelle:
http://www.welt.de/print-welt/article637521/Metro_verkauft_Moebel_Unger.html
Artikel vom 21.05.1997
Titel: Metro verkauft Möbel Unger

Anbei ein Auszug aus dem Onlinebericht von www.welt.de (http://www.welt.de)

Der Kölner Handelskonzern Metro sortiert seine Beteiligungen neu.
Gleichzeitig teilte sie den Verkauf der Konzerntochter Möbel Unger GmbH, Goslar, zum 1. Juli an eine Investorengruppe mit.
Der Verkauf von Unger an die Gründer und Mitgesellschafter der Media-Markt-Gruppe, Helga und Erich Kellerhals,
sowie den Anteilseigner der Trans-o-flex AG, Peter Amberger, wird den Konzern zunächst belasten.
Über den Preis werden zwar keine Angaben gemacht.
Wie Metro berichtet, führe die Transaktion aber im laufenden Geschäftsjahr zu einem außerordentlichen Aufwand von rund 190 Mio. DM.
Darüber hinaus werde Metro den operativen Verlust der Gesellschaft im ersten Halbjahr übernehmen.
Möbel Unger war über die ehemalige Asko AG zur Metro gekommen.
Das Filialunternehmen ist im klassischen Möbeleinzelhandel an innerstädtischen Standorten tätig und erzielte 1996
mit 4140 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,23 Mrd. DM.
Umfangreiche Restrukturierungsprogramme haben nach Angaben der Metro 1996 zu "deutlichen Verlusten" geführt.
Durch die Schließung unrentabler Standorte wurde die Zahl der Filialen von 89 auf 63 verringert.
Einschließlich der Mitnahme-Discount-Händler Divi Möbel AG und Roller GmbH & Co. KG hat Metro 1996 im Möbelhandel 1,6 Mrd. DM umgesetzt.
Das waren 14,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf vergleichbarer Fläche betrug das Minus 6,5 Prozent.
Vom kommenden Jahr an wird der Unger-Verkauf die Ertragskraft des Metro-Portfolios voraussichtlich steigern.
Wie es in der Branche heißt, kämpft Unger seit rund zwei Jahren mit "hartnäckigen" Verlusten.

Anke
07.02.2012, 20:20
ich habe auch noch was über Möbel Unger gefunden..
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/moebelhaus-unger-wird-abgerissen-id6169173.html

Andreas
23.02.2012, 18:50
Irgendwann wurde Möbel Günther aus dem Norden übernommen, anfangs bekamen die Filialen und die LKW-Container nur den Unger-Look, später wurde komplett auf Unger umgeflaggt und der Name Möbel Günther verschwand.

Die Aufnahme entstand 1986 auf einem Pfadfinderlager, Unger hatte den Transport für unser Gepäck und Fahrräder übernommen. Hier wird der Rücktransport vorbereitet.

Andreas
23.02.2012, 18:55
Na, wer kennt den Radio-Slogan noch?

Möbel Unger, Möbel Günther, lalalalalala ;)


https://www.youtube.com/watch?v=o2p7vRGl1n4

Heinzelmann
23.02.2012, 20:33
Na, wer kennt den Radio-Slogan noch?

Möbel Unger, Möbel Günther, lalalalalala ;)


Das ist ja echt Klasse, was du so alles findest. Bei den Spots kommts mir vor als hätte ich die letzte Woche erst gehört. Nicht nur der Unger Spot - es lohnt sich das mal ganz zu durch zu hören. Der Unterschied zu heute:
Alles so schön ruhig und die können noch richtiges deutsch sprechen, wohingegen man ja heute zuGEBRÜLLT und zuGEMÜLLT wird !
BRÜLLE-->Fielmann8)

FaXe
24.02.2012, 10:26
Na toll Andreas, das haste ja Super hinbekommen!!!
"OHRWURM" :danke:
Meine Frau hat mich eben ziemlich verständnisslos angesehen, sie kennt das wohl nicht mehr
:roll:

karbid
25.02.2012, 13:15
in den 90er-Jahren gab es eine Radiowerbung mit Dudelsäcken. "Schottenpreise bei Möbel Unger ..."

Andreas
25.02.2012, 13:30
Stimmt,

wenn wieder Schottenpreis-Aktion war, klebte der Schotte auch an den LKW-Containern.

Auf www.Dubtown.de gibt es eine schöne Bilderserie des Hauses in Bochum, kurz vor dem kompletten Abriss fotografiert.

http://www.dubtown.de/page2/page135/iframe-112/

Hier sieht man schön die Architektur, die auch heute noch bei Möbelhausneubauten zu finden ist. Einzig die Verkaufsflächen sind gewachsen, ansonsten gibt es den Unger-Style aus den 80ern noch heute ...

Susanne-K.
26.02.2012, 17:03
Ich glaube, diesen Link haben wir noch nicht in unserer Sammlung:
Die Historie von Möbel Unger, von 1875-1999
http://www.moebel-unger.com/html/historie/historie_1875.html

Die Mühe, sich dort durchzuklicken, wird mit interessanten Fotografien belohnt.

Andreas
26.02.2012, 19:07
Die Mühe, sich dort durchzuklicken, wird mit interessanten Fotografien belohnt.

Und mit einer Hetzkampagne gegen die Mitarbeiter und Gewerkschaften. Freund Kellerhals ist ja das Opfer und alle haben seine Sanierungsversuche boykottiert …



... 1999 gibt der letzte Unger-Markt auf. Eine stolze Geschichte ist unwiderruflich zu Ende. Nicht aber die Denunziationskampagne gegen Erich Kellerhals. Sie wird fortgesetzt - bis heute.

Richtig ist, dass Erich dabei bestimmt keine Miesen gemacht hat. Was hat Erich doch gleich für Unger bezahlt, waren es 600 Mio.? Allein die Immobilien, die ganz schnell ausgegliedert wurden hatten einen Gegenwert von 900 Mio..

http://www.moebel-unger.com/images/historie/bilder/1999_bild.jpg

Mal genau hinsehen - wer trägt den Sarg mit? ;)

markus63
24.03.2012, 17:09
Göttinger Bierquelle, Freibier zum Vatertag bei Möbel-Unger und mehr...

Hanno
05.06.2012, 14:16
Hi@all,

nun ist Unger auch hier in Hannover endgültig Geschichte:
Nach der Schließung 1999 wurde jetzt auch das Unger-Möbelhaus abge-
rissen. Es wird Platz geschaffen für einen Neubau des Möbelhauses Höffner.

Mehr:
http://www.neuepresse.de/Hannover/Uebersicht/In-Altwarmbuechen-wird-gebaggert

Andreas
05.06.2012, 18:47
Haus 23,

da geht es hin. 1995 haben viele Kollegen aus Goslar einschließlich meiner Wenigkeit den SB-Markt zu "Junger Unger" umgebaut. Nach dem Umbau war das sehr chic.

Monika Adler
05.06.2012, 19:33
Hi@all,

nun ist Unger auch hier in Hannover endgültig Geschichte:
Nach der Schließung 1999 wurde jetzt auch das Unger-Möbelhaus abge-
rissen. Es wird Platz geschaffen für einen Neubau des Möbelhauses Höffner.

Mehr:
http://www.neuepresse.de/Hannover/Uebersicht/In-Altwarmbuechen-wird-gebaggert

hanno, kann sich das einer erklaeren; wenn wieder ein Moebelhaus aufgebaut wird, muss doch Bedarf sein? Warum ging denn Unger nicht mehr??( Gruesse, Monika

Andreas
05.06.2012, 22:56
hanno, kann sich das einer erklaeren; wenn wieder ein Moebelhaus aufgebaut wird, muss doch Bedarf sein? Warum ging denn Unger nicht mehr??( Gruesse, Monika

Hallo Monika,

sagen wir so, Unger wurde vom Markt genommen und mit Macht in den Konkurs getrieben. Der neue Eigentümer hatte auch so seine Probleme mit Betriebsräten und der Gewerkschaft. Seine Hasstiraden gegen selbige lassen sich unter moebel-unger.com nachlesen.

Monika Adler
10.10.2012, 18:29
Ja, Ekkehard, da hast du schon Recht, aber trotzdem sind die Erwartungen der Verbraucher in Deutschland noch hoeher. Da liegt es auch daran, in welchem Teil von Canada zb man lebt. In den grossen Staedten, wo gut verdienende Menschen wohnen, kann man sich erlauben auf Qualitaet zu sehen, und tut es auch. Aber leider sind da die Unterschiede sehr gross. Es freut mich, dass du noch dazu beitragen kannst, dass Unternehmen erfolgreich sind. Wie schon gesagt, deutsche Gruendlichkeit Verlaesslichkeit,und Qualitaet haben auch in Canada einen guten Namen: aber-- das ist leider nicht fuer die breite Masse erschwinglich. Den Eindruck, den ein Besucher zb bei einem Besuch erhalten kann, koennte sehr regional sein. Dass so ein Schund, wie bei Unger nicht lange Erfolg hatte,scheint aber schon vorprogrammiert zu sein! Gruesse, Monika

Speedy
16.06.2013, 17:29
Heute waren wir ein wenig im Harz und haben dort diesen Container gesehen.
Wo das war könnt Ihr bestimmt selber erkennen.

Andreas
09.07.2013, 23:24
Zwar nicht Goslar


http://www.youtube.com/watch?v=-zuwsig6WIw

1995 habe ich diese Filiale noch mit umgebaut

Andreas
06.04.2014, 10:05
Die Architektur war damals richtungsweisend, heutige moderne Möbelhäuser werden noch immer in dem gleichen Stil gebaut, allerdings alles viel großzügiger.