PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Goslarer Originale



Trichtex
04.07.2017, 11:52
Moin!

Im "Waldschrat" (http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?2380-Waldschrat)-Thema schrieb märklinist folgendes:


Ich wüsste nicht, welches Goslarer Original noch am Leben ist.
Was mich zu der Frage bringt, welche Goslarer Originale (https://de.wikipedia.org/wiki/Original_(Person)) es denn überhaupt gab (oder noch gibt). Über eine Auflistung hinaus würde mich dabei natürlich interessieren, was sie denn zum Original macht(e).

Zumindest mit der Aufzählung kann ich ja mal beginnen:


Rudi Koch ("Waldschrat"), gest. 1989
"Otto" spendierte im Alt Goslar am Monatsanfang Frikadellen
"Goofy" war Kellner in Galerie, Ricardo und Klöndeele
Klaus, Kellner beim Eiscafé Martino und in der Wothmühle
Rüdiger Thometzek, Inhaber von "Elektronik-Thometzek" - eigentlich ist der Laden das Original und er selbst eine Institution
August Ambrosi, Goslarer "Fußgängerzonen-Cowboy" mit Fahrrad
"Tetchen" Bosse, städtischer Angestellter
"Mannetopp" (arbeitete auf dem Fliegerhorst)
"Hillebille" (Ulrich, Bulke, Mundart-Kolumnist der Goslarschen)
"Ätepanne" (Straßenkehrer, trug stets eine Esspfanne bei sich)
Rolf Zellmer, vermutlich geistig behindert, winkte Autos und Handwerken "Hanno"-rufend zu.
Die Zwillinge aus Jürgenohl, die nahezu alles synchron machen
Hansi aus Jürgenohl, immer mit Kofferradio underwegs und sehr anhänglich
Der "Gummi-Irre", spielte unablässig mit einem Gummiband
"Tarzan", erklärte Jugendlichen die Welt und hielt sie von Unfug ab
"Gunnar", "Bademeister" im Freibad Osterfeld
Dorfsheriff Pretsch

Ich bin mal gespannt, was dazu hier alles zusammengetragen wird.

Von märklinist wurde ich auf das Thema Goslarer Originale + Anekdoten (http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?658-Goslarer-Originale-Anekdoten) hingewiesen, in dem einige Originale, hauptsächlich aber Anekdoten zusammengetragen wurden. Im Gegensatz dazu soll hier der Schwerpunkt auf dem Zusammentragen einer Liste von Goslarer Originalen liegen.

Viele Grüße,

Gunther

Hobo
04.07.2017, 13:02
Dann war da noch "Otto". Ich erinnere mich, dass er in den siebzigern und den frühen achtzigern stadtbekann war.
Häufig kam er zu Beginn des Monats ins Alt Goslar und gab einen großen Teller Frikadellen aus. Anschießend hielt man ihn dann beim Trinken frei.
Wenn er nichts mehr bekam, wurde man zu einer Partie Schach aufgefordert. Auch dabei ging es um Bier. Ich habe ihn nie verlieren sehen.
Ich bin überzeugt, dass jeder sich an ihn erinnert.

Grüße

hobo

Speedy
04.07.2017, 13:20
Mir fällt dazu ein Kellner aus dem "Riccardo" und der "Gallery" ein.
Sein Spitzname ist "Goofy"
Später hat er wohl noch in der Klöndeele in der Frankenberger Straße gearbeitet.
Ab und an sehe ich ihn noch durch Goslar laufen.

Trichtex
04.07.2017, 14:31
Moin!

Ich überlege, ob Rüdiger Thometzek (Elektronik-Thometzek) in diese Liste gehört. Er selbst ein wandelndes Elektronik-Kompendium, sein Laden sieht heute noch immer exakt so aus, wie vor 35 Jahren. Was meint Ihr?

Viele Grüße,

Gunther

Hobo
04.07.2017, 14:35
Menschen mit einer gewissen Originaltät wird es heute nicht mehr geben. Man wird sie einfach ausgrenzen. Der Massenmensch ist gefragt. Wo das nicht passt gibt's Medikamente. Das ist etwas, was jeder in seiner nächsten Umgebung sehen kann. Mainstreaming im Beruf und der Freizeit.
ACHTUNG: Selbsterkenntnis.

Originale hatten den den Mut zum Anderssein. Trotz der "Ehe für alle" leben wir in einer völlig intoleranten Kultur.
Darum sind diese Leute die wir hier aufzählen vermutlich die letzten Originale. Danke an Trichtex für die Themenidee.

Grüße

hobo

Galactus
04.07.2017, 16:35
Ich kene die Definiton eines "Originals" nicht, aber für mich ganz klar Klaus, der Kellner beim Eiscafé Martino auf dem Schuhhof. Er war früher schon in dem anderen Schuhhof Café (Namen vergessen) das heute Karkossa ist. Im Winter kellnert er auch in der Worthmüle. Wer ihn nicht kennt ist beim ersten Kontakt oft erst mal etwas empört, aber das legt sich. Ich habe ihn das erste mal wahr genommen vor wahrscheinlich fast 30 Jahren als ich ihm zu lange in der Karte geblättert habe. Er sagte dann "Die billigen sind hinten!" :D Ältere Damen (Kegelclubs etc.) begrüßt er gerne mit "Krampfadergeschwader" und versteckt auch schon mal einen Gehstock auf dem Sonnenschirm etc. Fazit: Er teilt gerne aus, kann aber auch gut einstecken. Man muss ihn mögen.

märklinist
04.07.2017, 16:38
Hallo in die Runde
Thometzek in der Marktstraße, sagt bloß den Laden gibt es noch, Wahnsinn. Dort war ich mal guter Kunde, Lichtorgel im Selbstbau, Lautsprecher, was Herz so begehrt.
Weis jemand, ob er sein Sortiment auf PC, etc. erweitert hat? Wer sich mit PC auskennt, nicht nur mit Software, der repariert seine "Kiste" selber oder motzt sie auf. Früher hatte er jedenfalls auch CB-Funkgeräte und Zubehör, ich hoffe das er mit der Zeit gegangen ist.
Wie alt mag Rüdiger Thometzek jetzt sein, eigentlich müsste er doch so um die 60 sein, eventuell kurz vor der Rente.
Hat er denn einen Sohn oder jemand andren, der seinen Laden mal weiterführt?

Mal schauen wenn ich eventuell im August mal nach Goslar komme, dann versuche ich mal bei ihm vorbei zu schauen, vielleicht kennt er mich ja noch. Allerdings weiß ich nicht, ob er Samstags geöffnet hat.

Gruß aus BS
der märklinist

märklinist
04.07.2017, 16:47
Hallo in die Runde,
weil gerade kleine Läden wie der Elektronikladen in der Marktstraße erwähnt wird, dann zumindest gehört Otto Lotze sein Laden in der Hokenstraße mit dazu, aber ich glaube den Laden gibt es heut nicht mehr.

Da kommt man ins staunen, wenn man in solch einen kleinen beschaulichen Laden geht, was man da nicht alles unterbekommt, da wird bis unter die Decke gestapelt, jeder Raum wird ausgenutzt.

In diesem Sinn
der märklinist

Harzer06
04.07.2017, 17:30
Moin,

den Elektronik-Laden in der Marktstraße gibt es noch. Immer noch mit u.a. Funktechnik, aber erweitert um zeitgemäße elektronische Spielereien. Einzelne Bauteile gibt es aber immer noch. Schon erstaunlich, was man in der kleinen Klitsche alles unterbringen kann. :D

Als Original würde ich auch den kürzlich verstorbenen August Ambrosi sehen. Ehemaliger Rammelsberger, der im Cowboy-Outfit mit seinem flaggengeschmückten Fahrrad (und Keramik-Hund im Fahrradkorb) durch die Stadt fuhr und Prospekte von Sehenswürdigkeiten an Touristen verteilte.

G´Auf
Harzer06

Hobo
04.07.2017, 17:34
@märklinist

Ich denke, dass die Leute die du erwähnsnst keine Orginale sind oder waren.
Thometzek gibt es noch. Er berkauft natürlich auch PC Zubehör.
Ich denke, Trichtex meinte echte Originale. Leute die aus der Rolle fallen und trotzdem liebenswert waren.
Leider respektieren wir viele von ihnen erst nach ihrem Ableben.

hobo

Trichtex
04.07.2017, 17:50
Ich kene die Definiton eines "Originals" nicht
Den entsprechenden Wikipedia-Artikel habe ich im Ursprungsbeitrag verlinkt. Einfach auf das blaue Wort "Original" klicken.


Lichtorgel im Selbstbau, Lautsprecher, was Herz so begehrt.
Daran hat sich bis heute nichts geändert.


Weis jemand, ob er sein Sortiment auf PC, etc. erweitert hat?
Nein, hat er nicht. Dieser Markt ist schlicht zu überlaufen. Vereinzelte Teile wie CPU-Lüfter habe ich bei ihm gesehen, aber ein PC-Vollsortimenter ist er nicht geworden.


Wie alt mag Rüdiger Thometzek jetzt sein, eigentlich müsste er doch so um die 60 sein, eventuell kurz vor der Rente.
Ich habe vor einem guten halben Jahr eine Kleinigkeit bei ihm gekauft und bin dabei mit ihm (wie immer) ins Plaudern gekommen. Sein Laden brummt nicht mehr so, wie früher. Man bestellt heute halt im Internet. Einen ebay-Shop betreibt er deshalb auch. Wie alt er ist, habe ich ihn nicht gefragt, aber er denkt noch nicht ans Aufhören.


Allerdings weiß ich nicht, ob er Samstags geöffnet hat.
Hat er. Vormittags (9.00 - 13.00 Uhr).

Viele Grüße,

Gunther

märklinist
04.07.2017, 18:17
Ich wusste doch, das mir dieses Thema irgendwie bekannt vor kommt, mal schauen unter Originale+Anekdoten, da istso einiges aufgelistet.

Gruß aus BS
der märklinist

Hobo
04.07.2017, 19:52
Lasst uns bei denen bleiben die Orginale waren. Niemand wird sie je ersetzen.

Trichtex
04.07.2017, 21:42
Moin!


Ich wusste doch, das mir dieses Thema irgendwie bekannt vor kommt, mal schauen unter Originale+Anekdoten, da istso einiges aufgelistet.
Stimmt! Ich habe in diesem Thema nach 40 Anekdoten-Beiträgen aufgegeben, aber ab Beitrag Beitrag 76 (http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?658-Goslarer-Originale-Anekdoten&p=13457&viewfull=1#post13457) werden einige Originale aufgezählt. Von "unseren" ist nur der Waldschrat dabei. Was tun? Die Liste dieses Themas um die des anderen ergänzen? Dieses Thema mit dem anderen zusammenführen? Alles so lassen?

Viele Grüße,

Gunther

rawe60
05.07.2017, 18:15
Genannt werden müssen hier auch Tetchen Bosse, der bei der Stadt Goslar angestellt war und mal bei der Reinigung des Swimmingpools vom Hotel Brusttuch in denselben fiel und dabei beinahe ertrank, sowie Mannetopp, ein weiteres Original, das ich zuletzt Ende der 60er Jahre sah. Weitere Originale waren Hillebille und Ätepanne.

Hobo
05.07.2017, 18:29
Moin!


Stimmt! Ich habe in diesem Thema nach 40 Anekdoten-Beiträgen aufgegeben, aber ab Beitrag Beitrag 76 (http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?658-Goslarer-Originale-Anekdoten&p=13457&viewfull=1#post13457) werden einige Originale aufgezählt. Von "unseren" ist nur der Waldschrat dabei. Was tun? Die Liste dieses Themas um die des anderen ergänzen? Dieses Thema mit dem anderen zusammenführen? Alles so lassen?

Viele Grüße,

Gunther

Eventuell kannst du die beiden threads innerhalb eines erklärenden posts untereinander verlinken.


Grüße

hobo

Galactus
05.07.2017, 18:39
@rawe60 - von den dreien habe ich noch nie gehört. Kannst du etwas mehr von denen erzählen?

rawe60
05.07.2017, 19:10
Tetchen Bosse war ein stadtbekanntes Original und wohnte in Jürgenohl in der Nähe der Lauenburger Straße. Um es gerade herauszusagen war er nicht der Hellsten einer. Er arbeitete bei der Stadt als Stadtreiniger und fuhr oft mit dem Stadtbus zur Arbeit, wo ich ihn mehrfach persönlich erleben durfte. Wie schon erwähnt fiel er beim Reinigen in den Swimmingpool des Hotels Brusttuch, der sich unmittelbar unter dem Dach des Hauses befindet. Er wäre dabei beinahe ertrunken, hätte man ihn nicht sofort herausgezogen, denn er konnte nicht schwimmen. Auch Ätepanne war bei der Stadt als Straßenkehrer beschäftigt. Er trug immer eine Esspfanne bei sich, daher sein Name. Mannetopp arbeitete auf dem Fliegerhorst und ich sah ihn immer, wenn er nach Feierabend die Grauhöfer Landwehr in Richtung Hahndorf ging. Er wohnte im Vorwerk Grauhof, was sich gegenüber der ehemaligen Franzosenkaserne befindet. Viel mehr kann ich zu ihm nicht erzählen. Er war jedoch durch sein Äußeres und durch sein ganzes Auftreten ein Original. Er trug immer eine Aktentasche bei sich. Seit Ende der 60er Jahre habe ich ihn jedoch nicht mehr gesehen, daher kann ich nichts zu seinem weiten Verbleiben sagen. Hillebille ist durch seine Kolumne in der Goslarschen Zeitung bekannt geworden. Hier erzählte er im goslärschen Dialekt kleine Anekdoten und kommentierte aus Sicht des einfachen Goslärschen das aktuelle Tagesgeschehen. Man nannte ihn auch Bulke, nach dem Goslarer Stadtschreier. Vielleich kennst du noch den runden Aufkleber mit der Aufschrift "Sieh' Dich mal um, Bulke geht rum in Goslar". Dort ist Hillebille als Bulke verewigt. Hillebille hieß mit richtigen Namen Ulrich und wohnte in der Breiten Straße. Ihm gehörte der Ulrich'sche Garten. Er ist jedoch auch schon seit einigen Jahren tot. Zu erwähnen wäre hier auch noch Hansi. Hansi war durch einen schweren Schicksalsschlag von Geburt an geistig zurückgeblieben und hatte das Niveau eines Kleinkindes. Er wohnte im Landsberger Weg in Jürgenohl und streifte immer mit seinem voll aufgedrehten Kofferradio durch den Stadtteil und dem nahegelegenen Grauhöfer Holz. Hatte er sich einen erst einmal auserkoren, so wurde man ihn so schnell nicht wieder los. Er stellte pausenlos seine kindlich naiven Fragen und folgte einem auf Schritt und Tritt. Man konnte sich ihm nur durch Flucht in einem Augenblick der Unaufmerksamkeit entziehen. Auch familiär hatte Hansi schwere Schicksalsschläge zu überstehen, von denen er dank seiner geistigen Behinderung jedoch wenig mitbekam. Sein Vater erhängte sich im Wäldchen an der Grauhöfer Landwehr und auch seine Mutter schied Jahre später durch Selbstmord aus dem Leben. Ihn selbst hat man noch viele Jahre, bis glaub‘ ich, Ende der 80er Jahre durch Jürgenohl laufen sehen. Dann ganz plötzlich verschwand er. Sollte er noch leben, so wäre er heute um die Mitte 70. Zwei weitere Originale waren die Tamanis-Brüder. Diese wohnten am Brieger Weg und waren durch ihr Elternhaus geprägt: beide, Vater und Mutter waren Alkoholiker. Sie wurden bei der Polizei immer wieder wegen ihres kriminellen Verhaltens auffällig. Der Ältere der beiden Brüder neigte darüberhinaus zur Gewalt. Einen Höhepunkt erreichte ihr Verhalten, als sie mitten im Winter ein Bienenvolk fliegen liessen, das sich in einem Bienenhaus nördlich des Krankenhauses befand. Natürlich überlebte keine der Bienen den Flug. Schließlich kam es im Jahr 1977 zu einem tragischen Zwischenfall: Die beiden Brüder hatten sich zusammen mit einem Mann namens Pfannenschmidt, einem Krankenpfleger, zu einem Saufgelage auf einer Bank am Weg zwischen Krankenhaus und dem Klostergut Grauhof verabredet. In Folge des fortgeschrittenen Alkoholgenusses kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, in dessen Verlauf der ältere der Tamanis-Brüder ein Messer zog und auf Pfannenschmidt einstach. Dieser kam dabei zu Tode. Noch wochenlang nach der Tat konnte man die Blutlache am Boden erkennen, in der das Blut in den Waldboden eingesickert war. Auch an einem der Bäume waren noch die Einkerbungen der danebengegangenen Hiebe zu sehen. Man nahm den Täter fest und ein Gericht verurteilte ihn später zu 5 Jahren Gefängnis wegen Totschlags. Kurze Zeit nach seiner Haft starb der ältere Bruder. Was aus dem Jüngeren wurde vermag ich nicht zu sagen. An den Polizisten Pretsch, genannt der "Dorfsheriff", kann ich mich ebenfalls erinnern. Er wohnte in einem der Reihenhäuser in der Hirschberger Straße und liebte es, sich in seiner Polizeiuniform zu zeigen. Sein Revier war ganz Jürgenohl, insbesondere aber der Park zwischen Hirschberger Straße und Breslauer Straße. Da es zu seiner Zeit noch verboten war, den Rasen dort zu betreten, lag er immer auf der Lauer nach Menschen, die es mit dieser Vorschrift nicht ganz so genau nahmen und die er dann belehren und abkassieren konnte. Auch er ist schon lange Jahre tot. Originale waren darüber hinaus auch unsere Lehrer. Diese waren natürlich keine echten Originale, aber die Schüler haben Sie dazu gemacht. Ich hatte noch das Glück auf der Realschule Hoher Weg die folgenden Lehreroriginale zu erleben: Tomtom (Herr Thomaß - der Konrektor), Patchen Röver (der Möchtegernkünstler), Maxe Martin (den Rechenspezialisten), Herr Popp (den Einarmigen), Frau Martsch (die Überdrehte), Herr Saathoff (der Ungeeignete), Herr Kuhne (der Unscheinbare), Herr Koch (der verhinderte Operntenor).

Galactus
05.07.2017, 21:12
Herrliche Geschichten. Mir fallen auch noch einige, sagen wir mal, Unikate ein: Rolf - war wohl geistig behindert und stand überall in der Innenstadt rum und hat Handwerker Autos zugewinkt und "Hanno" gerufen. "Die Zwillinge" - wohnten irgendwo in Jürgenohl und müssen zusammen gearbeitet haben. Sie gingen immer zusammen, meist einer im roten, einer im grünen Polohemd (wenn kälter, beigefarbene Windjacken), hatten beide eine Zigarettenschachtel in der Hemdtasche und machten alles nahezu synchron. Ich habe noch vor Augen wie sie im Gehen gleichzeitig die Zigarettenschachtel aus dem Hemd zauberten und sich beide eine ansteckten. Sensationelle Choreographie! Ich habe nie einen einzeln gesehen.

Hobo
06.07.2017, 10:41
Hallo.
Deine Beschreibung hat bei mir einiges an Erinnerungen wachgerufen. Ja, die Zwillinge habe ich auch sehr oft gesehen.
Sie sind dann irgendwann aus dem Stadtbild verschwunden. Vielleicht weiß hier im Forum jemand mehr über beiden.

Grüße

hobo

Onkel Hotte
06.07.2017, 12:03
Rolf Zellmer ist soweit ich weis schon tot. War eigentlich ein ganz netter, lustiger Typ. Die "Zwillinge" kamen mir erst vor kurzem in Jürgenohl entgegen. Beide rauchend und haben sich lautstark über Fussball gestritten. Sie haben beibe bei HC. Starck gearbeitet. Mir fällt da noch der Polizist aus Jürgenohl ein, Pretsch o.s.ä hies der, glaub ich. Glaube der ist noch allen Jürgenohlern bekannt.

ottofranz
06.07.2017, 16:36
Hallo in die Runde,

ich weiß jetzt nicht, ob wir denselben Zellmer oder Zellmann meinen. Einen Zellmann war bei Hausbrandt in Wolfshagen, den Vornamen weiß ich leider nicht, in der Retourenabteilung. Er hatte hängende Augenlider so eine Art Schlafzimmerblick, wohnte zeitweise im abgerisse-
nen Haus Ecke Okerstraße/Feldstraße neben Auto-Müller. Man sah Ihn in den 70'Jahren auch öfter in Goslar.

Die Zwillinge habe ich vor ca. 2 Jahren beide beim Austragen des "Harzer Panorama" am Zwingerwall gesehen. Einige Zeit später in der
Fischemäker Str. Irgendwann in den 80'er müssen beide mal Sozialstunden beim DRK in Goslar, damals noch Bäckerstraße, ableisten.

Mir fällt noch jemand ein, den wir alle "Tarzan" nannten. Hatte einen grauen Haarkranz und lief immer in Trainingsanzügen rum. Muss auch ein trainierter Sportler gewesen sein, hatte immer ein paar Jungs im Schlepptau.

Bin gespannt auf Antworten !

Grüsse
Ottofranz

Galactus
06.07.2017, 17:12
Oh, schön zu wissen dass sie immer noch unterwegs sind. :)

rawe60
06.07.2017, 17:33
Hier in Jürgenohl gab es noch den Hansi. Er hatte ein trauriges Schicksal, so war er geistig behindert und auf dem geistigen Niveau eines Kleinkindes zurückgeblieben. Er ging sehr häufig mit seinem Kofferradio, das er laut aufgedrehte durch Jürgenohl und im Grauhöfer Holz spazieren. Hatte er einen erstmal gesehen, so wurde man ihn so schnell nicht wieder los. Er stellte seine naive Fragen und folgte einem auf Schritt und Tritt. Sein Vater hatte sich im Wäldchen an der Grauhöfer Landwehr das Leben genommen und aufgehängt, seine Mutter starb in den 80er Jahren auch durch Selbstmord. Man hat Hansi noch viele Jahre herumlaufen sehen bis er eines Tages verschwand. Er müßte heute um die 70 Jahre alt sein, wenn er noch lebt. Weitere Originale, wenn ich sie auch nicht so bezeichnen würde, waren die Tamanis Brüder. Diese wohnten am Brieger Weg und fielen immer wieder durch ihr kriminelles Verhalten auf. Sie neigten zu gewalttätigem Verhalten und kamen immer wieder mit der Polizei in Berührung, so auch eines Tages, als sie ein Bienenvolk, das sich in einem Bienenhaus befand das sich nördlich vom Krankenhaus im heutigen Kramerswinkel befand, mitten im Winter fliegen ließen. Keine der Bienen überlebte den Streich. Im Jahre 1977 feierten sie mit einem gewissen Herrn Pfannenschmidt ein Saufgelage auf einer Bank auf dem Weg zwischen Krankenhaus und dem Gut Grauhof. Dieses Saufgelage geriet in Folge intensiven Alkoholgenusses außer Kontrolle und so kam es das der Ältere von den Tamanisbrüdern den Herrn Pfannenschmidt mit Hilfe einer großen Klinge erschlug. Noch Wochen danach war die große Blutlache zu sehen, die in den Boden eingesickert war. Er wurde später von einem Gericht wegen Totschlags zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.

rawe60
06.07.2017, 18:03
waren die Tamanis-Brüder. Diese wurden immer wieder gegenüber der Polizei durch ihr kriminelles Verhalten auffällig. Dazu zählte das sie einmal mitten im Winter aus lauter Jux ein Bienenvolk, das sich in einem Bienenhaus nördlich beim Krankenhaus befand, fliegen ließen. Keine einzige der Bienen überlebte diesen "Scherz". im Jahre 1977 kam es auf einer Bank zwischen dem Krankenhaus und dem Hier in Jürgenohl gab es naoch den Hansi. Hansi war aufgrund eines schweren Schicksalsschlages geistig behindert und auf dem Niveau eines Kleinkindes zurückgeblieben. Man sah ihn oft mit seinem laut aufgedrehten Kofferradio durch Jürgenohl und das angrenzende Grauhöfer Holz ziehen. Hatte er einen erstmal auserwählt, so wurde man ihn so schnell nicht wieder los. Er stellte einem pausenlos seine naiven Fragen und folggte einem auf Schritt und Tritt. Man konnte sich ihm nur durch Flucht entziehen. Auch privat erlebte er ein schweres Schicksal, so erhängte sich sein Vater im Wäldchen an der Grauhöfer Landwehr. Auch seine Mutter sollte einige Jahre später durch Selbstmord aus dem Leben scheiden. Man sah Hansi noch viele Jahre , bis glaub' ich Ende der 80er Jahre durch Jürgenohl ziehen, bis er eines Tages verschwand. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Er müsste heute über 70 sein, wenn er noch lebt. Zwei weitere Originale, uch wenn ich sie nicht als solche bezeichnen würde, Klostergut Grauhof zu einem Zwischenfall: Dort hatten sich die Tamanis Brüder und ein gewisser Herr Pfannenschmidt, dieser war Krankenpfleger im Krankenhaus, zu einem Saufgelage verabredet. Im Zuge des Alkohols kam es zu Gewalttätigkeiten, in Folge deren der Ältere der Brüder den Herrn Pfannenschmid mit mehren Hieben mit einer großen Klinge erschlug. Wochen danach war noch die Blutlache zu erkennen, die im Waldboden versickerte. Auch an einem der Bäume befanden sich einige Einkerbungen in der Rinde. Die Polizei verhaftete den Älteren der Tamanis Brüder und ein Gericht verurteilte ihn wenig später zu einer Gefängnisstrafe von 5 Jahren wegen Totschlags.

ottofranz
06.07.2017, 18:42
Hallo in die Runde,

mein 1 Beitrag ist wohl verschwunden. Ich weiß nicht ober wir denselben Zellmer meinen, bei Hausbrandt in Wolfshagen arbeitete Ende der 70'er ein Zellmer oder Zellmann in der Retourenabteilung. Er hatte hängende Augenlider so eine Art Schlafzimmerblick und wohnte zeitweise in dem abgerissenen Haus Feldstraße/Ecke Okerstraße neben Auto-Müller. Man sah ihn öfter in Goslar.

Die Zwillinge habe ich vor ca. 2 Jahren beim Austragen des "Harzer Panorama" am Zwingerwall gesehen. Einige Zeit später in der Fischemäkerstr. Auch an Ihnen ist die Zeit nicht vorbeigegangen. In den 80'er mussten beide beim DRK Goslar, damals noch in der
Bäckerstraße, Sozialstunden ableisten.

Mir fällt noch jemand ein, den wir "Tarzan" nannten. Grosser sportlicher Typ mit lichten grauen zurückgekämmten Haaren, er lief immer
in Trainingsanzügen oder kurzer Hose rum. Hatte oft immer ein paar Jungs im Schlepptau, war auch öfter zum Schwimmer am Kiefhölzer
Teich.

Grüsse
Ottofranz

rawe60
06.07.2017, 19:12
Zu erwähnen wäre hier auch noch Hansi. Hansi war durch einen schweren Schicksalsschlag von Geburt an geistig zurückgeblieben und hatte das Niveau eines Kleinkindes. Er streifte immer mit seinem voll aufgedrehten Kofferradio durch Jürgenohl und dem nahegelegenen Grauhöfer Holz. Hatte er einem erst einmal auserkoren so wurde man ihn so schnell nicht wieder los. Er stellte pausenlos seine kindlich naiven Fragen und folgte einem auf Schritt und Tritt. Man konnte sich ihm nur durch Flucht entziehen. Auch familiär hatte Hansi schwere Schicksalsschläge zu überstehen, von denen er dank seiner geistigen Behinderung jedoch wenig mitbekam. Sein Vater erhängte sich im Wäldchen an der Grauhöfer Landwehr und auch seine Mutter schied Jahre später durch Selbstmord aus dem Leben. Ihn selbst hat man noch viele Jahre, bis glaub‘ ich, Ende der 80er Jahre durch Jürgenohl laufen sehen. Dann ganz plötzlich verschwand er. Sollte er noch leben, so wäre er heute um die Mitte 70. Zwei weitere Originale waren die Tamanis-Brüder. Diese wohnten am Brieger Weg und waren durch ihr Elternhaus geprägt: Beide, Vater und Mutter waren Alkoholiker. Sie wurden bei der Polizei immer wieder wegen ihres kriminellen Verhaltens auffällig. Der Ätere der beiden Brüder neigte darüberhinaus zur Gewalt. Ein Höhepunkt erreichte ihr Verhalten, als sie mitten im Winter ein Bienenvolk fliegen liessen, das sich in einem Bienenhaus nördlich des Krankenhauses befand. Natürlich überlebte keine der Bienen den Flug. Schließlich kam es im Jahr 1977 zu einem tragischen Zwischenfall: Die beiden Brüder hatten sich zusammen mit einem Mann namens Pfannenschmidt, einem Krankenpfleger, zu einem Saufgelage auf einer Bank am Weg zwischen Krankenhaus und dem Klostergut Grauhof verabredet. In Folge des fortgeschrittenen Alkoholgenusses kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, in dessen Verlauf der ältere der Tamanis-Brüder ein Messer zog und auf Pfannenschmidt einstach. Dieser kam dabei zu Tode. Noch wochenlang nach der Tat konnte man die Blutlache am Boden erkennen, in der das Blut in den Waldboden eisickerte. Auch an einem der Bäume waren noch die Einkerbungen der danebengegangenen Hiebe zu sehen. Man nahm den Täter fest und ein Gericht verurteilte ihn später zu 5 Jahren Gefängnis wegen Totschlags. Kurze Zeit nach seiner Haft starb der ältere Bruder. Was aus dem Jüngeren wurde vermag ich nicht zu sagen.

ottofranz
10.07.2017, 15:34
Zu Hansi's Schicksal eine kurze Erläuterung. Er ist auf der Flucht aus Breslau mit seiner Familie durch Bomben-oder Granateinschlag als Kleinkind schwer am Kopf verletzt worden, daher seine geistige Behinderung. Seine Mutter war die Schwester einer Nachbarin von uns
und deren Sohn mein Freund aus Kindheitstagen. Daher kenne ich seine Biographie.

Hobo
10.07.2017, 17:01
Hallo,

ich habe von 1972 bis 1982 in Jürgenohl gewohnt und erinnere mich plötzlich wieder an Hansi. Ich bin ihm oft begenet und hatte das von Rawe60 beschriebene Problem. Hansi war sehr anhänglich.
Es gab dann noch 2 Personen die mir dabei einfielen. Einer von ihnen hatte immer einen Mantel an, eine Aktentasche unter dem Arm und ging extrem schnell.
Der zweite ist jemand, der wohl geistig behindert war und unablässlich mit einem Gummiband spielte.
Vielleicht weiß jemand mehr.

Grüße

hobo

Onkel Hotte
11.07.2017, 08:52
Die beiden kenn ich auch noch. Die liefen einem damals oft über den Weg. Den zweiten haben wir den Gummi-Irren genannt, Jugendliche ebend. Sind dann irgendwie verschwunden.

Hobo
11.07.2017, 17:22
@ottofranz

Danke für deinen Beitrag. Tarzan war meiner Meinung nach eines der größten Originale. Da gäbe es eine Menge zu erzählen. Kennt jemand von euch seinen bürgerlichen Namen?

Grüße

hobo

Manne
11.07.2017, 18:16
Ja, aber muss nicht unbedingt sein.
Gruss Manne

Hobo
11.07.2017, 19:54
@Manne

Ich weiß nicht was du meinst????

Grüße

hobo

Manne
11.07.2017, 21:20
Ich glaube, dass man gewisse Persönlichkeitsrechte eines jeden respektieren sollte. Ob er noch lebt, oder mittlerweile verstorben ist, weiß ich nicht. Er war jedenfalls lange nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen.
Gruss Manne

Hobo
12.07.2017, 09:39
Ich gebe dir recht.

Grüße

hobo

Hanno
12.07.2017, 11:18
Zu "Tarzan":

Wer in den Siebzigern seine Jugend in der Altstadt verbracht hat,
kennt ihn natürlich. Er hatte gern mal uns Jungens die Welt zu erklären versucht
und uns so von manchem Blödsinn abgehalten den wir gern angestellt hätten.

Im Übrigen schließe ich mich Mannes Meinung an, dass sein wahrer Name hier nicht genannt werden muss.
Nur soviel: er wohnte damals in der unteren Schildwache.

ottofranz
12.07.2017, 11:30
Hallo in die Runde,

wer etwas mehr über "Tarzan" wissen möchte, es gibt mehrere Beiträge im Allgemeinen Forum/Goslarer Originale+Anekdoten/Seite 5, die allerdings schon 5 Jahre alt sind. Im Übrigen sollte man die Persönlichkeitsrechte
respektieren und nicht unbedingt die wirklichen Namen veröffentlichen.

Mir fällt noch "Gunnar" ein, er hatte das Down-Syndrom (Mongoloid). Man sah Ihn des Öfteren im FReibad Osterfeld,
deswegen nannten wir Ihn "Bademeister". Er war eigentlich recht verträglich, nur Reizen durfte man ihn nicht.

Kann sich noch jemand erinnern ?

Gruss
Ottofranz

Blauburger
14.07.2017, 04:54
Lebt Tarzan eigentlich noch? Zu Hansi fällt mir ein, dass eins meiner Autos seiner Familie gehört hat, er war begeistert. In meiner Kinderzeit habe ich ihn jeden Tag getroffen. Ein weiteres Original war der Dorfsheriff Pretsch.

Trichtex
14.07.2017, 11:17
Moin!


Zwei weitere Originale waren die Tamanis-Brüder.
Ich würde Kriminelle nicht allein aufgrund ihrer kriminellen Neigung als Originale bezeichnen. Nach Wikipedia ist ein Original "eine Person, die durch unverwechselbares, zum Teil auch exzentrisches Auftreten, Verhalten oder andere Eigenschaften bekannt geworden ist. Dabei spielen die Faktoren, die ein Abweichen von der Allgemeinheit, ein Überraschungsmoment, etwas Seltsames und Wunderliches manifestieren, eine Rolle. (https://de.wikipedia.org/wiki/Original_(Person))" Ich will nicht behaupten, dass Kriminalität keine Abweichung von der Allgemeinheit ist, würde sie aber nicht durch die Erhebung von Kriminellen zu Originalen adeln wollen.

Was die Persönlichkeitsrechte der Originale angeht: Es ist tatsächlich nicht erforderlich, ihre Vor- und Zunamen zu nennen, sofern sie nicht unter diesen stadtbekannt sind/waren. Meist sind/waren sie jedoch unter Spitznamen bekannter, wo möglich würde ich diese bevorzugen.

Viele Grüße,

Gunther

Hobo
14.07.2017, 11:35
Hallo,

ich denke auch, dass Kriminalität noch niemanden zum Original macht. Zumindest nicht die Art von Kriminaltät die die Tamanisbrüder an den Tag gelegt haben. Das war hauptsächlich Körperverletzung bis zum Totschlag.
Anders war das beispielsweise bei Otto. Er hatte im Harz einen öffentlichen Parkplatz, dessen Kette man an die Seite gelegt hatte, mit derselben wieder gesperrt und den Autofahrern Geld für's Parken abgenommen. Ein Makler aus Goslar hat mir diese Geschichte erzählt und Otto wider besseren Wissens auch 50 Pfg. bezahlt. Das erinnert dann schon mehr an Eulenspiegel und damit kann ich sehr gut leben.


Grüße

hobo

Luzi
14.07.2017, 21:59
Hallo in die Runde .....

ich muß mal was zu den Tamanis sagen!
Es waren nicht hauptsächlich Körperverletzungen und Totschlag, die sie bekannt machten!
Es waren z. B. Einbrüche, bei denen sie sich so dusselig anstellten, daß die Polizei schon immer
direkt zu ihnen nach Hause ging und die "erbeutete" Ware wieder einkassierte,
oder sie direkt am Ort des Geschehens erwischte!
Man sah sie immer gemeinsam, nie alleine! Von daher kann man sie schon als Originale bezeichnen!
Zuletzt wohnten sie an der Grauhöfer Landwehr im ehemaligen Franzosengebäude!
Ich habe sie aber auch als hilfsbereit erlebt!
Hackig wie die waren, halfen sie mir im Winter, den Kinderwagen über die Schneewehen an der Straße zu bekommen!
Auch suchten sie mal zusammen mit anderen Kumpanen meinen Sohn in Jürgenohl, als dieser von der Schule nicht
nach Hause kam! Ich war ihnen aufgefallen, weil ich hektisch die Straße entlang lief!
Nicht nur ich war erleichtert, daß mein Sohn wieder auftauchte, die Beiden auch!

Gruß, Luzi

Trichtex
15.07.2017, 12:17
Moin!


Es waren z. B. Einbrüche, bei denen sie sich so dusselig anstellten, daß die Polizei schon immer direkt zu ihnen nach Hause ging und die "erbeutete" Ware wieder einkassierte, oder sie direkt am Ort des Geschehens erwischte!
Klingt tatsächlich eher nach Goslars Version der Olsenbande (https://de.wikipedia.org/wiki/Olsenbande). Dann nehme ich die einfach mal so auf.

Viele Grüße,

Gunther

Hobo
15.07.2017, 15:10
Hallo.

Ob man die Tamanisbrüder als Originale sieht oder nicht ist eine Frage der Grenzziehung, also offen.
Aber die Olsenbande sah anders aus. Staftaten wie Einbrüche, Sachbeschädigung, Körperverletzung und Totschlag werden nicht dadurch besser, dass man sie nur nicht klug genug begeht oder beim Kindersuchen hilft.
Einem Bekannten von mir haben auf dem Friedhof Feldstraße zusammengeschlagen, das er sein Leben lang auf einem Auge erblindet ist.

@Luzi
Ich denke, wärest du eines der Opfer, hättest du eine auch eine andere Sicht der Dinge. Vielleicht auch nur noch mit einem Auge. 8)


Grüße

hobo

Hobo
15.07.2017, 17:12
gelöscht wegen Doppeleintrag.

Harzer06
16.07.2017, 11:58
Moin,

ich verstehe unter einem "Original" Menschen, die auf eigenwillige, vielleicht schrullige, aber immer gutartige Weise ihren Weg durch Leben und Gesellschaft finden, und dabei von den Mitmenschen vielleicht milde belächelt, aber positiv wahrgenommen werden.
Berufsverbrecher mit Einbruch und Totschlag sind in gewisser Hinsicht auch eigenwillig, haben aber m.E. in dieser Reihe nichts verloren.

G´Auf
Harzer06

Dipsacus
26.05.2018, 15:35
Moin,

zu dem Thema fällt mir der harmlose freundliche Kerl ein, der in der Steinbergstrasse mit seinem Gaul eines der Fachwerkhäuser (in Fahrtrichtung rechts) bewohnt hat. Seinen Kumpel führte er abends immer durch die Haustür in das Gebäude rein, nachdem die beiden wohl auf ner Wiese den Tag verbracht hatten.
Ich gehe davon aus, das sich angrenzend hinter dem Haus noch ein Hof/Garten/Stall befand.

Und da ist noch der Cowboy auf dem Fahrrad mit den Standarten und ca 150 Wimpeln hinten dran, der jetzt IMMER noch Köppelsbleek, Ecke Okerstraße auf der Bank am Fußweg hockt.

märklinist
27.05.2018, 14:48
Hallo in die Runde,
nun mal meine Frage, in den frühen 70 zigern fand ja wohl erstmalig das Altstadtfest in Goslar statt. Und ich erinnere mich an einen Werbeslogan, der sogar auf Plastiktüten aufgedruckt war "Bulke" geht um.
Wer war "Bulke", hat dieser Name vielleicht etwas mit der Bulkenstraße zu tun?
Wer weiß da Bescheid?

Grüße aus BS
der märklinist

Dipsacus
27.05.2018, 16:37
Moin,

nebenbei gegoogelt:

Wikip. zum Thema Bulkenstr.:
"Es handelt sich um Waren in großer Liefermenge, die meist nicht für den Endverbraucher bestimmt sind, sondern für Händler und weiterverarbeitende Unternehmen, und meist noch in ein Endprodukt einfließen. Bei Bulkware handelt es sich somit in der Regel um Halbfabrikate und Produktionsgut."

ps.: sacht leider nichts zu "Bulke"

Hobo
27.05.2018, 17:29
Hallo Märklinist.

siehe #18 in diesem Thread.

Grüße

hobo

ottofranz
27.05.2018, 19:49
Hallo,
da der Harz im niederdeutschen Sprachraum liegt, muss der Begriff " bulken" hier seinen Ursprung haben. Im Wörtenbuch
steht im Sinne von brüllen oder schreien, es kann sich auch dabei auch um Haustiere handeln

Der Begriff "Bulker" kommt aus dem englischen und bezeichnet in der Seefahrt Massenfrachter für Erze, Kohle, Getreide usw.

Vielleicht kommen wir damit ein Stückchen weiter !

Grüsse
Ottofranz

Hobo
27.05.2018, 20:07
Hier der Auszug aus #18

„Hillebille ist durch seine Kolumne in der Goslarschen Zeitung bekannt geworden. Hier erzählte er im goslärschen Dialekt kleine Anekdoten und kommentierte aus Sicht des einfachen Goslärschen das aktuelle Tagesgeschehen. Man nannte ihn auch Bulke, nach dem Goslarer Stadtschreier. Vielleich kennst du noch den runden Aufkleber mit der Aufschrift "Sieh' Dich mal um, Bulke geht rum in Goslar". Dort ist Hillebille als Bulke verewigt.“

Dipsacus
28.05.2018, 09:42
Moin,

Bulken = bölken / Bölkstoff ?

Harzer06
28.05.2018, 16:31
Moin,

"bölken" kennen manche als Begriff für "schreien". Bölkstoff ist eine Werbebezeichung im Gefolge bestimmter Zeichentrickfilme der 1980er ff., und dürfte nicht gerade mittelalterlichen Ursprungs sein.;)
Es gibt noch andere Deutungen des Straßennamens:

https://www.goslar.de/strassenverzeichnis/goslar/bulkenstraße?id=62

G´Auf
Harzer06

Bergmönch
28.05.2018, 18:14
Hier der Auszug aus #18

„Hillebille ist durch seine Kolumne in der Goslarschen Zeitung bekannt geworden. ... Dort ist Hillebille als Bulke verewigt.“

Das stimmt nicht ganz. "Hillebille" war der Erzähler in der Kolumne, Bulke und Tante Agathe seine Freunde. Der Beweis befindet sich hier im Forum unter:

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?883-Hillebille&highlight=hillebille

Beste Grüße

Bergmönch