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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Fülle von "Grausamkeiten"



märklinist
07.11.2017, 15:43
Ein Bericht in der GZ vom heutigen Tag ließ schon mal durchblicken, welche "Grausamkeiten" auf die Bürger unter anderem in Braulage zu kommen. Ich kann zwar den Bericht nicht komplett lesen aus der GZ, aber die Einleitung lässt schon etwas durchblicken, was auf die Bürger in der Region Braulage in Kürze zu kommt. So soll eine weitere Erhöhung der Grundsteuer geplant sein, eine Erhöhung der Kitagebühren, die Schließung der Grundschule wohl in Hohegeiß und wahrscheinlich so einiges mehr.

Der Oberharz eine Region die den Bevölkerungsschwund immer deutlicher zu spüren bekommt. Zu einem nimmt für viele Bürger aus altersbiologischen Gründen das Leben ein Ende, jüngere gibt es kaum, viele sind weggezogen, hin wo es Arbeit gibt. Und die immer weniger werdenden Bürger müssen immer tiefer in die Kasse greifen um die Infrastruktur soweit vorhanden am "Leben zu halten". Dies kann auf Dauer nicht gutgehen, denn Arbeitsplätze im Harz, wo man gut verdient, sind schlichtweg nicht vorhanden.

Statt immer mehr Bürger mit immer höheren Abgaben zu belasten ist es Zeit eine Agenda Harz ins Leben zu rufen, denn es betrifft ja nicht nur den Bereich in und um Braunlage allein, auch andere Orte im Oberharz stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand.
Um mehr Menschen als Neubürger in die Harzorte zu locken bedarf einiger Kraftanstrengungen, von denen auch schon des öfteren auch in den Medien berichtet wurde. Da wo die Zeit stehen geblieben ist, die Menschen aus welchen Gründen auch immer nicht für Neues empfänglich sind, da möchte ehrlich gesagt niemand leben oder gar "tot über den Zaun hängen".

Wenn nicht umgehend was geschieht, was den gesamten westlichen Teil des Harzes grundlegend auf den Kopf stellt, dann gibt es für die Region keine Zukunft mehr. Der Tag wir kommen an dem Angehörige nicht mehr da sein werden oder nicht mehr in der Lage sind die Gräber ihrer lieben verstorbenen Angehörigen zu pflegen. Denn dann wird eine Region zu einer von nahezu von Menschen verlassenen Gegend werden, denn irgendwann wird man kein Schlagloch in den Straßen und Wegen mehr reparieren, kein Winterdienst wird im Winter die Straßen schnee- und eisfrei halten, niemand wird sich um das Stadtgrün kümmern, kurz gesagt man wird die Region irgendwann aufgeben, weil man Bürgern nicht unbegrenzt höhere finanzielle Lasten aufbürden kann.

Mittlerweile ist es ja schon so weit, das selbst Zwangsversteigerungen von Haus und Grund trotz mehrfacher Anläufe fruchtlos verlaufen. Das Ergebnis, Vandalismuss in den Gebäuden die dem Verfall preisgegeben sind oder von Feuerteufeln in einen Haufen Asche verrwandelt werden. Niemand hat Interesse an einer Gastroimmobilie, weil es sich nicht rechnet, wer kommt da hin und lässt sein schwerverdientes Geld da.
Erschwerend kommt noch hinzu, das der Klimawandel zunehmend dazu führt, das der Harz im Winter schneefrei sein wird, oder der wenig gefallene Schnee binnen Stunden wieder der Schnee von gestern ist. Alternativen in Sachen Freizeit für schneearme oder schneelose Winter gibt es so gut wie nicht, auch für die Sommer gibt es nur unzureichende Angebote, immer weniger Menschen kann man mit wandern in die Natur locken.

Gruß aus BS
der märklinist

thronerbe
19.11.2018, 20:03
Hallo märklinist

"Wenn nicht umgehend was geschieht, was den gesamten westlichen Teil des Harzes grundlegend auf den Kopf stellt, dann gibt es für die Region keine Zukunft mehr. Der Tag wir kommen an dem Angehörige nicht mehr da sein werden oder nicht mehr in der Lage sind die Gräber ihrer lieben verstorbenen Angehörigen zu pflegen. Denn dann wird eine Region zu einer von nahezu von Menschen verlassenen Gegend werden, denn irgendwann wird man kein Schlagloch in den Straßen und Wegen mehr reparieren, kein Winterdienst wird im Winter die Straßen schnee- und eisfrei halten, niemand wird sich um das Stadtgrün kümmern, kurz gesagt man wird die Region irgendwann aufgeben, weil man Bürgern nicht unbegrenzt höhere finanzielle Lasten aufbürden kann."

Ich war am Samstag, 17.11.2018, im Harz um zu fotografieren. Es ging nicht um Landschaftsaufnahmen sondern um das was neuerdings "street" genannt wird. Es waren derartige lost places wie ich es mir nicht vorgestellt hätte. Das ging in Hahnenklee los und ist in Bad Grund beendet worden. Beschreibungen oder Fotos, ich habe keine gemacht, sind sinnlos.
Das muss man gesehen haben. Der einzige Lichtblick war Clausthal-Zellerfeld. Dieser Tag hat mich platt gemacht, da ich viele der Orte noch aus den 80zigern kannte. Das muss man erstmal verdauen.

Viele Grüße

thronerbe

P.S.

Falls jemand Lust hat mal eine Fototour durch diese Ortschaften zu machen, um das Harzsterben zu dokumentieren bin ich gerne dabei. Es ist ein Zeitdokument wie es wenigen Jahren nicht mehr möglich sein wird. Meldet euch einfach in diesem Thread.

Professorexabyte
20.11.2018, 12:13
So böse das klingt: Aber evtl. ist es halt einfach an der Zeit die kleinen Ortschaften in den nächsten 40 Jahren aufzugeben. Ich bin da sicherlich auch etwas melancholisch bei dem Gedanken, aber was bleibt anderes übrig? Ich bin ja schon jetzt leicht traurig über die Tatsache, dass meine kleine Schwester in Immenrode groß werden muss, so wie ich damals, aber Immenrode ist ja im Vergleich zu Wildemann oder Hohegeiß quasi fast schon mit Hahndorf usw der Timessquare unter den Dörfern hier im Stadtgebiet. 'ne gute Freundin wohnt im Moment in Vienenburg, sie ist mitte 20 und überlegt die ganze Zeit schon, wie sie endlich nach Goslar ziehen kann, wenn sie was bezahlbares findet.

thronerbe
20.11.2018, 14:48
So böse das klingt: Aber evtl. ist es halt einfach an der Zeit die kleinen Ortschaften in den nächsten 40 Jahren aufzugeben. Ich bin da sicherlich auch etwas melancholisch bei dem Gedanken, aber was bleibt anderes übrig?

Das dauert, zumindest in einigen Orten, keine 40 Jahre mehr. Kein Einzelhandel, übrig gebliebene Arztpraxen die keinen Nachfolger finden, eingeschränkter Personennahverkehr, keine Freizeitangebote, keine Gastronomie,..... . Irgendwann ist die Kommune komplett pleite, weil keine Steuerzahler mehr da sind. In der Hauptsache fehlt natürlich die Gewerbesteuer. Die laufenden Kosten werden auf immer weniger Bürger verteilt, meist ältere Rentner. Dann werden einige Gemeinden fusionieren und halten sich noch einige Jahre über Wasser und dann ist es ganz vorbei.
Es hilft nicht, nach den Gründen zu suchen. Keine Kaufkraft kein Handel. Keine Arbeitsplätze keine Kaufkraft. Im Winter
30 km zum nächsten Arbeitsplatz zu fahren, ist auch kein Spaß, also ziehen die Leute weg.
Das hält keiner mehr auf. Tourismus verlangt eine funktionierende Infrastuktur und umgekehrt. Ich finde es sehr bedauerlich und werde mich dort öfter mal sehen lassen. Nicht um die Ortschaften zu retten, aber um (fotografisch) dabeigewesen zu sein, als sie sich endgültig abgeschafft haben. Heute sind diese Bilder uninteressant, aber in einigen Jahren kann das anders sein. Ich bedaure es , nicht schon vor 40 Jahren so einiges dokumentiert zu haben. Allerdings habe ich nicht vorausgesehen wie es sich entwickeln wird. Diesen Fehler möchte ich jetzt nicht wiederholen.

Viele Grüße

thronerbe

märklinist
20.11.2018, 17:37
In der Tat, Forummitglied thonerbe hat Recht, das dauert keine 40 Jahre mehr, ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung in den Harzgemeinden ist 65 Jahre oder älter, also Rentner. Und jüngere Leute, wenn die nicht gerade einen guten Job bei der TU in Clausthal z.B: haben verlassen die Harzorte, weil, wie angeführt Arbeitsplätze nicht vorhanden sind und wer tut sich das gerade im Winter bei Schnee und Eislage an, 20 oder mehr Kilometer zur Arbeitsstelle zu fahren. Ich kenne das aus eigener jahrelanger Erfahrung und zu der Zeit, waren die Winter noch richtige Winter, mal soeben über Nacht mehr als ein halber Meter Neuschnee und Verwehungen dazu. Da ruft man einmal seinen Arbeitgeber an, der im Vorharz ansässig ist und verklickert ihm, das man wegen Widrigkeiten des Winters nicht wegkommt, beim zweiten Mal legt der einem nahe, entweder umziehen oder sich im Oberharz ne Arbeitsstelle zu suchen. Noch schlimmer ist die zunehmend schlechter werdende ärztliche Versorgung, denn dies trifft die schwächsten, die wenigen Kinder und die vielen alten Leute.
Niemanden wird es leicht fallen eine Gemeinde gänzlich aufzugeben, aber letztendlich wird es der einzige Ausweg sein.

Einen kleinen positiven Lichtblick gibt es wenn auch nur für wenige Folgen der Krimi "Harter Brocken" wo zur Zeit wieder Dreharbeiten an Teil 4 in St. Andreasberg und Umland stattfinden. Bei der dort lebenden Bevölkerung kommen die Dreharbeiten und damit verbundenen "Einschränkungen" gut an, da mault keiner, fahr mal dein Auto weg, die Bürger sind da sehr gelassen, anders als in Großstädten wo der Puls über "100 schlägt". Traurig nur, das die Kneipe in St. Andreasberg wo auch ein erheblicher Teil der Dreharbeiten stattfindet schon seit Jahren geschlossen ist und die Kneipe nur als Filmkneipe wieder mit Leben gefüllt wird. Aus so einer Location müsste man dann doch wieder was machen können, denn immerhin, St. Andreasberg kann noch besser punkten in Sachen Wintersportangebote als Clausthal oder Altenau.
Ganz schlimm die Lage im Ort Hahnenklee-Bockswiese, seit 31.12.2017 gibt es dort noch nicht mal mehr einen Nahversorger, aber bei den Mieten wird noch kräftig hingelangt. Was soll das, wenn ich wegen jeden "Furz und Feuerstein" mich an die Bushaltestelle stelle um mit einen der nicht gerade oft fahrenden Busse zu fahren z.B. nach Goslar oder Clausthal um mir ne Dose Bockwurst zu kaufen oder weil ich mein Mineralwasser oder was auch immer vergessen habe.
Es gibt Menschen die aber gerne ruhig wohnen wollen, wo keine Autos bei Tag und Nacht die Hauptstraßen runterbrettern und die Luft so schlecht ist, das man die Fenster nicht öffnen kann. Warum verdammte Hacke kommt da kein Verantwortlicher mal in Socken und sorgt wenigstens dafür, das ein Nahversorger vor Ort ist, das ist doch wirklich das allerwenigste was man verlangen kann. Aldi und Co die habe ich da nicht im Auge, eher so Läden wie Edeka, die privat geführt werden auch wenn es Franchaisenehmer sind. In einigen anderen kleinen Orten in Norddeutschland haben Bürger das Heft selbst in die Hand genommen und einen Laden geschaffen wo man alles für den normalen täglichen Bedarf findet, von der Zeitung bis hin zum Aufbackbrötchen. "Gemeinschaft macht stark und verbindet". Hahnenklee-Bockswiese hat ja noch den Vorteil weil dort immernoch genügend Touristen hinkommen, so das sich so ein Laden auch lohnt, weil zusätzlich Laufkundschaft hinzukommt.
Orte wie Wildemann, Lauthental da lohnt sich so was natürlich nicht. Es wird, wenn überhaupt irgendwann mal ein Pastor sein, der den letzten Bürger beerdigt hat und dann als letzter das Licht ausmacht, wenn er nicht schon vorher dort aus der Gemeinde abberufen wurde.

In diesem Sinn
der märklinist

Bergmönch
20.11.2018, 18:14
Vielleicht baut das ja die Pessimisten unter uns etwas auf:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/landpartie_im_norden_unterwegs/Sommer-im-Harz,sendung839484.html

Beste Grüße

Bergmönch

Harzer06
21.11.2018, 01:00
Moin,
ein schöner Film. Mit einer Ausnahme. Gegen Ende des Beitrags "kann man sich den Kurort [Bad Harzburg !] auch aus der Luft ansehen..." mit der Seilbahn in Thale...:pf:

G´Auf
Harzer06

Professorexabyte
21.11.2018, 09:57
Das mit den Geschäften wird sich auch nicht tragen können. Ein Freund von mir aus Immenrode ist stark im Regenbogenhof aktiv, und hatte dort mal den Hofladen gegründet. Dieser wurde nicht mit der Absicht errichtet, dort irgendwie wieder in's Plus zu kommen, sondern um Rentner und andere Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, nach Vienenburg oder Goslar zum Einkaufen zu fahren, gezielt mit Lebensmitteln zu versorgen. Also dort wurde die Ware wenn überhaupt Minimal über dem Einkaufspreis, oder zum Selbstkostenpreis verkauft. Die Öffnungzeiten waren auch eher mehr an die Rentner gerichtet. Also nichts mit "um 16:00 noch was besorgen"..... Das war dann mehr so ein "Von 09:30-12:30 Uhr Ding" Und mangels Personal, trotz dass auf dem Regenbogenhof viele Arbeitskräfte, teils aus der Lebenshilfe, sich um die Tiere kümmern, und die Stallarbeiten erledigen, ist das Ganze eigentlich mehr 'n Rohrkrepierer gewesen.
Also selbst wenn NULL Profit die Absicht ist, hat es sich in Immenrode nicht lange halten können, weil einfach die Manpower-Belastung einen solchen Laden zu führen, trotz der minimalen Öffnungszeiten schlichtweg nicht geschultert werden konnte.

thronerbe
21.11.2018, 16:32
In einem Ort wie Immenrode ist natürlich problematisch einen Warenvorrat anzulegen und auf Kundschaft zu warten. Dauerware wie Konserven, Gewürze, .... sind kein Problem. Frischwaren, Kuchen, Brot oder Obst wird vermutlich vor sich hingammeln.
Eine Lösung ist es einen Bestellservice einzurichten, d. h. die Kunden bestellen die benötigte Ware und es wird nur zwei Tage die Woche für 3 Stunden ausgegeben. Real Beispielsweise ist bereit, in bestimmten Fällen soche Bestellungen auch an einen solchen Servicepoint auszuliefern. Das Warenpaket kann dann mit minimalem Aufschlag an die Kundschaft ausgegeben werden. Wer zu den Ausgabezeiten verhindert ist, lässt es sich mitbringen. Das läuft dann als Nachbarschaftshilfe in Form eines Gemeinnützigen Vereins. Ein Verkaufsgeschäft wird tatsächlich nicht funktionieren.

Geht nicht, gibt's nicht.

Allerdings wird so ein Verein den Untergang der Harzorte nicht um zehn Minuten verzögern.


Viele Grüße

thronerbe

ottofranz
21.11.2018, 16:52
Hallo in die Runde,

was hier einige Forenmitglieder beschrieben haben, ist der gegenwärtige Ist-Zustand. Kein Mensch kann heute seriös vor-
aussagen was in den nächsten 30-40 Jahren passiert. Das wirtschaftliche Auf und Ab des Harzes ist so alt wie seine Be-
siedlung.

Die unmittelbare Zukunft wird große wirtschaftliche, soziale und wahrscheinlich politische Umwälzungen bringen. Stichworte
wie Digitalisierung, 3 D-Druck, E-Mobilität, erneuerbare Energien usw. werden jeden einzelnen von uns betreffen. Es werden
nicht nur einzelne Berufe verschwinden, sondern ganze Berufsgruppen(selbstkommunizierende Maschinen, autonomes Fahren).
Man muß sich dann Gedanken machen was man mit den überflüssigen Arbeitskräften anstellt. Ein Weg wäre wahrscheinlich
das bedingungslose Grundeinkommen. Es wird auch der Standort keine große Rolle spielen, hinsichtlich der Arbeitskräfte.

Der Welthandel wird auch nicht mehr die Bedeutung haben wie heute, die einzelnen Volkswirtschaften können autark vieles
selbst herstellen. Die Wirtschaft muß sich auf eine andere Ebene und Systematik einstellen.

Ich will damit sagen, daß die Menschen, wenn sie in Not und mit dem Rücken zur Wand stehen immer erfinderisch und
kreativ waren. Ansonsten würde es die Menschheit gar nicht mehr geben.

Gruß
Ottofranz

thronerbe
21.11.2018, 18:03
"Ich will damit sagen, daß die Menschen, wenn sie in Not und mit dem Rücken zur Wand stehen immer erfinderisch und
kreativ waren. Ansonsten würde es die Menschheit gar nicht mehr geben."

Ich stimme dir in fast allen Punkten zu. Allerdings sprechen wir hier nicht davon, dass die Menschheit ausstirbt, sondern die Harzorte. Solche Wüstungen sind auch in Deutschland nicht selten. Es sind aufgegeben Ortschaften, die von von dem Bewohnern verlassen wurden, weil sie vetrieben wurden, Bäche oder Flüsse austrockneten, der Wald gerodet oder die Äcker nichts mehr hergaben. Diese Dinge können wir heute teilweise mit technischen, bzw. chemischen Werkzeugen aushebeln.
Die Harzorte gehen an an einem, meiner Meinung nach, verschwindenden Tourismus kaputt. Produktionsbetriebe wie es sie noch 30 Jahren im Harz gab, ich habe einige von ihnen betreut, sind pleite oder abgewandert.
Wer soll im Harz noch kreativ werden? Die übriggeblieben Rentner? Die könnten vielleicht als marodierende Banden über Goslar herfallen, Frauen und Kinder schänden und die Stadt plündern. Mehr fällt mir für diesen Bevölkerungsrest nicht ein. Ihre Häuser waren ihre Altersversorgung. Häuser die heute nichts mehr wert sind. Von ihren Renten die Miete dort zu bezahlen, wo die Infrastruktur noch in Ordnung ist, kann man vergessen. Bei aller Kreativität, in 'nem Pappkarton hinterm Bahnhof zu schlafen, nur um noch einen Arzt in der Nähe zu haben sehe ich nicht als Lösung.

Viele Grüße


thronerbe

Manne
21.11.2018, 20:08
Also, dann fangen wir mal anders an: Zunächst einmal steht und fällt die Attraktivität unserer Heimat mit dem wenig einladenden Zustand des Harzes zusammen. Der Nationalpark versucht in bunten Broschüren die eigenen Fehler der vergangenen 45 Jahre schönzureden. Da laufen Ranger mit Schulklassen über die Moore und erzählen, dass der Harz mal zum Urwald wird. Die Kinder kommen nach Hause und erzählen, da darf man zukünftig nicht



ehr hinfahren. Das wäre das Schlimmste, was dem Tourismus hier passieren könnte. Die Herren Barth und von Kortzfleisch, die jahrelang die Verantwortung für den Wald getragen haben und die heutige Situation beklagen, sind heute anderer Meinung. Sie sind Wendehälse. Der Beitrag von der radfahrenden Heike Götz am Sonntag
War einseitig

A.C.
22.11.2018, 12:26
"...Die übriggeblieben Rentner? Die könnten vielleicht als marodierende Banden über Goslar herfallen, Frauen und Kinder schänden und die Stadt plündern. Mehr fällt mir für diesen Bevölkerungsrest nicht ein. .....:"


@Thronerbe: Also sag´mal!
:ab::rulez:

Trichtex
22.11.2018, 16:32
Moin!


Kein Mensch kann heute seriös voraussagen was in den nächsten 30-40 Jahren passiert.
17.08.2058

Seesen (dpa): Am bislang heißesten Tag des Jahres zog es wieder tausende Menschen aus den überfüllten Harzmetropolen in das Strandbad Seesen. Auch der Badeort Langelsheim und die Küstenstadt Goslar meldeten touristische Überlastung. Der Seesener Stadtrat drängt auf eine rasche Umsetzung des Tourismuskonzeptes "Harzküste", in dem die unbebauten Küstenabschnitte der Harzinsel zwischen Bad Grund und Seesen sowie zwischen Seesen und Langelsheim touristisch erschlossen werden sollen, um das zu erwartende Touristenaufkommen der nächsten Jahre bewältigen zu können, jetzt, da der Klimawandel der letzten 35 Jahre offenbar zum Stillstand gekommen ist.

Viele Grüße,

Gunther

bergland
22.11.2018, 17:50
die Orte im Oberharz werden sicherlich nicht ganz aussterben , es wird immer ein paar Leute geben die dort bleiben werden , selbst wenn der nächste Supermarkt 30 km weit weg ist ( schaut mal nach Skandinavien oder Kanada ) nach der Theorie wären viele Städte Lost Places / Geisterstädte ... das Gegenteil wird langfristig eintreten , aber dazu muss man über einige Jahrzehnte denken , Stichworte Klimawandel , Erderwärmung , Anstieg der Meeresspiegel ... irgendwann werden Menschen ihre Heimat aufgrund dieser Tatsachsen verlieren ... und neue Siedlungsflächen brauchen ... und zum Thema Bevölkerung im Oberharz ... nachdem 30jährigen Krieg lebte dort kaum mehr als eine Handvoll Menschen - durch Bergbau und ähnliches änderte sich dies wieder ... die nächsten " Zuzugsströme" werden andere Gründe haben , aber verloren ist dort keine Ortschaft langfristig

thronerbe
22.11.2018, 18:09
Nach dem 30jährigen Krieg bauten die Menschen ihre Nahrung selber an und gingen zur Jagd. Es waren Selbstversorger die im kleinen Rahmen natürlich auch Handel betrieben. Sie brauchten allerdings keine Elektrizität, Telefon, Müllabfuhr, Frischwasserversorgung, Kanalisation, Ärzte, Postzustellung, Feuerwehr, Internet, Tankstellen, Shisha-Bars und Ü-30 Partys.... .
Die Menschen sind durch die Arbeitsteilung aufeinander angewiesen. Rüdiger Nehberg würde es vielleicht schaffen, jüngere werden wegziehen und die älteren wegsterben.
Entweder siedeln sich im Harz Wirtschaftsberiebe mit ausreichendem Arbeitsplatzangebot an oder die Touristen kommen wieder. Beides halte ich für eher unwahscheinlich.
Der von dir erwähnte Klimawandel, die Erderwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels sind drei Begriffe für das gleiche Phänomen. In nächster Zeit sehe ich keine Gefahr dafür, dass Braunschweig untergeht.

Viele Grüße

thronerbe