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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schüler der Goetheschule 1950er Jahre - Bitte um Hilfe



speth
03.12.2017, 15:40
Liebe Goslarer,

bei der Durchsicht alter Fotos ist mir eine Gruppenaufnahme untergekommen, die ich nicht richtig zuordnen kann.

Mein Verdacht besteht darin, dass es sich um Schüler der Goetheschule handeln könnte, und zwar um den Geburtsjahrgang 1940. Allerdings stützt sich diese These nur darauf, dass der blonde Junge mit den Segelohren rechts von der Bildmitte mein Onkel Karl-Heinz Hotze (1940-2010) sein könnte, weil hier eine ausgesprochene Familienähnlichkeit mit meinem Großvater Karl Hotze (1906-1970) aufweist.

Ich weiß ja, dass die Wahrscheinlichkeit recht gering ist, dass mir hier jemand weiterhelfen kann, aber leider ist in meiner Familie niemand mehr in der Lage, Hilfe beizusteuern. Für Hinweise wäre ich daher sehr dankbar.

Beste Grüße,

Roland Speth


16828

Bergmönch
05.12.2017, 17:13
Schwierig! Der Hintergrund sieht jedenfalls nicht nach Goetheschule aus.

Beste Grüße

Bergmönch

speth
05.12.2017, 21:57
Lieber Bergmönch,

Vielen Dank für deine Antwort. Mittlerweile habe ich auch den Verdacht, dass es sich mit diesem Foto völlig anders verhalten könnte. Ich habe mir nämlich Fotos meines Onkels aus dessen Kindheit angeschaut, und da ist keine ausgeprägte Ähnlichkeit zu meinem Großvater erkennbar. Schaue ich mir dagegen weitere Bilder meines Großvaters aus jungen Jahren an, so ist die Übereinstimmung mit dem Bild des blonden Jungen rechts der Bildmitte frappierend.

Das würde aber bedeuten, dass ich das Bild auf die Zeit des ersten Weltkriegs umdatieren müsste. Mein Großvater Karl Hotze wurde am 31.03.1906 in Goslar geboren und lebte dort in der Kornstraße 35. Das Bild zeigt meiner Schätzung nach einen 10 bis 12-jährigen Jungen, so dass dies auf einen Aufnahmezeitpunkt zwischen 1916 und 1918 führt. Weiß jemand, welche Schule sonst in Frage käme, wenn nicht die Goetheschule?

Interessant finde ich auch die Frage, was die dunkle Kontur im Hintergrund darstellt. Ist das ein Denkmal? Vielleicht hilft das ja bei der Lokalisierung. Ich selbst kenne Goslar zu wenig, als dass ich hier aus eigener Kraft weiterkommen könnte. Daher bitte ich noch einmal um eure Hilfe. Vielen herzlichen Dank!

Roland Speth aus Ulm

Harzer06
05.12.2017, 23:06
Moin,

ich kann das Bild nicht sicher einem existierenden Gebäude der Goslarer Altstadt zuordnen.
Das Denkmal (?) sieht m.E. aus wie ein Tuch, welches mit einzelnen Fäden in einem Rahmen aufgespannt ist. Das darauf zu erkennende Bildnis wirkt eher wie ein Stahlhelm im Eichenkranz denn wie ein Porträt. Interessant auch, daß Buben und Mädels zusammen zu sehen sind. Koedukation wurde eigentlich erst viel später ein Thema. Am Ratsgymnasium in den späten 1960ern.

G´Auf
Harzer06

Nils
06.12.2017, 05:40
Eine Entstehungszeit um den ersten Weltkrieg möchte ich wegen der Kleidung ganz eindeutig ausschließen. 1940-52 ist kleidungsstilistisch fast sicher. Viel Glück bei der Suche...

Maria
06.12.2017, 08:35
Es sieht doch sehr nach Ehrenmal aus. Könnte das eine Dorfkirche im Hintergrund sein?
Maria

Hobo
06.12.2017, 16:00
Hier ist etwas ähnliches auf dem "Ehrenmal"

http://www.denkmalprojekt.org/2013/images2013/wolfskehlen_ev-kirche_stadt-riedstadt_kreis-gross-gerau_1870_hs_1.jpg

Grüße

hobo

zeitzeugin
09.12.2017, 13:13
Hallo,
ich würde das Foto dem frühen Vierziger Jahren einordnen, oder noch etwas eher. - So eine komische Haartolle habe ich zwar noch Anfang der Fünfziger Jahre verpasst gekriegt. :)) Aber da war diese Mode eigentlich schon out.
Im Hintergrund ist mit Sicherheit eine kleine (!) Kirche oder Kapelle zu erkennen und eben ein Denkmal - keine Ahnung wo in Goslar so etwas sein könnte.
Die Goetheschule wurde erst Anfang bis Mitte der Dreißiger Jahre gebaut.
Hat denn die Familie von dem Onkel in Goslar gelebt?

Harzer06
09.12.2017, 18:16
Moin,

genau mit dem Denkmal habe ich ein Problem: Ein unregelmäßiges schwarzes Etwas, umgeben von einer Linie (Rahmen?) und zwischen Beidem sind die Mauerwerksstrukturen zu sehen. Unter einem festen, dauerhaften Denkmal stelle ich mir etwas Anderes vor.

G´Auf
Harzer06

speth
09.12.2017, 22:07
Im Nachlass meines Onkels fand ich jetzt einen Zeitungsartikel aus der Goslarschen Zeitung vom 16.12.2005, in dem mein Onkel abgebildet ist, mit dem Hinweis „die rund vierzig Jungen von 1951 bis 1955 an der Goetheschule verbrachten“. Erwähnt wird auch der Klassenlehrer Max Martin, der später Realschulrektor wurde.

Nun, 1951 war mein Onkel bereits 11 Jahre alt. Welche Schule mag dann wohl seine Grundschule gewesen sein? In seinem Lebenslauf schreibt er nur: „Ostern 1947 wurde ich in die Volksschule Goslar eingeschult und Ostern 1955 aus der 8. Klasse entlassen.“

Eure Kommentare zu der schwarzen Fläche beschäftigen mich ebenfalls. Gute Ideen sind mir allerdings bisher nicht gekommen.

Kerl
10.12.2017, 18:01
Hallo Wasserknecht Speth,
ich gehöre auch dem Jahrgang 1947-48 mit der Einschulung in der Goetheschule an. Unsere Klassenaufnahme hat garantiert nicht so wohlgenährte Schüler gehabt. Unser damaliger Klassenlehrer war Herr Wrede, der mit uns auf dem Klassenbild posierte. Mein Eindruck ist das diese Aufnahme Schüler einer gemischten Dorfklasse zeigt, welche von der Klasse 3 bis 8 Unterrichtet wurden. Der Anzug des Lehrers in der Abbildung ist identisch mit der damaligen Zeit, (1936 bis 1939) durch Bilder von meinem Vater belegt.
Wegen des Datenschutzes werde ich die Klassenaufnahme nicht einstellen können.
Beste Grüße beim Suchen, denn die Goetheschule hat garantiert noch ein Bildarchiv wo eventuell nachgeforscht werden kann. Oder das Stätische Archiv der Stadt Goslar wo die gesamten Unterlagen hingegeben wurden.

Kerl

gestern noch
12.12.2017, 18:30
Im Nachlass meines Onkels fand ich jetzt einen Zeitungsartikel aus der Goslarschen Zeitung vom 16.12.2005, in dem mein Onkel abgebildet ist, mit dem Hinweis „die rund vierzig Jungen von 1951 bis 1955 an der Goetheschule verbrachten“. Erwähnt wird auch der Klassenlehrer Max Martin, der später Realschulrektor wurde.

Nun, 1951 war mein Onkel bereits 11 Jahre alt. Welche Schule mag dann wohl seine Grundschule gewesen sein? In seinem Lebenslauf schreibt er nur: „Ostern 1947 wurde ich in die Volksschule Goslar eingeschult und Ostern 1955 aus der 8. Klasse entlassen.“

Eure Kommentare zu der schwarzen Fläche beschäftigen mich ebenfalls. Gute Ideen sind mir allerdings bisher nicht gekommen.

Hallo,

es gab da noch die (Volksschule) Schillerschule in der Bäckerstraße.

gestern noch

gestern noch
12.12.2017, 18:32
Hallo,

es gab da noch die (Volksschule) Schillerschule in der Bäckerstraße.

gestern noch

Galactus
13.12.2017, 15:45
Meine Mutter ist Jahrgang 1940 und ging zur Goetheschule. Goetheschule können wir eindeutig ausschließen. Sie kennt auch niemanden auf dem Bild oder den Namen deines Onkels. Kleidung und Frisuren passen so um 1950 rum, sagt sie. Für mich ist das eindeutig eine Dorfschule und das Foto wurde vor der Dorfkirche gemacht. Schulen und Kirchen waren ja eigentlich immer nebeneinander (z.B. Jerstedt). Bei dem Denkmal glaube ich auch einen Stahlhelm zu erkennen aber dieser Rand drum herum könnte nur ein Fehler auf dem Foto sein, oder? Hat da mal jemand etwas markiert, vielleicht auf der Rückseite. Sieht nicht so aus, als ob das wirklich vor Ort war. Viel Glück bei der Recherche.

Hobo
14.12.2017, 14:12
Hallo Galactus,

mit dem Friedhof liegst Du wohl sehr richtig. Sieh Dir mal meinen link in #7 an. Dann wirst Du vielleicht erkennen, was um den Stahlhelm herum abgebildet wird.

Grüße

hobo

speth
24.01.2018, 00:40
mit dem Friedhof liegst Du wohl sehr richtig. Sieh Dir mal meinen link in #7 an.

Mittlerweile weiß ich sicher, dass mein Onkel seine gesamte Schulzeit in der Goetheschule verbracht hat, und zwar ziemlich sicher in einer reinen Jungenklasse, und mit Max Martin als Klassenlehrer. Und da der Hintergrund des Fotos ja wohl nicht die Goetheschule darstellt, sondern vielleicht eine Kirche, habe ich mal überlegt, ob das Bild vielleicht bei einer Klassenfahrt entstanden sein könnte.

Meine Mutter hat darauf spontan erzählt, dass sie (Jahrgang 1937, ebenfalls Goetheschule) einmal einen Busausflug nach Hohegeiß unternommen hat. Ich habe mir jetzt mal im Internet die dortige Kirche angeschaut, die von einem Friedhof mit sehr imposanten Grabmalen umgeben ist. Vielleicht passt das?

Wenn ich mal wieder im Norden bin, muss ich wohl mal einen Umweg über Hohegeiß einplanen.

Beste Grüße

Roland

Volker
24.01.2018, 18:08
Hallo Herr Speth!
Mit Interesse habe ich das Foto aus Ihrem Familienbesitz angeschaut. Da ich schon des Öfteren mit ähnlichen Problemen zu tun gehabt habe, habe ich das Foto mit einem Bearbeitungsprogramm nachbearbeitet. Das Ergebnis ist folgendes: Das Objekt im Hintergrund ist eindeutig ein Kriegerdenkmal, der -deutsche- Stahlhelm ist eindeutig zu erkennen. Er ist vermutlich aus dunklem oder schwarzem Material, evtl. Marmor, herausgearbeitet. Außerdem ist rechts davon, ungefähr im rechten Winkel, ein Torbogen aus Stein zu erkennen. Wie meine Vorgänger schon angedeutet haben, ist die Bekleidung mit Sicherheit nicht dem Zeitraum vor dem ersten Weltkrieg zuzuordnen, da tauchten oft diese "kleidsamen" Matrosenanzüge auf. Ich würde auch sagen: Späte 40er bis Mitte 50er Jahre. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen damit weiterhelfen konnte, aber viel Erfolg bei der Zuordnung. Sie können ja auch einmal versuchen, das Bild am PC zu bearbeiten, da kommmt erstaunlich viel zum Vorschein.
MfG Volker