PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Servicewüste lebt



märklinist
10.01.2018, 14:04
Schlechte Nachrichten für die Kunden der Sparda Bank in Goslar. Zuerst fiel die Filiale der Sparda Bank im Juli des Jahres 2013 dem verheerenden Großbrand in der Petersilienstraße 33 zum Opfer. Die Sparda Bank suchte darauf hin ein Ausweichquartier, welches sie in der Breiten Straßen fand. Und nun dies, wie heut einleitend in einem Artikel der GZ zu lesen. Zunächst soll das Personal aus der Sparda Bank abgezogen werden und Kunden müssen dann bei Fragen wohl über eine Hotline (wo man meist endlos in einer Warteschleife mit Musik stundenlang hängt) versuchen ihr Anliegen mit einem hoffentlich qualifizierten Banker klären. Der Rest der Bankgeschäfte in der Sparda Bank Filiale dürfte dann vorerst bis zum endgültigem Aus mit Automaten abgewickelt werden. Und diese Dinger haben nun mal ihre Tücken, oder es stehen nur in sehr geringer Stückzahl Automaten für Überweisungen, Geldein- und Auszahlungen, sowie Kontoauszüge zur Verfügung. Ist dann Monatsletzer oder Erster, dann muss man Geduld mitbringen, denn gerade ältere Menschen sind mit diesen Automaten nicht gerade gut vertraut und vertrauten lieber dem Banker hinter dem Schalter, der für sie mal was ausfüllte, Geld entgegen nahm oder auszahlte oder die Überweisungsformulare entgegen nahm, dies fällt nun alles weg. Die Servicewüste Deutschland lässt grüßen.
Und wieder droht ein Leerstand und womöglich müssen wohl Beschäftige damit rechnen zum Jobcenter gehen zu müssen, wenn man keine andere Verwendung hat.

In diesem Sinn
der märklinist

Toni Pepperoni
10.01.2018, 14:52
Ja, das ist mir heute auch aufgefallen als ich am Automat war. Es war 10.15 Uhr und alles war zugesclossen.

Ich suchte nach einer Erklärung und habe einen Aushang im Fenster gefunden,mit dem Hinweis das der Automatenservice von 06-24 Uhr zur Verfügung steht.
Für eine persönliche Beratung oder andere Angelegenheit soll man eine Servicenummer anrufen.

Gruß Toni

Harzer06
10.01.2018, 17:54
Da hilft kein Winseln. Wären die Kunden nicht seit mindestens zehn Jahren zunehmend an die Automaten bzw. zum Onlinebanking gegangen, gäbe es diese Problematik heute nicht!

G´Auf
Harzer06

Hobo
10.01.2018, 18:08
Dieses Problem gäbe es dann wahrscheinlich nicht, dafür würde die Bank dann für den Schalterservice Gebühren verlangen.
Die Bahn macht es doch auch. Ein Niedersachsenticket am Schalter kostet 2 Euro Aufschlag.

Grüße

hobo

Luzi
10.01.2018, 21:02
Nun ja, es hilft wirklich kein winseln! Man kann solchen Banken die Zähne zeigen und
wechseln! Das ist bestimmt kein Hexenwerk! Und wer sich nicht traut, hat vielleicht einen
lieben Menschen, der ihm dabei hilft!
Ich gehöre auch zu den Leuten, die gewechselt haben und bin mit meiner Wahl sehr zufrieden!
Keine Kontoführungsgebühren und einen top Sevice!
Man darf ruhig mit der Zeit mitgehen!

Grüßle .....

Blauburger
11.01.2018, 00:11
Ich mache Online-Banking, seit Anfang der 90er. Der Trend wird sicher weiter in diese Richtung gehen. Da ich "beratungsresistent" bin :P gehe ich alle paar Jahre mal an den Schalter. Mit HBCI Karte ist das Ganze auch relativ sicher.

Speedy
11.01.2018, 11:31
Einfach eine Bank suchen, bei der es noch Service gibt. Kostet natürlich extra, die müssen auch Geld verdienen.
Oder eine gleich Online-Bank suchen. Dann kann man alles vom Rchner aus machen.

Für ältere Menschen ist die Onlinebank allerding meistens keine Option, da hilft nur das Bank wechseln.

Onkel Hotte
11.01.2018, 13:18
Natürlich kann man die Bank ganz einfach wechseln, oder besser seine Geschäfte Online oder am Automaten regeln wenn man keine Schaltergebühren zahlen will. Bei älteren Leuten, von denen hier ja recht viele leben, sieht das schon anders aus. Viele haben schon viele Probleme wenn ihre Filiale schliesst und auch der Geldautomat weg ist (Sudmerberg). Und Online-Banking ist für viele ein Fremwort und nicht möglich, einer Verwandten wurde das auch vorgeschlagen mit fast 90, und E-Mail Adresse? was soll ich da sagen? Ich meine die Banken haben gerade an dieser Generation viel verdient, sie haben alle Geschäfte dort getätigt, nie gewechselt und da auch noch gespart. Also sollten die Banken doch so kulant seien und wenigstens diesen Menschen ein wenig helfen.

Speedy
12.01.2018, 11:40
Onkel Hotte, deine Gegankengang ist gut.
Allerdings passt er nicht in den Kapitalismus.
Es zählt doch am Ende nur die Rendite, egal ob den Kunden damit geholfen ist.
Was kann das Bankinstitut an einer 90-jährige Frau denn noch verdienen?

Toni Pepperoni
12.01.2018, 21:11
Und es geht munter weiter, zwar (noch) nicht wie bei der Sparda Bank, aber wohl schon merkbar.

Ärger über Service der Sparkasse Wie viel Bedeutung misst die fusionierte Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine ihren Kunden aus dem Harz noch bei? Der Okeraner Mediziner Dr. Jürgen Lauterbach, der für die FDP im Goslarer Stadtrat und im Kreistag sitzt, schlägt Alarm. Seit der Bankenfusion, offiziell vollzogen zum 1. Januar 2017, sei der Service in Goslar deutlich schlechter geworden, wie er persönlich gleich mehrfach erfahren habe. Die Bank widerspricht und kann die Bedenken nicht nachvollziehen.

Quelle:GZ

Gruß Toni

märklinist
13.01.2018, 15:05
Ich lernte noch als ich Azubi war im Einzelhandel den guten guten Service bei der ehemaligen Stadtsparkasse Goslar in der Bäckerstraße kennen. An Geld- oder Kontoauszugs- oder Überweisungsautomaten und schon gar nicht an Onlinebanking war damals so um die Zeit ab ca. 1976 zu denken. In der Stadtsparkasse Bäckerstraße gab es seiner Zeit noch zahlreiche Schalter die je nach Kundenbetrieb ausreichend besetzt waren. Damals wurde man noch freundlich bedient und prompt. Ich glaube man musste damals noch nicht einmal ein Auszahlungsformular ausfüllen (falls doch dann könnt ihr mich gern korrigieren), die Person in dem Sicherheitsglaskasten fragte freundlich was das Anliegen war und man bekam sofern das Konto ausreichend gedeckt war dementsprechend das Geld vorgezählt vorgelegt und man wurde freundlich verabschiedet. Achja, und die meisten Bediensteten waren damals noch Menschen die älter als 40 Jahre waren, was man heute schon selten sieht, der Jugendwahn lässt grüßen.
Und wenn man mal eine Anschaffung wie ein neues Auto machen wollte und man dazu noch ein wenig "Kleingeld" brauchte wurde man in einen seperaten Raum geführt und dort wurde ein diskretes Gespräch geführt und das Anliegen nahm dann seinen Lauf.

Ja, so war die Zeit vor gut 40 Jahren und heute stehen die Bankkunden vor mehr oder weniger gutbedienbaren Automaten und von einem Bankangestellten sieht man kaum noch etwas oder überhaupt nicht und freundlich sind die längst nicht mehr so wie damals. Und sowas erlebe ich auch bei meiner Bank in BS wenn da eine ältere Person um Hilfe ruft, weil die Person am Überweisungsterminal nicht zurecht kommt oder was auch immer oder man hat die falsche Pin eingegeben, da dauert das, bis sich die Bankangestellte aus ihrem Büro herausbewegt hat und dann mehr oder weniger freundlich dem hilflosen Kunden Raschläge gibt. Doch die Sprache der meist noch sehr jungen Banker verstehen die älteren Menschen wo ich auch fast dazu gehöre nicht mehr. Es ist tatsächlich so, das Deutschland zunehmend in der Servicewüste verkommt.
Der Banknormalkunde ist den Banken doch praktisch egal, wichtig sind vielen Banken ihre Aktionäre damit die ordentlich Dividenden bekommen. Selbst das Personal der Banken ist zu teuer geworden, neuerdings auch schon die Automaten, weil die auch schon reduziert werden zumindest in kleineren Filialen und somit ist Ärger vorprogrammiert.
In vielen Dingen ist doch was wahres dran, an der "guten alten Zeit".

In diesem Sinn
der märklinist

Toni Pepperoni
13.01.2018, 18:00
Neue Regeln im Zahlungsverkehr - Was auf Bankkunden zukommt
Ich verweise hier mal auf einen Link von Heise (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Regeln-im-Zahlungsverkehr-Was-auf-Bankkunden-zukommt-3940624.html)


Gruß Toni

Hobo
13.01.2018, 19:51
Microsoft arbeitet bereits so. Ich habe mir gestern eine App für 64,95 € gekauft und habe nach dem neuen Prinzip bezahlt, also Microsoft berechtigt, das Geld von meinem Girokonto sofort abzubuchen.
Mein Pfeifentabak bezahle ich auch über einen Dienstleister des Händlers, der den Betrag in Echtzeit abbucht.

Viele Grüße

hobo

märklinist
15.01.2018, 13:49
Wir können die neue Zeit mit dem schnellen technischen Fortschritt nicht aufhalten. Jüngeren Menschen fällt das natürlich leicht, der Umgang mit App, PC und Co. Aber was machen die Älteren, die mit dieser Technik entweder gar nicht vertraut sind oder nur unzureichend? Auf freundliche Hilfestellung kann man da nicht überall hoffen. Und die Älteren Leute sind zur zeit deutlich in der Mehrheit.
Dann das äußerst brisante Thema Sicherheitsdefizit in den Speicherchips, die überall verbaut sind. Das muss zuerst angegangen werden, bevor man alles erdenkliche mit Rechnern steuert.
Diese sogenannte "Sekunden- oder auch Echtzeitüberweisung wird wohl auch in Kürze im Handel einziehen, das heißt, Kassen werden in Supermärkten und Discounter künftig nicht mehr mit Personal besetzt sein, sondern ein kleines technisches Gerät löst das Kassenpersonal ab.

In diesem Sinn
der märklinist

Hobo
15.01.2018, 16:26
In Braunschweig bei real Gartenstadt gibt es diese Kasse schon seit einigen Jahren. Ware selber scannen, Kohle oder Karte rein, Beleg für die Schranke ausdrucken und zum Auto gehen.

Viele Grüße

hobo

Harzer06
15.01.2018, 17:23
Bei Kaufland in Goslar auch. Allerdings von wegen schnell mal eben... Wenn da Alkohol oder Tabak auf dem Band landet, muß man lange warten, bis eine der wenigen Kassenkräfte Zeit hat und den SB-Kassenvorgang freischaltet. Ebenso bei technischen Störungen im Ablauf. Häufig bricht der Kunde nach über zehn Minuten Wartezeit den Vorgang ab und stellt sich lieber an die bediente Kasse. :D

G´Auf
Harzer06

ottofranz
15.01.2018, 18:34
Hallo in die Runde,

daß was Harzer06 beschrieben hat, habe ich auch beobachtet. Man sollte sich als Betreiber solcher SB-Kassen
erstmal von der technischen Reife überzeugen, bevor man soetwas aufstellt.

Grundsätzlich ist bei allen diesen Dingen die IT-Sicherheit immer ein großer Schwachpunkt. Neuerdings ist es
nicht nur die Soft- sondern auch die Hardware angreifbar. Es werden in immer kürzeren Zyklen irgendwelche
Neuheiten auf den Markt geworfen die sich später als fehlerhaft herausstellen.

Würde z.b. die Autoindustrie bei sicherheitsrelevanten Systemen wie Bremsen oder Airbags so arbeiten, wäre
der Ruf und Image in kürzester Zeit ruiniert, mal ganz abgesehen von Schadenersatzforderungen.

Grüsse
Ottofranz

Trichtex
15.01.2018, 23:26
Moin!


Neuerdings ist es nicht nur die Soft- sondern auch die Hardware angreifbar.
Gar so neu ist das allerdings nicht. Der beste Schutz gegen Cyberattacken ist immer noch Brain 1.0. Die Intelligenz sollte halt vor der Tastatur sitzen. Ein paar grundlegende Regeln sollten selbst dem DAU (dümmster anzunehmender User) bekannt sein, etwa keine Mails oder deren Anhänge von unbekannten Absendern zu öffnen und sich von dubiosen Seiten fernzuhalten, nie ohne Firewall und aktueller Antivirensoftware ins Netz gehen etc. Ein Schadcode, der nicht auf den Rechner gelangen kann, kann dort auch keinen Schaden anrichten.

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es keinen 100%igen Schutz geben kann, aber man kann selbst recht viel tun, um nicht zu den von Schadsoftware Betroffenen zu gehören. Und das ist keine Frage des Alters.

Dass der Trend zu SB-Portalen und Onlinegeschäften ungebrochen ist, wird denjenigen, die sich dem, aus welchen Gründen auch immer, verweigern, das Leben zunehmend schwerer machen. Der "Fortschritt" macht vor niemandem Halt und immer wird es Menschen geben, die dabei auf der Strecke bleiben. Wir erleben aktuell einen Wandel, der so grundlegend ist, dass Fragen nach der Sicherheit gern auch mal hintangestellt oder gar ignoriert werden. Umso mehr kommt es auf den bewussten Umgang jedes Einzelnen mit den neuen Techniken an.

Viele Grüße,

Gunther

märklinist
16.01.2018, 10:24
Wenn man es genau nimt, wäre dies ein eigenes Thema was man am Rande führen könnte, aber da hier ja schon gewisse Kriterien hinsichtlich der Sicherheit aufgetaucht sind hat Trichtex natürlich Recht, das jeder der mit seinem Rechner ins Netz geht auch für die nötige Sicherheit sorgen sollte. Aber was nützt dies alles, wenn der User sich an alle Vorgaben hält, aber die Hardware schon Sicherheitslücken aufweist und gute Hacker hacken sich unter Umständen in Rechnern ein, wo es Sinn macht für "Turbulenzen" zu sorgen. Der nächste Schwachpunkt ist die Software, allen voran das Betriebssystem Windows. Microsoft bringt in immer kürzeren Abständen neue Betriebssysteme auf den Markt, Ziel - Umsatzsteigerung. Gut und schön, aber was nützt es, wenn diese Betriebssyteme immer wieder in die Schlagzeilen geraden weil man dort eine Sicherheitslücke nach der anderen findet und kein Virenprogramm ist in der Lage alles gleich und unverzüglich zu erkennen. XP war ein wirklich gutes Betriebssystem, statt es abzuschreiben hätte man es technisch aufwerten sollen anstand immer wieder neue Flops an Betreibssoftware auf dem Markt zu bringen. Stabil läuft auch Win 7, seine beiden Nachfolger sind weiterhin mit zum Teil erheblichen Problemen behaftet, was die Sicherheit betrifft.
Man stelle sich nur vor, der Zentralrechner bei Real oder Kaufland oder bei der Sparkasse würde für Tage ausfallen. Dies wäre eine Katastrophe, denn auf analogen Betrieb umstellen wäre nicht möglich, die jüngeren Menschen wüssten gar nicht mehr, wie bestimmte Abläufe analog zu handhaben wären.

In diesem Sinn
der märklinist

Hobo
16.01.2018, 20:38
Kein user wird gezwungen MS einzusetzen. Wer glaubt, damit nicht klarzukommen, dem bleiben Alternativen. Unterschiedliche Linux-Distris sind am Markt gratis erhältlich. Anwendersoftware gibt's auch zur genüge. Sicher sind die OS allerdings auch nur deshalb, weil sie eine geringe Verbreitung haben.

Viele Grüße

hobo