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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche nach Familienmitglied aus dem zweiten Weltkrieg Albert Vandew



DCDC
29.06.2018, 12:54
Sehr geehrte,


Mich vorstellen, ich bin Dylan Casteleyn aus Belgien. Seit über ein Jahr bin ich zusammensetzen die Geschichte meiner Familie. Und auf meiner Suche nach einem fehlenden Familienmitglied aus dem zweiten Weltkrieg (Albert Vandewalle).

Albert wurde gezwungen, in Goslar zu arbeiten, und wurde später verurteilt, weil er eine ausländische Radiostation angehört hatte. Davor war er in Wolfenbüttel inhaftiert.

Ich konnte bereits aus der Forschung erfahren, dass Albert seit April 1943 in Goslar bei einem ERICH BRÜSCH (+ 17.05.1955) in der BREITESTRASSE 47 lebte. Jetzt bin ich auf der Suche nach weiteren Informationen über diesen Herrn BRÜSCH oder die BRISCH-Familie in Goslar. Ich hätte sie gerne getroffen und ihnen von meiner Suche erzählt, vielleicht haben sie Bilder oder Informationen.

Ich entschuldige mich für mein schlechtes Deutsch.
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen.

A.C.
01.07.2018, 12:00
Hallo Dylan,
willkommen hier im Forum.

Habe etwas Geduld. Sicher wirst du in den nächsten Tagen erste Hinweise oder Tips zu deiner Frage bekommen.

Strippenzieher
02.07.2018, 08:09
Hallo Dylan,

das Goslarer Adressbuch von 1938 (http://genwiki.genealogy.net/w/index.php?title=Datei%3AGoslar-AB-1938.djvu&page=46) zeigt einen "Büsch, Erich, Kaufmann" in der Breite Strasse 47.

Vielleicht hilft Dir das ja schon weiter.

Viele Erfolg bei Deiner Suche wünscht

Andreas

Nils
02.07.2018, 12:32
Hallo Dylan,

das Goslarer Adressbuch von 1938 (http://genwiki.genealogy.net/w/index.php?title=Datei%3AGoslar-AB-1938.djvu&page=46) zeigt einen "Büsch, Erich, Kaufmann" in der Breite Strasse 47.

Vielleicht hilft Dir das ja schon weiter.

Viele Erfolg bei Deiner Suche wünscht

Andreas

Hallo Andreas, prima Recherche. Wir hatten hier allerdings schon das Problem mit der "Breiten Str", dass sich irgendwann die Hausnummern deutlich geändert und verschoben haben in Lauf der Jahrzehnte. Vielleicht gibt das Adressbuch ja auch Auskunft über die damalige Lage der Hausnr 47. Dem Buch nach müsste in der Nr. 49, also nebenan, eine Bäckerei gewesen sein. Gerbes/Lindhorst. Wenn das mit der heutigen Lage der Nr. 47 hinkommt, wäre zumindest die Lage der heutigen 47 gesichert.
Mit Gruß

Volker
03.07.2018, 12:08
Hallo Dylan!
Ich verfolge mit Interesse Deine Bemühungen, das Schicksal Deines Familienmitgliedes aufzuklären. Ich kann dazu leider nichts beitragen, aber vielleicht kommen noch andere Hinweise. Meine Frage: Hat der Albert Vandewalle den Krieg überlebt und ist in den Nachkriegswirren verschollen oder ist er auch ein Opfer dieses mörderischen Regimes geworden? (Wie viel zu viele Andere.)
Wir, welche die "Gnade der späten Geburt", wie es unser Altkanzler Helmut Kohl mal ausgedrückt hat, beanspruchen können, können uns nicht vorstellen, wegen des Abhörens eines "Feindsenders", im Zuchthaus zu landen. Das Zuchthaus in Wolfenbüttel hatte in dieser Beziehung übrigens einen ganz schlechten Ruf.
Ich wünsche Dir jedenfalls noch viel Erfolg bei Deiner Suche und werde die zu erwartenden Ergebnisse in diesem Forum weiter verfolgen.
MfG Volker
Noch ein Nachtrag: Ist bekannt, bei welcher Firma der Albert Vandewalle "dienstverpflichtet" war? Das ergäbe vielleicht einen Ansatz, genaueres zu erfahren.

Bergmönch
03.07.2018, 18:51
1971 war in der Breiten Straße 47 noch eine Alice Büsch (Witwe) gemeldet.

Eine Möglichkeit wäre, im Stadtarchiv die Ausgaben der Goslarschen Zeitung nach dem Sterbedatum 17.05.1955 durchzusehen. Da gibt es bestimmt eine Todesanzeige, die die korrekte Schreibweise des Namens zeigt. So könnte man vielleicht auch die Namen der nächsten Angehörigen finden. Die Spur ließe sich dann weiter verfolgen. Aktuell hat das Archiv leider bis zum 30.07.2018 Urlaub - ansonsten:

https://www.goslar.de/stadt-buerger/stadt-stadtteile/stadtarchiv

Die Mitarbeiter im Archiv sind sehr freundlich, Hilfsbereit und freuen sich über jeden Nutzer.


Beste Grüße

Bergmönch

DCDC
05.07.2018, 14:59
Hallo Dylan,

das Goslarer Adressbuch von 1938 (http://genwiki.genealogy.net/w/index.php?title=Datei%3AGoslar-AB-1938.djvu&page=46) zeigt einen "Büsch, Erich, Kaufmann" in der Breite Strasse 47.

Vielleicht hilft Dir das ja schon weiter.

Viele Erfolg bei Deiner Suche wünscht

Andreas

Andreas

Danke für diese Information

Dylan

DCDC
05.07.2018, 15:01
1971 war in der Breiten Straße 47 noch eine Alice Büsch (Witwe) gemeldet.

Eine Möglichkeit wäre, im Stadtarchiv die Ausgaben der Goslarschen Zeitung nach dem Sterbedatum 17.05.1955 durchzusehen. Da gibt es bestimmt eine Todesanzeige, die die korrekte Schreibweise des Namens zeigt. So könnte man vielleicht auch die Namen der nächsten Angehörigen finden. Die Spur ließe sich dann weiter verfolgen. Aktuell hat das Archiv leider bis zum 30.07.2018 Urlaub - ansonsten:

https://www.goslar.de/stadt-buerger/stadt-stadtteile/stadtarchiv

Die Mitarbeiter im Archiv sind sehr freundlich, Hilfsbereit und freuen sich über jeden Nutzer.


Beste Grüße

Bergmönch

Ich habe versucht, das Stadtarchiv mehrmals per Email zu kontaktieren. aber bekomme keine Antwort

DCDC
05.07.2018, 15:11
Hallo Dylan!
Ich verfolge mit Interesse Deine Bemühungen, das Schicksal Deines Familienmitgliedes aufzuklären. Ich kann dazu leider nichts beitragen, aber vielleicht kommen noch andere Hinweise. Meine Frage: Hat der Albert Vandewalle den Krieg überlebt und ist in den Nachkriegswirren verschollen oder ist er auch ein Opfer dieses mörderischen Regimes geworden? (Wie viel zu viele Andere.)
Wir, welche die "Gnade der späten Geburt", wie es unser Altkanzler Helmut Kohl mal ausgedrückt hat, beanspruchen können, können uns nicht vorstellen, wegen des Abhörens eines "Feindsenders", im Zuchthaus zu landen. Das Zuchthaus in Wolfenbüttel hatte in dieser Beziehung übrigens einen ganz schlechten Ruf.
Ich wünsche Dir jedenfalls noch viel Erfolg bei Deiner Suche und werde die zu erwartenden Ergebnisse in diesem Forum weiter verfolgen.
MfG Volker
Noch ein Nachtrag: Ist bekannt, bei welcher Firma der Albert Vandewalle "dienstverpflichtet" war? Das ergäbe vielleicht einen Ansatz, genaueres zu erfahren.

Er war im Bergbausektor beschäftigt. Ich weiß nicht welche Firma.
Und während seiner Gefangenschaft war er "Zwangsarbeiter" im Kalkwerk Oker.
Er überlebte den Krieg nicht, starb in Frankreich nach seiner Rückführung. Allerdings haben wir seinen Körper bis heute nicht gefunden. Ich weiß nur 2 Jahre später, dass er nach seiner Repatriierung in Frankreich starb. Nach seiner Befreiung in Wolfenbüttel wurde er noch im Krankenhaus Drütte behandelt. Seine Eltern und seine Schwester wussten nie, was mit ihrem Sohn und Bruder geschah. Und alle sind ohne Antwort auf diese Frage gestorben.

Bergmönch
05.07.2018, 17:27
Wie gesagt, das Stadtarchiv ist bis Ende des Monats im Urlaub. Wenn Du eine Email geschrieben hast, bekommst Du auch sicher eine Artwort. Warte mal ab, bis dort wieder gearbeitet wird.

Beste Grüße

Bergmönch

Volker
17.07.2018, 15:37
Hallo Dylan!
Ich habe inzwischen einiges in Erfahrung gebracht, was Dich evtl. interessieren könnte. Wenn Albert Vandewalle in Goslar im Bergbau beschäftigt war, dann kann das nur im Erzbergwerk Rammelsberg gewesen sein, welches 1988 seine Tore schloß.
Das Kalkwerk in Oker ist noch in Betrieb. Aus Deinen Angaben schließe ich, daß der Herr Vandewalle als "Fremdarbeiter" auf dem Rammelsberg "dienstverpflichtet" war, und nachdem er diesen "Feindsender" gehört hatte, vom Zuchthaus in Wolfenbüttel ins Kalkwerk Oker "überstellt" wurde.
Ich habe außerdem ein Buch mit dem Titel "System der Willkür" ausfindig gemacht, welches die Situation der Fremd-und Zwangsarbeiter im Raum Braunschweig und Goslar während des Krieges beschreibt. Die Herausgeberin ist Bernhild Vögel, die ISBN-Nummer ist 3-9804749-5-X und das Buch ist im Verlag der Goslarschen Zeitung erschienen. Vielleicht ist es dort oder im antiquarischen Buchhandel noch zu erwerben.
Einen Beitrag aus diesem Buch auf Seite 92 finde ich interessant, dort wird beschrieben, wie mit drei Franzosen und vier Belgiern umgegangen wurde, die in goslarschen Betrieben bzw. am Rammelsberg "zwangsbeschäftigt" waren, weil sie "Feindsender" gehört hatten. Namentlich ist nur der Franzose, ein Herr Robert Lerouge erwähnt. Diese 7 Personen hätten in der Wohnung des einen Belgiers den "Feindsender" abgehört und seien wohl von dessen Zimmerwirtin denunziert worden.
Aus den Angaben, die Du zu dem gesuchten Familienmitglied gemacht hast, stellte ich eine Verbindung zu diesem Beitrag in o.a. Buch her. Das muß jetzt keinen Bezug zu Deinem Familienmitglied haben, es wäre aber möglich.
Ich hoffe, daß ich Dir ein wenig weitergeholfen habe und viele Grüße nach Belgien Volker

Verdener
26.07.2018, 22:21
Hallo Dylan,

hier: https://www.its-arolsen.org/ lohnt eine Anfrage.

Gruß
Jens-Michael

DCDC
06.08.2018, 19:53
Hallo Dylan!
Ich habe inzwischen einiges in Erfahrung gebracht, was Dich evtl. interessieren könnte. Wenn Albert Vandewalle in Goslar im Bergbau beschäftigt war, dann kann das nur im Erzbergwerk Rammelsberg gewesen sein, welches 1988 seine Tore schloß.
Das Kalkwerk in Oker ist noch in Betrieb. Aus Deinen Angaben schließe ich, daß der Herr Vandewalle als "Fremdarbeiter" auf dem Rammelsberg "dienstverpflichtet" war, und nachdem er diesen "Feindsender" gehört hatte, vom Zuchthaus in Wolfenbüttel ins Kalkwerk Oker "überstellt" wurde.
Ich habe außerdem ein Buch mit dem Titel "System der Willkür" ausfindig gemacht, welches die Situation der Fremd-und Zwangsarbeiter im Raum Braunschweig und Goslar während des Krieges beschreibt. Die Herausgeberin ist Bernhild Vögel, die ISBN-Nummer ist 3-9804749-5-X und das Buch ist im Verlag der Goslarschen Zeitung erschienen. Vielleicht ist es dort oder im antiquarischen Buchhandel noch zu erwerben.
Einen Beitrag aus diesem Buch auf Seite 92 finde ich interessant, dort wird beschrieben, wie mit drei Franzosen und vier Belgiern umgegangen wurde, die in goslarschen Betrieben bzw. am Rammelsberg "zwangsbeschäftigt" waren, weil sie "Feindsender" gehört hatten. Namentlich ist nur der Franzose, ein Herr Robert Lerouge erwähnt. Diese 7 Personen hätten in der Wohnung des einen Belgiers den "Feindsender" abgehört und seien wohl von dessen Zimmerwirtin denunziert worden.
Aus den Angaben, die Du zu dem gesuchten Familienmitglied gemacht hast, stellte ich eine Verbindung zu diesem Beitrag in o.a. Buch her. Das muß jetzt keinen Bezug zu Deinem Familienmitglied haben, es wäre aber möglich.
Ich hoffe, daß ich Dir ein wenig weitergeholfen habe und viele Grüße nach Belgien Volker

Hallo Volker,

Ich entschuldige mich für die verspätete Antwort.
Ich kann Ihnen sagen, dass einer der vier Belgier, die in der Geschichte mit Mr. Lerouge genannt wurden, tatsächlich Albert war!
Ich suche definitiv nach dem Buch!
Vielen Dank für diesen wundervollen Tipp!

Mit freundlichen Grüßen
Dylan

Volker
08.08.2018, 09:57
Hallo Dylan!
Das von mir erwähnte Buch ist noch verfügbar. Im Internet unter ZVAB -(Zentalverzeichnis antiquarischer Bücher)- sind noch 2 Exemplare vorhanden. Den Titel "System der Willkür" und die Verfasserin "Bernhild Vögel" eingeben und "Suchen" anklicken. Das Buch wird ja wohl auch nach Belgien versendet werden.
Der erwähnte Beitrag steht auf Seite 92.
So, jetzt hoffe ich, daß Belgien nicht so sehr von dieser ungewöhnlichen Hitze betroffen ist und wünsche viel Erfolg bei der Suche.
MfG Volker Steckhan

DCDC
16.08.2018, 20:23
Hallo alle zusammen,

Ich habe das Buch jetzt zu Hause erhalten.
Das Stück handelt in der Tat von meinem Familienmitglied und seinen Mitgefangenen.
Ich sehe, dass B. Vögel und R. Faure am 29.11.1999 ein Interview mit Robert Lerouge, einem Mitgefangenen von Albert, geführt haben. Hätte jemand Kontaktdaten von B. Vögel und / oder R. Faure? Ich hätte sie gerne im Zusammenhang mit diesem Interview kontaktiert.

In der Zwischenzeit habe ich auch Informationen vom Stadtarchiv erhalten
Erich Büsch ist am 3.11.1885 in Goslar geboren und am 17.5.1955 in Goslar verstorben. Von Beruf war er Buchhalter. Seine Ehefrau Alice, geborene Jordan wurde am 18.3.1894 in Breslau geboren.
Hätte jemand die Familie Büsch gekannt? Oder Menschen mit dem gleichen Namen in der Region?

MfG Dylan

bergland
17.08.2018, 02:38
R.Faure könnte Raymond Faure sein , er fotografiert den Harz und Umgebung und hat auf seiner Seite tausende Fotos veröffentlicht , er ist Franzose , einfach mal versuchen ihn über seine Webseite zu kontaktieren , der Link zu seiner Seite : http://www.raymond-faure.com/index_de.htm

bei Facebook findest Du ihn unter : Entdecken Sie den Harz und eine ganze Region in 120.000 Bildern


viel Glück bergland

DCDC
18.08.2018, 13:26
R.Faure könnte Raymond Faure sein , er fotografiert den Harz und Umgebung und hat auf seiner Seite tausende Fotos veröffentlicht , er ist Franzose , einfach mal versuchen ihn über seine Webseite zu kontaktieren , der Link zu seiner Seite : http://www.raymond-faure.com/index_de.htm

bei Facebook findest Du ihn unter : Entdecken Sie den Harz und eine ganze Region in 120.000 Bildern


viel Glück bergland


Danke Bergland !

Dylan