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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Difuse neue Fahrpläne im Bahnhof



märklinist
11.12.2018, 14:44
Hallo aufgepasst,

Einheimische oder Touristen, oder Durchreisende, die in Goslar umsteigen wollen/müssen um z.B: nach Braunschweig weiter zu kommen mit dem Zug werden auf eine harte Probe gestellt.
Wer sich die Fahrpläne anschaut wird erkennen, das es lauf Fahrplan der DB seit 9.12.2018 keine Zugverbindung mehr nach Braunschweig gibt. Die Erixx Züge fahren in Goslar los stündlich und laut Fahrplan enden diese in Vienenburg, und dann?

Nur wer sich halbswegs auskennt oder ein Smartphone mit Internetzugang bei sich hat muss auch schon eine Weile daddeln, um in Erfahrung zu bringen, wie man von Goslar mit der Bahn nach Braunschweig weiterkommt.

Was haben sich die Zuständigen bei der Erstellung des neuen Fahrplnanes nur gedacht, oder haben die es bewusst gemacht, allerdings ohne jeglichen Hinweis auf umsteigen oder sonstwas. Solch einen Fahrplan hab ich im Leben noch nicht gesehen, was funktioniert überhaupt bei der DB?

Am Ende bleibt nur, auf gut Glück in den Erixx Zug einzusteigen und dann abwarten wie weit der fährt, am letzten Sonntag zumindest fuhr er durch bis Braunschweig, was aber am Morgen des selbigen Tages nicht so war, da mussten die Fahrgäste in Vienenburg umsteigen die nach Goslar wollten.

Ein Fahrplan nach dem Motto "Dalli Klick", nur das hier keine Bildteile gezeigt werden, sondern großte Teile gedrucktes fehlen schlecht hin.

In diesem Sinn
der märklinist

Toni Pepperoni
11.12.2018, 16:53
Es gibt in DE entweder nur Experten oder Praktikanten die sowas aushecken können.

Gruß Toni

Speedy
12.12.2018, 09:18
Mal kurz auf der Seite der DB nachgeschaut.
Laut Plan gibt es die Direktverbindung über Vienenburg und die Verbindung mit umsteigen über SZ-Ringelheim.
Das war vor dem Fahrplanwechsel genauso.

Meines Wissens nach ist es auf dem Plan am Bahnhof im Schaukasten genauso.

Wer die Strecke bedient, ist ja vollkommen egal und wie es in Wirklichkeit ausgesehen hat, hat ja der märklinist beschrieben.

Luzi
12.12.2018, 21:32
Speedy: Nein, es ist nicht so!
Ich war am Sonntag mit märklinist am Bahnhof und wir haben nach einer Zugverbindung nach BS geguckt!
Im Schaukasten war nichts zu sehen, wann ein Zug nach BS fährt, bzw. daß man von Vienenburg aus Anschluß nach BS hat!
Gut, man konnte sich vielleicht denken, daß es von Vienenburg aus weitergeht; als Einheimischer!
Ich habe dann im Handy nachgeguckt und habe die Verbindung nach BS gesehen!
Auf der Seite der DB stand der Hinweis, daß man umsteigen muß, bzw. wann überhaupt ein Zug nach BS fährt!
Wenn jetzt die Zugverbindung nach BS aufgeführt ist, wurde der Fahrplan vielleicht überarbeitet
und neu ausgedruckt! Aber ob die DB so schnell ist, bezweifel ich.

Grüßle von Luzi

Trichtex
13.12.2018, 00:47
Moin!


Im Schaukasten war nichts zu sehen, wann ein Zug nach BS fährt, bzw. daß man von Vienenburg aus Anschluß nach BS hat!
"Gedrucktes ist tot." (Spengler, Egon: Ghostbusters, New York, 1984)

Früher stellte man sich am Fahrkartenschalter an. Wenn man dann dran war, gab man sein Fahrziel und die Wagenklasse an und konnte dies noch um die Information ergänzen, ob es sich um eine einfache Fahrt handeln, oder die Rückfahrt gleich mitgebucht werden soll. Im Idealfall bekam man seine Fahrkarte und es wurde einem mitgeteilt, wo man umsteigen müsse.

Fahrkartenschalter gibt es nicht mehr. Nur größere Bahnhöfe leisten sich ein Reisezentrum. Fahrpläne und Kartenautomaten sind in kleineren Bahnhöfen ein unzulänglicher Ersatz, aber - hey! - laden Sie doch die DB-App auf Ihr Smartphone! Ach, Sie haben kein Smartphone? Also, ein wenig müssen Sie schon mit der Zeit gehen, wenn Sie unseren Service nutzen wollen. Mit 80 Jahren sind Sie doch noch lernfähig und ein Smartphone kann sich doch wirklich jeder leisten. Altersarmut? Kann ja nicht sein, wenn Sie sich unseren Service leisten können!

Manchmal wünsche ich mir ein paar Dinge aus vergangenen Zeiten zurück...

Viele Grüße,

Gunther

Bergmönch
13.12.2018, 17:13
"Früher war nicht alles besser. Früher war alles früher, aber nicht besser. Es gab aber einige Dinge, die waren gut - und die wären auch heute noch gut!" (Frei nach Jochen Malmsheimer)

Beste Grüße

Bergmönch

Andreas
14.12.2018, 12:37
"Früher war nicht alles besser. Früher war alles früher, aber nicht besser. Es gab aber einige Dinge, die waren gut - und die wären auch heute noch gut!" (Frei nach Jochen Malmsheimer)

Beste Grüße

Bergmönch

Du sagst es!


https://www.youtube.com/watch?v=1iciN5y6nF0

A.C.
14.12.2018, 17:53
Malmsheimer !!!
Was für ein Wortakrobat!
Ich liebe ihn. Schon diverse Auftritte live miterlebt.
Genau mein Ding!

Schöne Grüsse aus den kalten und verschneiten Dolomiten.

Trichtex
24.12.2018, 13:45
Ups. Doppelposting. Schnell weg damit.

Trichtex
24.12.2018, 14:28
Ups. Dreifachposting. Schnell weg damit.

Trichtex
27.12.2018, 13:24
Moin!

Schilderte ich gestern noch das historische Prozedere an Fahrkartenschaltern, werde ich morgen wohl wehmütig jenes an Fahrkartenautomaten beschreiben. Die Bahn verkauft inzwischen 70% ihrer Tickets digital und dementiert einen Bericht der Stuttgarter Zeitung (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.deutsche-bahn-bahn-peilt-ausstieg-aus-automatenverkauf-an.2aa6e5f9-4f79-456c-afd7-ea1955a43e48.html), demzufolge sie den Verkauf an Kartenautomaten bis 2023 aus Kostengründen zurückfahren wolle. Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

Die Abschaffung der Fahrkartenautomaten würde all jene potentiellen Fahrgäste ausschließen, die nicht über ein Smartphone, nicht über einen Internetzugang oder nicht über die zugelassenen Zahlungsmöglichkeiten verfügen. Sie würde auch jene ausschließen, die nicht bereit sind, ihre persönlichen Daten mit der Bahn zu teilen. Ist für das Mütterchen, das mit dem Führen eine Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr überfordert ist, die Bedienung des Fahrkartenautomaten schon eine Herausforderung, wird es in Ermangelung der Möglichkeit zur Fahrscheinbeschaffung dann entweder zum Schwarzfahren genötigt, oder eben doch dazu, unsere Straßen unsicherer zu machen.

Die Abschaffung der Fahrkartenautomaten wäre ein toller "Beitrag" zur Teilhabe älterer Menschen. Spannend, in wie weit es mit dem verfassungsmäßigen Infrastrukturauftrag (Artikel 87e GG) des Bundes vereinbar wäre, gerade diejenigen auszuschließen, die in besonderem Maße Unterstützung bedürfen - und in den meisten Fällen unzweifelhaft auch verdient haben.

Ein schönes Restjahr wünscht

Gunther

märklinist
28.12.2018, 16:15
Trichtex spricht hier bestimmt vielen betroffenen Menschen aus dem Herzen, weil es ja keine Minderheit ist, die sich mit der neuen Technik kaum auskennt oder sich diese Dinge einfach nicht leisten können aus vielerlei Gründen.

Spätestens, wenn die ersten Schwarzfahrer vor Gericht stehen und die vor dem Richter in der Hinsicht argumentieren, wie Trichtex hier anspricht, ich denke, dann wird man nach und nach erkennen, das es so nicht funktionieren wird. Immerhin ist ja der Wille da um einen gültigen Fahrschein zu erwerben, aber wenn es aus Sicht der Bahn nur noch so geht, alles digital, dann mus die Bahn sich halt damit abfinden, das von 10 Fahrgästen bestimmt 3 oder 4 Fahrgäste keine Fahrkarte haben.

Ich erinnere mich da an meine Zeit zurück, als ich noch im Erwerbsleben stand, der Meister und der Chef hatten es oft genug ausgesprochen, wir entlassen einen beträchtlichen Teil der Belegschaft und stellen Automaten auf, denn die treten keiner Gewerkschaft bei, die werden nicht krank und machen keinen Urlaub.
Das aber auch die Technik, entweder Hard- oder Software ihre Tücken haben kann haben die damals als Windows noch in den "Kinderschuhen steckte" nicht bedacht.
Und nun steckt man den PC, quasi in die Hosentasche und man ist fast überall mehr oder weniger gut mit dem Internet verbunden, somit erledigen sich auch die Automaten nach und nach.
Und wer sich das ausgedacht hat, dieser oder diese Person(en) gehör(t)en bestimmt nicht zu den älteren Mitbügern, die ja zunehmend in der Mehrheit sind oder zu denen, die sich diesen ganzen modernen technischen Schnickschnack nicht leisten können.

In diesem Sinn
der märklinist

thronerbe
28.12.2018, 18:25
Bitte alle wieder runterkommen:

Aus der Berliner Morgenpost vom 24.12.2018

Berlin. Die Deutsche Bahn will die Fahrkartenautomaten doch nicht abschaffen. Der Konzern hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, nach dem sie bis 2023 den Verkauf von Fahrkarten für den Fernverkehr an eigenen Automaten komplett aufgeben will, um Kosten zu sparen.
„Es gibt weder Beschlüsse noch konkrete Planungen bei der DB, den Verkauf von Fernverkehrstickets an Automaten bis 2023 aufzugeben“, teilte das Staatsunternehmen am Montag mit.

Viele Grüße

thronerbe

Trichtex
29.12.2018, 00:12
Moin!


Berlin. Die Deutsche Bahn will die Fahrkartenautomaten doch nicht abschaffen.
Jaja, das ist das Dementi, von dem ich schrub - und das zumindest angezweifelt werden darf. Im Artikel der Stuttgarter heißt es:

"Das Vorhaben ist Teil der 200-seitigen „Agenda für eine bessere Bahn“ von Bahn-Chef Richard Lutz. Interne Unterlagen, die der Aufsichtsrat des größten Staatskonzerns kürzlich beraten hat, liegen unserer Zeitung vor."

Ob tatsächlich etwas in dieser Art beschlossen wurde oder nicht: Die Richtigkeit des Artikels in der Stuttgarter annehmend wurde es zumindest zur Kostensenkung vorgeschlagen. Und das bedeutet, dass man darüber nachdenkt.

Ich könnte mir einige Konzepte zur Ablösung von Kartenautomaten vorstellen, beispielsweise die Einrichtung von Kartenshops, ähnlich, wie es die Post machte. Wer weiß, vielleicht könnte Mütterchen dann im Celtic Inn oder bei Meckes ihre Fahrscheine lösen. Sowas könnte dort klappen, wo es eine ausreichende Infrastruktur gibt, was aber beispielsweise auf Langelsheim nicht zutrifft. 2023 werden wir schlauer sein.

Viele Grüße,

Gunther

thronerbe
29.12.2018, 12:27
Die Idee mit den shops ist eine gute Alternative. In den 80zigern gab es übrigens Reisebüros die Bahntickets verkauft und ausführlich beraten haben. Man konnte nicht benutzte Fahrkarten sogar zurückgeben. Es wurde eine Bearbeitungsgebühr abgezogen und bekam sein Geld zurück.
Fahrkarten für Busse und Strassenbahnen bekommt man, zumindest in Braunschweig, auch an vielen Kiosken.

Dass die Bahn darüber "nachgedacht" halte ich für legitim. Falls die Automaten tatsächlich ein Minusgeschäft sein sollten, kann man es der Bahn nicht vorwerfen sie abzuschaffen. Das Geld müsste sonst über hörere Fahrpreise, Einsparungen an anderer Stelle oder Subventionen wieder reinkommen. Auch dann werden Betroffene sehr laut schreien.

In Braunschweig/Watenbüttel herrscht ein immenser Autoverkehr. Die Bürge wollen eine Autobahn, Einzelhandel, Gastromie und zwei Tankstellen sind gegen die Autobahn, Einwohner der Gemeinden die von der Autobahn tangiert wären, sind auch dagegen. Solidarisch ist heute niemand mehr, wenn es ihm nicht zum eigenen Vorteil gereicht. Gefaktes Zahlenmaterial ist da noch das kleinste Übel.
Immer mehr Bürgerinitiativen, also Lobbyvereine, polarisieren die Öffentlichkeit, dass es kaum noch erträglich ist. Eine BI ist legitim und sinnvoll. Aber die Leute sollten langsam mal wieder anfangen sich gegenseitig zuzuhören.
Es gibt nicht nur Schwarz und Weiss.

Viele Grüße


thronerbe

Harzer06
29.12.2018, 17:19
Bahntickets gibt es auch heute noch in den Reisebüros. Meist sogar mit deutlich qualifizierterer Beratung als bei der Bahn selbst. Allerdings ist die DB bei den Provisionen knauserig, so daß die Reisebüros meist mehrere € Gebühren aufschlagen.

G´Auf
Harzer06

Peter2809
30.05.2020, 14:40
Aus meiner Kindheit heraus kann ich mich noch erinnern, daß man ohne Fahrkarte nicht durch die Sperre kam. Das Betreten des Bahnsteigs war ohne Fahrkarte nur mit einer Bahnsteigkarte möglich. Im Zug fuhr immer ein "Schaffner" mit.

LG / Peter

Peter2809
30.05.2020, 18:42
"Früher war nicht alles besser. Früher war alles früher, aber nicht besser. Es gab aber einige Dinge, die waren gut - und die wären auch heute noch gut!" (Frei nach Jochen Malmsheimer)

Beste Grüße

Bergmönch

TRICHTEX berichtet über die Bahn in Goslar und nicht von " Früher war alles besser ". Der Regelfahrplan sieht zwischen Goslar und Braunschweig stündlich eine Fahrt via Vienenburg - ohne umzusteigen - um viertel vor und eine - mit umsteigen in SZ-Ringelheim um 3 Minuten nach voll, vor. Eine Verbindung kann jederzeit im Fahrkartenautomat ermittelt werden, unsere Automaten im VRR tun das.

Früher betrat man den Bahnhof als Reisender, benahm sich dementsprechend und wurde auch so behandelt.
An der Sperre kam man nur mit einer Fahrkarte oder einer Bahnsteigkarte vorbei. Im Zug fuhr immer ein Schaffner mit, damals gabs auch noch eine 3. Klasse !

Eine DB App fürs Smartphone eignet sich hervorragend dafür, selbst einzusehen, wann der verspätete Zug denn endlich kommt oder auch nicht.

LG und Frohe Pfingsten wünscht Peter