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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Real Kauf Goslar



märklinist
16.09.2019, 17:22
Hallo in die Runde,
absichtlich, weil die GZ noch nicht berichtet hat schreibe in dieser Sparte, denn heute morgen wurde ich Zeuge eines Gesprächs in einem Geschäft, wo es um das Thema Bewerbung ging. Die Person die dort im Gespräch war musste sich den Ratschlag anhören, bei Real Kauf brauchen sie sich nicht mehr beweben der macht zu in Goslar, die Metro hat Real Kauf verkauft, so war der Wortlaut.

Es geistert ja schon länger rum, das Real dicht macht, das wäre wieder ein Paukenschlag für Goslar, wieder ein größerer Arbeitgeber der dann Beschäftigte freisetzt. Die Betroffenen können sich dann erfolglos im Kreis bewerben was Stellen im Einzalhandel angeht, vorallem um Vollzeitstellen die ausreichend entlohnt werden. Wer im Handel gelernt hat und über eine gewisse Berufserfahrung verfügt, dem wird man kaum im Handwerk beschäftigen können, weil die erforderlichen Kenntnisse fehlen, oder weil die Menschen aus diversen Gründen dafür nicht geeignet sind.

Die weitere Frage wäre, was würde aus der Immobilie, wozu ja auch ein Parkdeck gehört und Verkaufsfläche ist ja recht groß, aber ein Bau aus den frühen 70 iger Jahren. Was nützen große Pläne um das Pfalzquartier, wenn die Kaufkraft der Bürger aus dem näheren Umland von Goslar und aus Goslar immer mehr abnimmt?

Der OB von Goslar hatte ja vor 4 Jahren die "große Werbetrommel geschlagen", Zuwanderer mögen doch bitte nach Goslar kommen, weil die Einwohnerzahl massiv eingebrochen war. Alles gut und schön, der handelt genauso wie die meisten anderen Politiker unserer Zeit alles nicht richtig durchdacht, was nützen tausende von Neubürgern, wenn zu einem die Arbeitsplätze fehlen und es an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Es ist schlimm genug, das viele Menschen die keinen Job haben keinen finden, obwohl sie sich bemühen, aber dann noch Menschen anlocken, die meist eh schon keine ausreichenden Qualifikationen oder Bildung mitbringen, das geht zu Lasten der Steuerzahler, weil die meisten von denen beim Jobcenter landen und kaum vermittelbar sind.

In diesem Sinn
der märklinist

nobby
16.09.2019, 17:52
Dass die Metro real verkaufen will ist schon lange im Gespräch. Daraus zu schließen, dass real ausgerechnet in Goslar schließen wird finde ich dann doch etwas gewagt. Es werden alle real-Märkte verkauft, nicht nur der in Goslar.
Zurzeit liegt beim Bundeskartellamt allerdings noch kein Genehmigungsantrag von Metro und Redos vor. (Redos ist der potentielle Käufer)

Grüße

nobby

P.S. Es gab bereits Ende 2018 Demonstrationen der Belegschaft wegen evt. anstehender Entlassungen. Damals war Kaufland als Käufer im Gespräch.

ottofranz
16.09.2019, 19:16
Hallo Leute,

das der Real in Goslar schließen soll, habe ich bereits vor längerer Zeit von einem
Arbeitskollegen gehört. Ob da wirklich etwas dran ist, oder nur ein Gerücht, kann
jeder für sich entscheiden. Tatsache ist jedenfalls, das der Markt in Goslar einen
etwas heruntergekommenen Eindruck macht, nicht gerade sehr einladend.

Angeblich soll der Globus-Markt Interesse bekundet haben. Mir persönlich ist auch
neu das die Lebensmittel verkaufen, kenne ihn nur als Baumarkt.

Grüße
Ottofranz

Harzer06
16.09.2019, 19:48
Das Gebäude macht auch m.E. einen etwas angestaubten Eindruck. Vieles davon dürfte allerdings auch in der "gefühlten Ebene" liegen. Da gibt es dunkle Ecken und eine Beleuchtung im Stil einer Fabrikhalle der 70er Jahre. Das wird heute anders gelöst. Und natürlich ist bei heutigen Marktbauten eine Zweigeschossigkeit ein absolutes No-Go. Das wird auch der Besitzer des Toom-Gebäudes bei einer Neuvermietung zu spüren bekommen. Nicht zu vergessen der (wohl durch Brandschutzauflagen entstandene) Fluchtturm direkt vor dem Haupteingang.:resp:

Die Globus-Holding hat auch SB-Warenhäuser und Fachmärkte im Portfolio, auch mit Lebensmitteln.

G´Auf
Harzer06

Speedy
17.09.2019, 07:34
Die Immobilie ist meiner Meinung nach nur noch was für die Abrissbirne.
Das obere Parkdeck war doch schon teilweise gesperrt.

Und das Arbeitsplätze wegfallen ist der lauf der Dinge.
Wo anders (z.B. Kaufland) waren ja schon neue entstanden.

Nils
17.09.2019, 10:33
Irgendwo anders im Forum schrieb ich es schon vor längerer Zeit. Von einem langjährigen Mitarbeiter bekam ich erzählt, daß das Gebäude keineswegs REAL gehört, sondern zu einem ordentlichen Pachtpreis gemietet ist. Der Eigentümer aber außer den Pachteinnahmen kein großes Interesse an Renovierung hat.
Von REAL kommt aber auch keine Initiative, weil die Pacht hoch ist und der Laden auch nicht mehr durch Renovierung an moderne Standards angepaßt werden kann = es geht um die zwei Etagen. Diese (schreckliche) Rolltreppe mit Einkaufswagen befahrbar ist heute ein unbedingtes "Aus-Kriterium" - zumindest in Lebensmittel-Großmärkten. Ketchup unten, für Toilettenpapier minutenlanges Gehakel mit Wagen auf der Rolltreppe nach oben.

Damals hatte REAL wohl sogar noch einen Neubau ganz in der Nähe erwogen, diese Pläne scheinen vom Tisch zu sein.

Ehrlich gesagt, wenn der Laden (wegen der Pacht) seit Langem schon an der Wirtschaftlichkeit schrappt, dann werden die Schließungsgerüchte schon stimmen, zumindest ist er der erste Kandidat, zumal noch die unabänderlichen zwei Etagen dazukommen.

nobby
17.09.2019, 14:05
Redos ist ein reiner Immobilieninvestor der einem Immobilienkonsortium vorsteht. Das Interesse dieses Konsortiums dient ausschließlich den Gebäuden und nicht den real-Märkten. Sollte es zu einem Verkauf an Redos kommen, hätten keiner die real-Märkte eine Chance. Metro hat Überlegungen angestellt die real-Märkte zu verschenken (kein Witz). Der neue Besitzer müsste dann Pachtverträge mit Redos abschließen. So würden die Märkte, zumindest teilweise, und die Arbeitsplätze, auch teilweise, gerettet werden. Wie Nils schreibt gehören einige Immobilien nicht real sondern sind bereits Pachtobjekte. Das wären dann vermutlich die ersten, die auf der Strecke blieben.
Das ist allerdings alles Kaffeesatzleserei. Konkrete Pläne sind noch nicht veröffentlicht. Das ist auch bis kurz vor Ende 2019 nicht erwarten. Bei Schließung der Märkte hätte auch das Bundeskartellamt keine Chance.

VG

nobby

Roger
17.09.2019, 17:50
Man muß wirklich davon ausgehen das es in nächster Zeit dort Veränderungen geben wird.

Das untere Parkdeck ist seit Monaten durch Absperrungen nicht mehr komplett nutzbar.
Der links vom Eingang befindliche Anbau (Blumenladen "Der Holländer") steht auch schon seit Wochen leer.
Der Real selbst hat im Juni die Öffnungszeiten reduziert, außerdem hat man bereits einen Bedienungstresen geschlossen.

Ich könnte mir gut vorstellen das die Immobilie zu dem Portfolio von Herrn Tessner gehört.
Immerhin gehört ihm ja auch das Areal mit der Logistik von Roller und Schulenburg (Liebigstraße) sowie die Objekte Schulenburg/Mediamarkt
und das Objekt ehemals Praktiker/Max Bahr.

Sollte es zu einer Schließung kommen wäre das natürlich schon traurig für die zwischenzeitlich eh nur noch wenigen Mitarbeiter.
Goslar hat allerdings gemessen an seinen ständig sinkenden Einwohnerzahlen sowieso zuviel qm Verkaufsflächen.

nobby
17.09.2019, 19:14
Es sollte nicht vergessen werden, dass in jedem Krämerladen Personal gesucht wird. Meistens Teilzeit oder auf Basis geringfügiger Beschäftigung. Es wird also für die Leute von real schon anschließende Beschäftigungsmöglichkeiten geben.
Ich verstehe das Arbeitsplatzgejammer in den Medien sowieso nicht. Jede Entlassung ist eine Entlastung für den Fachkräftemangel oder habe ich das falsch verstanden? Ob Rewe, Penny, Aldi, Edeka, .... , alle suchen Verkaufspersonal.
Es ist nicht schade um jeden Arbeitsplatz der verloren geht, es ist toll, dass unbesetzte Arbeitsplätze endlich besetzt werden können.
Manchmal weiß ich nicht, ob ich das was schreibe selber glaube.

VG

nobby

Trichtex
17.09.2019, 19:42
Moin!


Meistens Teilzeit oder auf Basis geringfügiger Beschäftigung. Es wird also für die Leute von real schon anschließende Beschäftigungsmöglichkeiten geben.
Von Tariflohn in ein prekäres Arbeitsverhältnis? Die werden überschnappen vor Freude.


Jede Entlassung ist eine Entlastung für den Fachkräftemangel oder habe ich das falsch verstanden?
Stimmt. Wir haben einen Mangel an Fachkräften, die bereit sind, zum Mindestlohn zu arbeiten. Und wenn man sich die unzähligen Stellenangebote in der Region mal anschaut, handelt es sich bei einem erheblichen Teil um Leih- und Zeitarbeitsfirmen. Schon interessant: Da sind sieben Stellen für Chemikanten in Langelsheim ausgeschrieben, alle bei unterschiedlichen Firmen, von denen allerdings keine im Chemiesektor tätig ist. Wird eine dieser Stellen besetzt, sind die anderen Stellenangebote schlagartig verschwunden. Konnten hier sieben Stellen auf einmal besetzt werden?

Weit gefehlt. Sieben (!) Seelenverkäufer wollten gern die eine Stelle bei einem Langelsheimer Chemie-Unternehmen besetzen und als es einer schaffte, war da nichts mehr zu besetzen. Dennoch: Für die Statistik waren sieben Stellen ausgeschrieben.

Abgesehen davon, dass Leih- und Zeitarbeitsfirmen Geschwüre am Arsch unserer Gersellschaft sind: Wenn so ein Chemieunternehmen langfristig 70 % seines Personals aus Leih- und Zeitarbeitern rekrutiert, also nur eine Stammpersonal-Quote von 30 % hat, dann ist gewaltig was faul und muss staatlich reguliert werden.


Es ist nicht schade um jeden Arbeitsplatz der verloren geht, es ist toll, dass unbesetzte Arbeitsplätze endlich besetzt werden können. Manchmal weiß ich nicht, ob ich das was schreibe selber glaube.
Du solltest satirische Beiträge deutlicher kennzeichnen.

Für den größten Teil des real,--Personals wird es nicht möglich sein, einen Nachfolgejob zu finden, mit dem sich der bisherige Lebensstandard halten lässt. Ich finde das sehr bedauerlich. Ich wurde im real,- stets gut bedient und möchte die Gelegenheit nutzen, um mich auf diesem Wege mal dafür zu bedanken.

Viele Grüße,

Gunther

ottofranz
17.09.2019, 19:42
Hallo in die Runde,

was ich jetzt schreibe hat nur indirekt mit den Arbeitsverlusten bei Real zu tun. Nobby schreibt ganz richtig das
es zu einer Verschiebung von Arbeitsplätzen kommt.

Man muß auch nicht in die Glaskugel schauen, um zu sehen, daß es in naher Zukunft durch z.B. Digitalisierung
und E- Mobilität allein im verarbeitenden Gewerbe zu Millionen von Freisetzungen kommt. Demgegenüber steht
eine hohe Nachfrage im Dienstleistungssektor(Baugewerbe, Verkehrs/Logistik, Pflege, Hotel-Gastronomie usw.).
Die Liste kann man endlos fortsetzen, alle schreien nach Fachkräften. Entgegen allen Unkenrufen, die Arbeit wird
uns nicht ausgehen.

Grüße
Ottofranz

nobby
17.09.2019, 20:41
@trichtex

Eine persönliche Meinung ersetzt keine Fakten.

Kurze Aufklärung zur Bezahlung bei Aldi:

im ersten Ausbildungsjahr 950 Euro pro Monat, im dritten Jahr dann 1200 Euro. Im dualen Studium wird zwischen 1400 und 1800 monatlich gezahlt. Laut "Gehaltsvergleich.com" erhalten Verkäufer einen Stundenlohn von rund 15 Euro. Auch die Karriereplattform Glassdoor berichtet von Stundenlöhnen zwischen 11 und 15 Euro. Dazu bekommen Mitarbeiter noch Zusatzleistungen, denn Aldi zahlt übertarifliche Löhne. So bekommen Aldi-Verkäufer ein volles 13. Tarifgehalt, auch Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommen die Angestellten. Im Marktcheck des SWR kam der Discounter ebenfalls gut weg. "Den ALDI-Mitarbeitern geht’s vergleichsweise gut. Übertariflicher Lohn, Urlaubsgeld und weitere Sozialleistungen"
Metro zahlt ausschließlich Tarif.

Zeit- und Leiharbeitsfirmen sind keinesfalls "Geschwüre am Arsch unserer Gesellschaft".
Diese Firmen bieten Arbeitnehmern die keine Chance gehabt hätten eine Dauerarbeitsplatz zu finden eine Möglichkeit von Unternehmen neschäftigt und sogar übernommen zu werden. Wie würdest du denn Auftragsspitzen abdecken. Ich empfehle dir dich mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz zu beschäftigen.
Ein Arbeitgeber, der kein Personal findet, ist auf diese Leute sogar angewiesen. In vielen Fällen kommt es sogar zum sogenannten "change". Wenn es passt werden die Arbeitnehmer in Festanstellung übernommen.
Das alles als "Geschwür am Arsch der Gesellschaft" zu bezeichnen finde ich sehr deplaziert. Es ist all denen gegenüber unfair die dort seit vielen Jahren ihr Auskommen finden.
Was würden die Menschen machen, die heute bei einer Zeitarbeitsfirma versicherungspflichtig beschäftigt sind?


VG

nobby

nobby
17.09.2019, 21:05
@ottofranz

"eine hohe Nachfrage im Dienstleistungssektor(Baugewerbe, Verkehrs/Logistik, Pflege, Hotel-Gastronomie usw.)."

Diese Jobs nur nicht nachgefragt. Sie werden, obwohl gesellschaftlich sinnvoll" sch... bezahlt. Das Enwickeln polyphoner Klingeltöne spült mehr Geld in die Kasse. Vom Sozialprestige dieser Berufe mal ganz abgesehen. Die Quote der Abiturienten geht kontinuierlich nach oben. Für diese Leute ist keiner der o. g. Berufe erstrebenswert.

VG

nobby

Trichtex
17.09.2019, 21:31
Moin!


Kurze Aufklärung zur Bezahlung bei Aldi:
Und wie viele der real,--Mitarbeiter könnten bei den ALDI-Märkten der Region unterkommen?

Du selbst schriebst:


Meistens Teilzeit oder auf Basis geringfügiger Beschäftigung.
...und eben auf Mindestlohn-Basis. Dass auch einige wenige zu besseren Bedingungen unterkommen können, steht außer Frage, aber für den größten Teil wird's bergab gehen.


Zeit- und Leiharbeitsfirmen [...] bieten Arbeitnehmern die keine Chance gehabt hätten eine Dauerarbeitsplatz zu finden eine Möglichkeit von Unternehmen neschäftigt und sogar übernommen zu werden.
Schöne Theorie. Die Praxis sieht oft anders aus. Zwei Jahre LuZ, dann Kündigung, nur, um ein paar Tage später beim nächsten Seelenverkäufer dieselbe Stelle in derselben Firma zu besetzen.


Wie würdest du denn Auftragsspitzen abdecken.
Nochmal: Langfristig 70 % LuZ und 30 % Stamm hat mal überhaupt nichts mit Auftragsspitzen zu tun, sondern ist Firmenpolitik.

Schau einfach mal nach, wer den größten Teil an Stellen anbietet.

Es ist nicht so, dass LuZ grundsätzlich schlecht ist. Sie hat nur überhand genommen. Praktisch für die Firmen, die Personal suchen. Und auch der LuZ-Arbeitgeber hat kein Risiko. Schlecht für den Arbeitnehmer, der sich von einem LuZ-Job zum nächsten hangelt, von einem Zeitvertrag zum nächsten und der keinerlei Planungssicherheit hat.


Was würden die Menschen machen, die heute bei einer Zeitarbeitsfirma versicherungspflichtig beschäftigt sind?
Ein Teil würde ziemlich sicher bei seinem Einsatz-Arbeitgeber eingestellt werden. Und ein Langelsheimer Chemieunternehmen hätte plötzlich ein Riesenproblem.

Viele Grüße,

Gunther

nobby
17.09.2019, 22:40
Alles tutti

"Schöne Theorie. Die Praxis sieht oft anders aus. Zwei Jahre LuZ, dann Kündigung, nur, um ein paar Tage später beim nächsten Seelenverkäufer dieselbe Stelle in derselben Firma zu besetzen."

Kapier ich nicht. Wer kündigt wem? Einem Leiharbeitnehmer kann ich nicht kündigen. Er hat keinen Arbeitsvertrag mit mir. Mein Vetrag besteht zwischen dem Arbeitnehmerüberlassunngunternehmen und mir. Wenn bei uns aufgrund eines Grossauftrages in der Produktion statt 600 Kunststoffteilen pro Schicht kurzfristig in begrenzter Stückzahl 1800 Teile hergestellt werden müssen, muss ich aufgrund der begrenzten Arbeitsplätze einen Dreischschichtbetrieb fahren. Start wäre die nächste Woche. Ich benötige dafür kurzfristig 18 Produktionshelfer. Soll ich jetzt Stellenanzeigen aufgeben, Vorstellungsgespräche führen, Einstellungsgespräche führen und mir die Zustimmung des BR einholen?
Denk mal pragmatisch.

VG

nobby

Trichtex
18.09.2019, 00:16
Moin!


Wer kündigt wem?
Der Seelenverkäufer seinem Arbeitnehmer.


Wenn bei uns aufgrund eines Grossauftrages in der Produktion statt 600 Kunststoffteilen pro Schicht kurzfristig in begrenzter Stückzahl 1800 Teile hergestellt werden müssen
Ich schreibe die ganze Zeit von Firmen, die dauerhaft den größten Teil ihrer Arbeitnehmer von LuZ-Unternehmen rekrutieren. Und das ist einfach nicht in Ordnung.

In Deinem Beispiel passiert mit schöner Regelmäßigkeit folgendes: Die LuZ-Unternehmen heuern Leute an und setzen sie wieder an die Luft, wenn der kurzfristige Einsatz erledigt ist.

Und da laufen noch ganz andere Schweinereien. Im Arbeitsvertrag mit dem LuZ-Unternehmen ist von einer 5-Tage-Woche die Rede. Tatsächlich wird im produzierenden Betrieb sieben Tage am Stück gearbeitet, dann gibt's einen freien Tag und die sieben Tage beginnen erneut. So weit schon nicht in Ordnung, es kommt aber noch besser: Unser Arbeitnehmer nimmt zwei Wochen Urlaub. Das LuZ-Unternehmen zieht ihm von seinen 30 Urlaubstagen nun nicht etwa 10 ab, sondern so viele, wie er Arbeitstage im produzierenden Betrieb gem. Schichtplan hätte. Mindestens also mal 12 Tage, es können gern auch 13 sein. Auch das sind Fakten und die kann ich belegen.

Sobald langfristig LuZ-Arbeitnehmer in demselben Unternehmen beschäftigt werden, ist das nicht mehr zu begründen. Mit langfristig meine ich einen Zeitraum von einem Jahr und mehr. Solchen Praktiken gehört ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben.

Dass LuZler Arbeitnehmer zweiter Klasse sind, ist auch kein Geheimnis. Der Betriebsrat des produzierenden Unternehmens ist für sie nicht zuständig, dem LuZ-Unternehmen sind Probleme im Arbeitsumfeld mit schöner Regelmäßigkeit scheißegal und damit sich bloß kein LuZler ins produzierende Unternehmen hineinklagen kann, wird nach außen hin alles vermieden, was nach Arbeitnehmerüberlassung aussehen könnte. Intern siehts anders aus, da erteilt der Vorarbeiter/Meister/Abteilungsleiter/Werksleiter dem LuZler durchaus auch personelle Weisungen.

Die Idee von LuZ ist gut, aber sie wird massiv missbraucht.

Viele Grüße,

Gunther

nobby
18.09.2019, 09:28
1. "Die Idee von LuZ ist gut, aber sie wird massiv missbraucht."
Da stimme ich dir voll zu.

2. Ein LArbn ist sogar wahlberechtigt wenn er länger als 3 Monate im Unternehmen beschäftigt ist oder beschäftigt werden soll.

3. Zugunsten der Leiharbeitnehmer gilt als solches Gesetz z.B. § 10 Abs. 4 Satz 1 Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG):

"Der Verleiher ist verpflichtet, dem Leiharbeitnehmer für die Zeit der Überlassung an den Entleiher die im Betrieb des Entleihers für einen vergleichbaren Arbeitnehmer des Entleihers geltenden wesentlichen Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeitsentgelts zu gewähren.“

Irgendwie haben wir uns im Thema verrant. Egal.


VG

nobby

märklinist
18.09.2019, 18:20
Hallo in die Runde

Da sind ja nun so einige interessante Dinge zu lesen, selbst war ich seit Jahresende 2000 nicht mehr bei Real, weil ich seiner Zeit nach Braunschweig gezogen war. Zwei Etagen, ja, für, ich sage mal 90 Prozent der Kunden frequentiert, zudem ging es aber noch höher, ich hatte in den 70 zigern einen Kumpel und eine Freundin, die beide im Real einen Vollzeitjob hatten und mein Kumpel hatte dort während der Gartensaison die Campingabteilung unter sich, wie man dahin kommt, weiß ich natürlich heute nicht mehr, es war ja allles so verwinkelt. Das heißt ein Teil der Kundschaft wurde dann in weitere verwinkelte Bereiche verwiesen, die meines Wissens über den beiden Verkaufsetagen lagen. Ist denn das Zoogeschäft, der Frisör und das Restaurant dort noch drin?

Eine Neuverpachtung halte ich nachdem ich hier so einige Dinge gelesen habe für so gut wie aussichtslos, ein wohl übertriebener Monatspachtzins, der nicht im Verhältnis steht mit dem jetzigen Zustand der Immobilie und den neuen Vorgaben, besonders im Brandschutz, da wird wohl ein Abrissunternehmen noch dran verdienen. Achja, ne Tanke gehörte ja auch dazu, gibts die noch?

In den 70 zigern war es natürlich das Geschäft in Goslar, ich erinnere mich, außer einem reichhaltigem Angebot an Lebensmitteln inklusiv Getränke gab es dort Autozubehör, Werkzeug und Phonoartikel (Schallplatten und Musikcassetten) unten wo auch die Lebensmittel angeboten wurden. Oben gab es auch was für den Modellbahner, Lima und Primex (Kaufhausmarke von Märklin), Haushaltsgeräte, HiFi, Haushaltswaren, weiße Ware usw.. Mit dem Angebot war Real in Goslar zusammen mit Karstadt damals der Platzhirsch.

Einen Arbeitsplatz im Einzelhandel zu finden, ganztags für ein ordentliches Gehalt, das dürfte außer für Marktleiter so ziemlich aussichtslos sein (werden). Sicherlich, im Verkauf werden auch Kräfte gesucht, doch meist für geringfügige Beschäftigung oder halbtags.
Bei Real hab ich 1983 den größten Teil meines Hausstandes gekauft, weil es alles unter einem Dach gab und ich mit meiner damaligen Freundin, später Frau zusammengezogen war.

In der Tat, Einkaufsmärkte sind heut zu Tage ebenerdig, genauso wie in den USA, nur die Dimensionen dort, damit kann Deutschland nicht mithalten, war 2006, 2007, 2008 und 2009 bei Bekannten in Heidelberg und dessen Nachbarn waren US Bürger, wo der Mann in der dortigen US Kaserne stationiert war. Die erzählten allein von dem Markt den es im Kasernenbereich gab, das der reisig sei, wo man fast alles bekommt, das war ein eigener Stadtteil St. Patrick, allein schon die Einkaufswagen, die waren größer als unsere und damals schon aus dem mittlerweile in Verruf geratenen Kunststoff.
Beispiel ist auch der alte Harzkaufbau, der dem neuen weichen musste auch sein Gebäude wo man mit Einkaufswagen die Rolltreppe hoch und runter musste, weil die Verkaufsfläche sich über 2 Etagen verteilte.

In diesem Sinn
der märklinist

nobby
18.09.2019, 18:39
Wer mal nach Braunschweig kommt, dem empfehle ich eine Besuch in der real-Markthalle. Mehrere Gastronomische Betriebe, Fleisch das tatsächlich 699,00 € /kg kostet, einen Weintreff mit ausgesuchten Schinken- und Käsesorten für den sofortigen Verzehr, Fleisch kauft man an der Fleischtheke und lässt es sicht dort im Restaurant zubereiten.
Es ist interessant es mal gesehen zu haben. Mehr als einmal im Monat muss ich da allerdings nicht hin, meistens kaufe ich gar nichts, sondern trinke dort eine Tasse Kaffee und schau mir den Betrieb an. Es ist ganz entspannend zu wissen, dass man ohne Einkaufswagen auch mal durch die Gänge schlendern kann.

VG

nobby

joe70
19.09.2019, 19:55
Nur zur Info.

Am Blumenladen am Eingang hing am 30.8 noch ein Schild "Wiedereröffnung im August" . Der Laden war gefüllt mit Ware aber geschlossen . Ob jetzt alles da war oder nur die Grünpflanzen hab ich nicht nach gesehen.

Heute war der Laden leer mit der Ankündigung im Oktober zu eröffnen.
Ich würde mich nicht wundern wenn das Ende Oktober auf November geändert wird.

Die Fischtheke ist auch schon länger weg. Die lag draußen ,hinten bei der Ausfahrt. Entweder kaputt und Neuanschaffung lohnt nicht oder mit Fisch kann man kein Geld verdienen.

darkmel
23.09.2019, 20:16
Ich glaube auch, dass es Tessner gehört und es soll wohl abgerissen werden

Harzer06
16.02.2020, 05:54
Moin,

gestern Abend war ich noch beim "Real" und wunderte mich über Mitarbeiter, die ganz offen das Logo einer Leiharbeitsfirma trugen. Heute morgen fand ich im Netz zufällig nachfolgende Nachricht:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/supermarktkette-metro-verkauft-real-märkte-an-deutsch-russische-scp-gruppe/ar-BBZZG9K?ocid=spartanntp

Klingt auf die Dauer nicht allzu vielversprechend. Dazu paßt, daß die Blumen- und Deko-Abteilung im vorgelagerten Gebäudeflügel nicht wieder eröffnet wurde, sondern inzwischen eine Ramsch- und Restpostenabteilung von Real beherbergt.

G´Auf
Harzer06

M.W. gab es Real hier schon mal als Thema. Ich habe es aber unter gängigen Stichworten nicht wiedergefunden. Bei Bedarf bitte verschieben.

A.C.
17.02.2020, 00:38
M.W. gab es Real hier schon mal als Thema. Ich habe es aber unter gängigen Stichworten nicht wiedergefunden. Bei Bedarf bitte verschieben.

Richtig gewußt :)
Nicht richtig gesucht :(

:guck: (klick mich) (http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?1737-Real-Kauf&highlight=Real+kauf)

märklinist
19.02.2020, 16:54
Die Ungewissheit geht weiter, aber verschärft

Heute wurde es bekannt, Real wurde verkauft an ein Investorenunternehmen und Real soll zerschlagen werden, 10.000 Mitarbeiter könnten ihren Arbeitsplatz verlieren. In Kürze sollen von den ca. 274 Real Märkten 30 geschlossen werden, ein Großteil wird übernommen, von Kaufland, Edeka, etc, nur wenige Realmärkte sollen für 24 Monate noch geöffnet bleiben, dann sind auch die Geschichte.
Da ja die Immobilie in Goslar nicht gerade im besten baulichen Zustand ist, wo derzeit noch real drin ist, könnte es gut möglich sein, das Real Goslar mit zu ersten gehören könnte, die umgehend dicht gemacht werden.

Arbeitsplätze im Handel wovon man auch den Monat über von leben kann, werden die Mitarbeiter von Real kaum finden, außer wer in einem anderen Unternehmen unterkommt und eine Führungspositions bekleidet, wie Markt- oder Abteilungsleiter, das "Fußvolk" bekommt nur Angebote als geringfüg Beschäftigte und die brauchen dann auch Unterstützung nach SGB II. Keine guten Aussichten also und dann die tägliche und stetige Ungewissheit. Was mag dann nur aus der Immobilie werden an der Gutenbergstraße? Ich gehe mal von einem Abriss aus, und was wird auf dem Grundstück neu errichtet?

Schulabgänger sollten sich sehr gut überlegen, wenn sie beabsichtigen den Beruf des Verkäufers oder Einzelhandels- sowie Großhandelskaufmanns erlenen möchten, nach bestandener Ausbildung sind die Aussichten eher schlecht einen gut bezahlten Job im Handel zu bekommen (ausgenommen Führungspositionen, aber man muss ja bekanntermaßen klein anfangen).

Gruß aus Bad Harzburg
der märklinist

ottofranz
21.02.2020, 13:44
Hallo Leute,

warten wir mal ab was mit Real-Kauf in Goslar passiert, bisher sind es nur Vermutungen und Spekulationen, Falls es zur
Schließung kommen sollte, hat das Gewerbegebiet Gutenbergstrasse noch eine Schrottimmobilie mehr.

Zum Thema Arbeitsplätze bzw. Berufsausbildung kann niemand heute genau sagen was in Zukunft nachgefragt ist und
was nicht. Wir sehen nur am Beispiel des "Modeberufes " Bankkaufmann wie rasant es negative Entwicklungen geben
kann. Um bei der Branche zu bleiben, Einzelhandelskaufleute, Verkäufer, Kassierer werden im Zeitalter der Digitalie-
sierung wohl kaum noch gebraucht.

Grüsse
Ottofranz

Joerg
22.02.2020, 19:00
Der Handel ist nun mal im Wandel, wie man so schön sagt. Da trifft es halt nicht nur den "kleinen" Einzelhandel, sondern auch ehemalige Giganten wie Real & Co., Saturn&MediaMarkt kämpfen ums nackte überleben, usw.. Was mit Karstadt, Horten, Kaufhof, Hertie los ist haben wir ja über die Jahre miterlebt.
Daher wundert es mich sowieso dass sich Karstadt, C&A in Goslar noch halten. Wenn Goslar nicht wie andere Innenstädte auch, nur noch 1,- €uro und Telefon Läden haben will, muss es sich bald was überlegen. Die alteingesessenen Unternehmen sterben mangels Nachfolger oder Internetkonkurrenz aus, neue Konzepte fehlen, in der City wie in den Gewerbegebieten vor der Stadt.

Reinecke
17.07.2020, 21:08
Vorabinfo an ALLE - Mein Leserbrief,vom 12.JULI 2020, der diese Woche ZEITNAH in der GOSLARSCHEN abgedruckt werden soll
Der Niedergang vom Realkaufmarkt in Goslar ist nicht der Bausubstanz oder der Arbeitsmoral der Beschäftigten geschuldet, sondern der Wirtschschaftspolitik der Stadt Goslar. Insbesonders wenn man als Ohlhöfer vorzugweise den Marktkauf in der Bassgeige als schnelle Busverbindung serviert bekommt, während die "Realkauf-Linie" durch eine sehr stark veränderte Buslinie in Richtung Sudmerberg und Oker gekappt wurde. - Die 1,5 Jahre ohne Supermarkt in Ohlhof haben uns die große Abhängigkeit von den Lebensmittelversorgern verdeutlicht. Außerdem hat sich just der Realmarkt in Zeiten der Pandemie uns Verbrauchern die Notwendigkeit eines funktionierenden Ladens gezeigt, in dem man auch Kleidung kaufen konnte. Der Grundsatz Eigentum verpflichtet kommt wahrscheinlich nie in Betracht, da man so bequem Personal abbauen kann und damit die Dividende steigern sowie den einen Konkurenten vom Markt fegt. Hier können sich Bogisch & Co noch ihre Meriten verdienen indem Sie die Rettung sofort einleiten.
Mein Fazit der Goslarer Geschichte - Wir Goslarer haben uns durch unsere Ratsfrauen und Ratsherren die Äste auf denen wir gesessen haben, selbst absägen lassen!
Das begann bereits im Mittelalter durch die Verhängung des Reichsbann und die Stärkung der Braunschweiger verbunden mit der Verarmung der Stadt Goslar,
ja bis zum heutigen Tage ist es kein roter Faden sondern eher eine Kette, die wir schleppen müssen.
Meint euer Egbert Reinecke

nobby
21.07.2020, 13:00
Ich glaube nicht, dass die Schließung der real-Marktes in Goslar etwas mit der Wirtschaftspolitik der Stadt Goslar zu tun hat.
Der Markt entsprach einfach nicht mehr Anforderungen der Kunden. Dazu kommt, eine immer größere Konkurrenz in Goslar. Die Gesamtquadratmeterzahl an Verkaufsfläche für Lebensmittel hat sicherlich zugenommen.
Ich erinnere mich noch an eine Aufgeregtheit in Goslar, als Supermärkte auf der „Grünen Wiese“ eröffnet wurden. Es wurde der Untergang des Einzelhandels in Goslar prognostiziert. Heute machen Kette wie Kaufland, Rewe-Citymarkt und Edeka ihre Läden wieder in den Innenstädten auf und niemand muss Angst haben, dass er unter hunderten von Joghurtsorten verhungern wird.
Läden werden immer wieder schließen, neue werden eröffnen und die Erde wird sich weiterdrehen. Arbeitsplätze werden immer wieder verloren gehen, neue werde geschaffen und in der Gesamtbilanz werden in Zukunft durch die Digitalisierung mehr verloren gehen als geschaffen. Um das auszugleichen, wird man die Arbeitszeit der Arbeinehmer verkürzen müssen. Dann werden die Leute Lebensqualität gewinnen, aber auch auf Netflix und den Zweiturlaub sowie den SUV verzichten müssen. Mir ist auch klar, dass das nicht auf alle Arbeitnehmer zutrifft.
Was die Wirtschaftspolitik der Stadt angeht, real-Märkte schließen auch in anderen Städten.

VG

nobby

Roger
13.10.2020, 16:43
Moinsen,

... kleines Update zum Realkauf Goslar. Pünktlich zum Beginn des neuen Geschäftsjahres 01.Oktober zeichnet sich der Abverkauf im Goslarer
Realkauf ab.Vielleicht ist dem einen oder andern schon aufgefallen das es seit 14 Tagen keine Prospektbeilagen mehr gibt.
(@Reinecke, danke für den Hinweis).Gestern mal geschaut im Eingangsbereich steht ein großer Aufsteller mit dem Hinweis
das dieser Markt nicht mehr an Prospekt- und Werbeaktionen teilnimmt. Klingt ja eigentlich auch logisch das man in die
Schließungsmärkte keine zusätzliche Ware mehr reinpumpt die man später velustreich "abschreiben" muß. Es war aber auch schon
in den vergangenen Wochen zu erkennen das im Obergeschoss Warenträger im hinteren Bereich abgebaut wurden und z.B.
Dogerie-/ Parfümeriesortimente in EG aufgebaut wurden.

Reinecke
15.10.2020, 19:56
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan.....

- Der Realkauf Goslar war mit dem motivierten Verkaufspersonal sehr hilfreich auf dem Höhepunkt der Pandemie vor 6 Monaten,
aber seit dem 3.Oktober 2020 hat die Verlässlichkeit der Dienstleistung keinen weiteren Bestand.
Es gibt nun keine Realkaufbeilagen am Wochenende somit auch keinen Sonderangebots-Verkauf vorort.

Bis zur endgültigen Schliessung startet nun eine Abwärtsspirale für das restliche Personal und die kaufwilligen Kunden.
Die sogenannten Experten im Rat-und Stadtverwaltung halten sich bedeckt und üben den wirtschaftlichen Nachruf.

Wenn Eigentum verpflichtet, erwarte ich eine funktionierende, mängelfreie Verkaufsstelle in der Verkäuferinnen und
Verkäufer arbeiten können und keine Bruchbude.
Leerstand haben wir in Goslar bereits. Vielleicht sollte man schon vor der nächsten Kommunalwahl sich in der aktuellen Sache
engagieren, gleiches erwarte ich von der überparteilichen Berichterstattung der GZ.

Meint Egbert Reinecke

märklinist
18.10.2020, 15:28
Der Tag der Gewissheit rückt nun näher, wo Real-Goslar nicht nur für immer seine Türen schließen wird, sondern auch das Gebäude wird aus dem Stadtbild unwiderbringlich verschwinden. Es nützt nichts, wenn man sein Geschäft mit einem breiten und tiefen Sortiment füllt und nebenbei das Gebäude verfallen lässt. So wirtschaften konnte man in der ehemaligen DDR, da war es dem Kunden egal, wie das Gebäude beschaffen war, hauptsache man bekam irgendwas, was auch benötigte.
Für Gewinnmaximierung bis zum "erbrechen" dafür sind ja Konzerne hinreichend bekannnt. Sie investieren nicht in die Immobilien, und beuten das Personal, oder pressen Mieter wie Zitronen aus und ganz nebenbei übersieht man Mitbewerber die es besser machen, indem sie neue moderne Gebäude bauen lassen und ebenfalls vielleicht ein nicht ganz so breites und tiefes Sortiment anbieten, dafür eventuel günstiger und dem Kunden macht es viel mehr Einkaufsfreude dort zu kaufen weil man nicht fürchten muss, das einem der Putz von den Decken auf die Haare rieselt.

Die lackmeierten sind nun die Beschäftigten die in Kürze ihren Arbeitsplatz verlieren und dies zu einer sehr ungünstigen Zeit, denn durch Corona und seine massiven Auswirkungen auf die Wirtschaft, werden die Beschäftigten wohl kaum einen neuen Arbeitsplatz finden schon garnicht im Handel.

Kurz eine Rückblende, zum Real-Kauf-Markt gehörte auch mal ein Real-Baumarkt der ansässig war im Gebäude des ehemaligen GEZ Marktes. Dieser wurde ende der 80 er, bzw. zu Beginn der 90 er Jahre abgerissen und an dessen Stelle wurde dann der Praktiker Baumarkt errichtet, auch dieser ist mitlerweile Geschichte und auch Praktiker gehörte mit zur Metro-Gruppe. Aber in dem Gebäude des Real Marktes wurde nie investiert, man möchte es nicht unterstellen, aber auch durch solch Verhalten kann man unter Unterlassung einen Betrieb zu Grunde richten.
Persönlich war ich das letzte mal im Frühjahr 2000 im Realkauf Goslar. Gerade günstig war Real nie, aber man bekam dort viel, selbst "Weiße Ware", TV, Hifi, Haushaltsgeräte, Sportartikel, Sportbekleidung, Spielwaren, früher unten im Erdgeschoss, sogar Autozubehör, Werkzeug,Schallplatten, Musikcassetten etc, und nicht zu vergessen oben im SB-Restaurant konnte man auch mehr oder weniger gut speisen. Aber das war ja längst noch nicht alles was im Gebäude Real untergebracht war, ein Zoogeschäft, ein Frisör, ein Lottoladen, ein Blumenladen etc.

Nun gibt es anscheinend Gerüchte, das auf dem Grundstück von Real Edeka einen neuen Markt aufbauen will, man muss abwarten ob dies wirklich wahr ist und auch umgesetzt wird, denn geplant wurde in Goslar schon viel, ich erinnere nur an den Globus Markt der sich mal in der Bassgeige ansiedeln wollte und die Kaufmannsgilde dagegen Einwende erhoben hatte, somit machte Globus schließlich einen Rückzieher und später kam dann Marktkauf.

Besonders seit ende der 90 er Jahre gingen in Goslar sehr viele Arbeitsplätze im Bereich Handel uund Verwaltung verloren, darunter Möbel Unger, Hottenrott, Entlassungen bei Karstadt, Schließung Praktiker Baumarkt und dem Selbstbaumarkt, Odermark, die Standortschließungen des Fliegerhorstes, des Bundesgrenzschutzes und viele kleinere Betriebe. Und nun müssen wir mit Corona leben und niemand weiß was Corona noch wirtschaftlich mit in den Abgrund reißt.

Voller Stolz wurden Ende September 2020 die Zahlen der Arbeitslosen präsentiert, die trotz Corona nicht so stark angestiegen sind wie vermutet, dennoch, gegenüber dem Vorjahr sind die Zahlen höher. Nun kommt das ganz dicke Aber, die Zahl der Hartz 4 Empfänger hat sich mehr als deutlich erhöht, allein haben bundesweit 850.000 Geringfügigbeschäftigte ihren Job verloren und weil die kein Anspruch auf ALG I haben erscheinen die auch nicht in der Arbeitslosenstatistik sondern verschwinden in der Schublade des Schweigens bei den Hartzempfänger, dazu kommen noch Gewerbetreibende aus dem Eventbereich, Soloselbstständige usw, allein in NRW hat sich die Zahl der Hartz 4 Empfänger verzehntfacht. Bereits bezogen im August 2020 10 Millionen Bürger Leistungen nach SGB II, wobei auch asylsuchende mit eingerechnet sind. Und die Menschen die durch Corona ihren Arbeitsplatz nach der Jahresinventur 2020 auch noch ihren Job verlieren werden, weil kleinere Unternehmen schließen müssen, weil denen das "Wasser bis zum Hals steht", dann kommen erst die Zuwächse bei den Beziehern von ALG I.
Und wer da vom Jobcenter verdonnert wird um Bewerbungen zu schreiben, der kann sich im Kreis bewerben ohne das man auf absehbarer Zeit einen Job findet der existenzsichernd ist.

Man sollte diese nach Gewinnmaximierung strebenden Unternehmen gesetzlich dazu verpflichten wenn sie aus lauter Lust am Geld scheffeln Menschen aus ihren Arbeitsplätzen dränden das die dann erstmal für mindestens 2 Jahre den betroffenen mindestens 85 Prozent des letzten Nettolohnes bezahlen müssen, denn dann würden die ins Grübeln kommen, ob sich denn das alles so rechnet, wenn man z.B. wie hier in Goslar bei Real gut 105 Mitarbeiter eiskalt vor die Türen der Jobcenter stellt.

In diesem Sinn
der märklinst

Trichtex
18.10.2020, 16:51
Moin!


Es nützt nichts, wenn man sein Geschäft mit einem breiten und tiefen Sortiment füllt und nebenbei das Gebäude verfallen lässt.
Der Metro-Konzern hat das Gebäude nur gemietet. Für das Sortiment ist Metro zuständig, für die Immobilie deren Eigentümer (Goslars "Heilsbringer" Tessner?). Deshalb wird Metro kaum in die Immobilie investiert haben.


Für Gewinnmaximierung bis zum "erbrechen" dafür sind ja Konzerne hinreichend bekannnt.
Und das gilt sowohl für die Handelskonzerne, als auch für die Immobilieninvestoren. Mit minimalem Aufwand das Maximum abschöpfen. Das liegt in der Natur der Sache.

Natürlich sollten die Investoren ein Interesse am Werterhalt ihrer Immobilien haben, aber ziemlich sicher hat diese Immobilie ihr Geld eingespielt und das Gebäudekonzept mit seinen Fahrsteigen dürfte nur mit erheblichen Kosten zu modernisieren und zu sanieren sein.

Auch das aber hätte im Fall des real,--Marktes Goslar nicht zum Fortbestand des Marktes und des Pachtverhältnisses geführt. So traurig es ist: Aus wirtschaftlicher Sicht haben die Investoren alles richtig gemacht...

Viele Grüße

Gunther

Luzi
18.10.2020, 20:32
Hallo Märkli,

der Globus befindet sich aber
in der Carl - Zeiß - Str

Gruß, Luzi

Joerg
19.10.2020, 17:23
Der Handel ist nun mal im Wandel, wie man so schön sagt. Und da sind wir selbst nicht ganz unschuldig dran.

Egal ob Karstadt/Kaufhof oder Real, der Handel hat sich in den letzten Jahrzehnten nun mal gewandelt. Wenn man nur überlegt wie der erst ALDI in der Schilderstraße aussah und heute? Das Internet lässt auch schön grüßen mit Amazon und Co., da kommt auch alles so praktisch schön nach Hause geliefert und das auch noch so "preiswert". Schaut euch doch mal die Ladenlandschaft in Goslar an. Auch die Fußgängerzone verkommt immer mehr. Ohne Tourismus wär da schon lange zappenduster. Zwei, drei alteingessene Unternehmen mit eigener Immobilie, wer keinen Nachfolger hatte, ist schon lange zu, der Rest wechselt schneller als er drin ist.
Die "Tessners" haben doch mit Möbel-Unger & Co alles richtig gemacht. Zur rechten Zeit am richtigen Ort. Auch Media Markt & Co pfeifen aus dem letzten Loch, so wie es einst Riedel&Neumann erging, wird es in ein paar Jahren auch dem Media Markt & Co. ergehen. Die Gruppe kämpft eh schon ums überleben. Auch bei den Baumärkten wird es neue Konzepte geben bzw. eine weitere Bereinigung. Autos demnächst nur noch online und ein paar spezielle Servicecenter zum Teiletausch innerhalb der gesetzlichen Gewährleistung.

Auch die Joblandschaft wird sich weiter verändern. Corona wird da sicher einiges beschleunigen, was schon längst überfällig war oder wo die Leute einfach zu bequem an alten Zöpfen festgehalten haben. Wer da nicht mitspielt und nicht flexibel genug ist, hat verloren. Hatten wir aber auch schon einmal, Mitte/Ende der 80er, dann kam zum Glück (erst einmal) die Wende.

Nur jammern hilft nicht. Jeder muss (sollte) wissen was er macht, incl. der Konsequenzen. Das blühende Goslar (Deutschland) wie früher, wird es nicht mehr geben. Es wird sicher ein anderes Goslar geben. Nur da müssen die Leute vor Ort aktiv dran mitarbeiten. Gutes Altes bewahren, aber auch neue Wege gehen, ohne historisch Wertvolles zu zerstören. Weil das ist das Pfund das Goslar hat.

nobby
21.10.2020, 18:35
Der Tag der Gewissheit rückt nun näher, wo Real-Goslar nicht nur für immer seine Türen schließen wird, sondern auch das Gebäude wird aus dem Stadtbild unwiderbringlich verschwinden.

Ich glaube, hier wird ein normaler Vorgang, eine Geschäftsschließung, dramatisiert. Es wird genug Möglichkeiten geben seinen Bedarf zu decken. Dass das Gebäude einen positiven Beitrag zum Stadtbild geleistet hätte, kann ich nicht bestätigen. Wenn sich um das Stadtbild gesorgt wird, fallen mir andere Gebäude ein. Auch eine historische Bedeutung für Goslar spreche ich dem realkauf ab. In spätestens einem Jahr ist ist real nicht mal mehr Geschichte und wird nach einiger Zeit niemandem mehr fehlen.
Arbeitsplätze gehen seit ewigen Zeiten verloren und neue werden geschaffen.
Neue Technologien wie die Digitalisierung und KI werden werden in der Dienstleistungsbranche mehr Arbeitsplätze platt machen, als der mechanische Webstuhl. Das alles gefördert mit Steuergeldern.

Wir kaufen mit Geräten, z. B. dem Tablet ein, die wir vor zwanzig Jahren noch nicht einmal kannten.
Wir kaufen bei Händlern die es damals noch gar nicht gab. Der Einzelhandel, wie er heute besteht, hat sich in ein paar Jahren erledigt.

Der Frage "wie wir leben werden", muss die Frage, "wie wir leben wollen" vorangestellt werden.

VG

nobby

Joerg
22.10.2020, 13:26
...
Der Frage "wie wir leben werden", muss die Frage, "wie wir leben wollen" vorangestellt werden.

VG

nobby

Wohl war, wohl war

... und was wir bereit sind dafür zu bezahlen/auszugeben. Billigfleisch für 1,50€ vom Discounter oder 10,-€ für Bio mit artgerechter Haltung und regionaler Herkunft aus dem Fachhandel. Nur mal so als Beispiel.

nobby
23.10.2020, 06:54
Man sollte diese nach Gewinnmaximierung strebenden Unternehmen gesetzlich dazu verpflichten wenn sie aus lauter Lust am Geld scheffeln Menschen aus ihren Arbeitsplätzen dränden das die dann erstmal für mindestens 2 Jahre den betroffenen mindestens 85 Prozent des letzten Nettolohnes bezahlen müssen, denn dann würden die ins Grübeln kommen, ob sich denn das alles so rechnet, wenn man z.B. wie hier in Goslar bei Real gut 105 Mitarbeiter eiskalt vor die Türen der Jobcenter stellt.

Als Folge dessen müssten dann die Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsvertrag kündigen 85% ihres Gehaltes der letzten zwei Jahre zurückzahlen.
Beide machen das gleiche - sie kündigen den Arbeitsvertrag. Oder sollen alle Arbeitnehmer in ein unkündbares Arbeitsverhältnis, also verbeamtet, werden?
Wenn real seinen Markt schließt, wird der Arbeitsvertrag ordnungsgemäß gekündigt. Mehr ist nicht drin.


VG

nobby

Joerg
23.10.2020, 10:15
Die guten und flexiblen Leute haben das sinkende Schiff eh schon verlassen. Die Schließung/Kündigung kommt ja nun auch nicht von heute auf morgen. Ein Sozialplan, wenn es denn einen geben sollte, bringt auch nicht unbedingt etwas (Eigene Erfahrung).

nobby
26.10.2020, 14:44
Zitat von Jörg

Der Handel ist nun mal im Wandel, wie man so schön sagt. Und da sind wir selbst nicht ganz unschuldig dran.

Genau darum geht es.
Als in den siebziger Jahren grosse "Supermärkte" den "Tante-Emma-Laden" platt gemacht haben, haben sich nur diejenigen beklagt, für die diese Supermärkte schwer erreichbar waren.
Hauptsächlich ging es um den Lebensmitteleinzelhandel. Das ist seit einigen Jahren anders. Die Einkaufsmärkte bieten seit Jahren ein Warensortiment an, dass weit über den Lebensmittelhandel hinaus geht und sie haben dem Einzelhandel in den Innenstädten schwer zu schaffen gemacht.
Die Kommunen haben das kräftig unterstützt und teilweise mit Steuergeldern gefördert.

Jetzt werden diejenigen gefressen, die 40 Jahre den Markt bestimmt haben. Egal, ob Rewe, Edeka, Media, Saturn oder sonst wer. Die Globalisierung schafft Global Player. Und nur diese können auf dem globalisierten Markt noch mitspielen. Das haben auch viele Hersteller begriffen. Viele Hersteller verkaufen nicht mehr über den Einzelhandel. Nike hat 2017 nur noch 40 statt 3000 beliefert. Jetzt verkaufen sie in ihren eigenen shops oder über das Internet. D. h. sie streichen die Marge des Einzelhandels selbst ein.

Aufgrund höherer Effizienz können Plattformen wie Amazon natürlich günstiger sein und der Käufer freut sich. In der Nähe meines Wohnortes eröffnet ein Amazon Verteilzentrum und die Gemeinde jubelt.
Anmerken möchte ich dabei, dass der geringste Stundenlohn dor bei knapp 12,00 € liegt. Fragt mal eine Verkäuferin bei real.

Gefährlich wird es dann, wenn die e-commerz-Plattformen ihr Ziel, ein Quasimonopol zu errichten, erreicht haben. Dann ist es vorbei mit der Freien Marktwirtschaft und den günstigen Preisen.
Wer glaubt, dass das Bundeskartellamt diesen Unternehmen Einhalt gebieten könnte, irrt sich gewaltig.
Wer glaubt, er könne das mit "buy local" zurück drehen, irrt sich auch.
Der lokale Handel macht übrigens nichts anders. Er bestellt seine Waren online, und zwar dort, wo es am günstigten ist

VG


nobby

Trichtex
02.11.2020, 20:05
Moin!


Jetzt werden diejenigen gefressen, die 40 Jahre den Markt bestimmt haben.
Und wie das aussieht, kann sich aktuell jeder beim real,- in Goslar ansehen. Ich war heute dort. Es ist erschreckend. Im Obergeschoss ist im hinteren Bereich viel freier Platz und auch im Erdgeschoss sind einige Regale verschwunden. Manche Regale sind teilweise leer.

Eine Mitarbeiterin sagte mir, dass wohl Ende Januar 2021 Schluss sein wird. Es kommen fast nur noch Lebensmittel nach, davon aber nicht alles. Im non-Food-Bereich wird fast nichts mehr geliefert. Entsprechend sieht es im Markt aus.

Heute standen die Fahrsteige still, was das Untergangs-Ambiente noch verstärkt. Wer frische griechische Spezialitäten sucht, muss zum Marktkauf fahren, die Anna-Filiale im real,- ist dicht. Auch die Grillpfanne ist geschlossen. Es sieht danach aus, als hätte die real,--Gastronomie das sinkende Schiff bereits verlassen, auch, wenn nicht völlig auszuschließen ist, dass sie wegen Corona geschlossen sind, denn zumindest auf der Anna-Homepage (http://anna-feinkost.de/filialen.php) ist die real,--Goslar-Filiale noch gelistet.

Insgesamt gibt der Markt ein trauriges Bild ab.

Und bitte nicht falsch verstehen: Dies ist nur eine Schilderung meiner Eindrücke und soll die Marktschließung in keiner Weise bewerten.

Viele Grüße

Gunther

Andreas
02.11.2020, 23:15
Moin!


Der Metro-Konzern hat das Gebäude nur gemietet. Für das Sortiment ist Metro zuständig, für die Immobilie deren Eigentümer (Goslars "Heilsbringer" Tessner?). Deshalb wird Metro kaum in die Immobilie investiert haben.


Definitiv nicht! Das Gebäude gehört nicht Tessner. Soweit ich weiß gehört die Immobilie zu den einst "ausgegliederten" Immobilien der Asko später Metro.

An dieser Stelle möchte ich auch nochmal betonen, dass Tessner mit dem Untergang von Möbel Unger nichts zu tun hatte. Als die Metro Möbel Unger an Kellerhals und Amberger verscherbelt hat, war Tessner schon lange draußen. Viele unwissende Goslarer kreiden den Untergang Ungers noch immer Tessner an, das stimmt einfach nicht!

nobby
04.11.2020, 18:41
Vielleicht hat die Schließung der Märkte auf der "Grünen Wiese" nicht nur Nachteile.
Bei uns in Braunschweig haben Edeka, Karstadt und Rewe schon vor einiger ihre Citymärkte in der Innenstadt geöffnet.
In Goslar sieht es doch ähnlich aus. Es gibt eine Menge Läden wie den ehem. Harzkauf, Kaufland, einen Laden in der Kaiserpassage.
Auch wenn ich es persönlich anders als positiv sehe, holen diese Läden die Leute wieder in die Innenstadt.
Noch vor ca. 2 Jahren gab es außer Karstadt keinen Lebensmittelallrounder.
Erinnert euch an die Empörung, als die Märkte auf die Grüne Wiese gezogen sind.

VG


nobby

Harzer06
04.11.2020, 19:29
"Das Gewerbegebiet an der Gutenbergstraße muss einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Der Penny-Markt am Odermarkplatz ist seit dem 30. Oktober geschlossen und wird laut Auskunft des Discounters nicht mehr öffnen." [aus der GZ]

Gleichzeitig wurde die Öffnungszeit beim Penny an der Marienburgerstr. abends auf 21 Uhr verkürzt. Werbeartikel nur noch im Fliegerhorst-Penny.
Da muß es im Konzern eine neue Wirtschaftlichkeitsstrategie gegeben haben.

G´Auf
Harzer06

Nachtrag.
Wie ich soeben aus erster Hand erfahren habe, geschah die Schließung am Odermarkplatz wegen mangelndem Umsatz.

Der kleine Markt an der Marienburgerstraße hat die Öffnungszeiten verkürzt, um das Personal bei der "aktuellen Lage" zu entlasten. Der Hinweis mit den fehlenden Werbeartikeln bezieht sich ausschließlich auf NonFood-Artikel, die es in der Filiale aber eh noch nie gegeben hat.

nobby
05.11.2020, 09:43
Heute steht ein Artikel in der BZ, dass Penny und Edeka in Kralenriede schließen, bzw. schon geschlossen haben. Auch wegen Umsatzausfällen.
Der Lebensmitteleinzelhandel hat sich in den letzten 15 Jahren sehr stark ausgedehnt. Anzahl und Fläche haben enorm zugenommen. Mehr als essen können die Leute nicht.
Das ist für mich Einzelhandelskanibalismus.

VG

nobby

A.C.
05.11.2020, 22:01
Thema ist schon noch "Real Kauf Goslar"?

nobby
06.11.2020, 08:12
Für mich ist real ein Synonym für den (hauptsächlich) Lebensmitteleinzelhandel.
Erst im Vergleich mit der gesamten Branche kann ich eine Einschätzung vornehmen und nach der Ursache fragen.
Als Triumph-Adler seine Schreibmaschinensparte geschlossen, lag es nicht am Unternehmen, der Qualität , den Kosten oder den Standorten. Es war ein Branchenproblem, dass nicht isoliert auf TA bewertet werden konnte.
So wie Themen in jeder Unterhaltung vagabundieren ist es eben auch hier. Die Mitglieder reden miteinander.

Ich sehe auch diesen Thread als „Denkanstoß“ und nicht als stringente Themenvorgabe an.


VG

nobby

Roger
24.01.2021, 15:10
Thema ist schon noch "Real Kauf Goslar"?

"Noch einmal hin,bald nix mehr drin" titelte die GZ an diesem Wochenende ihren Artikel über das endgültige "Aus" für den Goslarer Real Kauf.
Nach dem 30. Januar ist endgültig Schluß!

Maxe 27
30.01.2021, 15:55
Liebe Forumgemeinde,

heute ist nun der letzte Tag für real,-. Bevor sich die Türen endgültig schließen, zeige ich ein Foto aus dem Februar 1984. Damals war gerade die im Vordergrund zu sehende Kreuzung fertiggestellt. Falls sich jemand über den leeren Parkplatz wundert - die Aufnahme entstand an einem Sonntag.

https://abload.de/img/img282i9kt9.jpg (https://abload.de/image.php?img=img282i9kt9.jpg)


Besagte Kreuzung wurde gebaut, um eine Zufahrt zum damals neuen Möbelhaus Unger herzustellen. Das Foto hiervon stammt ebenfalls vom Februar 1984.

https://abload.de/img/img283s1jfe.jpg (https://abload.de/image.php?img=img283s1jfe.jpg)


Möbel Unger ist schon lange Geschichte. Mit dem heutigen Tag endet auch die Zeit für den real-Verbrauchermarkt in Goslar.

Herzlichst Maxe 27

A.C.
30.01.2021, 16:40
:yes:
Klasse Maxe.
Nichts anderes habe ich von dir erwartet ;)
Wieder mal schöne Fotos.

Real,- mit ohne Parkhaus- bzw. Parkdeck. Wann kam das eigentlich?

Roger
30.01.2021, 18:37
:yes:
Klasse Maxe.
Nichts anderes habe ich von dir erwartet ;)
Wieder mal schöne Fotos.

Real,- mit ohne Parkhaus- bzw. Parkdeck. Wann kam das eigentlich?

Moinsen Achim,
... irgendwann vermutlich Anfang/Mitte der 90´er, denn 1996/97 wurde die "Karoline-Herschel-Straße als Verbindung von
der Immenröder Straße (B 82) ins Gewerbegebiet Gutenbergstraße gebaut. Man darf auch nicht vergessen was dort
nach der Grenzöffnung 1989 los war. Wahrscheinlich mußte man auch deshalb die Parkflächen erweitern.


Liebe Forumgemeinde,

heute ist nun der letzte Tag für real,-. Bevor sich die Türen endgültig schließen, zeige ich ein Foto aus dem Februar 1984. Damals war gerade die im Vordergrund zu sehende Kreuzung fertiggestellt. Falls sich jemand über den leeren Parkplatz wundert - die Aufnahme entstand an einem Sonntag.

Besagte Kreuzung wurde gebaut, um eine Zufahrt zum damals neuen Möbelhaus Unger herzustellen. Das Foto hiervon stammt ebenfalls vom Februar 1984.

Möbel Unger ist schon lange Geschichte. Mit dem heutigen Tag endet auch die Zeit für den real-Verbrauchermarkt in Goslar.

Herzlichst Maxe 27

Moinsen Maxe,
... Chapeau, vielen Dank für die tollen Bilder die Du uns immer präsentierst.
Schön das Du diese Bilder zum Schließungstag des Real Goslar eingestellt hast. :yes:

Roger
31.01.2021, 18:20
:yes:
Klasse Maxe.
Nichts anderes habe ich von dir erwartet ;)
Wieder mal schöne Fotos.

Real,- mit ohne Parkhaus- bzw. Parkdeck. Wann kam das eigentlich?

Chapeau Maxe,was Du uns immer für tolle Fotos lieferst, sensationell !!
Schön, das Du sie am Schließungstag eingestellt hast. :yes:

@ Achim, in den Jahren 1996/97 wurde die Karoline-Herschel-Straße als Anbindung von der Immenröder Straße (B82) in das
Gewerbegebiet Gutenberstraße gebaut.Ich gehe mal davon aus, das Parkdeck wurde vorher fertiggestellt.
In den ersten Jahren nach der Grenzöffnung (1989) war da unten ja die "Hölle" los und man brauchte zusätzliche Parkflächen.

Heute gab es noch eine "Traueranzeige" von ver.di im Harzer Panorama.

19527

Roger
30.11.2021, 18:00
Moinsen,

... Update zum ehemaligen Real-Kauf Standort. In diversen Ausgaben der GZ in den vergangenen Wochen wurde über
die Nachnutzung der Fläche berichtet:

Dienstag, 16.11.2021, 19:00 Uhr
Marktkauf: Was passiert, wenn der Baßgeigen-Mietvertrag ausläuft
Jetzt ist es raus: Edeka wird neuer Betreiber auf dem Real-Grundstück an der Gutenbergstraße. Doch wie geht es dann mit dem Marktkauf in der Baßgeige weiter, den Edeka dort seit 2002 betreibt?
Goslar. Für das frühere Real-Grundstück an der Gutenbergstraße hebt sich der Vorhang und bringt mit Edeka den Betreiber für einen neuen Markt ans Licht. Ein Schatten fällt plötzlich auf das Fachmarktzentrum in der Baßgeige, wo Edeka seit 2002 einen Marktkauf am Start hat – und sich jetzt nach eigenen Angaben mit dem Vermieter nicht auf eine Verlängerung des Vertrages einigen kann. Was ist da los?
Nur vier Kilometer liegen zwischen altem Marktkauf und geplantem Verbrauchermarkt an der Gutenbergstraße – die Investitionen hier hingen aber unmittelbar mit den Entwicklungen dort zusammen, schrieb das Edeka-Medienteam am Montag. Auf Nachfrage konkretisierte Edeka am Dienstag, es sei sicher, dass die marode Real-Immobilie abgerissen und wohl bis 2023 durch einen großen, modernen Verbrauchermarkt ersetzt werde.
Im Vorfeld jeder Neueröffnung gebe es aber aktuelle Analysen zur Marktsituation vor Ort, die Grundlage für die konkrete Aufstellung sei, heißt es weiter. Nicht unwichtig also, ob in der Baßgeige weiterhin ein eigener Marktkauf sitzt oder bald fremde Konkurrenz zu erwarten ist. Aktuell sind im Marktkauf nach Edeka-Angaben rund 140 Mitarbeiter beschäftigt.
Eigentümer des Baßgeigen-Ensembles ist die Hamburger Redos-Gruppe. Sie hatte das Areal im April 2018 für den Fonds „Redos Einzelhandel Deutschland II“ angekauft, den der Spezialist für Einzelhandelsimmobilien im September 2017 mit Mandat einer Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft mit der Union Investment für institutionelle Investoren aufgelegt hatte.
Verkäufer der Immobilie mit einer Gesamtmietfläche von rund 14.200 Quadratmeter war ein anderer Immobilienfonds. Redos-Sprecher Jürgen Herres bestätigte gestern die Gespräche mit Edeka. „Wir streben nach wie vor eine langfristige Verlängerung zu marktgerechten Konditionen an“, betonte Herres. Edeka besitze zudem eine Option, den bestehenden Vertrag zu verlängern, und sei auch deshalb bislang der einzige Verhandlungspartner.
Während Edeka nicht konkret auf die Frage zur Restlaufzeit des Mietverhältnisses antwortete und lediglich versicherte, „dass in jedem Fall eine nahtlose Präsenz von Edeka in Goslar gesichert wäre“, nannte Herres zwei Jahre als gesicherten Zeitraum. Eigentlich ausreichend Zeit, um noch zueinanderzufinden.
Aber wenn nicht? „Wir sind von Immobilie und Standort sehr überzeugt“, war Herres nicht bange, für den Fall eines Falles Optionen zu Edeka aufzutun – mit denen sich Redos aber aktuell (noch) nicht beschäftige.
Start im Jahr 2002
Das Fachmarktzentrum an der Carl-Zeiß-Straße 4/4a wurde 2002 eröffnet. Eigentlich sollte dort ein Globus-Verbrauchermarkt entstehen, nachdem in der Baßgeige-West bis dato das Großkino Cineplex ein Einzeldasein gefristet hatte. Letztlich siedelte sich der Marktkauf an. Globus kam erst Jahre später mit einem Baumarkt gegenüber dem Kino. Laut Redos zählten zu den bonitätsstarken Ankermietern im Zentrum Edeka mit dem Marktkauf, Aldi und McDonald’s. Zur Immobilie gehörten mehr als 700 kostenfreie Auto-Stellplätze. Die Grundstücksfläche umfasst insgesamt rund 50.000 Quadratmeter.
Totalabriss: Das alte Real-Gebäude soll komplett verschwinden.
Bei der Stadt hatte Wirtschaftsförderer Dirk Becker am Dienstag noch keine weitergehenden Informationen zur Entwicklung in der Baßgeige-West. Für den 1.Dezember kündigte er jedoch die Vorstellung der Pläne für das frühere Real-Gelände durch Edeka-Experten im nicht öffentlichen Teil des Wirtschaftsausschusses an. Becker: „Die Stadt ist sehr interessiert daran, an einer modernen, funktionalen und zukunftsfähigen Lösung an dieser Stelle beizutragen.

19856

Alle Quellenangabe: GZ

Roger
01.12.2021, 18:08
Moinsen,

... Update zur aktuellen Situation im Gewerbegebiet Gutenbergstraße.
Folgende Berichte und Bild stammen aus der Goslarschen Zeitung aus November 2021.

Edeka folgt auf Real
Dienstag, 16.11.2021, 19:00 Uhr
Marktkauf: Was passiert, wenn der Baßgeigen-Mietvertrag ausläuft
Jetzt ist es raus: Edeka wird neuer Betreiber auf dem Real-Grundstück an der Gutenbergstraße. Doch wie geht es dann mit dem Marktkauf in der Baßgeige weiter, den Edeka dort seit 2002 betreibt?
Goslar. Für das frühere Real-Grundstück an der Gutenbergstraße hebt sich der Vorhang und bringt mit Edeka den Betreiber für einen neuen Markt ans Licht. Ein Schatten fällt plötzlich auf das Fachmarktzentrum in der Baßgeige, wo Edeka seit 2002 einen Marktkauf am Start hat – und sich jetzt nach eigenen Angaben mit dem Vermieter nicht auf eine Verlängerung des Vertrages einigen kann. Was ist da los?
Nur vier Kilometer liegen zwischen altem Marktkauf und geplantem Verbrauchermarkt an der Gutenbergstraße – die Investitionen hier hingen aber unmittelbar mit den Entwicklungen dort zusammen, schrieb das Edeka-Medienteam am Montag. Auf Nachfrage konkretisierte Edeka am Dienstag, es sei sicher, dass die marode Real-Immobilie abgerissen und wohl bis 2023 durch einen großen, modernen Verbrauchermarkt ersetzt werde.
Im Vorfeld jeder Neueröffnung gebe es aber aktuelle Analysen zur Marktsituation vor Ort, die Grundlage für die konkrete Aufstellung sei, heißt es weiter. Nicht unwichtig also, ob in der Baßgeige weiterhin ein eigener Marktkauf sitzt oder bald fremde Konkurrenz zu erwarten ist. Aktuell sind im Marktkauf nach Edeka-Angaben rund 140 Mitarbeiter beschäftigt.
Eigentümer des Baßgeigen-Ensembles ist die Hamburger Redos-Gruppe. Sie hatte das Areal im April 2018 für den Fonds „Redos Einzelhandel Deutschland II“ angekauft, den der Spezialist für Einzelhandelsimmobilien im September 2017 mit Mandat einer Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft mit der Union Investment für institutionelle Investoren aufgelegt hatte.
Verkäufer der Immobilie mit einer Gesamtmietfläche von rund 14.200 Quadratmeter war ein anderer Immobilienfonds. Redos-Sprecher Jürgen Herres bestätigte gestern die Gespräche mit Edeka. „Wir streben nach wie vor eine langfristige Verlängerung zu marktgerechten Konditionen an“, betonte Herres. Edeka besitze zudem eine Option, den bestehenden Vertrag zu verlängern, und sei auch deshalb bislang der einzige Verhandlungspartner.
Während Edeka nicht konkret auf die Frage zur Restlaufzeit des Mietverhältnisses antwortete und lediglich versicherte, „dass in jedem Fall eine nahtlose Präsenz von Edeka in Goslar gesichert wäre“, nannte Herres zwei Jahre als gesicherten Zeitraum. Eigentlich ausreichend Zeit, um noch zueinanderzufinden.
Aber wenn nicht? „Wir sind von Immobilie und Standort sehr überzeugt“, war Herres nicht bange, für den Fall eines Falles Optionen zu Edeka aufzutun – mit denen sich Redos aber aktuell (noch) nicht beschäftige.
Start im Jahr 2002
Das Fachmarktzentrum an der Carl-Zeiß-Straße 4/4a wurde 2002 eröffnet. Eigentlich sollte dort ein Globus-Verbrauchermarkt entstehen, nachdem in der Baßgeige-West bis dato das Großkino Cineplex ein Einzeldasein gefristet hatte. Letztlich siedelte sich der Marktkauf an. Globus kam erst Jahre später mit einem Baumarkt gegenüber dem Kino. Laut Redos zählten zu den bonitätsstarken Ankermietern im Zentrum Edeka mit dem Marktkauf, Aldi und McDonald’s. Zur Immobilie gehörten mehr als 700 kostenfreie Auto-Stellplätze. Die Grundstücksfläche umfasst insgesamt rund 50.000 Quadratmeter.
Totalabriss: Das alte Real-Gebäude soll komplett verschwinden.
Bei der Stadt hatte Wirtschaftsförderer Dirk Becker am Dienstag noch keine weitergehenden Informationen zur Entwicklung in der Baßgeige-West. Für den 1.Dezember kündigte er jedoch die Vorstellung der Pläne für das frühere Real-Gelände durch Edeka-Experten im nicht öffentlichen Teil des Wirtschaftsausschusses an. Becker: „Die Stadt ist sehr interessiert daran, an einer modernen, funktionalen und zukunftsfähigen Lösung an dieser Stelle beizutragen.

19857


Was passiert auf dem verwaisten Real-Gelände?
Samstag, 27.11.2021, 10:00 Uhr
Politik segnet die Edeka-Pläne ab
Wirtschaftsförderer Dirk Becker wirkte mindestens erstaunt, fast sogar ein wenig ungläubig: Als der Bauausschuss am Donnerstagabend in die Nachfolge-Planungen für das verlassene Real-Grundstück an der Gutenbergstraße einstieg, zielten die ersten Wortmeldungen auf das Vorschreiben von Solarenergie und Dachbegrünung als Klimaschutz vor Ort. Der Verwaltungsmann sah einen anderen Schwerpunkt: „Es geht jetzt um das Signal an den Investor: Wollen wir es dort und in dieser Größenordnung?“
Was Henning Wehrmann (Bürgerliste) und Sabine Seifarth (Grünen-Gruppe) ins Visier nahmen, mag am Ende auch wichtig und richtig sein. Becker erinnerte jedoch an einen Workshop mit Verwaltung und Ratspolitik vor anderthalb bis zwei Jahren, wo der Wunsch am Ende unisono gelautet habe, auf dem Areal wieder einen großen Lebensmittelmarkt zu etablieren. Derzeit befinde sich der Verfahrensgang im frühen Stadium der Aufstellung und noch nicht der Auslegung.
Es gilt laut Becker, die Situation im Blick zu behalten – mit einem Leerstand dreier riesiger Immobilien in dieser markanten Lage. Die Planungen der Edeka-Gruppe, die dort wie berichtet einen Markt mit rund 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche bauen will, befänden sich noch ganz am Anfang. Und – da habe sich, so Becker, Edeka gegenüber der GZ bereits überraschend offen positioniert – der Investor schaue eben auch darauf, wie er auf andere Markt-Ereignisse reagieren könne.
Stichwort: Bleibt der nahe Edeka-Marktkauf in der Baßgeige-West dort, wo er ist, und gelingt doch noch eine Einigung mit dem Vermieter? Oder zieht an dieser Stelle womöglich Konkurrenz ein? Edeka will bis 2023 in der Gutenbergstraße öffnen. Für Goslar bedeutet die Ausgangslage laut Becker aber auch eine „deutlich verbesserte Infrastruktur und eine deutliche Reduzierung der Verkaufsfläche“. Der Wirtschaftsförderer warnte im gleichen Atemzug: „Der aktuell gültige Plan lässt viel mehr zu.“ Später kam noch der Hinweis von Städteplaner Artur Dorn, dass quasi jede Änderung auch unter Umwelt-Aspekten eine Verbesserung sei: „Dort sind aktuell hundert Prozent der Fläche versiegelt.“ Bei der Dachbegrünung sei zu beachten, dass auf dem Markt auch Parkfläche vorgehalten werden soll. 240 von insgesamt 520 Stellflächen sollen in luftiger Höhe entstehen.
Für die SPD hakte Elke Brummer dennoch noch einmal bei der Nachhaltigkeit nach. Wer kontrolliere eigentlich, ob die ersatzgepflanzten Bäume auch ordentlich gepflegt würden und nicht eingingen? Da herrsche Nachpflanzungspflicht, erklärte Dorn. Dr. Friedhart Knolle als Sachverständiger der Umweltverbände monierte „Riesendefizite“. Seine Erfahrung über den Daumen: „Nach zwei Jahren fehlt die Hälfte.“
Tiefbau-Experte Matthias Brand lenkte den Fokus noch einmal auf die umliegenden Flächen und Straßen, für die es auch weitreichende Überlegungen mit Kreisel-Bauten, neuen Zufahrten und Auswirkungen bis hin zur „McDonald’s-Kreuzung“ gebe. Allerdings fehlten noch genaue Daten zu den Verkehrsmengen. Am Ende gab es alle acht Stimmen von SPD und CDU für das Vorhaben.

Roger
01.12.2021, 18:15
Moinsen,

... Update zur aktuellen Situation im Gewerbegebiet Gutenbergstraße.
Berichte aus der Goslarschen Zeitung November 2021.



Edeka folgt auf Real
Dienstag, 16.11.2021, 19:00 Uhr
Marktkauf: Was passiert, wenn der Baßgeigen-Mietvertrag ausläuft
Jetzt ist es raus: Edeka wird neuer Betreiber auf dem Real-Grundstück an der Gutenbergstraße. Doch wie geht es dann mit dem Marktkauf in der Baßgeige weiter, den Edeka dort seit 2002 betreibt?
Goslar. Für das frühere Real-Grundstück an der Gutenbergstraße hebt sich der Vorhang und bringt mit Edeka den Betreiber für einen neuen Markt ans Licht. Ein Schatten fällt plötzlich auf das Fachmarktzentrum in der Baßgeige, wo Edeka seit 2002 einen Marktkauf am Start hat – und sich jetzt nach eigenen Angaben mit dem Vermieter nicht auf eine Verlängerung des Vertrages einigen kann. Was ist da los?
Nur vier Kilometer liegen zwischen altem Marktkauf und geplantem Verbrauchermarkt an der Gutenbergstraße – die Investitionen hier hingen aber unmittelbar mit den Entwicklungen dort zusammen, schrieb das Edeka-Medienteam am Montag. Auf Nachfrage konkretisierte Edeka am Dienstag, es sei sicher, dass die marode Real-Immobilie abgerissen und wohl bis 2023 durch einen großen, modernen Verbrauchermarkt ersetzt werde.
Im Vorfeld jeder Neueröffnung gebe es aber aktuelle Analysen zur Marktsituation vor Ort, die Grundlage für die konkrete Aufstellung sei, heißt es weiter. Nicht unwichtig also, ob in der Baßgeige weiterhin ein eigener Marktkauf sitzt oder bald fremde Konkurrenz zu erwarten ist. Aktuell sind im Marktkauf nach Edeka-Angaben rund 140 Mitarbeiter beschäftigt.
Eigentümer des Baßgeigen-Ensembles ist die Hamburger Redos-Gruppe. Sie hatte das Areal im April 2018 für den Fonds „Redos Einzelhandel Deutschland II“ angekauft, den der Spezialist für Einzelhandelsimmobilien im September 2017 mit Mandat einer Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft mit der Union Investment für institutionelle Investoren aufgelegt hatte.
Verkäufer der Immobilie mit einer Gesamtmietfläche von rund 14.200 Quadratmeter war ein anderer Immobilienfonds. Redos-Sprecher Jürgen Herres bestätigte gestern die Gespräche mit Edeka. „Wir streben nach wie vor eine langfristige Verlängerung zu marktgerechten Konditionen an“, betonte Herres. Edeka besitze zudem eine Option, den bestehenden Vertrag zu verlängern, und sei auch deshalb bislang der einzige Verhandlungspartner.
Während Edeka nicht konkret auf die Frage zur Restlaufzeit des Mietverhältnisses antwortete und lediglich versicherte, „dass in jedem Fall eine nahtlose Präsenz von Edeka in Goslar gesichert wäre“, nannte Herres zwei Jahre als gesicherten Zeitraum. Eigentlich ausreichend Zeit, um noch zueinanderzufinden.
Aber wenn nicht? „Wir sind von Immobilie und Standort sehr überzeugt“, war Herres nicht bange, für den Fall eines Falles Optionen zu Edeka aufzutun – mit denen sich Redos aber aktuell (noch) nicht beschäftige.
Start im Jahr 2002
Das Fachmarktzentrum an der Carl-Zeiß-Straße 4/4a wurde 2002 eröffnet. Eigentlich sollte dort ein Globus-Verbrauchermarkt entstehen, nachdem in der Baßgeige-West bis dato das Großkino Cineplex ein Einzeldasein gefristet hatte. Letztlich siedelte sich der Marktkauf an. Globus kam erst Jahre später mit einem Baumarkt gegenüber dem Kino. Laut Redos zählten zu den bonitätsstarken Ankermietern im Zentrum Edeka mit dem Marktkauf, Aldi und McDonald’s. Zur Immobilie gehörten mehr als 700 kostenfreie Auto-Stellplätze. Die Grundstücksfläche umfasst insgesamt rund 50.000 Quadratmeter.
Totalabriss: Das alte Real-Gebäude soll komplett verschwinden.
Bei der Stadt hatte Wirtschaftsförderer Dirk Becker am Dienstag noch keine weitergehenden Informationen zur Entwicklung in der Baßgeige-West. Für den 1.Dezember kündigte er jedoch die Vorstellung der Pläne für das frühere Real-Gelände durch Edeka-Experten im nicht öffentlichen Teil des Wirtschaftsausschusses an. Becker: „Die Stadt ist sehr interessiert daran, an einer modernen, funktionalen und zukunftsfähigen Lösung an dieser Stelle beizutragen.


Was passiert auf dem verwaisten Real-Gelände?
Samstag, 27.11.2021, 10:00 Uhr
Politik segnet die Edeka-Pläne ab
Wirtschaftsförderer Dirk Becker wirkte mindestens erstaunt, fast sogar ein wenig ungläubig: Als der Bauausschuss am Donnerstagabend in die Nachfolge-Planungen für das verlassene Real-Grundstück an der Gutenbergstraße einstieg, zielten die ersten Wortmeldungen auf das Vorschreiben von Solarenergie und Dachbegrünung als Klimaschutz vor Ort. Der Verwaltungsmann sah einen anderen Schwerpunkt: „Es geht jetzt um das Signal an den Investor: Wollen wir es dort und in dieser Größenordnung?“
Was Henning Wehrmann (Bürgerliste) und Sabine Seifarth (Grünen-Gruppe) ins Visier nahmen, mag am Ende auch wichtig und richtig sein. Becker erinnerte jedoch an einen Workshop mit Verwaltung und Ratspolitik vor anderthalb bis zwei Jahren, wo der Wunsch am Ende unisono gelautet habe, auf dem Areal wieder einen großen Lebensmittelmarkt zu etablieren. Derzeit befinde sich der Verfahrensgang im frühen Stadium der Aufstellung und noch nicht der Auslegung.
Es gilt laut Becker, die Situation im Blick zu behalten – mit einem Leerstand dreier riesiger Immobilien in dieser markanten Lage. Die Planungen der Edeka-Gruppe, die dort wie berichtet einen Markt mit rund 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche bauen will, befänden sich noch ganz am Anfang. Und – da habe sich, so Becker, Edeka gegenüber der GZ bereits überraschend offen positioniert – der Investor schaue eben auch darauf, wie er auf andere Markt-Ereignisse reagieren könne.
Stichwort: Bleibt der nahe Edeka-Marktkauf in der Baßgeige-West dort, wo er ist, und gelingt doch noch eine Einigung mit dem Vermieter? Oder zieht an dieser Stelle womöglich Konkurrenz ein? Edeka will bis 2023 in der Gutenbergstraße öffnen. Für Goslar bedeutet die Ausgangslage laut Becker aber auch eine „deutlich verbesserte Infrastruktur und eine deutliche Reduzierung der Verkaufsfläche“. Der Wirtschaftsförderer warnte im gleichen Atemzug: „Der aktuell gültige Plan lässt viel mehr zu.“ Später kam noch der Hinweis von Städteplaner Artur Dorn, dass quasi jede Änderung auch unter Umwelt-Aspekten eine Verbesserung sei: „Dort sind aktuell hundert Prozent der Fläche versiegelt.“ Bei der Dachbegrünung sei zu beachten, dass auf dem Markt auch Parkfläche vorgehalten werden soll. 240 von insgesamt 520 Stellflächen sollen in luftiger Höhe entstehen.
Für die SPD hakte Elke Brummer dennoch noch einmal bei der Nachhaltigkeit nach. Wer kontrolliere eigentlich, ob die ersatzgepflanzten Bäume auch ordentlich gepflegt würden und nicht eingingen? Da herrsche Nachpflanzungspflicht, erklärte Dorn. Dr. Friedhart Knolle als Sachverständiger der Umweltverbände monierte „Riesendefizite“. Seine Erfahrung über den Daumen: „Nach zwei Jahren fehlt die Hälfte.“
Tiefbau-Experte Matthias Brand lenkte den Fokus noch einmal auf die umliegenden Flächen und Straßen, für die es auch weitreichende Überlegungen mit Kreisel-Bauten, neuen Zufahrten und Auswirkungen bis hin zur „McDonald’s-Kreuzung“ gebe. Allerdings fehlten noch genaue Daten zu den Verkehrsmengen. Am Ende gab es alle acht Stimmen von SPD und CDU für das Vorhaben.

Luzi
01.12.2021, 21:39
Nabend in die Runde,



hatte nicht auch "Globus" Bedarf angemeldt?

Bleibt der Marktkauf leerstehend, ist eine Verwahrlosung von Gelände und Gebäude garantiert!

Leerstand und Verwahrlosung, sowie heruntergekommenene Gebäude haben wir in Goslar genug


Gruß, Luzi

Trichtex
02.12.2021, 18:55
Moin Luzi!


hatte nicht auch "Globus" Bedarf angemeldt?
Die GZ vermutet Interesse seitens Globus für das Marktkauf-Gebäude, aber dafür gibt es noch keine Bestätigung.


Bleibt der Marktkauf leerstehend, ist eine Verwahrlosung von Gelände und Gebäude garantiert!
Daran wird die Redos-Gruppe wohl kaum Interesse haben. Wenn in den verbleibenden zwei Jahren kein Nachnutzer gefunden wird, ist das Gebäude ja auch für die restlichen Pächter (Blumenladen, Jeans-Fritz, Apotheke, Reisebüro, Bäcker, Asia Food, Anna, der Kiosk, KiK, Deichmann und Ernstings) erheblich unattraktiver.


Leerstand und Verwahrlosung, sowie heruntergekommenene Gebäude haben wir in Goslar genug
Bald etwas weniger. Insbesondere das Gewerbegebiet Gutenbergstraße dürfte mit Edeka auf dem Unger-Gelände, Lidl, Rossmann und Fressnapf auf dem ehemaligen Praktiker-/Max-Bahr-Areal aufgewertet werden. Damit werden zwei Großimmobilien/Areale weiter genutzt. Der westliche Teil der Liebigstraße hingegen wird um die letztgenannten drei Geschäfte ärmer, der toom-Baumarkt und der Penny an der Okerstraße sind ja schon etwas länger Geschichte. Bislang scheint es dafür noch keine Nutzungskonzepte zu geben.

Viele Grüße

Gunther

Joerg
06.12.2021, 19:19
Globus hat schon eine Reihe an Realmärkten übernommen bzw. ist noch dabei. Das Kartellamt hat wohl bis zu 24 Stück genehmigt. Ob Goslar dabei ist ???
Dass dies nicht von heute auf morgen geht, ist eigentlich auch klar. Ansonsten wäre das erst einmal ein sicherer Hafen im Gegensatz zu manchen anderen Invstoren. Die Globusmärkte hier bei mir in Hessen und auch in Rheinland-Pfalz laufen jedenfalls alle sehr gut. Da wurde in die teils abgewrackten Massa später Real-Märkte ordentlich investiert.

Aber siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Globus_Holding

Trichtex
06.12.2021, 20:09
Moin!


Globus hat schon eine Reihe an Realmärkten übernommen bzw. ist noch dabei. Das Kartellamt hat wohl bis zu 24 Stück genehmigt. Ob Goslar dabei ist ???
"Edeka wird neuer Betreiber auf dem Real-Grundstück an der Gutenbergstraße" schrieb die GZ bereits am 16.11.2021 - wie Roger ein wenig weiter oben auch zitierte. Goslars Realmarkt wird demzufolge definitiv nicht von Globus übernommen. Das Real-Gebäude wird abgerissen und auf dem Gelände wird ein neuer Verbrauchermarkt entstehen.

Viele Grüße

Gunther

Toni Pepperoni
20.03.2022, 18:00
20.03.2022

Edeka hat das alte Real-Gelände in Goslar gekauft

Der städtische Wirtschaftsförderer konnte verkünden, dass die Edeka-Gruppe das Gelände des früheren Real-Marktes an der Gutenbergstraße gekauft hat.
Ein Bauantrag soll kurzfristig folgen. Konkrete Daten nennt aber immer noch niemand.

Quelle GZ

Gruß Toni