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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kennt jemand noch Tamms und Garfs in Goslar



Chief
27.09.2019, 00:04
Hallo liebe GS-Leute,
ich habe gerade in alten Zeiten des Goslarer Handel von 1950 bis 1970 reingeschaut.
Kennt jemand noch die Tamms und Garfs - Geschäfte ( ich glaube, das schrieb sich so )in der Breiten Straße neben dem Butterhaus und in der Rosentorstrasse gegenüber der Einhornapotheke ?
Diese Geschäfte gehörten Herrn Heinrich Daseking. Dort wurden noch Heringe aus dem Fass angeboten.
Man könnte sagen, es war damals schon fast ein Delikatessenladen.
Herr Daseking stand mit einem weissen Kittel im Laden und bediente die Kunden.
Vielleicht gibt es ja jemand, der sich daran erinnern kann.
Liebe Grüse aus Neustadt an der Weinstrasse

märklinist
28.09.2019, 17:45
Hallo nach Neustadt an der Weinstraße,

natürlich sind meine Erinnerungen lückenhaft, von Jürgenohl aus war ich mit meiner Oma des öfteren mit dem (B Bus) damals Mitte der 60 ziger bis Sommer 1970 hin und wieder in die Stadt gefahren, u.a. hatten wir in einem Fischladen auf der Breiten Straße Heringe gekauft und die gab es in der Tat aus dem Fass. Bei uns zu Haus war es damals Tradition das es Freitags immer Fisch gab, und natürlich auch Karfreitag, u.a. konnte meine Oma leckeren Heringssalat machen, den es meist zu Silvester gab. Was da für ein Geschäft gegenüber von der Einhornapotheke in der Rosentorstraße war, weiß ich leider nicht mehr, ich erinnere mich nur daran, das damals dort das Woolworthgebäude gebaut wurde (mein Vater hatte dort mit dran gearbeitet als Maurer).

Gruß aus Bad Harzburg
der märklinist

nobby
28.09.2019, 18:07
Ich kenne Thams & Garfs Geschäfte aus amderen Städten. Z. B. aus Lübeck und Bremen. Ursprünglich waren sie auf Kaffee spezialisiert. Die von dir genannten Läden kenne ich nicht, weil ich erst 1973 nach Goslar gezogen bin.
Als Kinder sagten wir "Tammel und Gammel" zu diesen Läden.
Tut mir leid, Dir nicht weiterhelfen zu können.

VG

nobby

Chief
30.09.2019, 20:07
Hallo nach Bad Harzburg,
Toll das du den Laden noch kennst. Der Sohn von dem Inhaber ist nämlich mit mir zur Schule gegangen und deshalb war ich öfters auch bei denen zu Hause.
Witzigerweise habe ich ihn viele Jahrzehnte wiedergetroffen.
Da sieht man mal, wie klein die Welt ist.
Hast du dich eigentlich gut in Harzburg eingelebt? Und hast du noch Ärger wegen der Braunschweiger Wohnung ?
Bei uns gibt es zur Zeit den Neuen Wein oder Federweißer. Da ist die Hölle los. Ganze Reisebusse spucken die Leite bei der Winzergenossenschaft aus und dann wird gevespert und Neuer getrunken. Da sitzen hunderte von Leuten im Hof und reden und essen und trinken. Jeder darf sich sein Essen selber mitbringen. Und wenn man dann auf engen Raum zusammen sitzt, kommt man natürlich in Kontakt. Und dann werden auch mal Essenssachen ausgetauscht: Wurst gegen Käse usw.
Schön mal wieder etwas von dir gehört zu haben.
Alles Gute für dich
Chief

Chief
30.09.2019, 20:18
Hallo Nobby,
Danke für deine Antwort. Ich kannte den Laden aus den 60-er Jahren. Da gab es auch noch nicht solche Supermärkte wie heute. Da hat der Chef noch selbst bedient.
Also vielen Dank für deinen Beitrag.
Grüße aus der Pfalz
Chief

nobby
30.09.2019, 20:40
In mehreren Adressbüchern aus den 60er bis 70er Jahren finde ich einen Heinrich Daseking mit einem Lebensmittelladen in der Breiten Str. 13.
in der Rosentorstr. 19 gab es nur einen Lebensmittelladen von Hoffmann, Johann.

Viele Grüße aus Goslar

nobby

Chief
30.09.2019, 22:09
Hallo Nobby,
dann hatte ich das falsch in Erinnerung.
Vielleicht verwechsele ich das auch mit dem Obst- und Gemüseladen von Ricardo Moll.
Ich glaube, der war in der Rosentorstrasse gegenüber der Einhornapotheke.
Es ist halt alles schon solange her.
Danke für deine Recherchen.
Chief

nobby
01.10.2019, 08:54
Hallo Chief,

in der Rosentorstr. 9 (gegenüber der Einhornapotheke) war lange, lange Zeit der Gemüseladen von Dörte Körtjen.

Viele Grüße

nobby

Roger
01.10.2019, 18:21
Hallo Nobby,

... und links neben dem Gemüseladen war Schlachter Tappe, da gab es sogar eine kleine "Imbißecke".
Ich von 1968-1974 in der Rosentorstraße 14 tätig. Rechts neben der Einhornapotheke gab es meine ich damals
noch ein Geschäft mit Messern und Besteckwaren, und dann eine Reinigung und dann Zigarren Niemeyer (das war dann gegenüber von Radio Barko.
Die Läden von Körtje und Tappe waren schräg gegenüber der Apotheke in Richtung Drogerie Peter.

nobby
01.10.2019, 18:50
Hallo Roger,

ja, bei Schlachter Tappe im Imbiss habe ich hin und wieder ein Ragout gegessen. Das Ragout war, wie bei Kunath, für 'ne lasche Mark zu haben. Wenn man da ordentlich Maggi drüber gekippt hat, ging's ganz gut runter. Da kam alles rein, was die Läden an Resten hatten.
Der Imbiss bei Tappe bestand aus einem langen Brett, das an der linken Wand angebracht war. Am Ende des Brettes in Türrichtung hing auch eine Zutatenliste der Produkte. Ich erinnere mich deswegen an diese Liste, weil dort gelesen habe, dass 3% Kalbsleber in der Kalbsleberwurst waren. Der Rest kam vom Schwein. Das hat mich schon nachdenklich gemacht.

Das Messergeschäft war Karl Pauls "Solinger Stahlwaren".

Links von der Einhorn-Apotheke war Tengelmann.

Viele Grüße

nobby

Roger
02.10.2019, 17:32
Danke Nobby,
... die "Solinger Stahlwaren" hatte ich echt nicht mehr auf dem Plan.Die Rosentorstraße gehörte für mich als Fahrschüler ab 1962 zu meneim
Schulweg (ab Bahnhof).Aber da hatte man es natürlich immer eilig und hatte auch noch nicht den Blick für alles.
Später hat man die Veränderungen bewußter registriert.
Ich meine links von Tengelmann war dann noch ein Tapetengeschäft Weigel ???

ottofranz
02.10.2019, 17:57
Hallo Roger,

richtig und dann kam Werner & Willert, Ecke Petersilienstr., heute ein Eiscafe.

Grüße
Ottofranz

nobby
02.10.2019, 18:34
Richtiig.
Werner & Willert war ein Damenoberkleidungsgeschäft. Mit einer Einschränkung, es war Ecke Schilderstr. nicht Petersilienstr. .

Oh, wir haben uns mal wieder im Thema verfranst. Ursprünglich ging es um Thams & Garffs. Es ist halt wie im richtigen Leben.

VG

nobby

ottofranz
02.10.2019, 18:51
Hallo Nobby,

hast recht, es ist die Schilderstr., danach beginnt die Petersilienstr.

Ähnliche Geschäfte waren Dittmar in der Oberstadt, Modenhaus Bruns am Markt, Rudolph in der
Breiten Str.

Grüße
Ottofranz

nobby
02.10.2019, 20:26
@ottofranz

alle weg.

In ca. 20 Jahren sind wir weg, dann weiß keiner mehr was davon.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass es jemals wieder irgendwen interessieren wird, weil es für diese Leute keine persönlichen Erinnerungen mehr gibt.
Wenn ich mir damals eine Hose gekauft habe, wusste ich in der Regel noch nach einem Jahr wo das war. Wenn sich junge Leute heute eine Hose kaufen, haben sie die Hose nach einem Jahr gar nicht mehr oder der Laden ist verschwunden.
Seien wir fair; damals ging's gar nicht anders.
Etwa 10% meines Lehrlingshehaltes ging für Klamotten drauf, 40% für Bücher (Tippach, Krebs, Brumby, Bahnhofsbuchhandlung), 20% für den Rest. Die letzten 30% habe ich zuhause abgeben müssen.
Ich glaube, dass damals der größte Teil unseres Geldes in Goslar blieb. Das ist heute nicht mehr der Fall.
Es blieb bei Schlachter Tappe, bei Kunath, bei Bäcker Nickol, Essig, Settnik, Bachmann, Braun oder Wolf.
Heute bleibt es bei McDonald, Backfactory, Subway, .... .

VG

nobby

Chief
08.10.2019, 20:59
Hallo Roger,
auch ich war Fahrschüler ab 1960 und habe morgens auf dem Weg zur Schule natürlich auch nicht auf die Geschäfte rechts und links in der Rosentorstraße geachtet. Ursprung meines Schreibens war eigentlich das Thams und Garfs Geschäft von Herrn Daseking in der Breiten Straße. Aber scheinbar war mein „Fehltritt“ in der Rosentorstraße mehr Anlass, auf diese Straße einzugehen. Egal wie, es gibt immer etwas Neues Altes über Goslar zu berichten..
Grüße aus der Pfalz
Chief

Reinecke
07.11.2019, 06:20
Liebe gläubige Goslar - Kenner in der Rosentorstraße gab es einmal auf dem heutigen Woolworth-Standort das Posthotel und daneben befand sich der "Kolonialwarenladen" von Herrn Daseking. Augen-und Ohrenzeugen leben heute noch, der Sohn vom alten Daseking ist Professor und Stadtplaner in Freiburg im Breisgau (siehe Zeitungsarchiv der GZ) und Beiträge bzw. Einträge im Internet : Professor Wulf Daseking Dipl. Ing. Stadtplaner und Architekt August-Ganther-Straße 4. D-79117 Freiburg in Breisgau Tel. 0761 / 69 62 05.
Ein weiterer Laden von Daseking befand sich auf der Breiten Straße Nr. 13 an der Ecke zur Bolzenstraße (ex.Parkdeck) unterhalb von Fisch-Weber,
der Laden mit dem Aquarium für Heringsbändiger. Beim Daseking konnte man Spezialitäten, insbesonders erlesene Weine, einkaufen. Bitte nicht verwechseln
mit Feinkost Schindler in der Rosentorstraße gegenüber von KARSTADT Goslar. War da wo heute Brillen verkauft werden in Nachbarschaft zur Bäckerei Müller - heute die Bäckerei Wolf Filiale!
Ich hoffe meine Ausführungen konnten das Verwirrspiel beenden - man muss halt nur das eigene Wissen hinterfragen und veröffentlichen.
Meint euer Goslar-Scout Egbert Reinecke

Meine notwendige Richtigstellung: Ein ehemaliger Azubi namens Horst Ribbe in Goslar (05321 8 29 13), hat seine Lehre
in den 50er Jahren bei der Firma Bahrs Feinkost und Kaffeerösterei in der Marktstraße 7 in Goslar gemacht.
Ein Geschäft indem man heute wieder frischgerösteten Kaffee pur oder als Mischung aus verschiedenen Sorten kaufen kann. - Eine gläserne Verkaufsstelle mit beeindruckenden mechanischen Geräten.
Sagt Egbert Reinecke aus eigener Erfahrung

Reinecke
07.11.2019, 06:54
Gegenüber vom heutigen Güldensternhaus (Eiscafe an der Ecke Rosentorstraße/Schilderstraße) waren Optiker Prindul, Schlachterei TAPPE und Dörte Körtje und dann kam Drogerie Peter.
Frau Körtje hatte auch einen 2. Gemüseladen am Fleischscharren neben dem Strumpfladen FLORSCHÜTZ in Richtung Hokenstraße. Ferner gab es einmal zwischen Florschütz und Körtje in den 50er Jahren den Goslarer Frisör Hartig (bis zur Rente). Sagt der Altgoslarer Reinecke

Manne
07.11.2019, 20:52
Hat eigentlich die Hammonia in der Breiten Strasse schon Erwähnung gefunden?
Gruss Manne

Reinecke
08.11.2019, 12:22
Goslar - Breite Straße 95 gehört laut Einwohnerbuch von 1975 Werner Dieckhoff, der einmal als Geschäftsführer die Firma Rheingold (Schuhgeschäft) betrieben hat. In diesem Wohn-und Geschäftshaus war das legendäre Speiselokal HORRIDO von Enrico Moll (Betreiber des Restaurant auf dem Bocksberg/Hahnenklee und ehemaliger Bobfahrer) im linken Teil des Hauses untergebracht. - Heute eine Filiale der Bäckerei Wolf - der Grundriss des ehemaligen Speise-und Toilettenbereich vom alten Horrido ist heute noch gut zu erkennen.
Während auf der rechten Seite bis ca. Mitte der 60er Jahre das"Butterhaus Hammonia" die Molkereiprodukte verkaufte, insbesonders
die normale und die salzige Butter wurde aus einem "Butterfass" entnommen und abgewogen, danach wurde das Butterpäckchen mit zwei "Holzlöffeln" manuell geformt. (Sahen aus wie unsere heutigen Bratenwender aus Holz) - Ansonsten gab es in Goslar die heute noch im Verkauf bekannten Molkereibutterstücke.
Ferner erinnere ich mich an die weißen Fliesen und die kalten Temperaturen im Laden, so etwas ähnliches konnte man nur noch bei Fisch Weiberg in der Wohldenberger Straße (Gegenüber KARSTADT GS) erleben.
Nachdem Hammonia ausgezogen war kam die Firma Werner Cohrs mit ihren Orientteppichen und Möbel in diesen rechten Teil des Gebäudes, das heute den Verkaufstresen der Bäckerei Wolf beinhaltet, wobei die sehr weit nachuntengezogene Verglasung die Verkaufsflächen sehr hell und luftig erscheinen lassen.

Die Veränderungen im Goslarer Stadtbild sind dem Zeitgeist und der Mode unterworfen, dabei sind viele Dinge nicht durch Kriegseinwirkung oder gar Bomben verursacht worden sondern durch die übertriebene, geistlose Modernisierung indem man zum Beispiel Fenster einbaut, die einem Bauwerk aus dem 19.Jahrhundert die Seele nehmen und wie ausgebrannte Fensterhöhlen wirken. Es gab einmal Zeiten, in denen war für modischen Schnickschnack in Goslar kein Geld vorhanden, daher haben wir eine
noch sehenswerte Altstadt. Meint Egbert Reinecke

Roger
10.11.2019, 18:36
mit Feinkost Schindler in der Rosentorstraße gegenüber von KARSTADT Goslar. War da wo heute Brillen verkauft werden in Nachbarschaft zur Bäckerei Müller - heute die Bäckerei Wolf Filiale!
Ich hoffe meine Ausführungen konnten das Verwirrspiel beenden - man muss halt nur das eigene Wissen hinterfragen und veröffentlichen.
Meint euer Goslar-Scout Egbert Reinecke

Danke Egbert für die umfangreichen Erläuterungen.(kein Wunder wenn man wie Du mal sehr zentral gewohnt hat :)) Links neben Schindler gab es dann noch
Hut Budde. Die Inhaberin habe ich noch als etwas spezielle Kundin in Erinnerung.

Reinecke
10.11.2019, 20:59
Lieber Roger, bitte nicht neidisch werden, ich habe meinen Wohnort nicht frei auswählen dürfen (Elternwille).
Ich hatte vor der Haustür viele stark frequentierte Straßen, wie Rosentorstraße, Bäckerstaße, Breite Straße und die Kornstraße auf denen wurde wie auf der Mauerstraße in beiden Richtungen mit Autos und Lkws gefahren. Davon können die Klempner heute nur träumen, denn mindestens einmal pro Woche musste eine abgefahrene Dachrinne oder ein beschädigtes Fallrohr in der Innenstadt repariert werden. - So etwas war den Dorfbewohnern unbekannt.
Aber zurück zum Thema neben dem Laden von Frau HUT-Budde (heute Fastfood-Brötchen-Shop) kam eine Karstadt-Verkaufsstelle,
die an der Ecke Gardinen und Teppiche im Verkaufsangebot hatte (heute Rheingold - Schuhladen, der vormals in der Fischemäkerstraße gegenüber Hottenrott residierte). Ich meine vor Teppich-Karstadt war dort einmal die Firma Lovis und Werner mit dem gleichen Sortiment vertreten -
Aber der Hauptverkaufsmagnet war der Verkaufspavillon mit Imbiss der Fleischerei REINECKE aus Seesen, der zuletzt auf der Breiten Straße unterhalb der Bäckerei Essig in den 70er Jahren eine Verkaufsstelle hatte. - Durch den Karstadt-Neubau sowie die Fußgängerzonen Verkehrsmodell-Systeme aus den 70er Jahren
und deren Fortschreibung
hat sich der Innenstadtbereich zur Toten Hose gemausert - Es gibt kein Basaltkopfsteinpflaster mehr auf dem man mit den VW-Käfer oder mit dem Motorroller
wegrutschen kann und bei Hottenrott oder Karstadt im Schaufenster landet. - Es ist einfach nur verkehrberuhigt - Langweilig !
Meint der Reinecke