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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fahren in Zukunft bald die Züge elektrisch vom Harz an die Küste und umgedreht?



märklinist
21.10.2019, 17:20
Hallo in die Runde,

es scheint so, (Artikel im Harzer Panorama), das sich für mich ein langer Traum erfüllen könnte, der Druck wächst auf die Bahn, die Verbindungen jenseits der Hauptstrecken in Niedersachen wozu auch die Harzregion, einschließlich Goslar/Bad Harzburg zählt zu elektrifizieren. Für Bahnreisende, die z.B. aus Süddeutschland kommend, endet die komforttable Fahrt in Göttingen, denn dort ist umsteigen angesagt aus einem ICE oder IC /EC und weiter geht es mit einem Dieseltriebwagen der DB Regio oder Erixx nach Goslar / Bad Harzburg. Gleiches gilt, für Reisende die in Hannover ankommen oder auch in Braunschweig, auch dort ist umsteigen angesagt in die engen Dieseltriebwagen. Gerade wenn man größere Koffer dabei hat oder auch speziell für ältere Reisende ein Problem, zu einem das Umsteigen selbst und dann die "Schleichfahrt" mit einem räumlich sehr beengten Fahrzeug.
Außerdem ist Umsteigen zeitraubend genauso die Fahrt auf schlecht ausgebauten Schienensträngen die für Geschwindigkeiten von mehr als 120 km/h nicht ausgelegt sind und Dieseltriebwagen sind nicht gerade umweltfreundlich in mehrfacher Hinsicht.
Ich bin guter Dinge, das ich es noch erleben werde, das wir in nicht all zu ferner Zukunft bald mit einem IC E-Lok bespannt bis nach Bad Harzburg durchfahren können. Für den Tourismus Harz/Heide und Küste wäre dies eine deutliche Belebung, denn durch die modernen schnellen lokbespannten Züge verkürzt sich die Fahrzeit enorm, kein umsteigen, kein Platzmangel für Gepäck, leise Züge und mehr Komfort ansich, zudem haben IC/EC ja Steuerwagen, so das in End- oder Kopfbahnhöfen kein Lokwechsel mehr nötig ist.
Die Klimadebatte scheint nun unmögliches möglich zu machen.

In diesem Sinn
der märklinsit

Manne
21.10.2019, 17:28
Das Thema der Elektrifizierung der Strecke Bad Harzburg nach Hannover ist ja uralt und wird jetzt mal wieder aufgewärmt. Es wird auch im Lauf der nächsten Jahre nichts passieren. Es wird nur mal wieder darüber geredet.
Gruss Manne

Nils
25.10.2019, 19:20
Ich bin guter Dinge, das ich es noch erleben werde, das wir in nicht all zu ferner Zukunft bald mit einem IC E-Lok bespannt bis nach Bad Harzburg durchfahren können. Für

Ganz ehrlich, das würde dem Sinn des ICE völlig widersprechen. Der ICE sollte im Grundgedanken Großstädte schnell miteinander verbinden. Nichts gegen Bad Harzburg mit seinem kleinen, schönen Bahnhof, aber selbst die Erixx Züge fahren doch nur noch mit sehr wenigen Fahrgästen besetzt. Wofür sollte es sich denn rentiert machen, diese immer unbedeutender werdende Zwergenstrecke zu elektrifzieren für einen ICE - Betrieb ? Klingt doch sehr nach Aprilscherz :-D

Elektrisch muß übrigens nicht in Göttingen vorbei sein, denn auch Kreiensen hat Oberleitung.

Gruß, Nils

märklinist
26.10.2019, 17:20
Ganz ehrlich, das würde dem Sinn des ICE völlig widersprechen. Der ICE sollte im Grundgedanken Großstädte schnell miteinander verbinden. Nichts gegen Bad Harzburg mit seinem kleinen, schönen Bahnhof, aber selbst die Erixx Züge fahren doch nur noch mit sehr wenigen Fahrgästen besetzt. Wofür sollte es sich denn rentiert machen, diese immer unbedeutender werdende Zwergenstrecke zu elektrifzieren für einen ICE - Betrieb ? Klingt doch sehr nach Aprilscherz :-D

Elektrisch muß übrigens nicht in Göttingen vorbei sein, denn auch Kreiensen hat Oberleitung.

Gruß, Nils

Nochmals zur Klarstellung gemeint war nicht der ICE, sondern Zuggattungen IC/EC mit E-Lokbespannung. Natürlich ist Kreiensen elektrifiziert, doch Bahnreisende die z. B. aus dem Süden anreisen kommen meist mit dem ICE und der fährt normalerweise, bzw. hält normalerweise nicht in Kreiensen sondern in Göttingen und da wäre dann umsteigen angesagt, entweder in einen IC der von einer Elok gezogen würde oder einen E-Lokbespannten Regionalzug.
Ich denke mal schon, das den Worten der Bahn Taten folgen werden, denn die Bahn will auch "Nebenstrecken" elektrifizieren besonders in Niedersachsen. Der Hintergrund des Vorhabens, die Bahn will klimafreundlich und attraktiver werden um somit mehr Menschen auf die Schiene zu locken auch auf Strecken die nicht zu den "Paradestrecken" gehören. Die Verbrennung von Dieselkraftstoff ist nicht nur umweltbelastend, sondern auch verbrauchsintensiv und somit teurer als Bahnstrom, zudem sind moderne Züge, egal welcher Gattung komfortabler und leiser als die Dieseltriebwagen von DB Regio oder Erixx u.a. .

In diesem Sinn
der märklinist

ottofranz
26.10.2019, 18:34
Hallo Gemeinde,

genau wie Märklinist erhoffe ich mir auch die Elektrifizierung der Strecke Hildesheim-Goslar-Bad Harzburg.
Warten wir mal ab, wenn die Diskussion über Umwelt/Klimawandel wieder etwas aus dem Fokus gerät.

Einer der Vorredner beschrieb die Situation auf dieser Strecke als zu wenig freqentiert. Das ist leider
zur Zeit der Ist-Stand, hierfür gibt es viele Gründe die ich hier gar nicht alle aufzählen kann.

Bis vor wenigen Jahren wurde von DB-Regio Neigetechnik-TRiebwagen eingesetzt von Hannover Hbf.
nach Halle Hbf. Die Züge waren auch nicht das Gelbe vom Ei, aber sie waren deutlich besser als die
heutigen Erixx-Züge. Ich will nur sagen, wenn das Angebot stimmt werden die Zugleistungen von
Fahrgästen auch entsprechend nachgefragt.

Bei einer Elektrifizierung kann man ganz andere Zuggattungen einsetzen die viel mehr Kapazität,
Komfort und vielseitiger vom Platz- und Raumangebot sind. Nur Doppelstockzüge wie von einen
GZ-Leser gefordert, das geht nicht. Allein die Brückenhöhen auf der Strecke geben das gar nicht
her. Warten wir mal die Entwicklung ab !

Grüße
Ottofranz

Nils
26.10.2019, 18:43
Dann habe ich Dein Anliegen wohl grundlich falsch verstanden !

Wenn die DB wirklich elektrifiziert, wird sicher das Land Niedersachsen einen großen Anteil tragen. Mir sagte schon vor Jahren ein Bahnbeamter aus Braunschweig, Bähnhöfe wie Langelsheim, Oker und auch Harzburg wären ohne massive finanzielle Zufuhr des Landes geschlossen worden. In Langelsheim finden in den letzten Jahren oft Fahrgastzählungen statt - kein gutes Omen.
Dann wollen wir mal das Beste hoffen, ich benutze die Bahn Richtung Harzburg zumindest noch !

Beste Grüße

Harzer06
26.10.2019, 20:41
Moin,

die Fahrgastzahlen in den Nahverkehrszügen decken meist nicht mal den Stundenlohn des Lokführers, von den Betriebsstoffen und der Abschreibung an den Zügen ganz zu schweigen. Wie soll da ein derartiges Investitionsprogramm zu erklären sein? Außer wenn die öffentliche Hand den Großteil der Kosten übernimmt. Im Endeffekt würde es dann über die Steuern wieder uns allen aufgebrummt.

Und woher kommt dieser Glaube an den Segen der Elektrifizierung? Jeder, der Haus oder Wohnung hat, kann sich bei der Nebenkostenrechnung von dem Preis des Stromes überzeugen. Die Bahn bekommt ihn auch nicht umsonst. Dazu der Bau und die Unterhaltung eines flächendeckenden Starkstromnetzes, Neubau von Brücken (könnte mit Oberleitung oftmals knapp werden), sowie die "Ökobilanz", wenn man funktionierende Züge verschrotten will und gleichzeitig neue baut. Da werden Rohstoffe und Energie versaubeutelt.

G´Auf
Harzer06

ottofranz
27.10.2019, 15:46
Hallo,

zu den Beiträgen der Vorredner muß man wohl einiges klarstellen.

Zum Einen, alle Nahverkehrsunternehmen ob Bus, Straßenbahnen oder Bahnnahverkehr können nicht kostendeckend
Leistungen erbringen. Das hängt eben mit der Struktur u.a. mit dem Fahrgastaufkommen zusammen. Während der
Zeit von ca. 7.00-9.00 h und zwischen 16.00-19.00 h die Kurve nach oben geht, sind die Tagesrandzeiten und der
Mittag eben weniger freqentiert. Aber alle Unternehmen müssen für die Spitzen entsprechende Kapazitäten vorhalten.
Hinzu kommen Kosten der Bahn die andere Verkehrsträger nicht in dem Maße bezahlen müssen.

Erhebungen und Zählungen finden nicht nur in Langelsheim, sondern flächendeckend in ganz Deutschland sowohl
im Nah- und Fernverkehr statt. Hier geht es nicht nur um reine Fahrgastzahlungen. Wie jedes andere Unternehmen
oder Branche braucht auch die Bahn Informationen und Zahlen. Welche Strecken werden genutzt, welche Tarife,
Umsteigebahnhöfe, Anlaß der Reise usw. Ich selbst habe 4 Jahre für die Bahn solchen Arbeiten durchgeführt und
kenne die ganzen Hintergründe, eben auch dieses Thema was wir z.Zt. diskutieren.

Zum Dritten: Eine Elektrifizierung ist eine Investition in die Zukunft wie alle anderen Investitionen in die Infra-
Struktur auch. Wenn wir so etwas nicht mehr machen würden wären Wohlstand und Lebensstandard irgend-
wann nicht mehr gegeben. Dann währen wir eben auf den Stand von Albanien oder Bulgarien.
Kurz zur Stromversorgung, die Bahn betreibt eigene Bahnstromwerke und sie kauft den Strom mit Sicherheit
zu anderen Konditionen ein als ein privater Haushalt, also dieser Vergleicht hinkt. Und Züge werden nicht
verschrottet sondern verkauft, wie jeder Gebrauchtwagen der noch seiner Wert hat.

Und zu guter Letzt, es werden immer die Kosten für Subventionen in den ÖPNV kritisiert. Aber man sollte
mal über die Kosten der Schäden von Hochwasser, Dürre, Orkane und bei uns im Harz über die Wieder-
aufforstung mal gegenüberstellen. Oder nur die sozialen Folgekosten des Autoverkehrs, siehe Autobahn A 2
hier knallt es praktisch im Minutentakt.

Grüße
Ottofranz

Nils
27.10.2019, 16:26
Zählungen haben also gar nichts mit dem Fahrgastaufkommen (Ein- und Ausstiege auf 24 Std an einem bestimmten Haltepunkt) zu tun ? Na dann ! Bleibt die Frage, warum dann zum Beispiel "Bahnhof" Herzog Juliushütte geschlossen wurde und und.

Den klimareligiösen Anschauungen möchte ich mich nicht anschließen.

Dann sollte aber auch mit der Elektrifizierung Goslar - Harzburg auch gleich ZWEIgleisig ausgebaut werden, bisher ist da nur ein Gleis, soweit ich weiß, bitte gern um Korrektur.

Der Steuerzahler hat's ja :-)

Oder sollte man solche Pläne vielleicht erst angehen, wenn überhaupt (durch eine langfristige Fahrgastzählung) ein steigender Bedarf in Richtung Harzburg erkennbar wird ?

Mir kann keiner erzählen, daß mehr Fahrgäste kommen, weil die Lok nun elektrisch fährt ...

Gruß, Nils

Trichtex
28.10.2019, 00:00
Moin!


Der Steuerzahler hat's ja :-)
Für mich ist es ohnehin ein Unding, dass die Bahn zum großen Teil aus Steuermitteln finanziert wird und jedesmal, wenn es um Ökosteuer, CO2-Abgabe etc. geht, die Bahn damit gefördert werden soll. Mal abgesehen davon, dass die Ökobilanz der Bahn nicht gar so toll ist: Wer bitteschön kann sie denn nutzen? Für wen ist die Bahn denn eine Alternative?

Wohnst Du in Clausthal, wirst Du eher nicht nach Goslar fahren, um mit der Bahn nach Braunschweig zu gelangen, sondern gleich mit Deinem Auto nach BS durchfahren.

Willst Du hingegen von einem Ballungszentrum zum anderen, mag die Bahn eine tolle Sache sein und dort möglicherweise sogar kostendeckend arbeiten, aber warum soll die gesamte Gesellschaft eine Infrastruktur bezahlen, die nur von einem immer kleiner werdenden Teil genutzt werden kann?


Mir kann keiner erzählen, daß mehr Fahrgäste kommen, weil die Lok nun elektrisch fährt ...
Die, die die Bahn benutzen, sind dann aber viel sauberer unterwegs. :D Wobei "sauberer" nicht "ökologischer" meint. SUV-Gegner (ich mag die Dinger auch nicht) erwähnen gern mal die Idiotie daran, ein 2,5 t-Fahrzeug zu verwenden, um 80 kg Mensch zu bewegen, aber mit dieser Argumentation wäre eine Bahnfahrt in vielen Regionen eine erheblich größere Idiotie.

Angesichts des stetig dünner werdenden Streckennetzes, der ebenso stetig sinkenden Zahl von Haltestellen und des dafür aber stetig steigenden Fahrpreises kann ich nur den Eindruck gewinnen, dass man die Bahn gegen die Wand fahren will. Und dabei natürlich offenbar möglichst viele Steuergelder für das grüne Gewissen zu verbraten gedenkt.

Viele Grüße,

Gunther

ottofranz
28.10.2019, 12:50
Hallo Leute,

es ist richtig eine reine Elektrifizierung bringt noch gar nichts. Es macht wirklich nur Sinn und Vorteile wenn
die Strecken sprich Trassierung, Oberbau, Signal- u. Sicherungstechnik eben die Infrastruktur auf einem
zeitgemäßen und modernen Stand gebracht werden. Der Großteil des heutigen Streckennetzes wurde im
19. Jahrhundert gebaut und dabei ist es auch geblieben. Das ist ungefähr so als wenn man mit modernen
PKw die Strecke Harz - Hamburg auf engen, kopfsteingepflasterten Dorfstraßen fahren müßte. Man bräuchte
mindestens einen halben Tag, vom ganzen Schwerlastverkehr mal abgesehen.

Es geht auch nicht darum nun jeden Reisenden auf die Bahn zu bringen. Eingefleischte Autofahrer und Leute
die aus den verschiedensten Gründen auf den Pkw angewiesen sind wird man nicht dazu bringen in einen
Bus oder Zug zu steigen.

In meinen Beitrag habe ich geschrieben das Fahrgastzählungen stattfinden, aber eben "nicht nur", sondern
eben auch Erhebungen. Der Haltepunkt Herzog-Juliushütte wurde m.W. Anfang der 80'Jahre stillgelegt,
weil er nicht mehr nachgefragt war. Jeder hatte ein Auto das halt bequemer und damals auch billiger war.
So, das ist bald 40 Jahre her und Zeiten ändern sich. Ob das so bleibt, ist abzuwarten.

Die Strecke Goslar - Bad Harzburg ist nur auf dem Abschnitt Oker - Bad Harzburg eingleisig, war in der Ver-
gangenheit auch nicht das große Manko. Wir hatten jede Menge, für Harzburger Verhältnisse, Fernverkehrs-
züge, die der Herr Mehdorn seinerzeit alle gestrichen hat. An der Auslastung hat es jedenfalls nicht gelegen.

Nun ist immer die Frage was war zuerst da, das Huhn oder das Ei. Wie Gunther schon beschrieben hat werden
die Leistungen immer schlechter und die Fahrpreise immer höher, also gehen die Fahrgastzahlen zurück. Was
passiert aber wenn es genau umgekehrt wäre. Das die Bahn gegen die Wand gefahren wird passiert schon
seit Jahrzehnten. Das hat aber nichts mit der Systematik zu tun, sondern mit dem Handeln der Verantwort-
lichen sprich Politik und dem diesen nachgeordneten Bahnvorstand. Wir brauchen uns nur die letzten 2 und
den amtierenden Verkehrsminister anzuschauen, alles mehr oder minder Dilettanten.

Meiner Meinung nach ist ein funktionierender ÖPNV das Recht eines jeden Bürgers, genau wie Bildung oder
Gesundheitsversorgung. Auch diese Bereiche werden mit Steuergeldern unterhalten. Es hat nicht jeder ein
Auto oder kann sich dieses leisten. Wir dürfen nicht immer nur von unserer Situation ausgehen.

Auch wenn ich pro Bahn eingestellt bin gehöre ich zu den größten Kritikern dieses Verkehrsträgers.
Was einige Vorredner dargestellt haben stimmt zum Teil aber es kann nur besser werden.

Bis dann
Ottofranz

Joerg
29.10.2019, 17:51
Ottofranz sieht es schon nicht so schlecht.

Der ÖPNV ist halt nicht alles. Die Verkehrsanforderungen haben sich nun mal in den letzten Jahrzehnten, auch in Goslar und Umgebung, mächtig geändert. Bergbau und Hüttenwerke gibt es nicht mehr, der Personenverkehr ist immer mehr zum Individualverkehr geworden.
Hier im Rhein/Main-Gebiet wo ich inzwischen seit 30 Jahren wohne, proklamiert man gerade den Weg zurück auf die Schiene. Nur das funktioniert leider nicht, da hätte man schon vor 30 Jahren ein 3. oder 4. Gleis anbauen müssen. Der ÖPNV läuft auf 150%, jede kleine Störung führt zu einem Desaster im gesamten Netz. Pendlerverkehr auf den Autobahnen und Einfallstraßen, mehr Stau als fahren. Auch hier fehlt die 3. oder 4. Spur, möglichst zur Mitte nach links hin ;-) Ein weiterer Ausbau dauert pro Strecke im Schnitt 30-40 Jahre bis alle Frösche und Anrainer zufrieden sind.
Elektroautos auch keine Alternative, wenn alle eins hätten und würden abends das Ladekabel in die Steckdose stecken, wäre die Nation dunkel. Die alten Wohngebiete haben zumindest noch eine 50KV Versorgungsleitung, Neubaugebiete werden meist nur noch mit 30KV angeschlossen. Bis dort neue Kabel in der Erde liegen 30-40 Jahre.

Was ich damit sagen will, ich glaube kaum, dass eine Elektifizierung der Bahnstrecke durch Goslar viel bringen wird. Es gibt inzwischen auch effiziente, leise Dieselloks und komfortable Anhänger dafür (die sind nicht von der E-Lok anhängig). Die Hauptprobleme der Bahn und damit Prioritäten liegen bestimmt nicht auf der Strecke durch Goslar. Das steht ganz, ganz, ganz weit hinten auf der Liste.

Ich wünsche Goslar trotzdem weiterhin eine ausreichende und gute Anbindung per Bahn und ÖPNV

Reinecke
31.10.2019, 17:33
Liebes Publikum in den Goslarer Geschichten ich freue mich über euer reges Interresse an meinem GZ-Leserbrief vom 18.10.2019, der eine Unterstützung für den Erixx – Artikel von Frau Hartmann sein sollte, da uns beide die Liebe zur Eisenbahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel verbindet.

Ich habe meinen Leserbrief im Steno-Stil geschrieben, so dass meine persönlichen Erfahrungen mit der Bahn vom Kind bis zum Rentner zur Sachkritik der derzeitigen Situation führen, die unsere Kommunal-und Landespolitiker sowie eine chaotische Verkehrspolitik im Bund verursacht haben. Wer nur Schienenfahrzeuge von Alstom in Salzgitter kauft, die im ehemaligen AW in Braunschweig repariert und gewartet werden, der geht an den Bedürfnissen der Harzer und ihrer Gäste vorbei.

Wir brauchen für den Personen-und Güterverkehr die belastbaren und schnellen Zugverbindungen zwischen Hannover und Halle/Saale sowie Braunschweig und Göttingen mit lokbespannten Doppelstockzügen mit Diesel-elektrischen Loks oder sogar mit Europa-Dual-Loks der Firma Stadler aus Brandenburg. -Leistungsmerkmale:
(7000 kw als Elektrolok und 2800 kw mit dem Dieselgeneratorantrieb – Keine sogenannte Last-Mile-Lok)
Mit solchen Fahrzeugen könnte man den witterungsunabhängigen Personen- und Güterverkehr in der Zukunft realisieren. Metronome Doppelstockzüge mit Diesellok habe ich bereits vor 6 Jahren im Bahnhof Goslar gesehen, es war eine Sonderfahrt von Hannover nach Wernigerode. - Der Einwand von Norbert Ludwig aus Bad Harzburg die Eisenbahnbrücke in Harzburg ist ein Hindernis mag richtig sein, aber bei einer Elektrifizierung muss ohnehin das Lichtraumprofil der E-Lok und der Dostos beachtet werden, aufgrund der bisherigen Erfahrungen wäre das ein Sanierungsfall oder Neubau bzw. durch Tieferlegung des Streckengleises machbar.
- Übrigens kann man heute schon diese Dual-Loks der HVLE im Bahnhof Blankenburg im schweren Güterverkehr auf der Rübelandbahn sehen.
Die Eisenbahnstrecke wurde mit Bahnstromwerk für 25kv/50Hz (Inselbetrieb im DR/DB Netz)von der Deutschen Bahn abgekauft und von den Fels Werken aus Goslar saniert. Auf dieser Privatbahn der Fels Werke kann man im Museumsbetrieb die Baureihe 95 erleben. Siehe Internetstermine.
Mein zitierter Trolley-Lkw Verkehr auf der Autobahn in Schleswig-Holstein als Verkehrssystem zu testen halte ich für einen "bescheuerten Einfall", vielleicht statt Oberleitung seitliche Stromschiene wie die Hamburger S-Bahn. Trolley-Busse sind Out, aber Straßenbahnen sind In. Es fehlt nur noch der Verkehrsversuch mit dem Holzvergaser.
Für unsere hausgemachten Umwelt-und Verkehrsprobleme gibt es nur eine Gesamtlösung wie in der Schweiz oder im Inntal (-autobahn) in Österreich, indem man den Auto- und Lkw-Verkehr auf die (neu)ausgebauten Schienenwege verlagert, damit die nachfolgenden Generationen in unserer Heimat leben können ohne die ständigen Unfälle auf der Warschauer Allee (genannt A2) – Wahrscheinlich auch bei einem 8-spurigem Ausbau ein Unfallschwerpunkt in der Zukunft.
Bitte nicht traurig sein! - Die Strecke nach Norddeich wird bereits mit einen DOSTO-IC-und umlackierter 146er von Leipzig aus bedient, vielleicht können wir wieder die alte Strecke Goslar über Bremen nach Wilhelmshaven (Jade-Port) beleben!

Nun habe ich meinen persönlichen Feierabend !

Egbert Reinecke am Reformationstag 2019

P.S.: Nachtrag zum Thema - Das Land Schleswig-Holstein beschafft 55 FLIRT-Akku Triebzüge der Firma Stadler, deren 3 teilige Fahrzeuge die Akkus unter dem Fahrdraht oder an speziellen Ladestationen nachladen können. Ähnliche Projekte der Firmen Siemens und Bombadier sind im Förderprogramm der Bundesregierung vorgesehen.
Weitere Informationen können im Internet aktualisiert werden.

Reinecke
01.11.2019, 11:14
Richtig! Nur wer in Kreiensen aussteigt braucht eine Nasenklammer und einen Gepäck-Karren, damit er die vollurinierte Tunnelpassage überlebt und den
zweiteiligen Dieselexpress, BR 648.2 LINT 41 ,nach Goslar bzw. Bad Harzburg erreichen kann. - Selbst sogar ein Umsteigen in Göttingen in die Direktverbindung ist im Hochsommer ein riesen Stress wenn die Klimaanlage des LINT 41 von Alstom mal wieder defekt ist. -
Da ist es manchmal ratsam mit dem Metronome bis Hannover Hbf zu fahren und dann Richtung Harz.
Meint aufgrund der Eigenerfahrungen
Egbert Reinecke


P.S.: Kleiner Videonachtrag vom NDR zum Thema Kreiensen die URL:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Bahnhof-Kreiensen-ohne-Toiletten,hallonds53596.htmlBR 648.2 LINT 41

Peter2809
30.05.2020, 12:21
ERIXX & Co. fahren nur noch als Betreiber mit garantierten Einnahmen. Streckennetz, Bahnhöfe, Züge u.s.w. gehören oft anderen Eigentümern.

Städte und Gemeinden müssen bei den Verkehrsverbünden darum betteln, das etwas passiert - natürlich nur gegen Geld.

LG Peter