PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Harzer Hygrosit Werke Oker/Harz



Roger
09.12.2019, 18:05
Kann jemand noch etwas über die ehemaligen Harzer Hygrosit Werke um 1900 in Oker sagen?
Ich habe mich in den vergangenen Wochen noch mit ein paar "Altlasten" aus meinem ehemaligen Elternhaus beschäftigt.
In einer alten Runddeckeltruhe befanden sich damals noch 6 alte historische Bleidruckplatten die aus o.g. Werk stammen.
Dort sind wohl Kartonagen und Bierdeckel/Bierfilze produziert worden.Die Platten haben Bezug zu Getränkefirmen
und zu einem Haushaltswarengeschäft in Lübeck.
Teilweise haben die Platten eine "Deutsches Reich Patent" (D.R.P.) Kennung die es wohl nur bis kurz nach WK1 gab.
Mein längst verstorbener Großvater mütterlicherseits (Jahrgang 1886) war mal in diesem Werk tätig.
Ich habe die Bilder auch mal "gespiegelt" damit man auch was lesen kann.

18773187741877518776

Bergmönch
10.12.2019, 16:29
Im Zeitungsmuseum in Wadgassen (Saarland) habe ich kürzlich eine Druckpresse für Bierdeckel gesehen, auf der Deine Klischees sicherlich verwendet werden können:


18778


Beste Grüße

Bergmönch

Harzer06
10.12.2019, 23:53
Moin,

da mir der Begriff "Hygrosit" nichts sagte, wurde Google befragt. Neben Links zu Papier- und Kartonagenqualitäten warf die Seite auch ein PDF aus, in dem die Hygrositfabrik in Oker erwähnt wird (Seite 6):

https://www.döbling.com/data/documents/Bierglasuntersetzer2.pdf

Die alten Druckplatten sind jedenfalls ein Schätzchen.

G´Auf
Harzer06

Roger
11.12.2019, 14:14
Danke,cooles Teil könnte sogar funktioniere obwohl die Druckpresse wohl deutlich jünger ist.
Aber an der Technik von solchen Handpressen hat sich sicherlich nicht viel geändert.
Hauptsache die Aufnahme für die Klischees passt.

Roger
12.12.2019, 17:30
Danke Harzer06,

... das PDF zu dem Thema habe ich gefunden, leider gibt es dort keine exakten Zahlen zu dem Zeitraum in dem
die Firma bestand. Lediglich Hinweise auf Übernahmeunternehmen.



Die alten Druckplatten sind jedenfalls ein Schätzchen.

Ja kann schon sein.Viele wird es aus der Zeit bestimmt nicht mehr geben. Leider weiß ich nicht ob es in Oker
irgendein ein kleines "Heimatmuseum" oder ähnl. gibt die daran Interesse haben könnten.
Vielleicht setze ich mich auch mal mit einer der Folgefirmen in Verbindung ob da vielleicht für ein
Firmenmuseum (falls vorhanden) Interesse besteht.
So wie es Sammler für Bierdeckel/Bierfilze gibt könnte es ja auch sein, das solche Platten gesammelt werden.
Mal sehen was ich weiter damit mache. ?(

ottofranz
13.12.2019, 13:18
Hallo Leute,

mit Interesse habe ich die Beiträge hier verfolgt. Aber das es ein Hygrositwerk in Oker gegeben haben soll, ist mir neu.
Aber das heißt ja nichts, man lernt immer wieder hinzu. In Oker gibt es kein Heimatmuseum, nur Dieter Sandte in Oker
hat ein Riesenfundus von alten Fotos, die meisten aus privaten Sammlungen.

Was ich mir vorstellen kann, daß dieses Werk im Okertal existiert hat. Allgemein bekannt als die 7 Fabriken im Okertal,
die hauptsächlich wegen der Wasserkraft dort angesiedelt waren. Eine Möglichkeit wäre noch das Stadtarchiv Goslar,
Zehntstr. Hier könnten evtl. noch Unterlagen vorhanden sein.

Grüße
Ottofranz

Roger
18.12.2019, 18:23
Danke Ottofranz,

... habe ich selbstverständlich auch gemacht.Bedingt durch die Gebietsreform 1972 hat man leider aus der
Zeit davor keine Archivdaten. Oker war bis zur Gebietsreform Landkreis Wolfenbüttel .
Man war wie immer sehr interessiert und bemüht an meinem Anliegen.Das Archiv hat bekanntlich das
Zeitungsarchiv der GZ nahezu komplett übernommen und auf Mikrofiches. Dort wird man mal
schauen ob es irgendwelche Artikel zu den Werken gab.Sonst blieben nur noch Archive in Wolfenbüttel
oder Literatur zu Oker aus dieser Zeit.

ottofranz
19.12.2019, 15:32
Hallo Roger,

Das Stadtarchiv zieht ja bekanntlich auf den Kulturmarktplatz und alle Unterlagen und andere
Materialien werden z. Zt. verpackt und bis zum endgültigen Umzug eingelagert. Anschließend
wird analog alles wieder ausgepackt und entsprechend in dem neuem Domizil eingeräumt.

Es könnte etwas dauern, vielleicht haben die Leute in Wolfenbüttel etwas in dieser Richtung.

Grüße
Ottofranz

Andreas
08.09.2022, 18:10
Der Karte nach befand sich die Hygrositfabrik im Steinfeld. Leider habe ich kein Datum, denke aber so 1920er Jahre

20153

ottofranz
09.09.2022, 18:17
Hallo Andreas,

auf der Karte erkennt man in etwa der Bildmitte die ehem. Metall- u. Farbwerke Oker, die auch schon
im Zusammenhang mit der Werkszahnradbahn hier ein Thema waren.

Der Standort der Hygrositwerke Oker waren demnach auf dem Gelände der späteren Obdachlosen-
siedlung Steinfeld heute sind es Wohnhäuser, wahrscheinlich sogar Eigentum.

Die Karte könnte schon nach der Art der Grafik aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg stammen.
Am unteren Rand erkennt man das Glashüttenwerk Dr. Genthe, die Optische Fabrik Weule, ein
Teil von Gebr. Borchers sowie die Farbenfabrik Saltzer & Voigt. Gegenüber der Natronag ist noch
die alte Papiermühle an der Einmündung der Goslarschen Str. in die damalige Vienenburger Str.
bzw. Neue Strasse zu erkennen. Die Gebäude sind in 80'Jahren abgerissen worden.

Grüsse
Ottofranz