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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einkaufswagenpflicht - aber bitte richtig!



Trichtex
09.12.2020, 13:25
Moin!

In fast jedem Supermarkt der Region gilt aktuell die Pflicht zur Verwendung eines Einkaufswagens. Damit soll sozusagen konstruktiv die Einhaltung eines Sicherheitsabstandes zwischen Kunden in der Warteschlange gewährleistet werden. Das ist sicherlich sinnvoll.

Wenig sinnvoll ist es hingegen, wenn keinerlei Desinfektionsmöglichkeiten für die Griffe der Einkaufswagen angeboten werden, wie es leider bei vielen Märkten der Fall ist. Zwar spielen Schmierinfektionen im Falle des Coronavirus nur eine untergeordnete Rolle, aber Corona ist nicht das einzige Virus, das unterwegs ist. Man kann sich mit den "lustigsten" Dingen infizieren. Gerade in der Saison für grippale Infekte.

Es wird gemahnt, sich nicht mit den Fingern im Gesicht zu berühren, nachdem man irgendetwas angefasst hat, das von vielen Menschen benutzt wird, allerdings lässt sich das nur mit allergrößter Aufmerksamkeit vermeiden, wenn man die, ebenfalls vorgeschriebenen, Masken aufsetzt oder abnimmt.

Ich würde es begrüßen, wenn die Geschäfte, die die Benutzung eines Einkaufswagens verpflichtend vorsehen, im Gegenzug zur Bereitstellung von Desinfektionsmöglichkeiten für die Wagen verpflichtet würden. Ausnahmslos.

Viele Grüße und bleibt gesund

Gunther

A.C.
09.12.2020, 14:09
...Ich würde es begrüßen, wenn die Geschäfte, die die Benutzung eines Einkaufswagens verpflichtend vorsehen, im Gegenzug zur Bereitstellung von Desinfektionsmöglichkeiten für die Wagen verpflichtet würden. Ausnahmslos.

Sehe ich genauso.
Teilweise findet man ja diese Spenderautomaten mit den entsprechenden Desinfektionstüchern.
Allerdings nicht an den Abstellgaragen für die Einkaufswagen wo sie meines Erachtens hingehören würden.
Statt dessen stehen oder hängen diese Teile irgendwo, wenn überhaupt, im Eingangsbereich. Beobachtet beim Marktkauf in der Bassgeige. Allerdings standen und stehen diese Spender auch schon lange vor Corona an diesen genannten Plätzen.

Der Wagen bzw. der Griff sollte doch vor dem Erstkontakt gereinigt werden und nicht 50 bis 100 Meter weiter irgendwo im Eingangsbereich.
Problem bei der Hygiene. Nicht jeder entwickelt die dafür erforderliche Sensibilität, sich selbst und andere zu schützen.
Die "Flodders" gibt es überall. Immer wieder und immer noch.

Beim ersten Lockdown kann ich mich daran erinnern, dass beispielsweise der Globusbaumarkt in der Bassgeige direkt vor dem Eingangsbereich solch eine, durch Personal überwachte, Durchgangsstation mit Desinfektionsspray und Tüchern eingerichtet hatte.
Erschien mir einleuchtend. Die Hände konnte man sich auch gleich einsprühen lassen.

Speedy
09.12.2020, 14:53
Das mit der Desinfektion verstehe ich jetzt nicht.
Wir habe immer eine kleine Flasche der beliebten Flüssigkeit dabei.
Und wenn wir einen Einkaufswagen benötigen, sind wir fast immer mit dem Auto unterwegs, in dem Tücher mitgeführt werden.
Also auch mal ein wenig Eigenverantwortung übernehmen und nicht immer auf andere verlassen.

A.C.
09.12.2020, 15:32
Das mit der Desinfektion verstehe ich jetzt nicht.
Wir habe immer eine kleine Flasche der beliebten Flüssigkeit dabei.
Und wenn wir einen Einkaufswagen benötigen, sind wir fast immer mit dem Auto unterwegs, in dem Tücher mitgeführt werden.
Also auch mal ein wenig Eigenverantwortung übernehmen und nicht immer auf andere verlassen.

Jepp Speedy. Hast ja nicht unrecht. Ich habe auch eine Desinfektionspumpflasche im Auto. Genauso wie einige Masken.
Das mit den Desinfektionstüchern nehme ich mir mal zu Herzen.

Mir ging es in der Argumentation eigentlich darum, den Grundgedanken von Gunther aufzunehmen und nachzuvollziehen.
Wenn dir etwas vorgeschrieben wird (Einkaufwagenpflicht), habe ich dann nicht gleichzeitig die Erwartung, dass das Konzept konsequent bis zum Ende durchgezogen wird?
Aber ich behaupte mal, dass der größere Teil der Bevölkerung (mich eingenommen) nicht so weitsichtig ist.

Gut das wir mal drüber gesprochen haben.
:5:

Harzer06
09.12.2020, 19:34
Moin,

Desinfektion von Einkaufswagen sehe ich nur als notwendig an für Aluhut-Träger. Wie weit will man das denn treiben?

Die Wenigsten wenden Oberflächendesinfektionsmittel richtig an. Aufsprühen und abwischen? Das ist genauso gut wie gar nicht gemacht, da die Mittel eine Einwirkungszeit brauchen. Im Regelfall handelt es sich um Zubereitungen aus einem wäßrig verdünnten Alkohol (oder mehreren Alkoholen), einem quartären Ammoniumsalz (bakterizide Wirkung) und eventuell noch Duftstoffen. Meist heißt die Formulierung "aufsprühen und natürlich trocknen lassen", in der Praxis 5-10 min. Macht das jemand? Und wer kümmert sich um die von allen gemeinsam angegrabbelte Sprühflasche?

Wenn schon Angst vor Einkaufswagen, dann eher wegen Ferkeln, die sich nach dem Toilettenbesuch nicht die Hände waschen und ihre Fäkalkeime überall verteilen. Wer mal eine öffentliche oder betriebliche Porzellanabteilung aufsucht, kann sich über die oftmals trockenen Waschbecken wundern, obwohl die olfaktorischen Spuren des vorherigen Benutzers noch deutlich wahrnehmbar sind.

Im medizinischen Bereich macht die häufige Desinfektion Sinn, insbesondere natürlich bei invasiven Behandlungen. Aber im Privaten m.E. eher weniger. Ich schwanke immer zwischen Belächeln und leichtem Entsetzen, wenn Menschen erst das Desinfektionsmittel auspacken, bevor sie sich auf eine Parkbank setzen. Oder wenn Mütter ihren Kleinen erst die Hände mit chemischem Zeug einreiben, bevor sie ihnen das Pausenbrot reichen.

Etwas mehr Gelassenheit den alles umgebenden Keimen gegenüber täte allen gut. Denn das Allermeiste davon ist für den gesunden Menschen harmlos.

G´Auf
Harzer06

Trichtex
10.12.2020, 13:41
Moin!


Und wenn wir einen Einkaufswagen benötigen, sind wir fast immer mit dem Auto unterwegs, in dem Tücher mitgeführt werden.
Ich benötige den Einkaufswagen ja nicht. Tatsächlich erledige ich die meisten Einkäufe zu Fuß im Ort mit Einkaufsbeuteln. Einkaufswagen benutzte ich bislang nur bei den seltenen größeren Einkäufen. Nun aber wird von mir verlangt, bei allen Einkäufen einen Wagen zu benutzen. Da ist das Mindeste, was ich erwarte, dass die Dinger entweder gereinigt sind oder die Mittel zur Reinigung bereitstehen.


Aufsprühen und abwischen? Das ist genauso gut wie gar nicht gemacht, da die Mittel eine Einwirkungszeit brauchen.
Wenn ich mich recht erinnere, hat der Marktkauf im Eingangsbereich einen Spender für Tücher, die mit einer Reinigungslösung getränkt sind. Das halte ich für eine gute Lösung. Beim gründlichen Abwischen wird der größte Teil dessen, was sich dort angesiedelt hat, vom Tuch aufgenommen. Gleichzeitig verbleibt ein Teil der Lösung auf den abgewischten Flächen, wo sie, da keine Trockentücher bereitgestellt werden, natürlich trocknet.

Es mag sein, dass die Einwirkzeit von der Anwendung bis zur Verwendung des Wagens zu kurz ist, um alles Leben auf den Griffen auszulöschen, aber wenn nun jeder oder zumindest der größte Teil aller Wagenbenutzer diese Tücher anwendet, dann dürfte das schon viel bringen. Noch besser wäre freilich, die Griffe nicht nur vor, sondern auch nach der Wagenbenutzung zu reinigen.


Und wer kümmert sich um die von allen gemeinsam angegrabbelte Sprühflasche?
Die gibt es beim Tuchspender nicht.


Wenn schon Angst vor Einkaufswagen, dann eher wegen Ferkeln, die sich nach dem Toilettenbesuch nicht die Hände waschen und ihre Fäkalkeime überall verteilen.
Ich bezog mich bei meinem obigen Beitrag ganz bewusst nicht ausschließlich auf Corona:


Zwar spielen Schmierinfektionen im Falle des Coronavirus nur eine untergeordnete Rolle, aber Corona ist nicht das einzige Virus, das unterwegs ist. Man kann sich mit den "lustigsten" Dingen infizieren. Gerade in der Saison für grippale Infekte.


Etwas mehr Gelassenheit den alles umgebenden Keimen gegenüber täte allen gut. Denn das Allermeiste davon ist für den gesunden Menschen harmlos.
Das ist zwar richtig, aber nicht der Punkt. Wenn ich zu einem Verhalten gezwungen oder genötigt werde, dann muss auch sichergestellt werden, dass dieses Verhalten gefahrlos für mich ist. Die Marktleitung hat gefälligst dafür Sorge zu tragen, dass auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem ihren Markt mit geringstmöglichem Risiko betreten können - oder muss diese Menschen ausschließen.

Viele Grüße

Gunther

nobby
10.12.2020, 14:56
Das ist zwar richtig, aber nicht der Punkt. Wenn ich zu einem Verhalten gezwungen oder genötigt werde, dann muss auch sichergestellt werden, dass dieses Verhalten gefahrlos für mich ist. Die Marktleitung hat gefälligst dafür Sorge zu tragen, dass auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem ihren Markt mit geringstmöglichem Risiko betreten können - oder muss diese Menschen ausschließen.

Viele Grüße

Gunther

Also, gezwungen wirst Du nicht, du hast die freie Auswahl wo auch immer du einkaufen möchtest.
Denk auch mal an all die Gegenstände mit denen du im Laufe eines Tages in Berührung kommst, die von anderen Personen auch angefasst wurden.

Du musst im Laden eine Maske tragen und kämst vermutlich nicht auf den Gedanken, der Ladeninhaber müsste sie dir gratis zur Verfügung stellen.
Wie Speedy schon geschrieben hat, spielt die Eigenverantwortung eine große Rolle.
Ich selbst ticke ein wenig anders und habe keine Angst vor Corona sondern versuche rational damit umzugehen. Das heißt für mich, dass, wenn ich beim Anfassen des Einkaufswagens befürchten würde mich zu infizieren, hätte ich dementsprechendes Equipment parat. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, muss dann Handschuhe benutzen.

VG

nobby

Trichtex
10.12.2020, 15:28
Moin Nobby!


Also, gezwungen wirst Du nicht, du hast die freie Auswahl wo auch immer du einkaufen möchtest.
Es mag Lebensmittelgeschäfte ohne Einkaufswagenpflicht geben, allerdings ist mir am Ort (Langelsheim) keines bekannt.


Denk auch mal an all die Gegenstände mit denen du im Laufe eines Tages in Berührung kommst, die von anderen Personen auch angefasst wurden.
Bei den meisten davon kann ich aber frei entscheiden, ob ich sie anfassen möchte oder nicht.


Du musst im Laden eine Maske tragen und kämst vermutlich nicht auf den Gedanken, der Ladeninhaber müsste sie dir gratis zur Verfügung stellen.
Die Maskenpflicht hat nicht der Ladeninhaber zu verantworten, die Einkaufswagenpflicht hingegen schon. Er muss lediglich die Einhaltung von Mindestabständen gewährleisten. Das geht zwar auch anders, als mit der Verwendung von Einkaufswagen, aber so ist es viel einfacher für ihn.


Wie Speedy schon geschrieben hat, spielt die Eigenverantwortung eine große Rolle.
Das ist ja auch gut und richtig so. Nur sollte eben auch der Ladeninhaber seinen Beitrag leisten - was viele ja auch tun.


Ich selbst ticke ein wenig anders und habe keine Angst vor Corona sondern versuche rational damit umzugehen.
Natürlich. Sich und andere mit vertretbarem Aufwand schützen. Nicht übertreiben, sondern alles in einem vernünftigen Maß. Und eine dieser vernünftigen Maßnahmen mit vertretbarem Aufwand ist eben die Bereitstellung von Desinfektionsmöglichkeiten. Ob der Einzelne davon Gebrauch macht, bleibt ihm überlassen, aber das Angebot sollte vorhanden sein. Mehr will ich doch gar nicht.

Viele Grüße

Gunther

nobby
10.12.2020, 15:59
Die Maskenpflicht hat nicht der Ladeninhaber zu verantworten, die Einkaufswagenpflicht hingegen schon. Er muss lediglich die Einhaltung von Mindestabständen gewährleisten. Das geht zwar auch anders, als mit der Verwendung von Einkaufswagen, aber so ist es viel einfacher für ihn.

Primär dienen der Einkaufswagen oder die Einkaufskörbe nicht dem Mindestabstand sondern der Kundenzählung. Bei uns hat Aldi eine elektronische Zutrittsampel die die Kunden zählt und eine Weile keine Einkaufswagenpflicht.
Bei Rewe dagegen stehen soviel Wagen vor dem Eingang wie Kunden gleichzeitig im Laden sein dürfen. Kleinere Läden erledigen das mit Körben.
Eine Einhaltung des Mindestabstandes kann durch einen Wagen nur dort sichergestellt werden, wo die Kunden eine Schlange bilden (Kasse, Verkaufstheken). Ansonsten könnte der Abstand nur durch eine Einbahnstraßenregelung mit Überholverbot gewährleistet werden werden.

VG


nobby

Fundgrübner
10.12.2020, 16:10
Praxistipp:
Einkaufswagen nur vorne (am Bug) oder seitlich anfassen; dort ist die Wahrscheinlichkeit, Viren abzugreifen, geringer.

nobby
10.12.2020, 17:39
Praxistipp:
Einkaufswagen nur vorne (am Bug) oder seitlich anfassen; dort ist die Wahrscheinlichkeit, Viren abzugreifen, geringer.

Okay, wenn's alle so machen ist es auch wieder nix.
Wie im Kino. Wenn einer aufsteht kann er besser sehen. Wenn es alle machen ist der Effekt gleich null.

VG

noby

nobby
11.12.2020, 08:44
Ich möchte einmal auf den Inzidenzwert im Zusammenhang mit einem rationalen Umgang hinweisen.
Dieser Wert dient weniger der Information, sondern wird zur Panikmache benutzt.
Eine Inzidenz von 35 bedeutet, dass 0,035 Prozent mit dem Virus infiziert wurden. Diese Zahl muss dann aufgeteilt werden auf diejenigen die

a. keine Symptome zeigen
b. leichte Erkältungssymptome haben
c. ambulant behandelt werden
d. stationär behandelt werden
e. intensiv behandelt werden
f. an, mit oder nach der Infektion sterben

Ich bezweifle, zumindest für mich, dass diese Infektion gefährlicher oder sogar tödlicher ist, als jede andere Grippeinfektion.Dies kann für Deutschland eindeutig mit Zahlen belegt werden. Die Gefährlichkeit besteht ausschließlich in ihrer rasanten Verbreitungsgeschwindigkeit und der damit verbundenen Überforderung des Gesundheitswesens.
Darum bedeutet für mich rational mit Corona umzugehen, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, so wie ich beim Radfahren einen Helm aufsetze.

VG

nobby

Volker
11.12.2020, 12:31
Hallo!
Ich will in diesem Beitrag vorsichtshalber darauf hinweisen, daß ich nicht beabsichtige, bestimmte Personen, die ich im Übrigen gar nicht persönlich kenne, anzugreifen oder zu verunglimpfen. Jedoch geht mir der Diskussionsstil einiger Beiträge (nicht nur über Corona) erheblich auf die Nerven.
Da wirft man mit pseudowissenschaftlichen Erkenntnissen nur so um sich, vermutlich von Google gestützt. Was Corona angeht, werden wir nun wahrhaftig oft genug über die Medien "aufgeklärt", wie wir uns zu verhalten haben. Da bleibt in letzter Zeit durch die dauernden Änderungen oft genug der gesunde Menschenverstand auf der Strecke.
Damit kein falsches Bild entsteht: Ich bin absolut kein Freund von Leuten, die Corona leugnen, die sind eine Gefahr für uns alle. Auch ich trage meine Maske, halte mich an Abstände, wo immer möglich und desinfiziere die Hände oder Einkaufsmittel und vermeide Menschenansammlungen.
Der Sinn dieses Beitrages ist eigentlich, darauf hinzuweisen, daß dieses Forum dafür gedacht ist, Geschichten oder Ereignisse rund um Goslar und die nähere Umgebung zur Diskussion zu stellen. Und nicht, wie schon oben angedeutet, in pseudowissenschaftliche Beiträge zu münden. Die bekommen wir täglich zur Genüge über die Medien präsentiert.
Jetzt bin ich gespannt, wie dieser Beitrag ankommt. Volker

A.C.
11.12.2020, 13:01
Volker,
ich pflichte dir voll und ganz bei.

Immer wieder entgleitet einem der Blick für das Wesentliche.
Statt dessen lassen wir uns dazu hinreißen, die eigene Ansichten und Pseudowissen dem Rest der Welt mitteilen zu müssen.

Wir sind hier im Forum "Goslarer Geschichten" und sollten die berechtigte Mahnung von Volker annehmen.

Ich bin auch nicht besser als einige andere hier.

Ich finde deinen Vorschlag nachvollziehbar und völlig berechtigt.
:5: :hb: :yes: