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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Cunard Werk - Diskussionen



Andreas
11.01.2010, 11:01
http://www.goslarer-geschichten.de/images/threadthumbs/cunard.jpg

Cunard-Werk

Hosenträger und-Gürtelfabrik
1896 gegründet von Dr.-Ing. e. h. Gerhard Hohn

Ende?

Frank
04.03.2010, 15:04
Ich habe mal wieder etwas gewühlt...

Original Cunard Aufbewahrungsschrank

Es gibt in Goslar auch noch den Cunard-Platz.
Er befindet sich unten auf der Bäckerstraße / Mauerstraße.

Andreas
05.03.2010, 18:50
Klasse Großer!

Die meisten wissen heute gar nicht mehr, was der Cunard war und auch nicht, wo der Cunard-Platz ist!

:danke:

Frank
06.03.2010, 20:05
Am Cunard-Platz gibt es auch ein Denkmal.

Weiß jemand etwas zu den Personen??

Ich war heute am Cunard-Platz, habe mir die Figuren und das Schild angesehen, aber keine Beschreibung und kein Datum gefunden.

Andreas
20.03.2010, 10:03
Jepp Frank,

ich war letzt Woche mit einem Mitarbeiter vor Ort - keinerlei Hinweise.
Lediglich von der Bahn aus, kann man überhaupt noch erkennen, dass da überhaupt mal ein großes Unternehmen war. Von vorne nichts mehr.

Frank
27.04.2010, 15:38
Nach langer Suche bin ich auf der Web-Site der Stadt Goslar (http://www.goslar.de/) fündig geworden:

http://www.goslar.de/images/stories/kultur/kunstspaziergang/volland_mauerlaeufer_blog.jpg
Walter Volland
Mauerläufer, 1971
Cunardplatz

Andreas
23.02.2011, 11:35
Ist ja ziemlich ruhig geworden in diesem Thema.
Habe da wieder was feines gefunden

:guck:

karbid
28.05.2011, 05:44
Weiß jemand, was sich heute in dem hinteren Gebäudeteil befindet? Von der Bahn aus sieht das nicht ganz so ungenutzt aus.

Andreas
10.10.2011, 22:01
http://www.goslarer-geschichten.de/images/themenbilder/cunard.jpg

Susanne-K.
10.10.2011, 22:14
Der Link verweist auf das Cunard Werk und gibt ein paar faktische Informationen:
http://www.trademarkia.com/cunard-72276823.html

Gut gefällt mir auch
http://manufaktur-cunard.de/frameset.htm
mit den vielen Illustrationen

CUNARD
Hosenträger- und Gürtelfabrik
gegründet: 1896
25jähriges Firmenjubiläum: 1921


Cunard-Werk
Hosenträger und-Gürtelfabrik
1896 gegründet von Dr.-Ing. e. h. Gerhard Hohn
Ende?
Der Beginn im Jahr 1896 fand mit zwei Nähmaschinen im Haus Marktkirchhof 1 statt.
Später zog das Unternehmen dann in die Mauerstraße 3-4.
Nachdem Hosenträger immer mehr aus der Mode kamen, sattelte man auf "Herrenwäsche-Fabrikation" um.
1955 wurde der Betrieb modernisiert.
1961 war ein Neubau geplant, der aber nicht genehmigt wurde, da dafür 5 Kastanien der Wallanlage hätten gefällt werden müssen.
Angeblich ist der Firma dadurch ein Schaden von DM 200.000,-- entstanden.
Die Bewilligung wurde dann 1966 erteilt, nun aber von Cunard ignoriert, da sich die Firma Richtung Bad Harzburg orientiert hatte.
Ende der 1960er Jahre existierte das Werk in Goslar schon nicht mehr.
Die Gebäude standen leer und verrotteten und galten als "Schandfleck Goslars".
1977 wurde der Komplex verkauft und vom neuen Besitzer umgebaut.

Quelle:
Buch "Nun muss sich alles wenden", Seite 426/427

Nachdem es zum Cunard-Werk zwei Themen gibt, setze ich meine Antwort auch hier hinein, da ich nicht weiß, wo sie besser aufgehoben ist.
Interessanterweise widersprechen sich meine Informationen mit dem Inhalt von Beitrag Nr. 1, dem an keiner Stelle zu entnehmen ist, dass es
a.) das Werk Ende der 1960er-Jahre schon nicht mehr gab
b.) das es über lange Zeit einen Leerstand und Verfall gab
c.) dass es 1977 zu einem Verkauf und Umbau kam.

Welche Angaben nun stimmen, darüber kann man vermutlich nur spekulieren.

Andreas
12.10.2011, 07:00
Was mich jedoch sehr interessieren würde....
Das Unternehmen wurde lange fortgeführt und ist dann - trotz des offensichtlichen Erfolges - 1999 wie vom Erdboden verschwunden.
Was ist der Grund gewesen? Wie heute üblich eine Insolvenz?


Guten Morgen Susanne,

ich denke, dass man ganz einfach die Zeichen der Zeit verkannt hat. Damals haben viele in der Bekleidungsindustrie bereits im Ausland gefertigt. Cunard offensichtlich nicht.

Birgit
30.01.2012, 01:27
Auf der Suche im WWW nach anderen Dingen des Lebens stieß ich auf:

1442

155715581559
Zitat aus dem "Universitätsarchiv der Technischen Universität Braunschweig"

Akten der Ehrendoktoren

1443

http://www.biblio.tu-bs.de/universitaetsarchiv/bestaende/bestand_b2.pdf

Hanno
26.03.2012, 09:22
Nach langer Suche bin ich auf der Web-Site der Stadt fündig geworden:
Walter Volland
Mauerläufer, 1971
Cunardplatz

Ich habe am Wochenende noch mal was zu Walter Volland gefunden.
Nämlich seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Feldstraße :

2114


Das Cunardwerk wird in Uwes Branchenbuch von 1955 noch als Hosenträger-
fabrik erwähnt :

2115

FaXe
26.03.2012, 10:18
Fein, jetzt weiß ich was es mit dem Cunard Platz auf sich hat! Ich wußte, das es ihn gibt und wo er sich befindet, hab mir aber nie die Mühe gemacht mehr darüber herraus zu finden! Danke :)

Andreas
06.01.2013, 20:13
Irgendwann im WWW gefunden

Industriekaufmann
12.06.2013, 18:09
Stehen die Mauerläufer eigentlich noch an ihrem angestammten Platz ? Bei meinem letzten Besuch in GS meine ich sie nicht mehr gesehen zu haben.

Die Mauerläufer und der Cunard-Platz, wurden, glaube ich zum 75. Firmenjubiläum der Cunard-Werke aufgestellt. Durch Dr.Ing Schuncke.. War früher Azubi bei Cunard. Habe im Innenhof doch noch etwas wiedererkannt. Aufgang zur ehemaligen Verwaltung gleich rechts neben dem Torbogen. Gerade aus, ging es in die Produktion. Auf der li. Seite, war das Lager für Gürtelschnallen, Hosenträgerclips so wie Nähmaterial und Leder. -Meines wissens ist oder war dann dort eine Kinderarztpraxis Im hinteren Bereich (von der Bahn aus gesehen, war im EG die Produktion von Hosenträgern und im 1. Stock das Lager für die produzierten Waren. weiter nach vorne von der Mauerstraße zu sehen, der Versand so wie die Im-u.Export-Abt.

Andreas
14.08.2013, 19:29
Stehen die Mauerläufer eigentlich noch an ihrem angestammten Platz ? Bei meinem letzten Besuch in GS meine ich sie nicht mehr gesehen zu haben.

Doch, sie stehen noch. Allerdings ist die Mauer am Cunard-Platz in schlechtem Zustand.



1961 war ein Neubau geplant, der aber nicht genehmigt wurde, da dafür 5 Kastanien der Wallanlage hätten gefällt werden müssen.
Angeblich ist der Firma dadurch ein Schaden von DM 200.000,-- entstanden.
Die Bewilligung wurde dann 1966 erteilt, nun aber von Cunard ignoriert, da sich die Firma Richtung Bad Harzburg orientiert hatte.
Ende der 1960er Jahre existierte das Werk in Goslar schon nicht mehr.

Typisch Goslar halt. Gibt es weitere Informationen, wo das Unternehmen in BH angesiedelt war?

Andreas
15.08.2013, 07:44
Auf http://manufaktur-cunard.de/ hat sich leider seit Jahren nichts getan. Die Domain gehört Wolf-Peter Schunke.


1973 tritt Wolf-Peter Schunke in die Firma ein und steht seinen Eltern in allen Unternehmensbereichen zur Seite. Ab 1979 führt er die Firma unter den Namen Manufaktur-Cunard- Accessoires. Das

Genre von der Pike auf gelernt, werden in der Manufaktur in liebevoller Handarbeit hochwertige Mode-Träger, Ledergürtel und andere Accessoires gefertigt.
In der langen Geschichte des Familienunternehmens gilt es viele Wirren zu überstehen. Wertvolle Cunard-Accessoires soll es weiter geben; daran wird zur Zeit gearbeitet, momentan sind sie jedoch nicht verfügbar.

Galactus
21.07.2015, 03:09
Meine Oma hat im Haushalt der Familie Schunke als Haushaltshilfe gearbeitet und ich war als Kleinkind des Oefteren in Ihrem Haus. Eine wunderschoene Villa am Oberen Triftweg. Ich war noch sehr klein, das muss also in den 70ern gewesen sein. Frau Schunke habe ich immer in Erinnerung wie eine Frau VonUndZu aus einer Derrick Folge. Schwarzer Rollkragen Pullover mit Perlenkette, Tiefschwarzes Haar mit so einer 70er ahre Aussenwelle. Wahrscheinlich habe ich sie nur einmal so gesehen, aber das hat wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Haus war ein Traum und hatte einen fantastischen Garten dahinter. Von aussen sieht es noch so aus wie frueher, ist aber wohl in kleinere Wohneinheiten zerteilt worden. Ich habe mal vor ein paar Jahren auf die Klingelschilder geschaut und das waren dann glaube ich sechs Klingeln. Wolf-Peter Schunke war zu der Zeit mindestens Teenager, vieleicht auch schon erwachsen und er hat mich immer in seinen Asterix Baenden schmoekern lassen. Lueckenhaft, aber tolle Kindheitserinnerung.

märklinist
04.08.2015, 10:05
Leider muss man sagen, solche Menschen mit so einem gutgesinnten Unternehmergeist den muss man heute suchen wie eine Nadel im Heuhaufen. Wenn man sich die Kommentare durchliest, dann war der Herr Hohn ein sehr guter Fabrikant (Quereinsteiger), aber auch gleichermaßen ein Kaufmann mit all dazu gehörenden Eigenschaften, die so manchen heutigen Kaufmann "abhanden gekommen sein dürften", oder nicht vertraut sind.
Darum ist es auch nicht verwunderlich, warum so einige heutige Kaufleute scheitern. Man muss das Unternehmen immer als ganzes betrachten mit all seinen Faszetten und nicht nur die Gewinnmaximierung vor Augen haben. Man muss ständig verbessern, angleichen etc. Nicht umsonst leitet sich der Begriff selbstständig davon ab, das ein Unternehmer zu einem auch selbst und ständig arbeitet.

In diesem Sinn
der märklinist

Andreas
12.08.2015, 08:57
Man beachte wie groß das Werk dargestellt wurde :D

14429

Hanno
12.08.2015, 13:38
Hallo Andreas,

da hat man das Werk ja auch zweimal abgebildet.
Links die Ansicht aus Richtung Breites Tor und
rechts der Blick von gegenüber - also aus Richtung Georgenberg.
Allerdings unter Weglassen der umliegenden Bebauung.
Ganz links kann man ja die Front zur Mauerstraße sehen.

Bergmönch
16.07.2016, 12:13
Diese Anzeige findet sich in fast allen Ausgaben der "Berliner Illustrirte Zeitung" (schrieb sich damals tatsächlich nur mit "i") des Jahrgangs 1924:


15762


Die BIZ war zu Beginn des 20. Jahrhunderts das erste wirkliche Foto-Magazin. Die Zeitung wurde im ganzen Reich gelesen und gehörte zum Ullstein Verlag, der sie mit verlagseigenen Flugzeugen auslieferte. Die regelmäßige Werbeanzeige von Cunard war sicherlich nicht ganz billig.


Beste Grüße

Bergmönch

Systemcoach
21.07.2016, 13:46
Das Leben geht manchmal seltsame Wege: Aus dem Nachlass eines Steigers vom Rammelsberg, Cunard Hemd Original verpackt

Professorexabyte
27.07.2016, 08:43
:) Eine Hosenträgerfabrik. Sachen gibt es. Was mal nicht alles in GS so rumstand
Aber entschuldigt mich bitte, wenn ich bei dem Namen Cunard unweigerlich an https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6e/Queen_Mary_II_Einlaufen_Hamburg_Hafengeburtstag_20 06_-1.jpg/375px-Queen_Mary_II_Einlaufen_Hamburg_Hafengeburtstag_20 06_-1.jpg denken muss

heinrichbarbarossa
30.07.2016, 15:36
hat aber nix miteinander zu tun
Die Cunard Line ist eine britische Reederei mit Sitz in Southampton und Santa Clarita, Kalifornien. Gegründet 1839, betrieb die Reederei einen Liniendienst nach Boston und Halifax, 1851 wurde New York City Endhafen. Heute konzentriert sich die Gesellschaft auf das Kreuzfahrtgeschäft mit ihren drei Schiffen: Queen Mary 2, Queen Elizabeth und Queen Victoria

Bergmönch
13.01.2017, 15:38
Der Firmengründer ist in jungen Jahren als Steward für die Cunard-Linie gefahren. Den Namen fand er dann später auch für seine Fabrik recht passend (Quelle: Kraus/ Geyer, "Goslars Handel im Wandel der Zeiten").

Beste Grüße

Bergmönch

EbonyAndIvory
05.09.2018, 15:21
Zuerst möchte ich mal beste Grüße nach Goslar senden verbunden mit der Hoffnung das mir jemand bei meinem Anliegen helfen kann.


Bedingt durch eine Leidenschaft und Hobby für Vorkriegsfahrzeuge der Luxusklasse bin ich bei Recherchen auf ein Fahrzeug in Goslar gestoßen.
Kann mir jemand etwas über diesen 130PS MAYBACH DSH sagen? Gibt es Bilder oder Erinnerungen oder Hinweise auf die Karosserieausführung? Nachfahren in Goslar welche etwas wissen könnten?

https://abload.de/img/mm8513gufbi.jpg (https://abload.de/image.php?img=mm8513gufbi.jpg)

17899

Andreas
08.09.2018, 14:37
Dazu weiß ich persönlich leider nichts. Aber schön zu wissen, dass Herr Hohn einen Maybach DSH fuhr

https://it.wikipedia.org/wiki/Maybach_DSH

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/1934_Maybach_DSH_Sinsheim%2C_2014.JPG

EbonyAndIvory
10.09.2018, 12:08
Ja ein wunderschönes Fahrzeug. Gleiche Karosserien wie die 12-Zylinder, nur mit 130PS und 5,2 Liter Hubraum. Da man damals lediglich Chassis und Motor bei Maybach kaufte und dann bei einer Karosseriefachfirma die Karosserie nach Wunsch orderte, ist es recht schwer Informationen darüber zu finden.

oberheizer
19.09.2018, 08:19
Ende Cunadwerke anfang der 1970 j glaube 74/75

Klaus
27.10.2018, 17:11
Am 01.04.1968 habe ich dort meine Lehrstelle zum Industriekaufmann begonnen.
Genau an diesem Tag auch meine FRAU kennengelernt. Diese war schon im 3. Lehrjahr zusammen mit Kolleginnen wie
Marianne Lobert, Heidi Schramm, Monika Tuckermann, Beate Geyer und Marlies Güttler
Ich hatte Anfang Februar 1968 in der Klasse 12 die Schule ( Ratsgymnasium ) abgebrochen, ging von da direkt zum Arbeitsamt und fragte nach Lehrstellen.
So kam ich am selben Tag zum CUNARD WERK in der Mauerstrasse nur deswegen, weil dies am nächsten am Bahnhof Goslar lag.
Von Herrn Direktor Wode erhielt ich sofort meinen Lehrvertrag und dann ging es am 01.04.68 los !
Die ersten 3 Monate Registratur und Hausdruckerei, danach sofort ... und das war der Rest der Ausbildung....in's Lohnbüro.
2 1/2 Jahre und dann in September 1970 Prüfung mit einer glatten 2
Bis Ende November 1970 war ich in der Versandabteilung bei Frau Odrobina. Ab dem 01.12.1970 dann bei der NATRONAG in Oker.
Auf alle Fälle weiß ich aber genau, dass die Produktion von Hosenträgern und Gürteln mindestens noch bis 1973 in der Mauerstrasse war.
CUNARD hatte damals tolle Kunden in Hamburg und in anderen Regionen - Eine "Edelhosenträgerlinie" lief unter dem Namen " Jaques Esterel"
Erinnern kann ich mich auch daran, dass in 1969 die Herren-Hemden Produktion wieder aufgenommen wurde.
Warum CUNARD verschwand ? - Ich würde das heute mit "Missmanagement" beschreiben. Direktound GF Schunke mit seinen beiden Damen in der Buchhaltung,
Frau Busch und Frau Dobbert, das waren schon ganz besondere "Kaliber"

EbonyAndIvory
11.02.2019, 15:19
Zuerst möchte ich mal beste Grüße nach Goslar senden verbunden mit der Hoffnung das mir jemand bei meinem Anliegen helfen kann.


Bedingt durch eine Leidenschaft und Hobby für Vorkriegsfahrzeuge der Luxusklasse bin ich bei Recherchen auf ein Fahrzeug in Goslar gestoßen.
Kann mir jemand etwas über diesen 130PS MAYBACH DSH sagen? Gibt es Bilder oder Erinnerungen oder Hinweise auf die Karosserieausführung? Nachfahren in Goslar welche etwas wissen könnten?

https://abload.de/img/mm8513gufbi.jpg (https://abload.de/image.php?img=mm8513gufbi.jpg)

Dies war nach neuesten Erkenntnissen nicht der erste MAYBACH für Gerhard Hohn. Bereits Mitte 1933 wurde ein gebrauchter MAYBACH 27/120 PS zugelassen.