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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alte Post am Rosentor



Andreas
16.02.2010, 11:23
13596




Zu der "Alten Post" am Rosentor hätte ich einmal eine Frage.

Irgendwann Ende der 1970er (??) wurde ja der Turm der Alten Post in das moderne Stahlgerüst umgewandelt.
Ich erinnere mich noch daran, dass das damals sehr mutig war, sehr der Zeit voraus und dass es viel Geschrei gab.
Was ich aber vollkommen vergessen habe:

Was war seinerzeit der Anlass für diese architektonische Veränderung?
(Baufälligkeit ??)

Kann sich noch jemand erinnern, wann konkret dieser Umbau stattgefunden hat?

Hallo Susanne,

der Turm wurde "abgetragen" weil die Vermittlungstechnik der Post zu starke Vibrationen für den Turm verursacht hätte.

Einige Jahrzehnte lang hatte der Turm nur ein Flachdach, bevor man vor einigen Jahren diese wenig schöne Stahlkonstruktion errichtete.

Andreas
10.10.2011, 21:34
Wo hast Du nur all Dein Wissen her, Andreas?
Du bist ja eine laufende Bibliothek!:$
Sagenhaft und danke!

Naja,

seit der Grundschule "aufgeschnappt" ;)

Hanno
29.01.2012, 19:43
der Turm wurde "abgetragen" weil die Vermittlungstechnik der Post zu starke Vibrationen für den Turm verursacht hätte.




Ich kann mir nicht vorstellen, dass die V-Technik so stark vibriert hat, dass davon Turmdächer einstürzen.
Und ich bin vom Fach - ich habe solche Technik jahrelang gewartet. Zudem
wird im Turm bzw. dessen Basis nichts davon gestanden haben. Viel zu
kleine Fläche.
Ich denke eher, dass es eine gute Ausrede war den Turm nicht für teures
Geld sanieren zu müssen.
Was der Stadt sicher recht war - hätten die doch ordentlich Zuschüsse aus
dem Denkmalstopf zahlen müssen.

Nils
29.01.2012, 20:08
Nun noch meinen Senf dazu :

Die damaligen "Hebdrehwähler" lösen keineswegs erdbebenartige Vibrationen aus.
Außerdem war es Ende der 70er eine schon einigermaßen veraltete Technik und die damalige Bundespost war schon heftig an der Umstellung auf modernere, völlig bewegungslose Systeme.

Als ich das erste Mal die Begründung für den Abriss des Turmes hörte, glaubte ich an einen Aprilscherz. Ehrlich !

1. Weiß ich gar nicht, ob überhaupt und wenn wieviele Vermittlungsstellen in den Räumen unter dem damaligen Turm untergebracht waren.

2. Ist die Begründung technisch lachhaft. Denn dann müßten damals alle Zentralen mit Hebdrehwählern in speziellen Betonbauten untergebracht gewesen sein. Waren sie natürlich nicht ! Jede normale Räumlichkeit konnte dafür genutzt werden.

Meine Vermutung: der Post war der bauliche Unterhalt des alten Gebäudes einfach zu teuer und so wurde der Turm kurzerhand abgetragen und eine besonders dumme Begründung herangezogen.

Die wirklichen Fakten von damals wären sicher sehr interessant...

Gruß, Nils

PS: Mein Beitrag und meine Vermutung lief eben zeitgleich mit dem Beitrag von Hanno-Klaus... Zwei Dumme, ein Gedanke ! ;-)

Nils
18.02.2012, 10:06
Wo wir jetzt einen Telefonfachmann haben, läßt sich vielleicht auch die Frage klären, ob der Turm des alten Postamts in der Rosentorstraße wirklich wegen "der Erschütterungen durch die dort (angebliche) Zentrale mit Hebdrehwählern " abgetragen werden mußte...

So war damals die vorgebliche Begründung der Post.

Bisher hielten wir das eher für eine besonders dumme Schutzbehauptung ;-)

Gruß, Nils

Nils
18.02.2012, 16:50
Hallo Susanne, Andreas und Ekkehard,

ja, das Thema alter Postturm bringt mich tatsächlich jedesmal wieder zur Weißglut :-)

Wie unsere liebe Susanne schon ganz richtig schreibt, ist es nämlich ein Paradebeispiel, wie man in Goslar in den 70er Jahren mit dem Gesicht der Stadt umgegangen ist - und leider läßt das Beispiel Kaiserpassage ahnen, daß da kein wesentlicher Geisteswandel stattgefunden hat.

Ich hatte damals einen Logenplatz (aus dem Bürofenster der GZ) , als die alte Schule für den Betonklotz C&A abgerissen wurde.
Jeder Stein dieses beeindruckenden wilhelminischen Backsteinbau hat mir wehgetan.

Die Bausubstanz der Schule war natürlich noch tadellos.
Selbst das Getrampel der Kinder konnte hier nicht als Gefahr der Erschütterung gegeißelt werden :-D

Auch die alte Post präsentiert sich eigentlich als grundsolider Bau aus großen Sandsteinblöcken...

Es erinnert mich fast an die Wulff-Affäre.
Dem kleinen Hausbesitzer wird bei unnachgiebiger Strafe die Farbe der Fensterrahmen vorgeschrieben, aber bei größeren Vorhaben werden willfährig Denkmalschutz deaktiviert, Abriss alter Substanz genehmigt und das Gesicht einer historischen Stadt immer wieder entstellt.

Goslar ist ein Gesamtbild. Für die Stadtverwaltung aber scheint Goslar nur aus dem Bereich der Kaiserpfalz zu bestehen.

Mir ganz persönlich waren die zwei traditionellen Einkaufstraßen Fischemäker und Hokenstr mit ihren vielen kleinen Läden lieber als das Monstrum Kaiserpassage.
Die kleinen Läden in den genannten Straßen existieren doch gar nicht mehr. Nur noch Freßbuden und Plunderläden und Leerstand.

Entschuldigung, ich erbreche am Thema vorbei ^^

Vielen Dank jedenfalls für die Infos zur alten Post.... gerne mher davon !

Gruß, Nils

Andreas
19.02.2012, 19:57
Zeitzeugin hat in einem anderen Beitrag etwas Interessantes geschrieben, dass auch gleichzeitig in diesen Beitrag gehört, wie ich finde.
Wir lernen darin, dass die alte Post Ihren Turm bereits Ende der 1960er Jahre hergeben mußte
und dass zumindest bis Mitte der 1970er Jahre der moderne Aufbau noch nicht existierte.
Ich zitiere ausschnittsweise aus diesem anderen Beitrag, damit uns die Information nicht verloren geht:

Hallo Susanne,
Ich kann nur einige Daten zuordnen:
.....
Zum Postturm:
In Krause/Müller, "Goslar - Über den Dächern einer 1000jährigen Stadt" (Verlag Goslarsche Zeitung Karl Krause 1976) gibt es auf Seite 26 ein Foto, da ist die Spitze des Postturms abgebaut und sehr flach gedeckt (der Metallaufbau ist noch nicht drauf).
Unterschrift des Bildes:
>> Das alte Postamt von 1898 an der Rosentorstraße, heute vom Fernmeldeamt mit Beschlag gelegt, mußte Ende der 60er Jahre auf seine baufällige Turmspitze verzichten. Mit seiner "romanischen" Fassade beinahe eine postalische Pfalz der Gründerzeit... <<
Vielleicht hilft das ein bißchen weiter :)
Viele Grüße Zeitzeugin
Was uns in diesem Beitrag im Prinzip noch fehlt, wäre ein Bild des Turmes ohne Turm.
Wir haben ein Bild mit dem alten Turm und mit dem neuen Turm (siehe weiter unten). Aber ohne Turm habe ich in letzter Zeit - oder überhaupt jemals - kein Bild in die Finger bekommen. Kann da jemand von Euch aushelfen?

Andreas
19.02.2012, 20:04
Also das "hübsche" Blechding auf dem Dach stammt erst aus den 90ern ;)

Susanne-K.
19.02.2012, 20:06
Bist Du Dir da sicher, Andreas?
Ich hätte jetzt gesagt, der ist Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre drauf gekommen.
Ich kann mich zwar nicht an das Jahr erinnern, aber an das Geschrei, das damals über lange Zeit durch Goslar ging.
Und in den 1990er Jahren hat man ja schon etwas moderner und weniger "altmodisch" gedacht und hätte sich sicher nicht derart aufgeregt ????

Andreas
20.02.2012, 07:02
Jepp,

ganz sicher. Ich meine Anfang der 90er.

Systemcoach
20.02.2012, 10:44
Habt ihr schon gemerkt, warum der Turm so hergestellt wurde? Sicher wisst ihr, dass das Museum für Moderne Kunst in direkter Nachbarschaft im ehemaligen Standesamt eingezogen ist. :((

Die Deutsche Bundespost war halt ein sehr weitsichtiges Unternehmen und einem guten "Gespür" für Zukünftiges. :D


Glück Auf!
Ekkehard

Nils
20.02.2012, 12:53
Ist Euch schon mal aufgefallen, daß es der "modernen Kunst" beim Bau immer nur gelingt überhaupt aufzufallen, indem sie besonders heftig und stilistisch konträr zur alten Bausubstanz ist ?

Das ist heute halt das höchste Architektenglück, maximal zur Umgebung zu kontrastieren.

Ich erspare Euch meine Ansicht zu dieser "Kunst" :-D

Gruß, Nils

Onkel Hotte
20.02.2012, 13:54
Hallo,
vielleicht ist die Stahlkonstruktion nur eine Unterkostruktion und sollte noch verkleidet und dem Stadtbild angepasst werden und dann ist es eben zu teuer geworden. Vielleicht wird dieser Rohbau ja auch noch verkleidet. Wer weis.. Anders kann ich mir das "Blechding" nicht erklären. Wie konnte man sowas genehmigen?

zeitzeugin
20.02.2012, 23:36
Hier ist ein Bild vom Postturm von 1967

zeitzeugin
20.02.2012, 23:59
Bitte sehr: die alte Post ohne Turm - aus dem Buch:
Krause/Müller, "Goslar - Über den Dächern einer 1000jährigen Stadt" (Verlag Goslarsche Zeitung Karl Krause 1976

Hanno
21.02.2012, 09:42
Hier ist ein Bild vom Postturm von 1967

Danke für das schöne Bild.
Wenn ich das mit der Gegenwart vergleiche, kommt Wut auf.

Das wäre heute eine schöne Ergänzung für das Emsemble
Achtermann, Standesamt, und Rosentor.
Schade. :(:(:(:(

Nils
21.02.2012, 10:42
Hanno,

wer weiß, vielleicht kommt man in einigen Jahren darauf, den Turm wieder original aufzubauen - wie in so vielen Städten, wo einmalige Bauwerke in den vergangenen Jahrzehnten ohne Not abgerissen wurden.

Vorallem finde ich den Wandel und das Selbstverständnis von Firmen und Unternehmen bemerkenswert.
Natürlich hätte die damalige Reichspost auch ein wesentlich weniger aufwendiges Postamt bauen können.
Man entschloß sich jedoch zu diesem Bau mit dem schön verzierten Haupteingang und dem Turm.
Das waren auch damals "unnötige" Kosten, doch fühlte man sich offensichtlich dem Gesamt-Ensemble der Stadt verpfichtet und errichtete das Postamt in diesem Neo-Stil mit gewissen Anklängen zur Kaiserpfalz - wie schon ganz richtig erwähnt.

Es ist und bleibt ein wirkliches Unding, daß für den Abbruch die Genehmigung gegeben wurde - und schlimmer noch, dann die komischen Stahlstäbe auf dem Turmfragment ... das hat nichts mit "Moderne" zu tun, die im Stadtbild von Goslar ohnehin wie ein Fremdkörper wirken muß.

Gruß, Nils

Hanno
23.02.2012, 15:17
Habe da noch eine Ansichtkarte von 1920 mit Rosentor und Postturm
im Hintergrund.

1701

Bergmönch
23.02.2012, 18:12
Ich erinnere mich noch, dass es einen ziemlichen Wirbel gab, als die Turmspitze abgerissen wurde. Der Stumpf sah einfach übel aus, blieb aber eine ganze Zeit so. Dann hieß es plötzlich: "Die Post bekommt wieder eine Turmspitze." Alle waren begeistert. Rasch wurde ein Metallgestell auf den Turm montiert und wir glaubten, jetzt kommt noch was. Denkste! Plötzlich wurden die Uhren eingesetzt ... und fertig. Es wurde geschrieben über die gelungene Verbindung von Alt und Modern und über den Bezug, den die Antennenartige Spitze zum Fernmeldeamt darstellt, das sich damals im Gebäude befand ... Ich habe mich nie mit dieser Bausünde anfreunden können.

Beste Grüße

Bergmönch

zeitzeuge
23.02.2012, 21:47
hier gab es glaube ich noch gar keinen Postturm.
Aber der Achtermann und Kloster Neuwerk ist schön zu sehen

Gruß
Harld

zeitzeugin
23.02.2012, 21:58
Das ist noch die Frage...
Wann wurde denn überhaupt die königliche Post erbaut? :)

UnsUwe
24.02.2012, 09:02
In der im Obergeschoß untergebrachten Kantine konnten wir Fernmeldelehrlinge aus der Hildesheimer Strasse günstig und gut essen.

Im Keller hatten wir einen Sportraum, in dem wir bei ungnädigem Wetter unseren Dienstsport (ja, so etwas gab es damals) verrichten konnten.

Mein Vater war Postbeamter in Goslar. Deshalb habe ich auch oft in der Kantine gegessen, war lecker und preiswert. Und es gab Nachschlag beim Koch Herrn Roth. Als Schüler hatte man ja stetig Hunger.

Den Sportraum im Keller kenne ich auch. Dort haben wir im Winter trainiert. War in der Postsportgemeinschaft (PSG) Abteilung Leichtathletik. Trainer war Walter Brand.

Vor Bezug des neuen Betonbunkers war die Post oder Teile davon übrigens in einem Haus am Schieferweg ausgelagert.

Speedy
24.02.2012, 11:01
Mein Vater war Postbeamter in Goslar. Deshalb habe ich auch oft in der Kantine gegessen, war lecker und preiswert. Und es gab Nachschlag beim Koch Herrn Roth. Als Schüler hatte man ja stetig Hunger.

Den Sportraum im Keller kenne ich auch. Dort haben wir im Winter trainiert. War in der Postsportgemeinschaft (PSG) Abteilung Leichtathletik. Trainer war Walter Brand.

Vor Bezug des neuen Betonbunkers war die Post oder Teile davon übrigens in einem Haus am Schieferweg ausgelagert.

An die Kantine und den Sportraum kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Dort gab es immer Dienssport.
Der Koch aus der Kantine war danach Briefzusteller und ist mittlerweile im Ruhestand.

Hanno
24.02.2012, 14:12
Ich habe noch eine Ansicht gefunden :
Postturm und Mauerstraße mit "Luftschiff Hansa".

1710

Die Hansa hat als LZ13 am 13.07.1912 ihre erste Fahrt durchgeführt.
Die letzte Fahrt war am 29.07.1914. 1916 wurde sie verschrottet.
Das heißt also 1912 gab es die Hauptpost schon.

Nils
24.02.2012, 14:20
Das Datum wurde irgendwo schon mal erwähnt... leider finde ich es jetzt nicht wieder.

Es lag im letzten Quartal des 19. Jahrhunderts. Ich glaube 1878.

Vielleicht finde ich es noch...

Gruß, Nils

PS . Habe es gefunden: 1898 !

>>Das alte Postamt von 1898 an der Rosentorstraße...<<

Bergmönch
24.02.2012, 17:04
Das ist noch die Frage...
Wann wurde denn überhaupt die königliche Post erbaut? :)

Wenn man der Bildunterschrift auf dem von Zeitzeugin geposteten Foto glauben darf, stammt der Bau von 1898.

Die Architektur der Gründerzeit wird ja oft belächelt, aber hat sich mal einer die schönen Details genau angeguckt?

http://farm8.staticflickr.com/7057/6779830634_45890bb8bf_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6779830634/)



http://farm8.staticflickr.com/7045/6779832460_ef4a273850_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6779832460/)



http://farm8.staticflickr.com/7204/6925945021_6da90f0596_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6925945021/)



http://farm8.staticflickr.com/7051/6779827150_acc282c5b5_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6779827150/)



http://farm8.staticflickr.com/7204/6779825296_e144132370_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6779825296/)



http://farm8.staticflickr.com/7068/6779823658_b4d732b1a8_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6779823658/)



http://farm8.staticflickr.com/7178/6779822294_0b23519d32_b.jpg (http://www.flickr.com/photos/17491832goe/6779822294/)


Beste Grüße

Bergmönch

Verwaltung
06.03.2012, 20:06
Weil - ja weil der Postturm so wunderschön war.
Weil er so sehr das Stadtbild harmonisch prägte.
Weil er eine echte Landmarke war.
Und das alles ist nun für immer verloren.
Einfach, weil er einem Unternehmen das Geld für die Restaurierung nicht wert war

Hanno
06.03.2012, 20:41
Hallo

in einem Punkt muss ich Dir leider widersprechen. :(
Wann immer abgerissen und hässlich aufgebaut wurde -- zu der Zeit war es
eine Bundesbehörde - kein Unternehmen. Da ich auch Teil dieses Ladens war
kann ich noch hinzufügen, dass es auch da so etwas wie einen Etat für
Gebäudeerhaltung gab.

Susanne-K.
06.03.2012, 20:46
Hallo Hanno,
weiter unten im Thema haben wir die Information, dass das Gebäude der Post gehörte.
Die Kleinigkeit - ob sie nun Bundesbehörde oder Privatunternehmen war - ist für mich unerheblich ;)
Es war nun mal die Post, die sich - im Einvernehmen mit dem Denkmalschutz! - für den Abriß entschieden hatte.
Damals mit dem haarsträubenden Argument, der Turm würde jene "fernmeldetechnsichen Schwingungen" nicht aushalten.
Was letzten Endes wahr ist -- da muß sich wohl jeder selbst eine Meinung bilden.
Wir haben viele Informationen gesammelt.
Aber eine in Stein gemeißelte Wahrheit ist noch nicht ans Licht gekommen ?(- außer dass die Post der Übeltäter war.

uwe unten
14.04.2012, 22:27
hallo
ja die kantine war gut hab dort auch früher öfter gegessen .meine schwiegermutter war dort in der küche. der koch hat auch das essen für unseren polterabend und hochzeit ganz wunderbar gemacht.

glück auf uwe

karbid
20.05.2012, 17:05
http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,269936.html

Vielleicht kann dann die Post wieder da rein.

Monika Adler
20.05.2012, 19:16
Haltet euch fest, vielleicht wird es auch Abgerissen!??????? Gruesse Monika

Hanno
20.05.2012, 21:17
Haltet euch fest, vielleicht wird es auch Abgerissen!??????? Gruesse Monika

Hallo Monika,

ich denke mal eher nicht. Die alte Post dürfte ziemlich sicher unter Denkmal-
schutz stehen. Baufaellig ist sie auch nicht. Somit haetten die Stadtvaeter
keine Argumente für einen Abriss. Da waere ich dann aber auch demon-
strierend auf der Strasse !!!

Systemcoach
21.05.2012, 13:52
Ein Abriß des Gebäaudes dürfte schwierig sein: Auf diesem Grundstück laufen alle Telefonkabel für 05321 als Knotenvermittlungstelle zusammen. Auch im Zeitalter der Glasfaserkabel hat sich die Struktur des Telefonnetzes nicht geändert.

Auch wenn der Abriß zu recht befürchtet wird - Odermark stand auch mal unter Denkmalschutz - wäre ein "Neubau" and dieser Stelle allein im Zusammenhang mit der optischen Erscheinung des Achtermanns davor eine fast weltmeisterliche Fehlplanung. :D

Stimmt, ich vergaß, dass man in Gosalr auch schon mal so eben einen Dom abegrissen hat. :((

Hanno
21.05.2012, 14:07
Ein Abriß des Gebäaudes dürfte schwierig sein: Auf diesem Grundstück laufen alle Telefonkabel für 05321 als Knotenvermittlungstelle zusammen. Auch im Zeitalter der Glasfaserkabel hat sich die Struktur des Telefonnetzes nicht geändert. ....


Hallo Ekkehard,

da muss ich widersprechen. Ich kenne zwar nicht die genauen Örtlichkeiten,
gehe aber davon aus, dass der Haupteil der noch übrigen Technik sich im
Neubau am Vogelsang befindet.
Sollten da noch einige Kabel im oder unterm dem Altbau sein, lassen die sich
verlegen. Wenn man dadurch ein Filetgrundstück für teuer Geld verticken kann,
ist der Aufwand für die Kabel gering. Das haben wir hier in Hannover in weit
größerem Maßstab durch. Da wurde aus demselben Grund das gesamte Areal
technikfrei gemacht. Auf Goslar übertragen wäre das Areal so zwischen
Freudenplan, Petersilien, Mauer- und Rosentorstraße anzusiedeln.
War komplett voll mit Technik und wurde komplett umgeschaltet.
Allerdings wurden hier die denkmalgeschützten Teile erhalten.

Andreas
22.05.2012, 18:37
Hallo Ekkehard,

da muss ich widersprechen. Ich kenne zwar nicht die genauen Örtlichkeiten,
gehe aber davon aus, dass der Haupteil der noch übrigen Technik sich im
Neubau am Vogelsang befindet.

Hallo Hanno,

vor 2 Jahren war noch alles in der Rosentorstraße (Goslar 2). HVT, DSL-Baugruppen usw.
Wobei sich das alles im Anbau an der Mauerstraße befindet.
Am Vogelsang ist nur die Post.

nuknik
27.07.2012, 09:59
Die Kantine und den Sportraum kenne ich auch noch. Hatte meine Ausbildung in Goslar gemacht. In der Gruppe immer zur Kantine in der Mittagspause von der Hildesheimer Str. gewandert. Geld abgehoben und ab in die Kantine für 3 DM Mittagessen satt :-) Hervorragende Currywurst Pommes. Kann mich auch noch an den Nachtschalter zum Geldabheben erinnern. Mann waren das noch Zeiten. #

Gruß

Jörg

Andreas
13.04.2013, 08:30
Dieses Foto habe ich von einem Forenmitglied bekommen.
Im Hintergrund Möbel Unger und die Milchbar

Verwaltung
19.08.2013, 18:04
Historisches:
Das Kaiserliche Postamt wurde 1888 gebaut.
Der stattliche (alte!) Postturm 6 Jahre später = 1894

Kurioses:
Ein Sturm wehte im Dezember 1966 das Baugerüst am Postturm weg.
Die Debatten darüber sollen z.T. recht hämisch verlaufen sein.;)
Im Jahr 1967 war der Postturm dann irgendwann Vergangenheit....

Persönliche Einschätzung:
Ob der Grund, der damals in der Presse genannt wurde, wahr war - oder nur vorgeschoben um eine teure
Restaurierung zu vermeiden - darüber kann man nach wie vor trefflich diskutieren.

Nebenbei bemerkt:
am 04.06.1966 erfolgte die Umstellung von bisher 4stelligen Telefonnummern auf neu 5stellige Telefonnummern


Quelle:
Buch "Nun muss sich alles wenden" (H. Giesecke), Seite 335 + 339
Information basierend auf damaligen Zeitungsartikeln

Bergmönch
19.08.2013, 18:43
Ich kann mich noch Erinnern, dass es hieß, der Turm sei baufällig gewesen. Nachdem die Spitze abgerissen worden war, vergingen etliche Jahre, in denen der Turmstummel nur mit einem "Flachdach" ausgestattet war, was sehr hässlich aussah. Dann hieß es: Der Postturm bekommt wieder eine Spitze. Alle waren begeistert. Als die Metallkonstruktion stand, dachte mancher, es käme noch etwas. Dann wurden jedoch plötzlich die Uhren eingebaut und fertig. Enttäuschung, Kritik, Spott und Häme waren enorm ...

Beste Grüße

Bergmönch

Andreas
16.12.2013, 15:08
Vier historische Adressen und die jeweiligen Öffnungszeiten
(Telefonbuchauszug von 1971):

Das Postamt am Markt (siehe eigenes Thema)
Das Postamt am Rosentor (ehem. "Kaiserliche Post")
Das Postamt in Jürgenohl (wann wurde dies eigentlich geschlossen?)
Das Postamt im Sudmerberg

8565



Und der Telefonbuchauszug von 1955 für das Postamt in der Rosentorstraße.
Die Schalterdienste waren noch richtig lang im Vergleich mit 1971!
Und Briefe wurden immer noch 2x täglich (werktags) zugestellt !!!!!

8564


Nebenbei bemerkt:
Thema "Post am Markt": http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?708-Postamt-II-Am-Markt-4&highlight=Post+Markt
Thema "Post in der Klubgartenstraße": http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?1023-Neues-Postamt-in-der-Klubgartenstra%DFe&highlight=Post

Refraktor
16.12.2013, 18:05
Das Postamt Sudmerberg gibt es seit ca. 10 Jahren nicht mehr. Genaues Datum weis ich leider nicht.
Und selbst Gut Ohlhof hatte mal ein winziges 10 m² Postamt in dem Gebäude was vor ein paar Jahren abgebrannt ist.

Maria
22.11.2016, 14:09
Das alte Postgebäude in der Rosentorstraße ist nun Bank. Die "Deutsche Bank" nach längerem Umbau aus der Fischemäkerstraße hier eingezogen.
16022

thronerbe
22.11.2016, 14:56
Hallo,
bedeutet das, dass die Geschäftsstelle in der Fischemäker Str. dicht macht?

Grüße

thronerbe

Speedy
22.11.2016, 15:12
Ja.
Es wäre ja unsinnig, 2 Geschäftsstellen so dicht nebeneinander zu betreiben.
Das gab es früher mal. Z.B. bei der Sparkasse.
Allerdings auch nicht ganz so dicht beieinander.

thronerbe
22.11.2016, 15:37
ich hatte da eher an eine Splittung der Geschäftsbereiche gedacht. Geschäftkunden/Privatkunden/Investment.

Bin mal gespannt, wer dann in der Fische die Räume übernimmt. Es ist ja ein sehr schönes Gebäude.


Viele Grüße

thronerbe

Goslärsche
23.11.2016, 07:17
...bedeutet das, dass die Geschäftsstelle in der Fischemäker Str. dicht macht?

Die Geschäftsstelle Fischemäker ist seit 18.11.2016 Geschichte.
Sehr toll ist die "neue" Alte Post für Gehbehinderte oder Menschen, die mit 2 oder 4 Rollen unter einem Gefährt in den Automaten-Raum möchten: 3 Stufen, eine schwer zu öffnende, moderne Eingangstür (manuell zu öffnen) und nochmal 3 Stufen. Ich habe megamäßig geflucht, als ich die erste Begegnung mit diesem Eingang hatte am Wochenende! Es gibt noch eine Reihe Menschen, die nicht Online-Banking machen (können), somit bleibt eben nur der Gang zur Bank. Da ich niemals mein Bike vor der Tür stehenlasse, muss es also mit... das war bei diesem Eingang ein toller Spaß, es an "der Frau" zu behalten, um Bankgeschäfte zu erledigen in der schicken, neuen, alten Umgebung.
Was machen bitte Rollstuhlfahrer, Rollatorfahrer, Gehilfen-Geher....??? Hat man an sowas nicht gedacht, bewusst und gewollt???

Glückauf

Trichtex
24.11.2016, 23:23
Moin!

Ich habe in den 80ern einige Zeit dort gearbeitet. In der 1. Etage im mauerstraßenseitigen Gebäudeflügel war zu dieser Zeit die Fernsprechentstörungsstelle untergebracht. Das scheint früher einmal ein Wählersaal gewesen zu sein. Unterm Dach befanden sich die Dienststellen Linientechnik und Fernsprech-Vermittlungstechnik. Das Erdgeschoss beherbergte u. a. das Lager der Fernsprechentstörungsstelle. Im Keller war die ehemalige Kantine, die gelegentlich noch für Betriebsfeiern genutzt wurde. Und natürlich der Muffenkeller.

In den 80ern gab es dort keine Hebdrehwähler mehr, es handelte sich um eine EMD-Vermittlungsstelle, also noch mechanische Wähler, das elektronische Wählsystem kam in den 90ern. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wo genau sich der Hauptverteiler befand, aber der wird mit ziemlicher Sicherheit noch genau dort sein...

Im Turm befand sich definitv keine Technik, die irgendwelche Vibrationen hätte verursachen können. Er beherbergt ein Treppenhaus. Der Turm diente in den 80er Jahren als Personalzugang zu den, im Gebäude untergebrachten, Dienststellen.

Munter bleiben... TRICHTEX

Harzer06
25.11.2016, 18:14
Die Geschäftsstelle Fischemäker ist seit 18.11.2016 Geschichte.
Sehr toll ist die "neue" Alte Post für Gehbehinderte oder Menschen, die mit 2 oder 4 Rollen unter einem Gefährt in den Automaten-Raum möchten: 3 Stufen, eine schwer zu öffnende, moderne Eingangstür (manuell zu öffnen) und nochmal 3 Stufen. Ich habe megamäßig geflucht, als ich die erste Begegnung mit diesem Eingang hatte am Wochenende! Es gibt noch eine Reihe Menschen, die nicht Online-Banking machen (können), somit bleibt eben nur der Gang zur Bank. Da ich niemals mein Bike vor der Tür stehenlasse, muss es also mit... das war bei diesem Eingang ein toller Spaß, es an "der Frau" zu behalten, um Bankgeschäfte zu erledigen in der schicken, neuen, alten Umgebung.
Was machen bitte Rollstuhlfahrer, Rollatorfahrer, Gehilfen-Geher....??? Hat man an sowas nicht gedacht, bewusst und gewollt???

Glückauf

Das ist m.E. kein individuelles Problem, sondern ein Problem der gesamten Gesellschaft. Wenn ein großer Teil der Bankkunden glaubt, mit Onlinebanking modern und chic zu sein, werden eben Filialen und Personal abgebaut. Die konkret angesprochene Bank wird sich dabei vermutlich gar nichts Besonderes gedacht haben. Außer eben, daß der persönliche Kontakt zunehmend weniger gefragt sein wird.
Bitte nicht persönlich nehmen, aber ein Fahrrad ist doch kein Rollstuhl oder Rollator. Muß das wirklich mit in die Filiale?;)

G´Auf
Harzer06

thronerbe
26.11.2016, 12:47
Zielvereinbarung mit der Deutschen Kreditwirtschaft

Projektziel

Vorrangiges Projektziel war die Erarbeitung von Anforderungen zur barrierefreien Gestaltung von Bankautomaten. Darauf aufbauend sollte die barrierefreie Gestaltung einer weiteren Automatenform in den Blick genommen werden.

Diese Gespräche wurden bereits im Januar 2011 geführt und projektiert. Onlinebanking nützt mir nix, wenn ich Bargeld benötige. Allerdings ist die DB auch nur eine Bank von vielen. Die Zinsen sind auch nicht mehr so unteschiedlich, die Kontogebühren genauso wenig. Also, wem's stinkt und wer mutig ist, die Banken und Sparkassen sind nicht mehr scharf auf "Spar"kunden, geht woanders hin.

Grüße

thronerbe

boborit
13.01.2017, 14:20
Ich habe hier eine schöne große Fotografie aus dem Jahre 1901 mit einigen alt ehrwürdigen Gebäuden unserer wunderschönen Kaiserstadt.
Neben dem "Achtermann" also dem ehemaligen Zwingerturm vom nördlichen Stadtportal am Rosentor (früher wurde der Schäferturm genannt, glaube ich...) sehen wir noch den Turm der "alten" Post, ansatzweise Teile vom Rosentor (Seite Neuwerk) und in der Verlängerung des Achtermann-Gebäudes ein Haus gegenüber der "alten" Post, das heute nicht mehr da ist!
Da ist heute "Vodafon" (oder was sich da zusammenschloß) und ein sehr breiter Füßweg. Habt ihr weitere Infos zu diesem Gebäude? Es scheint sich hier nicht um ein Stück Befestigungsanlage sondern lediglich um ein später entstandenes Wohn- oder Geschäftshaus zu handeln...

Michael

Maria
13.01.2017, 14:38
Das Gebäude wurde abgerissen, später stand dort die Milchbar. Ist schon lange Geschichte.
Maria

Bergmönch
13.01.2017, 15:26
@ boborit: Das Haus, dass auf Deinem Foto zu sehen ist beherrbergte damals den Laden von Zigarren-Niemeyer (vgl. Friedhelm Geyer: "Goslar 1890 - 1960".

Beste Grüße

Bergmönch

Hanno
13.01.2017, 18:35
Hier ist der Link zum Thema "Cigarren-Niemeyer" :

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?2032-Cigarren-Niemeyer&highlight=Niemeyer

Blauburger
13.01.2017, 19:27
Die kleinen Fensterhutzen müssen Personalzimmer gewesen sein, Fragmente davon existieren noch. Es ist ein spannendes Gebäude.