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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mönchehaus - Museum für moderne Kunst



Verwaltung
13.10.2011, 19:45
Das Mönchehaus, bevor es ein Museum für Moderne Kunst wurde.

Bildquelle:
Buch "Goslar"
Ein Führer durch Goslar und Umgebung
XVII. Auflage, 1988
11700

Das Mönchehaus ist ein altes Ackerbürgerhaus aus dem Jahr 1528.

Am 14.05.1966 wurde das Mönchehaus als Jagd- und Forstmuseum eröffnet.
Der Umbau und die Instandsetzung kosteten damals DM 410.000.
Das Mönchehaus konnte mit den Restaurierungsarbeiten aber vor dem Verfall gerettet werden.
Diese Ausstellung gliederte sich in drei Abteilungen, von denen die erste Urkunden, Akten, Verordnungen, etc. sowie den Aufbau und die Bewirtschaftung des Stadtforstes Goslar zeigte, während die zweite eine umfangreiche Sammlung von Tier- und Jagdbildern (vor allem aus dem Harz) umfasste. Die dritte Abteilung dokumentierte die Bestrebungen des "Rotwildringes Harz" zur Hege und Pflege des Harzrotwildes.

Seit 1978 ist darin das Museum für "moderne und zeitgenössische Kunst" beheimatet, das vom "Verein zur Förderung moderner Kunst e.V. Goslar" gegründet wurde.
Aufgrund dringend notwendiger Renovierungsarbeiten wird z.Zt. nach einem Ausweichquartier für das Museum gesucht.
Um die Standsicherheit des Gebäudes wieder herzustellen, werden aktuell 1,2Mio € Sanierungskosten veranschlagt (zzgl. Kosten für einen zeitgemäßen Brandschutz).
Schöne Fotos vom Mönchehaus gibt es hier zu sehen:
http://www.raymond-faure.com/Goslar/Goslar_Moenchehaus/goslar-moenchehaus.html

Das Mönchehaus hat über die Jahrzehnte ja schon ganz heftig Geld verschlungen für Umbau, Restaurierung & Instandsetzung.

Birgit
26.04.2012, 10:05
Hier mal eine kleine Info zur Sanierung des Mönchehauses:

http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,265359.html

Systemcoach
26.04.2012, 11:46
Da ist ja gut zuersehen, welchen Stellenwert die moderne Kunst im Gegensatz zur profanen Theaterkunst des Odeons hat. :((
Kann es sein, dass sich die rostige und oft beschmierte Stahlplatte vom Breiten Tor in einigen Köpfen verewigt hat? Na ja, wenn schon Beton zum Verhindern von Denken oder gar einfacher Nachdenken nicht ausreicht, dann ... :D

Systemcoach
26.04.2012, 13:20
Vielleicht kann mir ja Jemand erklären, was an der Fettecke eines Herrn Beuys Kunst gewesen sein soll. ?( Wenn ich einen Fettfleck auf meinem Pullover haben sollte, würde es ein ziemliches Donnerwetter von meiner besseren Hälfte ;) geben. Das Echo auf meinen Einwand "Dies ist jetzt moderne Kunst und eines Goslarer Kaiserrings würdig." kann sich wohl jeder vorstellen. :D
Im Ernst: So "abgehoben" und für "geistige Überflieger" gedachte Kunst hat in einem Punkt meine Bewunderung: Der Künstler, der sich denen "verkauft" ist echt gut. :)
Bis her denke ich bei "moderner Kunst" immer an das russsiche Marktgesetz 8) : Jeden Tag steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden! :D

Monika Adler
27.04.2012, 18:13
ach die innenstadt kann so bleiben wie sie ist ... vll sollte man an jedes ortsausgangsschild einen schandpfahl aufstellen und die unfähigen verwalter von steuergeldern dort für eine woche anbinden und sie mit runtergezogenen hosen stehen lassen ... mit schild dabei : die stadt ist wegen meiner genialen fehlleistungen nun so blank wie mein hinterteil ...


zum odeon und auch zum mönchehaus und sonstigen alten gebäuen die im besitz der stadt goslar sind sollte mal eines gesagt werden : diese gebäude verpflichten , verpflichten sie zu erhalten und den nächsten generationen in einen vernünftigen zustand zu übergeben !
es ist wie mit einen alten bauernhof und der scholle land die dazu gehört , keiner der dort lebt möchte unbedingt derjenige sein der dort vom hof geht wenn es seit jahrhunderten in familienbesitz ist , wie meinte mein cousin neulich zu mir : die meisten sehen nur die gebäude , keiner die arbeit die dahintersteckt , der finanzielle aufwand oder die vielen stunden an wochenenden , andere fahren an die see wir sehen zu das wir die gebäude in schuss halten , dafür gehen die wochenende drauf , aber den hof verkaufen , die gebäude zusammenfallen lassen - niemals , das sind wir unseren vorfahren schuldig ! ... und genauso muss auch die stadt , die kommune , das land oder der bund handeln wenn er in besitz solcher alten immobilien ist , die kirche hat auch kaum geld und versucht zumindest ihren alten kirchen einigermassen in schuss zu halten , es ist eine schande wenn man zu spenden zb renovierung dom zu speyer bitten muss , diese gebäude sind ein teil unserer kultur , unserer geschichte ... und es ist eine schande in meinen augen wenn man für deren erhalt kein geld überhat , denkmalschutz ist das eine , aber auflagen ohne große finanzielle unterstützung für diejenigen die versuchen zu erhalten ist eine farce ... ein altes gebäude zu sanieren kosten schnell zwei oder dreimal soviel wie ein neubau ... und ? betonwüsten in den innenstädten hat deutschland durch den letzten krieg genug ... es müssen nicht noch mehr werden ...

im grunde genommen werden das odeon wie auch das mönchehaus nur in einen solchen , bergland schreibt es jetzt deutlich , beschissenenzustand sein , weil jahre / jahrzehnte lang nichts daran gemacht wurde ... die verantwortlichen sollte man für solche aktionen haftbar machen und ihnen notfalls ihr vermögen wegklagen ... in berglands augen ist das was dort geschehen ist schlichtweg - zerstörung von ihnen anvertrauten vermögen des steuerzahlers ! in diesen fall von immobilien ... der staat , die stadt , das sind nicht irgendwelchen beamte oder ratsherren ... diese leute sind nur verwalter des vermögens der bevölkerung , jedes unternehmen würde solche verwalter die derart unfähig handeln rauswerfen ... nur wir steuerzahlter müssen und immer wieder noch teurere damen und herren dieser art vorsetzen lassen ... warum eigentlich ?

Bergland, das habe ich mit Interesse gelesen und mich gefreut, dass doch noch der Geist der Verantwortung und noch das Gefuehl fuer die Vergangenheit in Menschen wach ist. {bei dir jedenfalls}. In einem so jungen Land, wie zb Canada, hat man das erst lernen muessen. Allerdings waren die gefragten Gebauede natuerlich nie so alt, aber alles wurde nach dem Geldwert betrachtet. Man lernt, aber es ist kein Vergleich mit Europa.Es ist schon ein zweischneidiges Schwert. Monika

bergland
27.04.2012, 21:53
@ monika , ich finde es ist kein zweischneidiges schwert , man kann heute nicht sagen wie sich die innenstädte in deutschland in den letzten 5 jahrzehnten entwickelt hätten , hätte es den krieg und die damit verbundenen zerstörungen niemals gegeben ... vll hätte man auch leichtfertig abreissen lassen um moderner architektur den weg zu ebnen , vll hätte man auch noch das schnelle geld und den zu erzielenen gewinn bei verkauf von bauland in bester innenstadtlage gesehen ...
aber ! bergland bleibt dabei , es gibt nicht mehr wirklich viel was aus früheren zeiten übergeblieben ist , vernünftige auflagen beim denkmalschutz , vll auch mal kostengünstigere kredite wenn man sich entscheidet solche immobilien zu kaufen und zu sanieren , und ein verantwortungsbewußtes umgehen mit der geschichte sollten gerade uns heute leiten ...

ich bin nun relativ oft in der lüneburger heide bei meinen dortigen verwandten , einfach mal so eine woche weg aus dem harz , was mich dort wie hier auch oftmals schmerzt ist die tatsache das viele alte gebäude nicht mehr gehalten werden können , weil es zu teuer wird . die versicherungsprämie für ein mit reet gedeckten haus ist schnell beim dreifachen dessen was es mit dachziegeln kostet - ich finde das soetwas nicht sein kann und darf , die prämie frißt die besitzer auf , auch hier sollte es einen schnitt geben , steht das haus unter denkmalschutz sollte die prämie nicht höher sein als bei ziegelgedeckten häusern , wer neu baut und sich solchen luxus leistet soll auch mehr bezahlten , aber nicht die die versuchen zu erhalten . bergland schiessen immer wieder gedanken durch den kopf wenn er alte fachwerkhöfe sieht die in einen erbärmlichen zustand sind oder kleine häuslingshäuser deren dächer teilweise schon zusammengefallen sind , was hätte man daraus machen können , doch finanziell geht es vielen heute nicht so gut das sie die gebäude halten können wenn die damit verbundenen landwirtschaft nicht genug abwirft .
auch sind heute fachwerkreiche wohngebäude auch kein statussymbol mehr für reichtum wie es früher noch der fall war , sondern eher große autos mit leistungsstarken motoren und ähnliches ...

bergland hat leider keine x millionen wie andere multimillionäre die fußballvereine oder formel 1 rennställe unterhalten , sonst würde es in goslar anders aussehen , statt superluxusyacht und privatjet , lieber zig alte fachwerkhäuschen in der innenstadt , vernünftig saniert und zu vernünftigen preisen wieder vermieten , lieber ein paar alte bauernhöfe in der lüneburger heide und sie für neue aufgaben herrichten ... wir haben uns gestern in der nachtschicht auf der arbeit über den wahnsinn der preise auf den schwarzmarkt für die karten vom diesjährigen Champion league finale in münchen unterhalten , ehrlich selbst bei 100 millionen auf dem konto wäre es mir das nicht wert x tausend € nun dafür zu bezahlen , dann eher ne ganze truppe von kindern aus einen waisenheim schnappen und sich mal ein spitzenspiel der bundesliga mit denen zusammen anschauen - würd mir mehr vergnügen bereiten , genauso wie es mir ehr vergnügen bereiten würde in einen alten sanierten fachwerkhaus , bauernhaus oder herrenhaus zu leben ( wenn das geld dafür da wäre ) als in irgendeiner schickimicki neubauvilla ... aber das muss halt jeder für sich entscheiden .
aber leider zählt heute nur das geschäft , die rendite mehr nicht ... die welt ist aus den krisen der letzten jahre nicht viel schlauer geworden ... das einzigste was beim erhalt alter immobilien zählt sollte der gedanke sein sie vernünftig der nächsten generation zu übergeben ... aber solchen luxus muss man sich leisten können , oder besser gesagt wollen ! im grunde genommen ist es völlig egal wie solche gebäude genutzt werden , ob privat , als restaurant oder als museum oder theater , wichtig ist das sie in welcher art auch immer mit leben gefüllt werden ...

die 2 millionen decklung für die sanierung des mönchehauses geht in diesen fall in ordnung , wenn das geld in die gebäude fließt ... vll sollten sich die etwas wohlhabenen förder des vereins für moderne kunst dann auch nochmal zusammensetzen und ihre privatschatulen öffnen ... sowas ist ja seuerlich sicherlich auch prima absetzbar , was ich in diesen fall auch völlig in ordnung finde ... für das odeon muss an anderer stelle eine lösung gefunden werden , es abzureissen ist keine option ...
altes mit neuen füllen , moderne kunst in alten gebäuden das ist auch eine brücke das alte mit dem neuen zu verbinden , die idee das mönchehaus dafür zu nutzen ist völlig ok , bergland hatte bedenken das das museum ans rosentor ( ehemalige standesamt ) umzieht und das alte mönchehaus dann langsam verfällt ... naja bei einen sechser im lotto für bergland hätte es schnell einen neuen besitzer gefunden 8) , es ist halt neben einigen anderen fachwerkhäusern eines meiner lieblingsgebäuden in der stadt ...

Bergmönch
19.08.2013, 21:38
hat jemand eventuell Innenaufnahmen von dem Gebäude , Kellergewölben ? bzw generell Fotografien vom Garten etc ...

Okay, hier sind ersteinmal die digitalen Bilder. Ich habe auch einige Aufnahmen der Außenbemalung beigefügt - nur für den Fall, dass das alles abgebeizt wird wie beim Brusttuch.

http://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=232

Wie gesagt, die Keller-Dias werden noch etwas dauern.

Beste Grüße

Bergmönch

Bergmönch
20.08.2013, 18:48
Hier der Zustand von Garten und Keller Anno 1989:

http://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=233

Beste Grüße

Bergmönch

Verwaltung
18.11.2013, 17:34
Die Sanierungskosten für das Mönchehaus sprengen das ehemals geplante Budget von 1,2 Mio € (zzgl. Kosten für den Brandschutz)
http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,442922.html

Aktuell wird mit Gesamtkosten von € 2,1 Mio für die derzeitige Sanierung gerechnet.
Zudem verzögern sich die Arbeiten bis in den Januar 2014

Andreas
23.11.2013, 08:56
Im Silberführer von 1972 wird das Mönchehaus noch als Jagd- und Forstmuseum erwähnt.


die Ausstellung gliedert sich in drei Abteilungen, von denen die erste in Urkunden, Akten, Verordnungen und Karten der Geschichte, den Aufbau umnd die Bewirtschaftung der Stadtforst Goslar vom Mittelalter bis heute zeigt, während die zweite eine umfangreiche Sammlung von Tier- und Jagdbildern - besonders aus dem Harz - umfasst. Die dritte Abteilung aber dokumentiert an Hand von jagdgeschichtlichem, statistischem und jagdbiologischem Material die Bestrebungen des "Rotwildringes Harz" zur Hege und Pflege des Harzrotwildes.

Refraktor
25.11.2013, 01:59
Das Mönchehaus war in meiner Jugendzeit bis kurz vor 1980 Jagd-und Forstmuseum. Aus meiner Erinnerung heraus waren dort hauptsächlich Gemälde ausgestellt. Hab mir das zweimal angeschaut, beim dritten mal war es Museum für moderne Kunst. Auf meine Frage, wo sind jetzt all die alten Gemälde des Forstmuseums, gab man mir die Antwort: Das weis ich nicht!
Traurige Antwort an einen Jugendlichen der sich mal für etwas interessiert.

Verwaltung
09.12.2013, 07:12
Damit dürften sich die Kosten derweil schon auf € 2,5 Mio. belaufen.
€ 400.000 mehr ist eine Menge Geld für die Stadt.
Das dürfte dann schon mal für die Finanzierung der Odeon-Sanierung fehlen?

Artikel aus der Online-GZ vom 08.12.2013
8408

Eule
13.12.2013, 00:30
GZ 13.12.2013
Mönchehaus: Verwaltung verschweigt Verstoß gegen Ratsbeschluss
Goslar. Jetzt kommt es scheibchenweise heraus – wie das verfaulte Holz beim Objekt: Die Stadtverwaltung hat mit der Verteuerung bei der Mönchehaus-Sanierung den Willen des Rates missachtet.
Ich zitiere sinngemäß: die 400.000 waren nicht genehmigt, werden keine politische Mehrheit bekommen ( zumindest jetzt nicht :O , mal sehen was am Ende passiert ?( ) und ggf, wird Regress genommen - Fehler im Gutachten oder bei der Behandlung der verfaulten Balken