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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jugendherbergen in Goslar



Andreas
12.01.2012, 09:00
Die alte Jugendherberge


Hallo,

oft liest man etwas von der alten Jugendherberge, weiß jemand wo das Ding mal stand?

AndyGS
12.01.2012, 12:18
Sie stand im Park neben dem heutigen Kriegerdenkmal in der Wallstraße... mehr weiß ich nicht.

Die jetzige Jugendherberge in der Bruchchaussee war bevor sie zu Dieser geworden ist, früher ein beliebter Jugendtreff und zur Zeit des Nationalsozialismus das Haus der Hitler Jugend.

Kerl
12.01.2012, 12:19
Hallo,

oft liest man etwas von der alten Jugendherberge, weiß jemand wo das Ding mal stand?

Hallo liebe Mitleser,

Die Jugendherberge befand sich am heutigen Thomaswall wo der MTV seine Turnhalle und auch eine Aussensportanlage hatte.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Haus zur Jugendherberge umfunktioniert. Nach dem Neubau am Rammelsberg wurde dieses Haus abgerissen. Die Aufnahme zeigt das Haus von 1925.
Nachgesehen im Buch von Friedhelm Geyer "Goslar damals" von 1839 bis 1939

Mit freundlichen Grüssen

Joachim

Susanne-K.
08.03.2012, 19:32
2. Quartal 1939: die "Alte Jugendherberge" in der Thomasstraße ist verschwunden. Das Stadtbild hat sich dadurch durchaus "positiv" verändert, denn die alte Baracke war nicht gerade ein so schöner Anblick.

Am 17.10.1937 hatte man auf dem "Blauen Haufen" bereits den Gundstein für die neue Jugendherberge gelegt.
Lt. Planung soll ein ganz modernes Haus mit allen Raffinessen entstehen.
Da die Lage einzigartig ist, spricht man bereits schon vorab von einer der schönsten Jugendherbergen Deutschlands.
Die neue Jugendherberge wurde in den Nachkriegsjahren während der Besatzungszeit als "Seuchenkrankenanstalt" genutzt.

Quelle: Buch von Hannelore Giesecke "Nebenbei Erlebtes: Goslar 1930-1948."

Bergmönch
02.07.2022, 08:45
Frontansichten der alten Jugendherberge am Thomaswall gibt es viele. Hier eine undatierte Postkarte aus den 20er-Jahren.:


http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20121&d=1656743636


Links sieht man den Thomaswall, rechts den Rest der Stadtmauer. Ich würde das Gebäude dort verorten, wo sich heute der Spielplatz befindet.

Letzte Woche habe ich doch tatsächlich eine Postkarte gefunden, die auch Innenaufnahmen zeigt. Sie wurde 1926 verschickt:


http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20122&d=1656743636


Beste Grüße

Bergmönch

Bergmönch
12.07.2022, 16:36
Diese Postkarte von 1907 zeigt die spätere (alte) Jugendherberge am Thomaswall noch als MTV-Turnhalle mit Sportplatz:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20141&d=1657635984


Die Lage zwischen dem Rest der alten Stadtmauer und dem Wall ist gut zu sehen. Die Thomasstraße gab es noch nicht.


Beste Grüße

Bergmönch

Werni
12.07.2022, 22:57
Bei alter jugendherber fällt mir ein, dass das ehemalige Ledigenheim von H.C. Starck, welches sich in der Strasse "Am Sudmerberg" befindet, auch mal die Jugendherberge von Goslar war.

https://www.researchgate.net/profile/Friedhart-Knolle/publication/340464842_Gebt_uns_unsere_Wurde_wieder_-_Kriegsproduktion_und_Zwangsarbeit_in_Goslar_1935_-_1945_Eine_Begleitbroschure_zur_gleichnamigen_Auss tellung_3_verbesserte_Digitalauflage_2020/links/5e90b057299bf130798dff08/Gebt-uns-unsere-Wuerde-wieder-Kriegsproduktion-und-Zwangsarbeit-in-Goslar-1935-1945-Eine-Begleitbroschuere-zur-gleichnamigen-Ausstellung-3-verbesserte-Digitalauflage-2020.pdf?origin=publication_detail

Zitat von Seite 13.

Der Firma waren die nach dem Überfall auf die Tschechoslowakei ankommenden Fremdarbeiter gerade recht. Fast 80 waren es im Frühjahr 1939. Sie mussten untergebracht werden, doch Baumaterial war knapp. Weil aufgrund einer Forderung der Hitlerjugend Goslar der Bau eines neuen HJ-Heims (der heutigen Goslarer Jugendherberge) anstand, erwarb die Firma von der Stadt die alte Jugendherberge, zerlegte sie und baute sie auf dem Betriebsgelände Im Schleeke als Ledigenwohnheim wieder neu auf. Borchers war derjenige Goslarer Betrieb, der die meisten Fremd- und Zwangsarbeiter, männliche wie weibliche, während des Krieges beschäftigte.