PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ziegelei Tjaden -> Naturschutzgebiet "Tongruben am Osterfeld"



Birgit
01.02.2012, 01:41
Naturschutzgebiet: „Osterfelder Tongruben“Lage: am südlichen Rand von Goslar in 300 m Höhe
Größe: ca. 4 ha
- Es handelt sich hier um eine ehemalige Ausbaugrube mit teilweise steilen Abschnitten.
- Ende des Abbaus für die ehemalige Ziegelei Anfang der 70-iger Jahre
- Heute werden Teilbereich als Weide genutzt andere Bereiche sind mit inzwischen mit Büschen und Bäumen bewachsen.
- Ruderal- u. Pioniervegetation frischer bis staunasser Standorte, an den Hängen und auf der Sohle.
Gebiet wurde 1989 zum Naturschutzgebiet:
- Klein- u. Kleinstgewässer sind Überbleibsel der früheren Abbautätigkeit. Somit handelt es sich hier um ein Gebiet, welches eine große Bedeutungfür Amphibien hat, die dieses als Laichbiothop nutzen.

Besonderer Schutz für:
- Lebensraum vieler Pflanzen und Tierarten und deren Lebensgemeinschaften.
- stark bedrohte Amphibienarten

1459 1461
13084

Zu diesem Thema gibt es noch eine Menge Informationen im www.

Birgit
01.02.2012, 07:41
Wer in Tongruben gräbt, der sucht auch den dazu passenden Ziegeleien.

Also ich hoffe, dass ich die zum Osterfeld passende gefunden habe.

Die ganze Zeit suche nach der Ziegelei, die am Osterfeld gewesen ist und zwar dort, wo heute die Straße "Lilienberg" zu finden ist. Damals, nachdem die
Ziegelei dort verschwunden war, entstand dieses neue kleine Wohngebiet.
Wir wunderten uns damals sehr, dass die neu entstande Straße nicht "An der alten Ziegelei" sondern "Lilienberg" heißen sollte. Daran erinnere ich mich noch ganz genau!

Über die Dampfziegelei Tjaden ist leider im Internet nicht viel zu erfahren?(7
Es gibt nichts über die Geschichte, keine genaue Adresse, keine Bilder...:sweat:

Man findet nach fürchterlichem Gesuche etwas über Loks u.ä. oder über Feldbahnen ....

Also habe ich mich durchgekämpft!

Einen kleinen Auszug, mit ein paar Screenshots, um den Überblick nicht zu verlieren, möchte ich Euch hier präsentieren.

http://gillbachbahn.de/wiki/index.php5?title=FWM_Lok_28
1489

Dieser Großraumtransporter wurde von der Industrie entwickelt, um auf den Feldbahnen eine Rationalisierung herbeiführen zu können. So konnten mit diesem Transporter fünf Kubikmeter transportiert und auf hydraulischem Wege entladen werden. Eine spezielle Vorrichtung ermöglichte es, den Triebwagen am Endpunkt vollkommen unbemannt auf die Reise schicken zu können. Er fuhr dann quasi als Förderband auf Schienen bis zum Endpunkt, wo am Gleis eine Vorrichtung angebracht war, die den Gütertriebwagen sicher zum Stehen brachte.

Diese Entwicklung kam jedoch zu spät und der LKW übernahm immer mehr das Arbeitsfeld der Feldbahnen. Deshalb konnten nicht mehr viele dieser Gütertriebwagen verkauft werden. So wechselte dieses Gefährt, in seinem recht kurzen Arbeitsleben, gleich vier mal den Eigentümer. Am 14. Oktober 1966 kam er zur Firma „Steine und Erden GmbH“ nach Goslar und wurde in der Ziegelei von Salzgitter-Bad eingesetzt. Ab dem Jahr 1972 war er in der „Dampfziegelei Goslar, Heinrich Tjaden“ anzutreffen.


http://www.merte.de/BE/30000-00.htm
1490

14911492


Bahn-Express
--------------------------------------------------------------------------------

Dampfziegelei Heinrich Tjaden, 38642 Goslar
22.12.2006-info/ jm/

Gmeinder FNr. 2934/1940, B-dm, 600 mm
neu geliefert an ? / Dampfziegelei Goslar, Heinrich Tjaden, Goslar (10.1972 iE, v/v)
Schöma FNr. 1632/1955, Typ CDL 15, B, 600 mm
.02.1955 geliefert an Wilh. Lüder, Hannover für Dr. Heinrich Graucob, Kalksandsteinw., Bothmer b.Schwarmstedt /19xx-> Heinrich Tjaden, Dampfziegelei, Goslar
Diema FNr. 2901/1966, Typ GT 5, B'B'-dh, 600 mm
neu geliefert an Steine & Erden GmbH, Goslar, für Ziegelei Salzgitter-Bad /19xx Dampfziegelei Goslar, Heinrich Tjaden (1972 vh)


Inzwischen hatte ich eine Postleitzahl (38642), aber die passte nicht zu meiner Idee mit dem Osterfeld.

Also suchte ich in einer anderen Richtung:
Muschelkalk, Ton, Lias usw.

14931512

]

Also die Ziegeleigruben am Osterfeld gehörten schon einmal Tjaden, warum nicht auch die Ziegelei.

Wie solle nun aber die Verbindung zwischen Oker, der Grube und der Ziegelei zustande kommen?

Ganz einfach, mit Feldbahnen und die gab es. Herr Tjaden hat, wie wir ja
aus der Symbolgeschichte von oben entnehmen können, seine Gleise abgebaut. Die Bahnverbindung zwischen dem Okeraner Bahnhof und dem Bollrich ist jedoch auf einer Karte klar ersichtlich:

http://www.stadt-postleitzahl.de/goslar-postleitzahl-38642.htm


Und die wird Herr Tjaden sicher genutzt haben. Und vom Wohngebiet "Lilienberg", bis zum Bollrich ist es nur ein Katzensprung.

Also ich glaube, dass die Dampfziegelei Tjaden, ganz in der Nähe der Tongruben Tjaden war und zwar dort, wo die Straße "Lilienberg" entstanden ist.

Was haltet ihr davon?

Hanno
01.02.2012, 09:17
Die alte Ziegelei kenne ich noch aus der Zeit als sie noch in Betrieb war.
Da gab es eine Lorenbahn, deren Strecke aus der Tongrube raus
( auf der Karte oben rechts im Eck des NSG. Man kann den Verlauf noch erahnen )
führte diagonal über die Straße über eine Brückenkonstruktion direkt in die
obere Etage der Ziegelei. Die Ziegelei befand sich tiefergelegen unterhalb der Straße.
Die Loren wurden dann oben unterm Dach abgekippt. Optimale Ausnutzung
der Schwerkraft.

Birgit
01.02.2012, 09:23
Hallo Klaus

Dann sollte dies tatsächlich die Dampfziegelei Tjaden am Osterfeld gewesen sein.
Wenn man vorm Aquantic steht, linke Hand.

Über diese Ziegelei gibt es nämlich so gut wie nix im Internet.
Sie Thema: Dampfziegelei Tjaden

Hanno
01.02.2012, 09:34
Habe an anderer Stelle ja schon meine Erinnerungen aufgeschrieben :

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?t=642

Die hier erwähnte
Gmeinder FNr. 2934/1940, B-dm, 600 mm
neu geliefert an ? / Dampfziegelei Goslar, Heinrich Tjaden, Goslar (10.1972 iE, v/v)

ist nie die Lorenbahn, die ich meine. 600mm ist schon Schmalspurbahn.
Lorenbahnen liegen mit ihrer Spurweite deutlich darunter.
So 300 bis 400 mm höchstens. Irgendwas passt da nicht.

Bin da nämlich als Kind regelmässig samstags vorbeigekommen auf dem Weg
zur Müllhalde "Im Paradiesgrund". (Witziger Name dafür) ;)

Birgit
01.02.2012, 09:47
Habe an anderer Stelle ja schon meine Erinnerungen aufgeschrieben :


Die hier erwähnte
Gmeinder FNr. 2934/1940, B-dm, 600 mm
neu geliefert an ? / Dampfziegelei Goslar, Heinrich Tjaden, Goslar (10.1972 iE, v/v)

ist nie die Lorenbahn, die ich meine. 600mm ist schon Schmalspurbahn.
Lorenbahnen liegen mit ihrer Spurweite deutlich darunter.
So 300 bis 400 mm höchstens. Irgendwas passt da nicht.

Bin da nämlich als Kind regelmässig samstags vorbeigekommen auf dem Weg
zur Müllhalde "Im Paradiesgrund". (Witziger Name dafür) ;)
Tja Klaus,
wie gesagt, da gibts nix im Netz außer Bahnen und LOKS. Ich habe deshalb auch die entsprechenden Seiten übernommen, eingestellt und nichts dazu gedichtet.:D:D

Wer weiß, was die da für ein Netz gebaut haben?(

Vll. hat Tjaden sich die ja auch in den Vorgarten gestellt! Denn ..... 1972 dürfte es eigentlich schon vorbei gewesen sein oder kurz danach. Denn kurz danach wurden an selbiger Stelle schon kleine Einfamilienhäuschen gebaut.

8)

Eigentlich wollte ich etwas über die Geschichte erfahren und nicht über die verwendeten Gerätschaften, siehe Loks, Triebwagen usw..

Aber ohne diese Seiten wäre ich nicht an mein Ziel gelangt.:)

Onkel Hotte
01.02.2012, 15:18
Hallo,
auch ich kenne die alte Ziegelei und die Lorenbahn als sie noch in Betrieb waren. Als die Ziegelei dann dicht war und kurz vorm Abriss stand haben wir uns da immer rumgetrieben und Blödsinn gemacht, auch mit den Loren. Die Polizei war auch öfter da und haben kontrolliert haben uns aber nie erwischt.

uwe unten
21.02.2012, 13:37
hallo
so 59/60 war da noch betrieb. da bin ich öfter vorbei , weil bauer tappe aus der dedeleberstr. seine kühe ins gelmketal zugrasen gebracht , und wir kinder da immer mal mit sind.1964 habe ich noch ton aus der grube geholt für die schule.da war meiner meinungs aber schon schluss.
das nächste was ich dann mitbekommen hab, war das die ziegelei april/mai 1974?? auf jeden fall freitag auf samstag abgefackelt wurde. am samatag sollte die ziegelei durch die feuerwehr abgebrannt werden , es waren auch messsonden im gebäude installiert.
auf jeden fall waren jede menge goslarer unterwegs, um zu schauen. --aber noch mehr waren es ,als später der harzkauf brannte.

glück auf uwe

markus63
04.03.2012, 10:41
Es war schon komisch im Freibad Osterfeld; Neben der Liegewiese die Tongruben und oberhalb der Wiese fuhren die Müllwagen zur Müllkippe. Aus heutiger Sicht eigentlich unvorstellbar!

Heinzelmann
04.03.2012, 10:58
Als Mitte 70er die Ziegelei nicht mehr in Betrieb war, sind wir mit dem Rad dorthin gefahren und haben in den Tongruben "Archäologe" gespielt. Satteltaschen voll mit fossilen Schnecken, Muscheln und sogar einen Zahn haben wir gefunden. Die Schnecken hatten teilweise einen Durchmesser von ca. 15 cm.
Diese "Schätze" packten wir dann in flache Pappkartons und verkauften sie auf dem Flohmarkt. Die kleinen Muscheln so unter 0,5cm waren um die 50 Pfennig zu haben, die grossen so ab 10 cm für 5 Mark. Die Sachen dazwischen waren "Verhandlungssache". Das ging weg wie "geschnitten Brot", wir waren selbst überrascht. Vielleicht hatten wir ja stark unter Preis verkauft ? Auf jeden Fall haben wir es uns danach und zwischendurch bei Fichtelmann in der Fischemäker so rrrrichtig gut gehen lassen und sind mit vollem Bauch und Portemonnaie und leeren Satteltaschen wieder nach Hause. Später dann brannte die Ziegelei vermutlich wegen Brandstiftung ab und es schlichen immer welche vom FanClub "GrünWeiss" über das Gelände und machten uns Ärger.
Das waren wohl geheime Geheimermittler in geheimer Mission.

Bergmönch
04.03.2012, 12:17
Als Mitte 70er die Ziegelei nicht mehr in Betrieb war, sind wir mit dem Rad dorthin gefahren und haben in den Tongruben "Archäologe" gespielt. Satteltaschen voll mit fossilen Schnecken, Muscheln und sogar einen Zahn haben wir gefunden. Die Schnecken hatten teilweise einen Durchmesser von ca. 15 cm.

Ja, wir haben auch dort gesammelt. Ich erinnere mich, dort auch mal ein Team von Profis angetroffen zu haben. Die haben uns dann ein paar bessere Stücke als die von uns gefundenen abgegeben (einschließlich fachlicher Erklärung) - vermutlich um uns auf friedliche Weise loszuwerden. Die Schachtel muss noch irgendwo auf dem Dachboden stehen.


Beste Grüße

Bergmönch

Birgit
04.03.2012, 13:33
Einige dieser gesammelten Dinge sollten auch noch irgendwo bei meiner Mama liege .....
es sei denn mein Neffe hat sie einkassiert;)

Joachim
10.02.2015, 14:41
Hallo,

per Zufall bin ich hier auf dieses Forum gestoßen. (...wer sucht schon nach seinem eigenen Namen!)
Ich möchte mich kurz vorstellen...
Ich heiße Joachim Tjaden :)
1964 wurde ich in Goslar, Am Osterfeld 3, geboren.

Es freut mich, von unserer Ziegelei zu lesen. Toll finde ich auch das Bild von der Diema-Lok! Damit verbindet mich ein ganz besonderes Abenteuer. Meine Erinnerungen sind auch heute noch so, als wäre ich erst gestern da gewesen. Schließlich war die Ziegelei mein persönlicher Abenteuerspielplatz! Ich behaupte, dass ich Ecken der Ziegelei kannte, deren Existenz selbst mein Vater Herbert nicht wusste...

Anbei ein kleines Bild von der eigentlichen Ziegelei!

In der Mitte des Bildes gut zu erkennen, die Gleisbrücke zum Kollergang. Am Fuß befanden sich die geologischen Ausgrabungsstätten.
Hier haben einige Fossilien den Weg in ein Museum gefunden...

Otto Klages aus Königslutter habe ich selbst als Kind dort graben sehen.
Noch heute kann man seine Steinsammlung bewundern.

http://www.koenigslutter.de/staticsite/staticsite.php?menuid=286


Gruß,
Joachim Tjaden

13055

Bergmönch
10.02.2015, 16:53
Joachim, vielen Dank für das tolle Foto. Ich bin begeistert!

Beste Grüße

Bergmönch

Hanno
11.02.2015, 09:17
Ich habe mal den Bereich der Ziegelei
auf einer Karte von 1951 rausgesucht.



13065

Joachim
12.02.2015, 15:17
Hallo,

folgender Artikel wurde seinerzeit veröffentlicht

Gruß, Joachim Tjaden

13080

Siegfried
11.01.2023, 11:13
Moin zusammen,
heute war der GZ zu entnehmen, dass es direkt unterhalb des Klusteiches noch eine sog. "alte Ziegelei" gegeben haben soll.
Siehe dazu die anliegende Postkarte inkl. Bildbeschreibung.
Bisher kannte ich nur die hier bereits abgehandelte Ziegelei Tjaden.
Weiss irgendjemand mehr dazu?

https://www.ghttps://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20261&d=1673431853&thumb=1&stc=120261oslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20261&d=1673431853&thumb=1&stc=1

Der „Märchenblick“ über den Klusteich auf die alte Ziegelei um 1920. Im Hintergrund ist das Breite Tor zu sehen – alte Postkarte.

Grüße Siegfried

Maria
12.01.2023, 09:04
Hallo,
das ist schlicht ein Fehler. Das Gebäude war keine Ziegelei aber mal eine Fabrik, ich glaube Kisten.


Mit harzlichen Grüßen

Maria

ottofranz
12.01.2023, 14:23
Hallo in die Runde,

ich muss Maria hier recht geben, für eine Ziegelei sind die Gebäude viel zu klein. Es fehlt schon allein das Gebäude
für die Brennöfen die für sich schon recht gross sind. Auch der TRansport vom Rohmaterial von der Tongrube am
Bollrich wäre wirtschaftlich kaum sinnvoll. Der Hinweis das es sich um Holzverarbeitung (Kistenfabrik) macht schon
eher Sinn. Denkbar wäre eine Sägemühle die die Wasserkraft vom Ablauf des Klusteiches genutzt haben könnte.

Grüsse
Ottofranz

Bergmönch
13.01.2023, 10:58
Laut einer Bildunterschrift in Friedhelm Geyer "GOSLAR DAMALS 1839 - 1939", Seite 102, handelt es sich um Teudelofs Mühle.

Beste Grüße

Bergmönch

Maria
13.01.2023, 17:33
20276



1885 sah die Situation so aus.

Zu der Zeit war die Ziegelei oberhalb noch städtisch.

Maria
13.01.2023, 17:40
20277


Auf der gesamten Karte ist es gut zusehen.