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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hotel Hamburger Hof



Verwaltung
19.03.2010, 18:43
Das Hotel Hamburger Hof wurde im Jahr 1880 als einfache Gaststätte gegründet.
1907 hat der damalige Wirt daraus das Hotel "Zur Stadt Hamburg" gemacht.
1911 wurde dies von August Hartmann umbenannt in "Hotel Hamburger Hof".
Das Hotel wurde im Laufe der Jahre mit 130 Betten um beliebtesten gutbürgerlichsten Hotel der Stadt Goslar.

Die Kriegs- und die Nachkriegsjahre waren sehr schwierige Zeiten für den Hotelbetrieb.

Im Jahr 1938 fand eine große Luftschutzübung statt.
"Geprobt" wurde dabei auch, dass die Hotels "Achtermann", "Deutsches Haus" (heute Woolworth) und "Hamburger Hof" brannten.
Mannöverkritik gab´s später in der Reichshalle.

1947 wurden in dem von der Besatzungmacht konfizierten Hotel alle mit Geschlechtskrankheiten Infizierte untergebracht. Die Sorge vor der Ansteckungsgefahr war in der Goslarer Bevölkerung groß - wahre Schauermärchen machten die Runde. Der Ruf des Hamburger Hofs litt sehr - und erholte sich in späteren Jahren nur sehr langsam von dem lädierten Ansehen aus dieser Zeit.

1955 war der Inhaber ein Herr O. Hartmann

Abgerissen wurde das Gebäude Anfang der 1990er-Jahre, um für den Neubau der Adler-Passage (Ärzte-Haus) Platz zu machen.
Bis dahin war es längere Zeit leer gestanden.

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Das Bild mit dem Telefonbuchauszug haben wir uwe unten zu verdanken.
Es stammt aus einem Telefonbucheintrag des Jahres 1955
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Andreas
09.03.2012, 21:52
Das Hotel Reichshalle war in der Bergstraße, später Gildehof, Piano und am Ende Merlyn.

In den 1980er Jahren existerte der Hamburger Hof noch, Anfang der 90er enstand die Adler-Passage.

Hanno
09.03.2012, 22:04
In den 70ern wurden, speziell natürlich im Sommer, busseweise die Dänen dort
einquartiert. Zu der Zeit war die Petersilienstraße natürlich noch befahrbar!
Der Parkstreifen war runterwärts auf der rechten Seite. Dort standen gern
mal zwei, drei dänische Busse, wenn samstags Bettenwechsel war. Die haben
da seinerzeit recht gut davon gelebt. Als die dann irgenwann ausblieben (die
Dänen) hatte sich das mit dem Hotel auch bald erledigt...

Andreas
17.05.2012, 12:10
Scan aus Geyer-Bildband

Geschätzt, 50er/60er-Jahre

Gunnar
04.01.2018, 23:45
In der Adventszeit 1973 überlegte ich an einem späten Nachmittag, wie ich mich mit einem Gänsebraten in vorweihnachtliche Stimmung versetzen konnte. Da es bei Percy keine Gans gab, besuchte ich das Restaurant im Hamburger Hof. Schon wegen des Visavis zum Club Galerie in der Petersilienstraße. Zu diesem Zeitpunkt waren keine Dän*innen zu sehen. Um noch deutlicher zu werden, ich war der einzige Gast im Restaurant. Die Freundlichkeit des Kellners und das schmackhafte Gebrät werde ich nie vergessen. Der begleitende Wein war ebenfalls hervorragend. Die Portion dieser Speise war derartig üppig, dass ich bei Zahlung der Rechnung einen morgigen Besuch "androhte", um dem Weihnachtsbraten den Rest zu geben. Er befürchtete ehrlich, ich sei nicht mit der Leistung der Küche einverstanden gewesen. Am nächsten Abend war ich aber in Begleitung einer jungen Frau aus Lautenthal. Dafür, dachte ich, sei das romantisches Ambiente im Hotel-Restarant Brusttuch ultimativ. Doch davon demnächst an anderer Stelle mehr. Nur soviel - man konnte es vergessen. Aber nicht wegen der weiblichen Begleitung...

Viele Grüße

Gunnar 🎈

märklinist
05.01.2018, 15:12
Gegenüber vom Hamburger Hof hatte ich mal eine kurze Zeit gearbeitet, da war so in der Zeit 1983 bis 1985. Zu der Zeit war das Hotel noch in Betrieb und wie hier schon von anderen erwähnt, es kamen immer wieder Busse aus Holland und Skandinavien, die dort Gäste abgeladen hatten. Und ein guter Kumpel von mir Wolfgang K. hatte dort auch mal eine Zeit lang eine Anstellung, weil auch er nach dem Brand des Hotel Ritter Ramms keinen Job hatte. Selbst war ich auch im Ritter Ramm nebenbei tätig von 1977 bis zum Brand im Oktober 1979. Zu der Zeit kamen noch die Gäste aus Dänemark in Schaaren in den Harz, bzw. nach Goslar. Mit Beginn der Wende war dies dann schlagartig vorbei. Bessere Häuser am Platz waren schon in der zweiten Hälfte der 70 ziger Jahre, natürlich Das Brustuch. Der Achtermann und in der Berliner Allee Das Hotel Bären. Die Ansprüche waren ja auch gestiegen von den Gästen her, im Klartext Bad und WC sollte doch in jedem Hotelzimmer zu finden sein und nicht nur ein paar auf den jeweiligen Etagen, so war es ja auch bis zuletzt im Hotel Ritter Ramm. Kurz bevor das Hotel Ritter Ramm ein Raub der Flammen wurde konnte ich auf dem Hof des Ritter Ramm ein Gespräch vom Pächter, eines Busfahrers und eines unmittelbaren Nachbarn ungewollt mitanhören. Da dies Gespräch sehr interessant war, lauschte ich natürlich weiter und da ging es auch schon darum das neu umgebaute Hotel Achtermann gegen Ende der 70 Jahre mit Bad und WC auf jeden Zimmer aufwarten konnte und somit für einige andere Hotels in Goslar doch ein ernstzunehmenden Konkurent war, trotz der wohl etwas höheren Preisklasse. Gut zwei Monate später brannte ja das Hotel Ritter Ramm bis auf die Grundmauern ab.
Als Hotel wurde es ja leider nicht mehr aufgebaut, sondern als Wohnanlage und einige Hintergebäude, sowie auch der Saal,(die spätere Diskothek), der Toilettenanbau sowie der Anbau des Kühlhauses wurden abgerissen und nicht mehr bebaut.

Grüße aus BS
der märklinist

Bergmönch
01.03.2022, 12:17
Habe heute eine Innenansicht des Hamburger Hofes aus dem britischen Ebay erbeutet:

http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=19923&d=1646132447


Die Aufnahme stammt sogar von Geza Straicher (http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?587-Foto-Straicher&highlight=Straicher), einem bekannten goslarer Fotografen, der sein Atellier in der Breiten Straße hatte.

Beste Grüße

Bergmönch