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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Luftschutzbunker in Goslar



karbid
18.03.2012, 06:44
Hallo,

im WK2 ist in Goslar nicht so viel passiert, was für den Fortbestand der Altstadt mit mittelalterlichem Stadtbild ein echter Segen war.
In Goslar gibt es z.B. keine Hochbunker, da frage ich mich doch wieso war das so?
Aus Erzählungen weiß ich von einem Bunker an der Rammelsberger Straße. aber sonst?

AlterSchirm
18.03.2012, 09:08
Wir kennen bisher auch nur Tiefbunker;
Am Frankenberg gegenüber der Frankenberger Kirche, in der Rammelsberger Straße, am Köppelsbleek im Park, Am Petersberg unter dem Klusfelsen...

Bergkater
18.03.2012, 10:10
8)

ja ja----haben wir als Kinder immer gespielt und mich gefragt wie das wohl damals so war ....

zeitzeuge
18.03.2012, 12:31
Ich weiß von einem Bunker im Neuwerkgarten.
Der wurde beim Einbau einer Heizungsanlage in die Neuwerkkirche und bei der Umgestaltung des Neuwerkgartens zugeschüttet. Danach wurde ein Spielplatz mit Wippen angelegt.
Dann weiß ich von einem Bunker am oder im Petersberg.
Meine Schwester erzählte davon.
Gruß
Harald

uwe unten
18.03.2012, 15:17
hallo
da wo heute das" schwesternheim " am krankenhaus steht ,war auch ein bunker im wald .der gehörte sicherlich zum flugplatz.der verschwand dann 68 mit dem neubau.

glück auf uwe

Systemcoach
25.03.2012, 09:47
Mir wurde immer erzählt, es hätte unterhalb des Bismarckdenkmals, Zugang entlang der Mauer an den Bahnschienen, eine Bunker gegeben. Wer kann das bestätigen?

Monika Adler
30.03.2012, 23:41
Wir kennen bisher auch nur Tiefbunker;
Am Frankenberg gegenüber der Frankenberger Kirche, in der Rammelsberger Straße, am Köppelsbleek im Park, Am Petersberg unter dem Klusfelsen...

Alter schirm, ich bin mit Mutter und Bruder ein paar mal in der klus kapelle gewesen bei Angriffen. Das half den Menschen der Unterstadt nicht zu sehr, es war zu lange zu gehen. Ein paar mal kam schon die Entwarnung auf dem Hinweg. Die Hausgemeinschaft ist dann in den Keller gegangen. Kann sich noch jemand erinnern, dass jeden Sonnabend um 1 Uhr die Sirene auf dem Stefani Kirchturm lossging? Dann Wurden alle Geschaefte geschlossen und wir hatten Schule aus. Mich verfolgt dieser ton noch bis heute Monika

uwe unten
31.03.2012, 00:06
hallo
früher gingen die sirenen in den 50er bis - mein ich noch anfang der 80er.mir wurde da immer erzählt ,als kind , die müssen eimmal die woche heulen , damit man weis das sie ok. sind . die feuerwehr wurde ja damals damit gerufen. heute -bei dir ist es jetzt noch freitag 18;00 uhr- um 11:00 ,zur probe. die standorte sind noch die alten-

glück auf uwe

Birgit
31.03.2012, 01:44
..... um 11:00 ,zur probe. die standorte sind noch die alten-
glück auf uwe


Richtig UWE,

bei uns in Goslar ist jeden Samstag um 11.00Uhr Probealarm - nicht dass die Sirenen noch einrosten!

Bei so manchem Großbrand in Goslar haben sie in der Vergangenheit die Bürger Goslars gewarnt und auch die Einsatzkräfte zum Einsatz gerufen, trotzdem es schon Pieper gab.

Gosewriter
09.04.2012, 13:39
Ich denke mal Monika meint den Probealarm den es gab für Fliegeralarm, Entwarnung usw. Gibt es so doch nicht mehr, oder noch einige Probeläufe für den katastrophenschutz?
Das wöchentliche Ohrenquälen ist ja 3 malig kurz.

Birgit
09.04.2012, 15:22
Die Warnung gibt es noch in einfacher Länge, lediglich die Entwarnung nicht mehr!

goslarbodo
13.01.2013, 11:54
betrifft die Bunkeranlagen am Petersberg : Ende der 70er Jahre zog ich mit meinen Eltern an den Petersberg und habe dort lange gewohnt. Damals fuhren viele LKWs die "Strasse" Petersberg entlang. Erst mit Abraum, welcher weggeschafft wurde, später angeblich mit Bunkermaterial in die andere Richtung. Mir wurde damals erzählt, das die "Rotarier" hinten in den alten Kalksteinbrüchen, welche sich hinter der Kluß befinden, einen Bunker einrichten! Noch heute ist am hinteren Eingang eine schwere Stahltür vorhanden, die mit einem schweren Schloss gesichert ist! Der zweite Zugang ist vermauert und liegt weiter zur kluß gelegen. Alles ist ca. 100 m voneinander entfernt.
Zudem haben wir als Kind selber einen kleinen Bunker direkt unterhalb der Kluß freigelegt. Damals direkt hinter der alten Ziegelei. Wir fanden beim spielerischem buddeln einen schräg nach unten laufenden, röhrenörmigen Eingang. Dieser war schnell freigelegt. Der Raum, in den die Röhre führte war ca. 4 mal 4 Meter groß und hatte sehr starke Betonwände. Innen war dann auch eine Tür zu finden, welche von außen verschuettet war. Doch da wir nun ja die Lage der Tür ausgemacht hatten, konnten wir sie von außen ebenfalls freilegen. Das ganze hat damals kaum jemanden interessiert. Außer ein paar ältere Jugentliche aus der Innenstadt hatten auch Interesse an dem Bunker. Sie machten uns das Ding streitig und richteten sich ihr Clubhaus dort ein!
Was heute damit geschehen ist, kann ich nicht sagen. Die Ziegelei ist anfang der 80er abgerissen worden und nun stehen dort Wohnhäuser. Daher liegt der Bunker, wenn er noch vorhanden ist, auf eingezäuntem Privatgelände!

Ferner habe ich von einer "Legende" gehört, das angeblich beim Neubau der Post am Bahnhof, unter der Post ein riesiger Luftschutzbunker errichtet wurde. Was daran wahr ist, kann ich nicht sagen.

cheers Alexander

Monika Adler
13.01.2013, 18:28
Goslarbodo, Ich musste so schmunzeln, als ich von den moeglichen Legenden zum Thema Bunker las! Kann wahr sein, muss aber nicht. Zur Zeit des kalten Krieges wurde auch hier so manches ,was man nicht verstand als Bunker bezeichnet, und es wurden auch tatsaechlich welche gebaut. Aber ich schreib euch mal etwas, woran ihr die Auswuechse von Geruechten erkennen koennt!!---- Vor etwas mehr als 10 Jahren gab es hier in und in der Umgebung unserer winzigen Stadt ein paar Deutsche, noch etwas aelter als ich, die eine Art Club aufmachten, wo so viel wie ich weiss, deutsche Kultur gepflegt wurde, sprich Gedichte: eben die Sprache. Sonst weiss ich nichts. Aber diese Menschen waren auch wohlhabender als so mancher. Da lief fuer eine Weile das Geruecht, dass diese verdaechtigen Deutschen auf ihrem riesigen Grundstueck einen Bunker bauen wuerden.!!!!
So etwas wurde ja in den USA sowieso gemacht, aber hier kam ein Beigeschmack dazu: Da muss eine Verschwoehrung zu gange sein[weil es ja Deutsche waren].Entweder hatten sie etwas gefaehrliches selber vor oder ???? Man wusste nichts-------Das Ganze war so laecherlich und hat sich nachher aufgeklaert. Ich weiss nicht mehr wie, aber es war ein ganz normales Bauvorhaben, und die Sache verlief im Sande. Das Ganze hat mich wieder etwas gelehrt. Gruesse, Monika

märklinist
14.01.2013, 12:03
Luftschutzeinrichtungen für Goslars Bürger im zweiten Weltkrieg, da weiß ich nur vom Erzählen vom Vater, Mutter und Oma. Meine Mutter wohnte als Kind in der Neuen Straße und sie ist ganz allein wenn Fliegeralarm war Richtung Rammelsberg oder auch ins Gosetal gelaufen, da soll ein Bunker oder Stollen gewesen sein. Meine Oma war im Krieg als Rotkreuzschwester zwangsverpflichtet worden. Bei Alarm musste sie ihre Arbeitsstelle verlassen und musste sich bereithalten um Verwundete zu behandeln.
Mein Vater wohnte in der Zeit in der Springerstraße und bei Alarm hat er sich unter der nahegelegenen Eisenbahnbrücke verkrochen. Was für eine Dummheit bloß, denn Infrastruktur sind doch die ersten Ziele.
Einen Luftschutzraum gab es in der Goetheschule, soweit ich weiß und in den frühen 70 zigern stand da auch noch was in verblasster Schrift dran.

Einen kleinen Hochbunker, gabes auf dem Gelände des Fliegerhorstes. Ich weiß noch als ich Kind war und mit meinen Eltern im Grauhöfer Holz spazieren ging konnte man diesen Betonklotz sehen. Ich fragte was das ist, da sagte meine Mutter, das das ein Hochbunker aus dem Krieg ist. Ob es stimmt weiß ich nicht, auf den zweiten Weltkrieg ist sie nicht gut zu sprechen. Sie hat als Kind die schweren Luftangriffe im Sommer 1943 in Hamburg mit erlebt. Sie war dort mit ihrer Mutter zu Besuch bei Verwandten. Glücklicherweise hat sie die Angriffe unbeschadet überlebt, aber die schrecklichen Bilder, wie die brenneden Menschen haben sich bei ihr eingebrannt.. Irgendwie muss sie ein Trauma aus dieser schrecklichen Zeit haben.
Mein Vater war da ganz anders, denn er hatte ja nur den Krieg in Goslar erlebt und davon erzählt, als Halberstadt und Braunschweig bombadiert wurden, das in Goslar alles gezittert hat und das man die "Christbäume" gesehen hat.

Zu den Sierengeheul. Einen Probealarm gab es immer Samstags um 13 Uhr, zumindest in den 60 zigern und 70 zigern. Darüber hinaus gabe es auch öfter Luftschutzübungen mit diversen sierentönen: Fliegeralarm, ABC Arlarm etc.
Dieses wurde aber eingestellt, mit dem ende des "kalten Krieges".

In diesem
Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Monika Adler
14.01.2013, 15:38
Maerklinist, welch ein Glueck, wenn man als Kind noch zu klein ist, um sich an diese Grausamkeiten zu erinnern. Ich habe ein Bild,wo ich 1943 in Berlin war, als mein Bruder geboren wurde.Kein Wunder, unsere Vorfahren haben sich zu den Themen dieser Zeit ausgeschwiegen. Es ist einfach zu grausam. Hier in Canada werde ich immer wieder "aufgeklaert"! Gerade neulich war ein Bericht, wie die Meinungen der Alliierten auseinandergingen im Bezug auf Bombardierung von Zivilisten,es siegte aber dann die Ueberzeugung, dass die Bevoelkerung dadurch gegen die bestehenden Machtverhaeltnisse in ihrem Lande aufbegehren wuerde! Wie Naiv! Heute weiss man es besser, dass das keinen Erfolg haben kann! Gruesse, Monika

Andreas
07.04.2013, 19:57
Hallo,

wir waren heute ein wenig am Petersberg spazieren, dass es dort einen Bunker oder Stollen gibt weiß man ja.
Nun war heute natürlich noch nichts grün und man konnte Dinge sehen, die man eben bei vollem Bewuchs nicht sieht.

Zum einen haben wir den hier, den ich auch schon mal als Rätsel eingestellt hatte, gegenüber Parkplatz Odermark

65206521


Und weiter vorne diesen Kollegen hier, direkt gegenüber dem Odermark Altbau

65226523652465256526

Ist das jetzt ein Stollen mit 2 Mundlöchern oder doch ein Bunker?

Maria
08.04.2013, 10:33
Hallo Andreas, mir wurde gesagt, ein Bunker mit zwei Eingängen
Gruß Maria

Strippenzieher
08.04.2013, 12:56
Das mit den zwei Eingängen meine ich auch hier schon mal gelesen zu haben.

Zeigen die Aufnahmen die Nordseite (zu Odermark hin)?
Dort war ich als Schüler mal mit der Klasse, um im Kalkgeröll nach versteinerten Muscheln und dergleichen zu suchen.
Damals (wohl Ende der Sechziger) war der Bunker dort noch offen. Ich hatte ihn damals für eine Höhle gehalten.



Viele Grüße

Andreas (der aus Hannover)

Andreas
08.04.2013, 19:15
Hallo,

ein Eingang ist zur Nordseite, der andere nach Nord-Ost.

Strippenzieher
08.04.2013, 19:28
Hallo Andreas,

das ist ja alles schon sehr lange her.
Die Umgebung hat sich bestimmt inzwischen etwas verändert.
Aber auf Deinem Luftbild sieht es so aus, als ob der nord-östliche (also auf dem Bild der rechte) Eingang derjenige ist, von dem ich sprach.
Da kann man erkennen, daß sich davor eine Art Steinbruch/Kuhle befindet. So etwa hatte ich das auch in Erinnerung.

Danke für die Aufklärung.



Viele Grüße

Andreas

Andreas
08.04.2013, 20:07
Hallo Andreas,

so ist es, der gegenüber Odermark ist in einem Steinbruch.

Nur ein Bunker an dieser Stelle ist doch schon etwas ungewöhnlich, damals wohnte da doch kaum jemand und auch Gewerbe gab es da unten eher wenig.
Von Borchers oder selbst dem Bleiwerk recht weit weg, Odermark gab es noch nicht ...

zeitzeugin
09.04.2013, 08:28
Hallo Andreas,
meine Schwiegermutter sprach auch immer von einem Bunker am Petersberg. Sie gingen von der Abzucht dorthin, möglicherweise über den Schützenplatz. Das ist eine Ecke Weg, vor allem mit Kinderwagen und Kindern an der Hand!

DonMartino
12.04.2013, 20:58
Meine Mutter hat auch davon erzählt.
Es war ein Bunker.

Dann gab es noch einen auf dem MTV-Platz.

Susanne-K.
14.07.2013, 13:01
Bunkerpflege - der Goslarer Bürgermeister im Dialog.
Den Artikel habe ich gerade auf der Seite www.goslar.de gefunden:
http://www.goslar.de/stadt-und-buerger/oberbuergermeister-im-dialog/view/146-kostspielige-bunkerpflege-im-wald

märklinist
16.07.2013, 12:47
War es gewollt vom damaligen System, das es in Goslar keine Hochbunker gab, oder war es nur Zufall? Die Goslarer, die diese Zeit erlebt haben als junge Erwachsene leben nur noch wenige. Somit wird es schwierig Aussagen zu bekommen, die verlässlich sind.
Aber was wäre gewesen, wenn man Goslar unter Beschuss genommen hätte.
Ich ahne nichts gutes. Es hätte sehr viele Opfer gegeben und die Altstadt Goslars wäre einem Feuersturm zum Opfer gefallen. Schließlich hätte Goslar wegen seiner Vielzahl von Fachwerkhäusern die Brandklasse I erhalten.
Ich hoffe, das wir hier weiter in Frieden leben dürfen, genauso wie unsere Nachfahren. So etwas wie damals darf sich nicht wiederholen.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Harzer06
16.07.2013, 18:29
Moin,

soweit es die Erzählungen der Eltern- und Großelterngeneration durchblicken lassen, war der bauliche Luftschutz im 2. WK außer durch Zufälle vor allem durch die fehlende Zeit für Planungen und die knappen Ausführungskapazitäten bestimmt. Sicher, es gab "LSR" in allen Gassen, das waren aber oft gerademal Hauskeller, deren Decken man mit ein paar Balken gegen einstürzende Gebäudeteile verstärkt hatte. Einen direkten Treffer in das Gebäude hätten die wenigsten davon ausgehalten.

Die spektakulären Hochbunker in einigen Großstädten waren wohl auch eher Psychologie, besonders mit ordentlich knallender, Wehrhaftigkeit demonstrierender Flak auf dem Dach. Die wenigen 1000 Menschen pro Bunker hatten kaum etwas zu befürchten, doch was sind wenige 1000 Menschen in einer Großstadt wie z.B. Berlin?

Das es in Goslar nicht zum Drama kam, ist wohl Zufall. Halberstadt und Wernigerode beispielsweise hatten weniger Glück. Manchmal reichte ein einziger Gewehrschuß aus, um die alliierten Luftflotten zu ihren "Heldentaten" zu verleiten, selbst wenige Tage vor Kriegsende. In St. Andreasberg genügte es, auf einem Luftbild eine Handvoll versprengter Soldaten zu sehen, um dieses militärisch völlig bedeutungslose Dorf zur Hälfte einzuäschern.

G´Auf
Harzer06

Susanne-K.
14.09.2013, 14:21
Ich weiß nicht, ob es hier schon erwähnt wurde.
Ein Luftschutzraum für Anlieger befand sich in Kellergewölben unter dem Ulrich´schen Garten.

Luftschutzbunker in Form von alten Stollen standen im Stadtgebiet am Weinbergstieg, an der Wilhelmshöhe, am Petersberg und unter dem Georgenberg zur Verfügung.

Quelle:
Buch "Goslar im Krieg und in den Jahren danach", Seite 20





Und irgendwo wurde - ich glaube es kam von Nils - darauf hingewiesen, dass an manchen Häusern außen weiße Pfeile angebracht waren, die auf Notöffnungen zu Luftschutzkellern hinwiesen. In o.g. Buch sind auf Seite 23 die Häuser in der Marktstraße 25/26 und in der Marktstraße 15 abgebildet, die solche Pfeile tragen.
Ansonsten kommen solche Fotos häufiger vor; auch in der Breiten Straße (Nähe Breites Tor) sind auf beiden Straßenseiten solche Pfeile öfters zu erkennen.
Eigentlich sind sie recht unauffällig. Hätte ich es nicht im begleitenden Bildtext gelesen, wären sie mir gar nicht aufgefallen. Aber ich glaube, damals waren die Menschen für solche Hinweise sensibilisiert.