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Verwaltung
25.03.2012, 14:18
Tanzschule Beisenbruch
eröffnet: 1926
Breite Straße 85


Bis 1965 war Beisenbruch noch alleinige Tanzschule in Goslar.
1966 eröffneten dann Eva u. Dragan Ratkovic ihre Tanzschule, so dass für eine Weile (bis in die 1970er Jahre) zwei Tanzschule parallel in Goslar existierten.


Das Ehepaar Beisenbruch hat damals sogar ein "Anstandsbüchlein" herausgebracht:
"Büchlein zum Andenken an die Tanzstunden und zum Nachschlagen wichtiger Anstandsregeln. Tanzschule W. Beisenbruch und Frau."
Solche "Tanzstundenbüchlein" waren in den 1950er-Jahren gang und gäbe.

Vielleicht gibt es hier im Forum ja ältere Mitglieder, die sich noch an diese Tanzschule erinnern und die Erinnerungen meiner Eltern ergänzen können?

uwe unten
25.03.2012, 16:34
hallo

beisenbruch muss da gewesen sein ,wo heute das kino ist. da war auch feinkosr haars und eine chemische reinigung . auf dem hof war ein baugeschäft.
ich hab 70/71 bei dragan tanzen gelernt , das ging zu der zeit immer klassen weise.
bin eben mit der gummikuh durch die bürgermeister-papen- str.
glück auf nach münchen uwe

Ingrid K.
26.03.2012, 19:37
ich habe gerade mal mein Fotoalbum herausgeholt und kann Dir sagen, dass ich 1965 meinen Abschlussball in der Tanzschule Beisenbruch hatte. Also schon ziemlich lange her. Aber die Tanzstunden fanden damals im Hotel "Der Achtermann" statt. Und die Beisenbruchs waren damals nicht mehr die jüngsten, aber gut drauf.
V.G. Ingrid

zeitzeugin
26.03.2012, 20:03
Hallo,
meine Tanzstunde war 1961 und ich war bei Frau Kiene. Die Übungsstunden fanden im Achtermann statt, auch der Mittelball und der Abschlußball.
Man sagte damals: alteingesessene Goslarer gingen zu Beisenbruch; dann waren es bei Kiene wohl die Neuzugänge :) (nach 1945) und einige aus dem Landkreis.

Monika Adler
09.08.2012, 18:00
Es gab noch eine Tanzschule "Frau Beisenbruch" war damals im späteren Tiffany obere Etage im Saal.
Kennt die jemand noch ?
Vorglühen war damals im Barbarossa aufm Hohen Weg.

Glück auf
Kai-Uwe

Kai -Uwe, Die Beisenbruch Tanzstundenzeit ist hier schon mal gut beschrieben worden, wenn du mal das Forum durchsehen willst. Das war alles frueher, als eben beschrieben wurde. ich war 1958 dabei. Die Sache mit dem Standesduenkel, sprich " wir vom Ratsgymnasium" , kam gluechlicherweise bei uns nicht vor, denn die damals getrennte Knaben- und Maedchenmittelschule hatten die Sitte, Tanzstunde zwischen den Schulen zu organisieren.Aber in der guten alten Sitte, dass man andere braucht, um nicht dazu zu gehoeren, gab es trotzdem "Standesduenkel" bei manchen. An einen Jungen erinnere ich mich, war ein netter ,ruhiger Kerl, der fuer die ,die sich fuer obere 10000 hielten, gemieden wurde ,und mehr! Er wohnte in der "falschen" Gegend war ein Fluechtling, mir tat das immer weh, aber um ehrlich zu sein ,habe ich nachher versucht, seine Annaeherungsversuche fuer die Einladungen zu den Baellen zu vermeiden ,denn er konnte ueberhaupt nicht tanzen, und ich war gut und hatte viel Spass. So geht es, wenn man sich erst in der Gemeinschaft zurecht finden muss! Uebrigens, Beisenbruchs brachten uns bei, dass einer Aufforderung zum Tanz absolut nachzukommen sei!!!! das gehoerte zum guten Ton. Diese Zeit ist eine meiner schoensten Erinnerungen. Gruesse, Monika:)

Monika Adler
13.08.2012, 15:36
Maerklinist, Die Tanzschule Beisenbruch war kein unbedeutender Nebenleger der Tanzschulen in Goslar. Deren grosse Zeit war aber eben 20 Jahre vor eurer Zeit. Es war DIE Tanzschule in Goslar in den 50igern. Die Uebungsstunden und Baele wurden im Turmsaal des Hotels Achtermann abgehalten und das Ehepaar Beisenbruch waren die Tanzlehrer. Es gab keine Getraenke irgendwelcher Art und und das Modernste war der in Deutschland aufkommende Boogi. Aber Spass hatten wir. Unser Leben drehte sich nicht um den Alkohol.Das Glas Wein zu den Baellen war das grosse Ereignis. wenn ich eure Beitraege lese, merke ich, dass mein goslarer Lebensgefuehl SOO weit von euren Erlebnissen steht, manchmal habe ich das Gefuehl auf einem anderen Stern gelebt zu haben. Gruesse, Monika

Monika Adler
10.01.2013, 01:36
Hallo Monika,
ich habe gerade in einem anderen Artikel gelesen, dass Du Dich noch gut an die Tanzschule Beisenbruch erinnern kannst.
Erfahrungsberichte von Dir sind überaus willkommen!

Susanne, wie du dann schon gelesen haben musst,war meine Tanzstundenzeit im Fruehjahr 1957 und zwar bei Beisenbruch. Das wurde von den Mittelschulen, organisiert. Die 9te Klasse Maedchen ging mit der 10ten Kalsse Jungen zusammen. Man war sich ja ganz neu, da das getrennte Schulen waren. Unterricht fand immer im Turmsaal des Achtermanns statt, auch der Mittelball und der Abschlussball. Zum Abschlussball musste der Tanzstundenherr die Dame von zu Hause abholen mit einem Blumenstrauss, das waren da Tulpen. Dann gab es ein Gruppenphoto auf einem tristen Innenhof des Achtermanns, Habe ich noch!!!! Die Eltern waren bei beiden
Baellen dabei, auch wenn man nicht mit ihnen zusammen sass! Es gab ein richtiges Orchester, die auch sogar hin und wieder Boogie spielten, der ja neu war, jedenfalls in Deutschland. Aber wir mussten auch Polonaise machen. Ich machte mich rar,als die Herren auf Maedchenfang fuer die Balle gingen, bis mich jemand fragte, wo ich wusste, dass er tanzen konnte, denn ich war gut und hatte Spass. Wir gewannen dann auch Preise beim Abschlussball. Ich fand, die Beisenbruchs hatten eine nette Art die Schuechtenheit der Jugend in den Griff zu bekommen, denn wir waren damals nicht so frei wie heute. Ich hatte ja einen Bruder, aber manche Maedchen kannten sich mit der anderen Haelfte nicht gut aus. Wiederum andere hatten sich schon als Fahrschueler auf dem Bahnhof kennenelernt, denn die Mittelschueler kamen aus dem Harz und dem Harzvorland in Goslar zur Schule. Es gab ein Glass Wein zum Abschlussball! Da der letzte Zug schon weg war, arrangierten meine Eltern eine Taxe, die meinen Tanzstundenherrn seine Eltern und uns in ihr kleines Dorf fuhren.Irgentwie kam es mir damals vor, als wenn ihnen das nicht ganz gefiel!!! Aber als Teenager kriegt man ja nicht alles mit. Anstandsunterricht hatten wir auch, aber kein Buechlein , ich jedenfalls nicht.Diese Zeit rechne ich zur schoensten meiner Jugend!!! Gruesse, Monika

steine1962
10.01.2013, 17:42
"Was sich damals geändert hatte: Die Tanzschule hatte jetzt Ehepaar Ratkowich übernommen (glaube ich jedenfalls, dass das die Nachfolger Beisenbruchs waren - falls es nicht stimmen sollte, ich übernehme keine Garantie)"

Hallo,

das kann nicht sein, ich habe ca. 1977 Tanzschule gemacht, da war noch Frau Beisenbruch.

Ich schätze die war damals schon über 80.

Ich kann mich noch erinnern das wir vorher immer ins "Barbarossa" aufm Hohen Weg gingen zum vorglühen, es wurde auch aus jeder Tanzschulgruppe immer einer auserkoren der Frau Beisenbruch zuhause abholen und nach der Tanzstunde zurückbringen mußte.

Abschlußball war ebenfalls im NDS Hof.

Es grüßt Kai-Uwe

Andreas
10.01.2013, 17:53
Ratkovic war nicht der Nachfolger von Beisenbruch, sondern die Konkurrenz. Zumindest für ein paar Jahre. Als Beisenbruch dann aus Altersgründen aufgab, war Ratkovic der Platzhirsch und die einzig verbliebene Tanzschule in Goslar.

Goslärsche
10.01.2013, 18:27
@steine1962: Aha. Dann war die Tanzschule Ratkovic (-so schreiben sie sich entgegen meiner obigen Schreibweise richtigerweise) unabhängig von Beisenbruch. Jedenfalls waren wir alle 1973 bei Ratkovic im Hotel Niedersächsischer Hof, wie oben beschrieben. 1973 wurde noch nicht vorgeglüht... jedenfalls nicht wir Mädels. Was die Jungs vorher gemacht haben... keine Ahnung! Wir waren ja schließlich noch getrennte Schulen Mädels und Jungs... ;) ;) ;)

@Monika: Klar, wenn man es nicht anders kennt... aber wir kannten es schließlich schon anders aus der Grundschule! Und dann die gesamte weitere Schulzeit "artig" getrennt Jungs und Mädels. Erst 2 Jahre nach unserem Jahrgang gabs die sog. Koedukation :( Schade ansich...

@Susanne-K: Ja, dann war das so. Bis in die Anfang 80er die Tanzschule - Herrgott, wie hießen sie denn verflixt, da in der Bassgeige, neben Spittler... wo dann ein neuer, zeitgemäßger Style vorherrschte und nicht mehr dies altbackene verstaubte Damals! Haben mehrere Tanzkurse dort mitgemacht, der Name ist weg :( :( weg ist aber inzwischen auch die Tanzschule.

Gruß Goslärsche

steine1962
10.01.2013, 19:03
@Goslärsche

ich meine die hieß Kastern

Gruß Kai-Uwe

zeitzeugin
12.01.2013, 11:15
Hallo,
ich schrieb ja schon mal, daß es 1961 zwei Tanzschulen gab: Beisenbruch in der Breiten Straße und Kiene im Achtermann.
In einem alten Tagebuch fand ich jetzt meinen Eintrag, daß Herr Beisenbruch zu uns kam und mich anwerben wollte für einen weiteren Tanzkurs - ihm fehlten die Damen. :) Ich hatte damals aber keine Zeit.

@ Monika - als ich 1953 in die Schillerschule kam, saßen Jungen und Mädchen zusammen im Klassenraum, also kann man es doch Koedukation nennen. Ich glaube, wir hatten sogar den Turnunterricht zusammen, nur in den Pausen waren wir getrennt.
Und es kann sein, daß ab 5. Klasse dann Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet wurden - das weiß ich aber nicht so genau, da war ich dann in der Mädchen-Mittelschule.

märklinist
14.01.2013, 12:24
"Was sich damals geändert hatte: Die Tanzschule hatte jetzt Ehepaar Ratkowich übernommen (glaube ich jedenfalls, dass das die Nachfolger Beisenbruchs waren - falls es nicht stimmen sollte, ich übernehme keine Garantie)"

Hallo,

das kann nicht sein, ich habe ca. 1977 Tanzschule gemacht, da war noch Frau Beisenbruch.

Ich schätze die war damals schon über 80.

Ich kann mich noch erinnern das wir vorher immer ins "Barbarossa" aufm Hohen Weg gingen zum vorglühen, es wurde auch aus jeder Tanzschulgruppe immer einer auserkoren der Frau Beisenbruch zuhause abholen und nach der Tanzstunde zurückbringen mußte.

Abschlußball war ebenfalls im NDS Hof.

Es grüßt Kai-Uwe

Hallo in die Runde,
eine Übernahme des Ehepaars Ratkovic der Tanzschule Beisenbruch hat es nicht gegeben. Ich selber habe 1976/77 Tanzschule unter Dragan, bzw. hauptsächlich unter seinem Sohn Viktor gemacht. Zu dieser Zeit, war die Tanzschule Ratkovic, wie von einem anderen User schon dargestellt im Hause Niedersächsischer Hof. Seitlich die Außentreppe hoch. Wo die Räumlichkeiten von der Tanzschule Beisenbruch sich befanden weis ich nicht, jedenfalls nicht in der Rosentorstraße zu dieser Zeit

„Vorglühen“ war bei uns eher weniger, aber dafür gab es die „Absacker“ im Niedersächsischen Hof, damals Niedersachsenschenke. Da ging es dann auch mal zur Sache und zeitlich haben wir oft deutlich über die Strenge geschlagen. Schließlich war Tanzstundenunterricht immer in der Woche und wir waren noch Schüler. Das „frühste“, wo ich als 16 jähriger nach Hause gekommen bin, war um halbeins in der Nacht. Mein alter Herr wollte aufbleiben und mir eine Standpauke geben, aber er ist zuvor selber eingeschlafen - Bier macht halt müde. Im jugendlichen alter konnte man das wegstecken und ich bin nie zu spät zur Schule gekommen. Wir waren noch ein anderer Schlag, als die „Waschlappen“ heute.
Und die Tanzstunde war mir sehr willkommen, da konnte ich wenigstens unbehelligt rauchen, ohne Gefahr erwischt zu werden. Mit Beginn der Tanzstunde im Verlauf des Jahres 1976 rauchte ich noch R6, Ostern 77 war es dann schon Roth-Händle. Der Sucht ist man schnell verfallen, zuerst war es nur in der Tanzstunde und in der Wirtschaft, wenig später dann auch auf dem Weg zur Schule, ansonsten Enthaltsamkeit aus der Furcht von den Eltern erwischt zu werden.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

steine1962
14.01.2013, 17:42
Hallo,

stimmt, Beisenbruch war nicht NDShof sondern im Obergeschoß des heutigen Tiffany, hieß damals noch anders, der Name ist mir entfallen.

Gruß Kai-Uwe

märklinist
15.01.2013, 15:15
Hallo,

stimmt, Beisenbruch war nicht NDShof sondern im Obergeschoß des heutigen Tiffany, hieß damals noch anders, der Name ist mir entfallen.

Gruß Kai-Uwe

Hallo Kai-Uwe,

wo heute das Tiffany drin ist, war früher mal das Rats-Cafe. Dort gab es öfter Tanztees und auch am Wochenende war da früher Tanz. Meine Eltern sind da immer hingegangen und ich als heranwachsender wurde ich dann schon mal von meinen Eltern mitgenommen.
Vorteile hatte das für uns auch, ein Familienangehöriger arbeitete im Rats-Cafe an der Garderobe, da fiel schon mal die ein oder andere Cola ab.
Die Musik musste ich mir leider mitantun, das war nicht meine Welt damals. Disko Musik kam bei mir besser an.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist

Bergmönch
07.08.2014, 20:14
In dem Friedhelm Geyer Fotoband "Goslar im Krieg und den Jahren Danach 1939 - 1965" gibt es 2 Fotos zum Thema. Eines zeigt Herrn Beisenbruch beim Abschlußball im "Schwarzen Adler" (Seite 65).

Mein Vater erzählte auch immer, wie freundlich die Beisenbruchs waren. Zu den Unterrichtsstunden kam die Musik übrigens nicht aus der Konserve, sondern live vom Klavier.

Beste Grüße

Bergmönch