Leider auch komplett verloren.
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Leider auch komplett verloren.
Es fing, so glaube ich mit dem Film von 1945, dem Einmarsch
US-amerikanischer Truppen in Langelsheim, Goslar, Oker, mit Kämpfen am Sudmerberg an :
https://www.youtube.com/watch?v=hWxs3kxJZ3k
Hannelore Giesecke hat ein tolles Buch über diese Zeit geschrieben. STUNDE NULL BIS PALL MALL.
Viel Arbeit – chapeau!
Leider gehören die (offiziellen) Akten aus der Zeit zu dem Bestand von knapp 600m in unserem Stadtarchiv,
die vom Schimmel befallen sind und daher nicht zugänglich gemacht werden können.
Die Britische Besatzungszeit kann in Goslar-Jürgenohl erlebt werden, indem man sich die Reihenhäuser im Grünberger Weg ansieht. Die Häuser haben einen typisch britischen Grundriss, z.B. Haustüreingang, Flur, Küche mit Aussentür zum Garten bilden eine Linie. Ferner sind im Obergeschoss in den Räumen des Kinderzimmers sowie des Elternschlafzimmers Wandschränke fest eingebaut, so dass weitere Möbel wie Betten oder Tische nur an den freien Wandflächen links
oder rechts neben den jeweiligen Fenstern aufgestellt werden können. - Im Jahre 1956 wurde durch die Gründung der Bundeswehr dieser Standort der Britischen Armee aufgelöst und die Häuser von Bundeswehrangehörigen belegt. Alles vollendete Vergangenheit, da durch den Abzug der Bundeswehr nur noch Restbestände dem Bundesvermögensamt gehören.
Die Restaufgaben des 4 Mächteabkommens in der Britischen Zone, insbesonders bei sogenannten Grenzverletzungen
an der innerdeutschen Grenze wurden vom British Frontier Service übernommen, der sein Domizil auf dem Bleicheweg 42/43 (Eintrag/Eigentümer Bundesvermögensamt) in Goslar hatte.
Eine solche Grenzverletzung in der Luft konnte ich live miterleben, am Himmel über dem Rammelsberg sah ich eine British Lightning
der RAF "Gütersloh" bei einem Interceptor-Einsatz, denn normalerweise war im Goslarer Luftraum nur der zivile Luftverkehr zu beobachten.
Bye bye Egbert Reinecke
Der Originalfilm beginnt in Neuekrug/Hahausen (Im Hintergrund sieht man die HahäuserBerge) es geht auf der
alten Bundesstraße (R 82) (heute renaturiert da die neue Straßenführung der B 82 auf die Kuppe hinter der Bahnlinie als Autobahnzubringer zur A 7 gebaut wurde) weiter in Richtung Langelsheim (Kreis Gandersheim) -
Die anschliessende Goslar-Sequenz beginnt an der Immenröder Straße an der Ecke der Firma WEULE (heute noch Toom Baumarkt) in RichtungSudmerberg und nach Oker. Die nächste Sequenz zeigt die Rückseite der Hüttenbetriebe in Oker und führt auf der Landstraße nach Harlingerode. Der Filmschluss zeigt wie in Bündheim-Schlewecke die Panzersperre unter der Eisenbahnbrücke entfernt wird, damit der Sherman-Panzer ohne Kratzer durchfahren kann. - FIN
Die für mich auch schwierigen / unverständlichen Details hat mir ein Straßenbauamtsmitarbeiter erklärt und ich konnte diese Details
auf einer Schulkarte von 1950 im Schloss-Museum Salzgitter-Salder anschauen.
Glück Auf Reinecke
Hallo Leute,
diesen Kurzfilm von amerikanischen Kriegsberichtern hatten wir vor geraumer Zeit schon mal im
Forum analysiert und besprochen. Leider sind die Beiträge später gelöscht worden.
Der Film zeigt nicht den chronologischen Ablauf des Vormarsches, sondern er "springt" etwas
kreuz und quer durch die gezeigten Lokalitäten. Die Einnahme und Besetzung von Langelsheim/Astfeld
kann man noch folgen. Die Gefangennahme der Soldaten oder Volksturmleute erfolgte auf der
Astfelder Str. Höhe Gut Riechenberg, im Hintergrund ist schwach das ehem. BW der Reichsbahn
erkennbar. Auch der Höhenzug Seetz zwischen Astfeld und Jerstedt ist zu erkennen.
In dem Film sind nicht die Hüttenwerke Oker zu sehen, sondern die Frau Sophienhütte in
Langelsheim. Die Bahnbrücke mit der Panzersperre ist die Bahnstrecke Langelsheim-Grauhof.
Hier wird die R bzw. B 82 unterquert. Man sieht auch noch des Geländer einer Brücke über
die Grane, diese steht heute noch. Der Standort der amerikanische GI's mit dem Granat-
werfer könnte die Bahnunterführung an der Straße Astfeld - Wolfshagen sein. Konnte aber
nicht abschließend geklärt werden.
Die Szene Im Schleeke gegenüber den heutigen Hochäusern Sudmerbergstr. bzw. ehem.
Genthe-Gelände, mit Sudmerberg im Hintergrund, ist klar zuzuordnen.
Grüße
Ottofranz
Hallo Ottofranz,
richtig, die Filmschnipsel sind keineswegs chronologisch, das steht fest und Du hast die Fakten dazu schon genannt. Zu der ersten Bahnunterführung, Szene Granatwerfer, habe ich eine Erklärung.
Das ist die Bahnunterführung Langelsheim Steinweg, die Soldaten stehen praktisch direkt bei der heutigen alten Sporthalle/ ehemalige Gaststätte "Sportklause" , Steinweg, Ecke Beginn Kastanienalle. Diese kurze Szene gehört wahrscheinlich ganz an den Anfang der "Einnahme" Langelsheims. Denn zu der Bahnbrücke Steinweg führte damals (und teilweise noch heute) ein direkter Wirtschaftsweg von der Seesener Str.. Über die Seesener Str kamen die Amis nach Langelsheim. Scheinbar ein Teil über die offizielle Seesener Straße, ein kleiner Teil ist scheinbar abgebogen und über den Wirtschaftsweg direkt zur Bahnunterführung Steinweg.
Scheinbar wurden dann die zwei drei Granaten über den Bahndamm in Richtung Stadt Langelsheim geschossen.
Das war mit Sicherheit nur für den Film und Show.
Soweit mir bekannt ist, gab es überhaupt keinen Widerstand in Langelsheim, ein Ausrufer der Stadtverwaltung machte bekannt, daß bis 17h (19h?)weiß beflaggt werden muß auf Geheiß der Amis, die Amis fuhren dann die Harz- und Mühlenstr ab und das war es so etwa.
Diese Bahnunterführung Steinweg meine ich aus meiner Jugend noch sehr genau zu erkennen, wie oft gingen wir dort als Schüler zu Badeanstalt und zum Turnuntericht.
Gruß, Nils
Hallo Nils,
vielen Dank für Deine Ausführung und Bestätigung. Die Brücke über den von Dir genannten Steinweg ist auch
m.W. nach durch einen Neubau ersetzt worden.
Der Straßenverlauf der R bzw. B 82 an der Frau Sophienhütte hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Harlinge-
röder Str. an der Hütte in OKer, nur hat diese ein viel größeres Gefälle. Außerdem müßte man von dem Stand-
punkt des Kameramannes die Zinkhütte Harlingerode sehen. Das ist nicht der Fall.
Es ist generell schwierig nach 75 Jahren die gezeigten Lokalitäten eindeutig zuzuordnen. Allein durch den Bau
von neuen Straßen, die Errichtung von neuen Wohngebieten sowie Industrie- u. Gewerbebauten muß man
schon etwas abstraktes Vorstellungsvermögen aufbringen. Von der heutigen hochgewachsenen Vegetation
einmal abgesehen. Aber dafür haben wir hier im Forum ja unseren Austausch.
Grüße
Ottofranz
Die alte, recht schmale Brücke am Steinweg wurde tatsächlich leider ersetzt, ich glaube sie aber gut identifizieren zu können. Besonders erinnere ich mich rechts an der Brücke auf den etwa kindshohen Prallschutz aus Sandstein.
Noch ein Wort zu der Festnahme der Volkssturmmänner in Höhe Riechenberg / Straße Astfeld-Goslar.
Genau auf dieser Höhe waren rechts der Straße im beginnenden Waldgebiet zur Haar hin, eilig angelegte Gräben in denen tatsächlich Volksturmmänner und ein paar 17jährige Jungs aus Astfeld "stationiert" waren, um die Straße nach Goslar hier zu sichern, es war auch die Rede von einer aufgebauten Straßensperre.
Noch in den 60er Jahren lief meine Schwester bei Spziergängen gern in den noch gut erhaltenen Gräben.
Einige Details dazu stammen vom verstorbenen Ortwin Krug, der zu den o.g. 17jährigen gehörte.
Kurz und gut, dieser Hintergrund macht die Festnahme der Männer auf der Straße in dieser Höhe sehr glaubhaft.
Gruß, Nils
Hallo Nils,
sehe ich genauso, zumal man auf der rechten Seite den Ausläufer des Nordberges erkennen kann. Etwas
oberhalb verläuft die Bahnlinie Goslar - Langelsheim(im Film nicht zu erkennen). Genau gegenüber war
die Müllkippe der Stadt Goslar(lt. Auskunft eines Forenmitglieds). Das Gelände sieht auch ziemlich wüst
aus. In der Blickrichtung West nach Ost erkennt man schemenhaft den Wasserturm des Betriebswerkes
Goslar an der Astfelder Str. Eine kurze Szene zeigt eine Rast der US-Armee in Höhe des Marienbader
Weges.
Grüße
Ottofranz