Im Jahre 1891 / 1892 soll auf dem Todberg ein Kupferbergwerk gewesen sein. Kann hierzu jemand etwas sagen? (Bilder evtl).
Aus meiner Jugendzeit kenne ich noch den Todbergstollen im Varleytal. Leider jetzt in der Granetalsperre versunken.
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Im Jahre 1891 / 1892 soll auf dem Todberg ein Kupferbergwerk gewesen sein. Kann hierzu jemand etwas sagen? (Bilder evtl).
Aus meiner Jugendzeit kenne ich noch den Todbergstollen im Varleytal. Leider jetzt in der Granetalsperre versunken.
Moin,
das waren unbedeutende Bergbauversuche der Gewerkschaft "Herzog Wilhelm" auf dem Todtberger Gangzug. In der Quarzfüllung der Gangspalte kamen Nester von Kupferkies und Malachit vor, die allerdings auch im 19. Jhd. nicht mehr abbauwürdig waren. Es wurde ein 40m tiefer Schacht abgeteuft, außerdem wurden der erwähnte Stollen und einige oberflächliche Pingen angelegt. Bilder sind mir nicht bekannt. Die Anlage wird aber auch eher behelfsmäßig gewesen sein.
Lit.: Sperling & Stoppel, Geol. Jb., Reihe D, Heft 34, Seite 295-298.
G´Auf
Harzer06
Hallo,
vielen Dank für die Antwort. Habe von der Grube einen Befahrungsbericht gefunden. Es wurden für das Bergwerk ca. 100 Kux Scheine ausgegeben. Dort hat ein Obersteiger Schulze ab 1891 gearbeitet. Als Astfelder möchte ich noch weitere Informationen sammeln, obwohl das Bergwerk unbedeutend war und bisher in keiner Astfelder Literatur erscheint.
Glückauf!
Carli
Auch wenn ich vielleicht Eulen nach Athen trage... Das Archiv des Oberbergamtes in Clausthal könnte da weiterhelfen. 1891/92 war ja schon zu preußischer Zeit, und da wird mit Sicherheit eine Akte angelegt worden sein. Da die Grube sicherlich keiner betrieblichen Geheimhaltung mehr unterliegt, ist eine Anfrage möglich.
Eine Literaturangabe habe ich noch gefunden, allerdings nicht vorliegen:
F. Behme, Geologischer Führer durch die Umgebung der Stadt Goslar am Harz einschließlich Hahnenklee, Lautenthal, Wolfshagen, Langelsheim und Seesen. I. Teil; 4. Aufl. (1915), Verlag Hahn.
Der Verfasser dürfte auch der Photograph der "Stadtarchiv-GZ-Rätselbilder" sein.
G´Auf
Harzer06
Hallo carli !
Mir liegt das Buch "Geologischer Harzführer, 8.Teil, Hahnenklee" von Fr. Behme vor. Ausgabe von 1927. Das Wesentliche hat "Harzer 06" schon erwähnt. Einige Sachen, die ich diesem Buch entnommen habe, will ich hier noch anfügen: Er schreibt, man fand dort Kupferkies, Malachit, Kupfermanganerz, Kieselkupfer, Kupferlasur, Ziegelerz, Schwefelkies und Brauneisenstein. Also im Wesentlichen Kupfererze oder deren Sekundärmineralien. Das Grubenfeld soll 92206,5 Quadratlachter groß gewesen sein. Behme erwähnt noch einen 40 Meter tiefen Schacht namens "Psilomelan", über die genaue Lage wird allerdings nichts erwähnt, sie ist auch auf der beigefügten Karte nicht vorhanden. Dieser Schacht hat vermutlich in Richtung Wolfshagen gelegen.
Die Karte könnte ich hier einfügen, aber bzgl. vielleicht noch bestehender Urheberrechte muß man heute, auch bei so alten Schwarten, ja vorsichtig sein. Auf der Karte ist auch nur der alte Stollen, der Pingenzug und der Todstein abgebildet, gibt also nicht viel her. Der Pingenzug dürfte Dir ja bekannt sein.
Der beste Rat, um mehr zu erfahren, ist der von "Harzer06" bzgl. des Landesbergamtes (oder wie das inzwischen heißt): Wir waren dort und wurden sehr gut bedient. In unserem Fall über die Grube "Großfürstin Alexandra" im Schleifsteinstal, über das Dich interessierende Grubenfeld wird wohl auch einiges vorhanden sein. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei der Suche.
Volker
Der Schacht war im Gipfelbereich des Todtberges. Außer einer erzfreien Halde ist davon nichts mehr zu sehen.
G´Auf
Harzer06
Hallo Harzer06,
vielen Dank für die Mitteilungen. Gibt es Karten, wo man den Ort der Grube genau erkennt? Habe nur etwas in westlicher Richtung vom Todstein gefunden. Im Bergarchiv war keine Karte hierzu zu finden. In der Gangkarte vom Harz ist es zu ungenau.
Glückauf!
carli
Nur mal der Form halber, es heißt "Todtberg", schreibt sich also mit "dt". Viele Grüße an alle.
Danke, ich habe es verbessert.;)
G´Auf
Harzer06
Aus der Gangkarte des Oberharzes.
Anhang 17722
Nach meiner Info muss in Nähe des Gipfels ein recht mächtiger Quarzgang-Ausbiß sein.