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Bildeindrücke vom Marktplatz und vom renovierten Rathaus vom 25.04.2022
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...und der Marktplatz ist auch immer noch nicht beigepflastert. Zumindest ist schon mal der Bauzaun weg :D
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Zitat:
Zitat von
Joerg
...und der Marktplatz ist auch immer noch nicht beigepflastert. Zumindest ist schon mal der Bauzaun weg :D
Moinsen,
... das hat hier in Goslar System und hat einen speziellen Grund, da man den Marktplatz "umgestalten" will.
Siehe Artikel aus der GZ vom 11.08.2022
Umbaupläne der Stadt
Goslarer Marktplatz: Ein Granitband sorgt für Ärger
Der Geschichtsverein und die Stadtführergilde lassen kein gutes Haar an den bereits vom Goslarer Rat beschlossenen Umbauplänen für den Marktplatz. Vor allem ein bis zu 6,90 Meter breites Granitband sorgt für Kopfschütteln bei den Kritikern. Günter Piegsa gibt seinen Protest nicht auf, auch wenn der Goslarer Rat den Umbau des Marktplatzes schon vor Monaten beschlossen hat. Der Vorsitzende des Geschichtsvereins hat sich – ausgerüstet mit mehreren Malerfilzbahnen – mit Vertretern der Stadtführergilde vor dem historischen Rathaus getroffen. Dort wollen sie aufzeigen, wie die geplante Umgestaltung das Erscheinungsbild des Marktplatzes verändert – sie meinen: verunstaltet.Wie der Geschichtsverein stehen auch die Stadtführer dem Umbau äußerst kritisch gegenüber, wie Vorsitzender Dietrich Zychla klarstellt. Vor allem das aus Gründen der Barrierefreiheit eingeplante Granitsteinband, das um den Marktplatz herum verlegt und an manchen Stellen fast sieben Meter breit werden soll, ist den Kritikern ein Dorn im Auge.„Ein Drittel der Marktplatzpflasterung geht uns dadurch verloren“, macht Piegsa deutlich. Zum Vergleich: „Das ist in etwa die Größe der gesamten Fläche zwischen Rathaus und Marktbrunnen“. Um Ausmaße und Wegeführung zu verdeutlichen, legen die Anwesenden die Stoffbahnen rund um den Marktplatz aus.Dabei wird deutlich: Die Außenbestuhlung der Gastronomiebetriebe steht auf dem Granitband. Kann man das noch barrierefrei nennen? „Einen Schildbürgerstreich“ nennt es Stadtführer Zychla. Müssen in Zukunft Rollstühle und Rollatoren zwischen den Restaurantbesuchern hindurch manövriert werden?Ist da genügend Platz? Stadtführergilde und Geschichtsverein testen die Wegstrecke des geplanten Granitbandes auf dem Marktplatz aus.
Alexander Scharf, Betreiber des Marktplatz-Restaurants Schiefer, sieht kein Konfliktpotenzial. Die Granitflächen vor den Gastro-Betrieben seien in der Planung extra noch einmal verbreitert worden, damit Stühle, Tische und Passanten genügend Platz haben. Stephan Hoffmeister vom Café am Markt äußert sich ähnlich: „Uns wurde von der Stadt zugesichert, dass die Flächen groß genug werden und wir an unserer Außenbestuhlung nichts verändern müssen“. Hoffmeister sagte, er achte bereits darauf, dass Gäste und Passanten zwischen den Tischen genügend Bewegungsfreiraum haben. Stadtsprecherin Elke Dreßler bestätigt, dass die Fläche der Außengastronomie auf dem Marktplatz nach dem Umbau weder vergrößert noch verkleinert werden soll. Es könne aber „zu einer Verschiebung einzelner Nutzungsgrenzen kommen“.Die Wegeführung des barrierefreien Bandes um den Marktplatz herum sei generell äußerst fragwürdig, betont Piegsa. Die meisten Passanten würden zum Brunnen, vor das Glockenspiel oder im Winter über den Weihnachtsmarkt schlendern. Warum sollte jemand mit einer Gehbehinderung den langen Weg außen herum überhaupt nehmen wollen? Am meisten stört den Vorsitzenden des Geschichtsvereins aber die Art und Weise, wie der Umbau beschlossen wurde. „Der Kulturausschuss hat gar nicht über die Pläne diskutiert“, nennt Piegsa ein Beispiel.Dabei sei der Marktplatz der zentrale Ort der denkmalgeschützten Altstadt. Mehr Debatte, mehr Öffentlichkeit und mehr Sensibilität wären bei der Entscheidungsfindung nötig gewesen. Schließlich schaue der Denkmalschutz an anderer Stelle ganz genau hin – Stichwort: Fensterstreit.
Die Stadtverwaltung entgegnet, dass „eine Beratung zur Planung und Durchführung von Maßnahmen des Straßenbaus im Kulturausschuss“ in der Geschäftsordnung des Rates nicht vorgesehen sei. „Eine Beteiligung des Kulturausschusses wurde im Beratungsgang auch nicht gefordert“, gibt Stadtsprecherin Dreßler zu bedenken.
Piegsa hat dafür kein Verständnis, hofft aber, dass die Politik das Thema noch einmal aufgreift, auch wenn der Umbau seit Oktober 2021 beschlossene Sache ist. Piegsa sagt: „Man muss sich diese sternenförmige Pflasterung einmal genauer anschauen, das ist ein echtes Kunstwerk mit starker Symbolik“ Der Goslarer Adler auf dem Marktbrunnen stehe für städtische Freiheit, die durch das seit den 1830er Jahren bestehende Sternenpflaster bis in jede Ecke des Platzes strahle – diese Wirkung werde durch das breite Granitband zerstört.
Die Frage kommt auf, ob die Sanierung des Platzes nicht auch ohne Abtragung der Pflasterdecke vollzogen werden könnte. Dazu Dreßler: Ziel der Marktplatz-Sanierung „ist vor allem die Erneuerung der unebenen und schlecht entwässernden Oberfläche“. Geplant sei, das vorhandene Pflaster aufzunehmen, Leitungen zu erneuern und zu ergänzen, eine „neue obere Tragschicht einzubauen“ und dann das Pflaster sowie die Granitplatten außen herum ebenflächig zu verlegen.
Mit der Denkmalpflege und im Bauausschuss seien verschiedene Umbaumöglichkeiten diskutiert worden – auch die von Kritikern immer wieder vorgebrachte Variante, mit „gesägtem Pflaster“ statt Granitplatten zu arbeiten, um eine barrierefreie Gehfläche zu schaffen. Von dieser Bauweise, die in der Fischemäker- und Hokenstraße bereits zur Anwendung gekommen ist, rät die Stadtverwaltung beim Marktplatz klar ab. Ein solcher „halber Materialwechsel“ wirke „unmotiviert und beliebig“, teilt Dreßler mit. Zudem habe sich die Stadt bei der Planung am Zustand des Marktplatzes im Jahr 1960 orientiert, als das Sternenpflaster ebenfalls durch umlaufende Gehwege eingefasst gewesen sei – eine weitverbreitete Bauweise, nicht nur in Goslar. Die heutige Form des Marktplatzes stelle daher „auch nicht den ursprünglichen Zustand dar“, merkt Dreßler an.
Das Landesamt für Denkmalpflege hat noch keine Stellungnahme abgegeben. Allerdings stellte die Behörde in Aussicht, sich zeitnah zu den Umbauplänen äußern zu wollen.
Insgesamt soll die Marktplatz-Sanierung 1,68 Millionen Euro kosten. Die Verwaltung strebt eine Zweidrittel-Förderung durch das Sanierungsprogramm „Altstadt – Östlicher Teil“ an, sodass der Eigenanteil noch 560.000 Euro betragen würde. Voraussetzung für eine Förderung ist laut Stadt jedoch die Verbesserung der Barrierefreiheit. Laut Dreßler soll der Umbau im Frühjahr 2023 beginnen.
Möchte ich nicht weiter kommentieren
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So ein Schwachsinn hat dort einfach nix zu suchen. Es ging Jahrzehnte (Jahrhunderte) ohne Granitplatten und auch die "Außenbestuhlung" hatte dort noch nie Probleme, außer dass die Flächen mit der Zeit klamm heimlich immer größer wurden. Aber so etwas lässt sich auch anders regulieren, vor allem erheblich günstiger. Ein paar unscheinbare Metallnägel im Boden als Peilmarken, ....