Sammel-Luftschutzraum für 80 Personen in Goslar, 1933
Zitat:
Zitat von
Nils
Es wäre in diesem Zusammenhang vielleicht auch mal interessant, die zivilen Schutzmöglichkeiten für die Bevölkerung zusammenzustellen, bevor diese Relikte ganz in Vergessenheit geraten.
Spontan sind mir sogenannte "LSR" (öffentliche Luftschutzräume) unter dem Museum bekannt, in der Breiten Straße (Eingang in einem Torbogen in einer Mauer) und auch in der Bäringer Str.. Dort war der LSR bei dem heutigen Gebäude der AWO. An der Mauer rechts vom Gebäude war immer noch ein weißer Pfeil mit dem Hinweis " LSR" zu sehen.
Es gab noch einen Schutzstollen im größeren Bereich der Frankenberger Kirche, aber da weiß ich nichts Genaueres.
Wenn genug Angaben zu den Schutzmöglichkeiten zusammenkommen, lohnt sich vielleicht sogar ein eigenes Thema.
Auch sieht man manchmal an alten, unrenovierten Häusern seltsame weiße Pfeile, die auf bestimmte Kellerfenster zeigen. In diesen Kellern befand sich der Luftschutzkeller des Hauses und bei nötiger Rettung konnte so schnell von außen lokalisiert werden, wo sich die Bewohner aufhalten.
Gruß an Alle, Nils
Hallo Nils,
ich möchte ein älteres Unterthema von Dir gern aufleben lassen, da ich dazu aktuell etwas gelesen habe.
Ich bin auf eine kurze Erzählung gestoßen, die ich Dir (und dem Rest des Forums) nicht vorenthalten möchte.
Die Erzählung stammt aus September/Oktober 1933.
Zitat:
Nun gibt es tatsächlich einen "Sammel-Luftschutzraum" für 80 Personen in den Kellergewölben des Kämmereikassengebäudes.
Man konnte ihn Anfang September besichtigen. Und Mitte des Monats vollführten sie ein "Luftschutz-Planspiel" im Achtermann: Luftangriff auf Goslar mit 18 Flugzeugen und wie er abgewehrt würde. Ist das nicht erschreckend?
Quelle: Buch von Hannelore Giesecke
"Nebenbei Erlebtes: Goslar 1930-1948. Aus dem Alltagsleben der Tante Marie", Seite 141
http://books.google.de/books?id=VODz...page&q&f=false
Ich glaube, über das Kämmereikassengebäude hatten wir in diesem Bezug noch nichts berichtet, zumindest habe ich beim erneuten Durchscrollen nichts gefunden. Allmählich wird es wirklich fast ein eigenes Thema!
Es gab übrigens am 25.02.1944 eine polizeiliche Anordnung, dass Luftschutzkeller ausreichend zu kennzeichnen sind durch 1-2 Meter lange Pfeile an den Haus-Außenwänden, durchgeführt durch das Malerhandwerk. Eigenmächtige Anbringung war untersagt.
Juden-Boykott (April 1933)
Eine Ergänzung:
In der Zeitungsausgabe vom 1. April 1933 standen die Namen der Goslarer Firmen veröffentlicht,
die vom angekündigten Juden-Boykott betroffen werden sollten.
- Ph. Heilbrunn, Fischemäkerstraße
- GOLA GmbH/Hosenträger- und Gürtelfabrik Dagobert Levy, Kornstraße
- Charley/Alfred und Max Jakob, Petersilienstraße 3/4
- Selmar Hochberg, Breite Straße 91
- Globus Schuhhandlung, Fischemäkerstraße 5
- Möbel Krone, Breite Straße 94
- Julius Neuburg Königs-Sauerbrunnen, von-Garßen-Str. 1
- Singer-Nähmaschinen-Filiale, Hokenstraße 18
Zwei Tage lang standen dann SS-Männer vor diesen Läden und verwehrten den Kunden den Zutritt.
Quelle:
http://books.google.de/books?id=VODz...page&q&f=false
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hallo
irgendwer hatte neulich nach bildern von dem kurzbart gefragt . 2 fotos hier in goslar.
Glück Auf Uwe
Sommer 1944: Der Volkssturm formiert sich in Goslar
Hitler schickt den Volkssturm als letztes Bollwerk in den Krieg.
Aufmarsch in der Breiten Straße, am Achtermann und auf dem Marktplatz.
http://youtu.be/kA6n4BBrY0I
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Aus der Zeit des Nationalsozialismus in Goslar habe ich auch eine Kleinigkeit beizusteuern. Da regionale Zeitgeschichte bis 1945 zu meinem Steckenpferd zählt, habe ich diese fünf Postkarten in meiner Sammlung. Es zeigt Hitler und seine "Schergen" am Erntedanktag 1934 in der Reichsbauernstadt Goslar. Unter anderem ist auf einem der Bilder auch der spätere Generalfeldmarschall Erwin Rommel zu erkennen. (Der Kleine mit Stahlhelm!)
Erschienen sind diese Bilder damals im Verlag Hermann Stumm, Breite Str. in Goslar