Quelle: http://www.bierauseigenerkueche.de/Goslarer%20Gose.htmlZitat:
Die Goslarer Gose
Die Goslarer Gose ist uralt. Goslar war als Brauerstadt
durch das Gosebier weithin bekannt.
Schon 1181 tauchen nach Überlieferungen im damaligen
Domstift erste Nachrichten über die Gose auf. Die ersten
Brauer waren in den Klöstern beheimatet.
Später wurden auch Bürger brauberechtigt. Durch die
Stadt wurden Privilegien verliehen, unter anderem auch das
Recht Bier zu brauen.
1557 besaßen 387 Häuser die Brauberechtigung. Es wurde
aber nur für den Hausgebrauch gebraut. Einige große Brauhäuser waren für den Verkauf eingerichtet. Das bekannteste
war das Brauhaus der Familie Siemens, die Vorfahren des
heutigen Elektrokonzerns Siemens.
Die Stadt hatte eine eiserne Braupfanne angeschafft. Diese Braupfanne wurde zu den einzelnen Brauberechtigten ge-
fahren und man braute sein Bier, das dann im eigenen Keller
weiter verarbeitet wurde. Wenn diese Hausbrauer Bier ver-
kauften, wurde ein "Lof" eine Art Reiserbesen am Haus auf-
gehängt, zum Zeichen des Bierverkaufs. War des Bier alle,
wurde der "Lof" entfernt.
Die Reihenfolge der Brautage der einzelnen Brau-
berechtigten wurde ausgelost. Das Verfahren nannte sich
,,Reihebrauen".
Durch die offene Befeuerung der Braupfanne kam es oft
zu Bränden, die sich wiederholt zu Stadtbränden entwickel-
ten. Man mauerte die Pfanne dann ein. Vorher wurde die
Braupfanne, die auf einem eisernen Dreifuß, dem sogenann-
ten Stridden stand, nur mit Schieferplatten umstellt. Diese
Schieferplatten wurden in einer extra Schiefergrube, der
Pfannsteinsgrube gebrochen.
Nun betrieb man nur einige Brauhäuser, von denen sich
die Brauberechtigten ihr Bier zur weiteren Verarbeitung ab-
holten. Es wurde aber auch die Brauerei auf Zeit vermietet,
und der Inhaber bekam dann eine Entschädigung.
Um 1800 ging die Goseherstellung zurück und hörte ge-
gen 1840 dann ganz auf. Es war damals gelungen, die Bierhefe
zu züchten und dem Bier gezielt zuzusetzen. Die Biere wur-
den dadurch besser. In Goslar blieb man jedoch bei der
Spontangärung. Die Hefebiere verdrängten so die Goslarer
Gose.
1935/38 wurde von der Brauerei Fritz Natermann in Gos-
lar nochmals Gose gebraut. Diese Gose konnte sich nicht
durchsetzen. 1939 stellte die Brauerei den Betrieb ein. In die
Betriebsgebäude wurde ein Kino gebaut, später ein Aldi-
Markt und jetzt ein Schlecker-Markt.
Ein bezeichnendes Beispiel für den Zeitenwandel!
Seit 1993 braue ich in meiner Hausbrauerei die Goslarer
Gose und verkaufe diese auch in 2 Gaststätten. Es wird aber
ein Nischenprodukt bleiben, ein Pils-Trinker kann nicht zum
Gosetrinken bekehrt werden.
Zur näheren Erläuterung füge ich einen umfangreichen
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1882 bei, der interessante Ein-
blicke in die Gosegeschichte von Goslar ermöglicht.
Andreas Wagenführer, Gosebraumeister
Die Seite ist noch wesentlich länger - reinschauen lohnt sich!
aus gleicher Quelle stammt dies:
:DZitat:
Ein teilweise noch jetzt bekanntes Sprichwort von damals
lautete etwa folgendermaßen:
Ein gar sehr hurtig Bier
Ist die goslarische Gose
Kaum hat man sie im Munde,
So ist sie in der Hose.