Birgit, du hast gut beschrieben, wie schwierig es ist, mit solchen tief einschneidenden Geschehen umzugehen! Hier nennt man das "Geburtswehen", das sagt viel. Ich denke mir , dass ost und westLeute manchmal aneinander vorbeireden,auch wenn sie die selben Ausdruecke benutzen. Im Westen wussten wir nur von der schwierigen wirtschaftlichen Situation, und vergessen dabei, das gerade im Osten Deutschlands viel erhalten blieb, was der Westen zu verlieren begann. Versteht mich recht, aber wenn Menschen ueber gut und schlecht reden, haben sie oft andere Bilder im Kopf als ihr gegenueber, und koennen sich deshalb nicht verstehen.Das weiss ich von hier in Canada. Versuche jemandem ,der noch nie woanders reingerochen hat, zu erklaeren, wie man aufgewachsen ist. Das kriegen die auch nicht auf Reihe, weil hier ein ganz anderes Lebensgefuehl ist. Dazu habe ich noch eine Erinnerung von einem Besuch in Thueringen 2002
Das Dorf sah fuer unsere Begriffe etwas verwarlost aus von aussen, aber alle Menschen waren saubere ,liebe Menschen, die ploetzlich nicht mehr so leben konnten,wie sie es gewoehnt waren. Die Wirtin erzaelte ,wie die Dorfgemeinschaft veraendert wurde. Es gab keine kostenlosen Taenze mehr fuer die Jugend, denn jetzt mussten die Musiker bezahlt werden, dann lief auch alles auseinander, weil die Menschen nicht mehr so zusammenhielten, usw. Die armen Leute waren wie traumatisiert, ihre Welt ist zu ploetzlich anders geworden .Das kann wohl hier auch mancher verstehen,der gerne von FRUEHER spricht. Versteht, was ich sagen will ,dies war nur ien Beispiel ich weiss ja bei Leibe nicht alles , aber wollte mal ueber das Menschliche reden, was oft das Verstaendnis hemmt. Ich versuche dann ,den anderen Menschen ihre Erinnerungen ohne Kritik zu lassen ,genau wie ich auch viel habe, was keiner mitfuehlen kann. Gute Predigt?:P War nicht als Kritik gemeint. Monika