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Rennenbergs Bleiche
Die Straße heißt noch heute an der Bleiche. An der Stelle der "Bleiche" steht heute das Berufsförderungswerk.
- 1857 pachtete der Färbermeister Ernst Renneberg dort im Dörpketal einen Anger und legte eine Bleiche an, auf der die Goslarer Hausfrauen ihr selbst gesponnenes Leinen bleichen konnten.
- 1905/1906 entstand das Gasthaus "Rennenbergs Bleiche" mit Platz für etwa 150 Personen.
- Nach der Vergrößerung des Unternehmens durch den Nachfolger konnten dann aber bereits 1.500 Personen dort feiern, und wo seinerzeit die Sonne bei der Rasenbleiche aus dem nassen Leinen den Sauerstoff zum Oxydieren brachte und somit das Gewebe bleichte, tummelten sich jetzt heimische und exotische Tiere in Gehegen und Käfigen in dem ausgedehnten Wald- und Tierpark.
An Sonntagnachmittagen pilgerten viele Goslarer Familien dorthin, weil es im Sommer ein lauschiges Plätzchen war, wo man gemütlich im schattigen Garten sitzen und den prächtigen Pfauen, die zwischen den Tischen einher stolzierten, zusehen konnte. Das ganze Jahr über fanden alle möglichen Festivitäten und Konzerte statt, die ebenfalls einluden, die Bleiche zu besuchen. Das Restaurant hieß fortan "Wald- und Tierpark-Restaurant Zur Bleiche" - Nach Kriegsende wurde es zu einem beliebten Tanzlokal.
- Nachtrag aufgrund von Erikas (Zeitzeugins) Info aus Beitrag Nr. 8: Die Bleiche wurde in der Nachkriegszeit geschlossen (wann genau??) und die Gebäude 1963 abgerissen.
Kann sich noch jemand an den Tierpark dort oben erinnern?
Zitate stammen aus der Quelle:
Buch von Hannelore Giesecke
"Nebenbei Erlebtes: Goslar 1930-1948. Aus dem Alltagsleben der Tante Marie", Seite 92
http://books.google.de/books?id=VODz...page&q&f=false
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Die Bleiche / Berufsförderungswerk
Das Gebäude im Wald im unteren Dörpketal hat nichts mit der Bleiche zutun.
Die Adresse des heutigen Berufsförderungswerk oder der alten Bleiche zeigt einige Ungereimtheiten, das liegt daran, dass der Name der Straße / des Weges, zweimal geändert wurde.
Bis 1924 spricht das Goslarer Adressbuch von einer Straße "Vor dem Zwingerwalle 6-9". Dann bis 1972 vom" Bleicheweg 24" ,
danach von der "Schützenallee 6-9".
Was im 1900 Jahrhundert noch ein Ausschank mit wechselnden Besitzern war, wird im Adressbuch ab 1919 Restaurant und Pension genannt.
1927 kommt der Wald-und Tierpark dazu. Aber bereits 1936 erscheint dieser Zusatz nicht mehr.
Hinzu kommt, dass zwischen 1919 und 1927 die Rammelsberger Erzbahn direkt um das Gelände herumfuhr. Erst die Inbetriebnahme des Gehlenbeeker Stollens ließ wieder Ruhe im unteren Dörpketal herrschen.
Nach dem Krieg 1951 wird die Bleiche durch ihre neuen Besitzer das Ehepaar Meya umgebaut und erheblich erweitert. Die Gaststätte wird bis 1962 betrieben.
1963 bis 1969 betreibt die Innere Mission hier ein Umschulungswerk (Ausbildungsstätte für berufliche Wiedereingliederung.
Ab 1970 ist es das Berufsförderungswerk BFW.
Anhang 14709
Foto Stadtarchiv Goslar
Das Foto zeigt den Zustand nach der Erweiterung
Maria