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Thema: Scharfrichter in Goslar I - IV

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Gezäheschlepper Avatar von Scharfrichter
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    Blinzeln Scharfrichter in Goslar

    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Hallo Hans,
    auf dieser Seite der Stadt Goslar wird die Scharfrichterey zumindest ansatzweise erwähnt:
    http://www.goslar.de/strassenverzeic...dex.php?id=222
    und hier:
    http://www.goslar.de/strassenverzeic...dex.php?id=158

    Und vielleicht findest Du in diesem Artikel für Dich etwas Brauchbares:
    http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?t=534


    Ich bin Hans Kruse aus Holland und habe mich gestern Vorgestellt

    Leider ist mein Deutsch nicht so gut, aber ich hoffe dass Sie es verstehen.

    Ich bin persoenlich interessiert in die geschichten der Schafrichter in Goslar.

    Da sind 6 Kruse's Scharfrichter gewesen von 1600-1742:
    - Caspar Kruse I Ungefehr 1600 - 1606;
    - Caspar Kruse II 1606 - 1631;
    - Caspar Kruse III 1631 - 1680;
    - Hans Christoph Kruse 1681 - 1719;
    - Heinrich Juergen Kruse 1720 - 1734;
    - Johann Conrad Kruse 1734 - 1742.



    Unterschrift Meister Caspar Kruse(n) II

    Ich stamme in direkten Linien von Ihnen. Ungefehr 1780 ist einer der Soehne nach Holland gekommen und hat einen "ehrlichen" Beruf angefangen. Aus die Zweige stammen wir in Holland.



    Das Wohnhaus des Henkers und Abdeckers von Goslar lag außerhalb der Stadt vor dem „Lamborger Dor“ am Reiseckenweg 4, das im Katalog 1 unter St.Annenhöhe näher beschrieben ist. Das Henkershaus wurde Hengerie oder Meisterei genannt. Um 1600 wurde am Reiseckenweg dieses Haus neu erbaut und 1677 erweitert. Seit dem 17. Jahrhundert wird es als Scharfrichterey Kägelworth urkundlich erwähnt. Ich habe in Februar 2012 das Stadtarchiv besucht und es gibt nog viel Material zum Scharfrichter Themen.

    In Goslar wurde am 15-3-1639 der Scharfrichter Caspar Kruse III in seiner Bestallung angewiesen, "wann er zu Wirtschaften geladen oder sonsten zur Zeche auf die Wort oder in andere Wirtshäuser gehen wollte, soll er sich dem uralten Gebrauch und Herkommen nach, wie es auch an anderen Örtern gebräuchlich, an einen sonderlichen Tisch allein stezen und für sich und seine Mitgenossen trincken und Zeche halten".
    In den Bestallungen seiner Nachfolger ist davon keine Rede mehr. In Goslar fand also ebenfalls eine Entwicklung statt. Ob die angeordnete Distanzierung aber auch 1639 noch eingehalten wurde, darf bezweifelt werden, denn in Caspar Kruses Bestallung heisst es weiter: "Daferne aber jemand freywillig bey ihm sich niedersetzen will und Lust mit ihm hat zu trincken, stehet solches einen jeden frey".

    Einiges zum Hexenprozesse:
    “Im Jahre 1644 hatte sich das Goslarer Gericht mit einem erneuten Hexenvorwuf auseinanderzusetzen. Dieser Prozeß ist in den entsprechenden Ausgabeposten für Gefangenenkost und Zuwendungen an den Scharfrichter in den Tafelamtrechnungen überliefert. Wiederum hatte eine Frau die Folterungen – diesmal des Goslarer Scharfrichters Meister Caspar Kruse III – nicht überlebt. Jener hatte:
    Trineken Kuhfuß torquirt, nachdem sie kurz zuvor, Zauberey halber eingesetzt, nach der torsion uff Wasser gesetzet, worauff sie bald gestorben‘
    Für seine Bemühungen wurde Meister Kruse übrigens mit 2 fl. 14 gr. Entschädigt. Zum Beweiß ihrer (Un)Schuld ist bei Trineken Kuhfuß nach der Torsion ein altes Ordal, nämlich die sogenannte Wasserprobe angewandt worden.“

    Ich habe auch das damaligen Hochgericht und der Fillerbrunnen besucht. Am Koeppelsbleek sollten die Scharfrichter die Leichen zum bleichen hingelegen haben.

    In die St. Ulrichskapelle war das Gefaengnis und der Folterkammer. Der Pranger steht vor dem Rathaus. Im Zwinger und Museum soll es nog Foltergeraete geben, die gebraucht sind von meinem Vorfahren.

    Im Kahnenteich sollten die Hexen die Wasserprobe erfaren haben.

    Daneben haben die Scharfrichter in Goslar auch als Abdecker, Wundaerzte, Marktmeister, Kloakenreiniger und als Aufsichter fuer Prostituierte gearbeitet.

    Ich wundere ob es noch andere Kruse's (oder die Name koennte auch in Krause geaendert sein) in Goslar gibt die Nachfahren der Scharfrichter sind. Und natuerlich bin ich interessiert in Informationen ueber die Scharfrichter in Goslar.

    Mit freunlichem Gruss,

    Hans Kruse

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    Geändert von Scharfrichter (05.01.2013 um 10:57 Uhr)

  2. Danke von:

    Andreas (05.01.2013),boborit (12.01.2013),Monika Adler (05.01.2013),Peter2809 (10.05.2020)

  3. #2
    Schießhauer Avatar von AlterSchirm
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    Da es in Goslar nur 5 Kruses gibt, könntest du sie doch einfach anschreiben und fragen, wie lange ihre Familien schon in Goslar sind und ob sie etwas über ihre Vorfahren wissen.
    Alles Liebe
    Jan

  4. Danke von:

    Scharfrichter (05.01.2013)

  5. #3
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Eine seltsame Eigenschaft der Menschen, die von anderen ihre "schmutzige "Arbeit machen lassen, die ja auch gemacht werden musste, und dann den "Beruf "zu verachten!
    In meiner Kindheit gab es noch den Namen Kruse in Goslar. Gruesse, Monika

  6. Danke von:

    Scharfrichter (05.01.2013)

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