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Thema: Unfassbar... und DAS vor der eigenen Haustür

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Gesperrt Gesperrt Avatar von Susanne-K.
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    Zu dem Diskussionsbeitrag gibt es in der GZ einen Nachtrag
    http://www.goslarsche.de/Home/harz/g...id,344405.html

    Ein paar Gedanken zu dem Thema werde ich nicht los.

    Hat jemand eine Vorstellung davon, was es für Kinder bedeutet "wenn sie hervortreten und sich hinten anstellen müssen" ??
    Es geht aus meiner Sicht nicht nur um das Thema "Hunger & Essen", sondern vorrangig auch um die "Seele & Selbstwertgefühl".

    In Bezug auf den neuen Artikel in der GZ: auch wenn eine Mutter sich kümmert und letzten Endes vom Landkreis Steine in den Weg gelegt bekommt verstehe ich nicht, warum sie (Zitat aus der GZ) "ihre drei Kinder ohne Bezahlung am Mittagessen der Goetheschule teilnehmen lasse" und nicht wenigstens Schulbrote mitgibt. Denn das Kindergeld dürfte doch sicherlich regelmäßig und pünktlich gezahlt werden? Die Kinder hätten zu essen und ihnen bliebe die Schmach des Heraustretens und Hintenanstellens erspart. Abends könnte dann ja gemeinsam gekocht werden - mit Nahrungsmitteln die in Hartz IV mit einkalkuliert sind.

    Und beim Thema "Hilfeleistungen" bin ich persönlich wenig enthusiastisch.
    Denn gerade diejenigen, die zu faul, zu bequem, zu lethargisch, zu lustlos sind Anträge zu stellen, sind meistens diejenigen, die ganz schnell vor Ort sind wenn es - ohne großen Aufwand für sie - etwas umsonst gibt. Und dafür mache ich mein Portemonnaie ganz sicher nicht auf.
    Leider hat man als Spender keinen Einfluß darauf, wer von den Spenden profitiert. Womit die, die sie tatsächlich verdient hätten, weil sie unverschuldet in eine Notlage gerieten und sich trotz eigenem Bemühen daraus nicht befreien können, natürlich das Nachsehen haben.

    Das sind nur so meine Gedanken, die ich bei diesen GZ-Artikeln und Euren Beiträgen hatte.

  2. Danke von:

    Monika Adler (02.03.2013)

  3. #2
    Schießhauer Avatar von Systemcoach
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    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Zu dem Diskussionsbeitrag gibt es in der GZ einen Nachtrag
    http://www.goslarsche.de/Home/harz/g...id,344405.html

    Und beim Thema "Hilfeleistungen" bin ich persönlich wenig enthusiastisch.
    Denn gerade diejenigen, die zu faul, zu bequem, zu lethargisch, zu lustlos sind Anträge zu stellen, sind meistens diejenigen, die ganz schnell vor Ort sind wenn es - ohne großen Aufwand für sie - etwas umsonst gibt. Und dafür mache ich mein Portemonnaie ganz sicher nicht auf.
    Leider hat man als Spender keinen Einfluß darauf, wer von den Spenden profitiert. Womit die, die sie tatsächlich verdient hätten, weil sie unverschuldet in eine Notlage gerieten und sich trotz eigenem Bemühen daraus nicht befreien können, natürlich das Nachsehen haben.
    Ich habe mich immer nach einer anderen Lösung gesucht: Arbeit beschaffen. Sowohl im Großen, wo ich stolz sagen kann, das Schlachten von Arbeitsplätzen verhindert zu haben, als auch im Kleinen wo es "nur" einen Job auf Zeit gab. Die Anstrengungen für diese Einstellung sind um ein vielfaches größer als die Geldkatze zu öffnen und zu zahlen. Für einen oft nur getarnten "ehrenamtlichen" Einsatz fehlt mir das Helfersyndrom und das Verständnis, Jemandem, der dafür von der Allgemeinheit bezahlt wird, die Arbeit abzunehmen.

    Als Coach weiß ich, dass immer der Kleinste auch der Schwächste ist. Um dem zu helfen muss immer in das existierende System - oft auch drastisch - eingegriffen werden.

    Ich pflege nicht mit Wattebäuschchen zu werfen.
    Geändert von Systemcoach (02.03.2013 um 22:32 Uhr)
    Glück Auf!
    Ekkehard

    Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg. (Henry Ford 1863 - 1947)

  4. #3
    Schießhauer Avatar von AlterSchirm
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    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Denn das Kindergeld dürfte doch sicherlich regelmäßig und pünktlich gezahlt werden? Die Kinder hätten zu essen und ihnen bliebe die Schmach des Heraustretens und Hintenanstellens erspart. Abends könnte dann ja gemeinsam gekocht werden - mit Nahrungsmitteln die in Hartz IV mit einkalkuliert sind.
    Hallo Susanne,
    hast du dir mal überlegt, dass alle Einnahmen gleich wieder von Hartz vier abgezogen werden? Diese Leute bekommen das Kindergeld nicht zusätzlich, so wie jemand mit eigenem Verdienst. Das ARGE zieht das von vornherein ab, auch wenn die betreffende Familie - aus was für Gründen auch immer - gar kein Kindergeld bekommt. ALLE Einnahmen werden abgezogen, sogar die 20 Euro, die die Oma dem Enkelkind zum Geburtstag schenkt. Hat man besondere Ausgaben, sagen wir mal eine Zahn-OP mit anschließendem Zahnersatz, dann bekommt man einen Kredit vom ARGE, dessen monatliche Rückzahlung wird dann gleich vom Satz abgezogen. Für den notwendigen Aufenthalt im Krankenhaus wird selbstverständlich die Verpflegungstagespauschale abgezogen, selbst wenn man nur ambulant da war und gar nichts gegessen hat. Versucht man vorher 5 Euro weise eine kleine Summe abzuzwacken, tut man das am besten heimlich im Sparstrumpf unter dem Kopfkissen, denn ein Guthaben auf einem Konto am Monatsende, dass nicht ausdrücklich vor dem Zugriff geschützt ist (z. B. Riester) wird selbstverständlich abgezogen, auch wenn es nur ein Rest vom Hartz 4 des Vormonats ist. Mach doch mal den Versuch ein paar Monate lang sämtliche deiner Ausgaben (außer Miete, Strom und Heizung) von 382 Euro im Monat (Regelsatz 2013) zu bestreiten.

    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Leider hat man als Spender keinen Einfluß darauf, wer von den Spenden profitiert. Womit die, die sie tatsächlich verdient hätten, weil sie unverschuldet in eine Notlage gerieten und sich trotz eigenem Bemühen daraus nicht befreien können, natürlich das Nachsehen haben.
    Das ist nur teilweise richtig und betrifft vor allem die großen Organisationen, die auf Grund der Vielzahl der Spender nicht jedes Mal genau sagen können, welcher Euro genau welchem Kind/Projekt zu Gute kommt oder eben für eigene Ausgaben verwendet werden muss. Kleine lokale Projekte hingegen, sind in vielen Fällen genau in der Lage solche Angaben zu machen. Eine lokale Hausaufgabenhilfe oder Ähnliches darf zwar dem Spender nicht den Namen des unterstützten Kindes mitteilen, kann aber in aller Regel recht genau nachweisen, wohin das Geld geht. Tatsache bleibt jedoch, dass derjenige, der sich gar nicht engagiert, weder finanziell noch praktisch, am Ende auch gar nicht hilft.

    Ach so, dass ehrenamtliche Helfer bezahlte Arbeitsplätze zerstören, ist auch nicht richtig, denn die leisten Hilfe, die sonst gar nicht geschehen würde. Die paar Sozialarbeiter, die in öffentlichem Auftrag helfen, sind auf verlorenem Posten und fürchten höchsten um ihren Job, weil der Haushalt gekürzt werden könnte. Mehr öffentliche Einstellungen sind bei der desolaten Finanzlage nicht möglich und eine Erhöhung von Steuern dafür, wäre noch unspezifischer als eine Spende an eine der Hilfsorganisationen...
    Alles Liebe
    Jan

  5. Danke von:

    Birgit (04.03.2013)

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