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Thema: Jürgenohl in den 1950er/1960er-Jahren

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Ich erlebte den Graus bewusst erst, als wir 1970 in die Altstadt zogen. Seit meinem dritten Lebensjahr kannte ich ein Bad mit WC, das Wasserspülung hatte, eine Badewanne und warmes Wasser, was aus den Leitungen kam. Für die damilige Zeit waren die Schalter und Steckdosen modern, alles unter Putz, genauso wie die Wasser und Gasleitung, denn gekocht wurde mit Gas, geheizt mit einem Kohleofen, der im Wohnzimmer stand. Und wenn Samstags gebadet wurde, wurde im Bad der Heizstrahler angemacht. Und das Bad hatte ein Fenster. Vorallem konnte man draußen spielen, obwohl ein Schild darauf hinwies, das die Grünflächen nicht zu betreten sind. Also kinderfeindlich war es damals schon, auch wenn es normal war, das manche Familien 4 oder 5 Kinder hatten und davon lebten einige im Block Marienburgerstraße 6.
    Und dann kam für mich der sogenannte Kulturschock. die Wohnung in der Altstadt wurde zwar nicht mehr mit Kohle geheizt, dafür stand in jedem Zimmer auch im WC ein Ölofen der zentral vom Keller aus mit Brennstoff versorgt wurde. Allerdings musste dieser von Hand angezündet werden und wenn es stark windig oder stürmisch war, dann drückte der Wind den Deckel des Ölofens hoch und die "Bude" war voll Qualm und Gestank und im Keller roch es stätig stark nach Öl. Die Zimmerhöhe war gute 3,5 Meter hoch, das weiß ich deshalb noch so gut, weil wir immer einen Weihnachtsbaum hatten, der über 3 Meter hoch war. Die Fenster waren flügelförmig, einfach verglast aber Doppelfenster. Die Elektrik war anfällig, schon damals, wo es noch keine PC´s Flachbildfernseher und Großkühlgeräte gab. Die Installationen waren alt, statt Kippschalter Aufputzdrehschalter. die Wasserrohe waren aufputz verlegt, genau wie die Abwasserrohre. kein schöner Anblick auf der Toilette oder in der Küche.
    Aber immerhin, kochen waren wenn auch eingeschränkt mit einem E-Herd möglich. Man musste sich entscheiden entweder Backofen und eine Herdplatte, oder drei Herdplatten und meistens flog die Sicherung bei der Blitzplatte.
    Und ein Badezimmer hatten wir auch nicht mehr. Wenn man baden wollte musste man in einem "Kanonenofen" im Keller Feuer machen, der nur das Wasser in einem Behälter erwärmte der in einem Nebenraum war unten im kalten Keller. Dort stand auch eine alte und völlig seltsame Badewanne. Man mied also das baden, vorallem im Winter, wenn man sich nich erkälten wollte.
    Vorteile waren nur, das man viele Geschäfte vor der Haustür hatte und das die Zimmer größer waren.
    Nein, da sind mir dan doch von der Größe her kleinere lieber, wenn die ein modernes und zeitgemäßes Ambiente haben.
    Auch heute wohne ich in einem "Neubau" aus den den späten siebzigern in Braunschweig. Isolierverglasung, Fernwärmeheizung und eine relativ gute Elektrik und ein verglaster Balkon der je nach Wetterlage geöffnet oder geschlossen werden kann sind dann schon liebgewordene Vorzüge.

    Was die Postkarten aus Jürgenohl angeht, die kenne ich auch noch und sogar noch in Farbe. Selbst in Cuxhaven in einem größeren Geschäft bekam man diese Postkarten zu kaufen. Selber habe ich keine mehr, man kann ja nicht alles aufheben, vorallem wenn man umzieht wirft man ja einiges weg.

    In diesem Sinne
    grüßt aus BS der märklinist

  2. Danke von:

    Andreas (28.09.2013),Doro (27.09.2013),Peter2809 (13.09.2020),Susanne-K. (27.09.2013),uwe unten (27.09.2013)

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