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Thema: Wurmbergschanze muss abgerissen werden

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von Professorexabyte
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    Au Backe. Das musste ja noch kommen. Aber irgendwie ist das doch mal wieder Typisch... Wenn da ein 60 Jahre altes Stahlskelett drinnen steckt... hätte man dann nicht irgendwie in den 60 Jahren die Verantwortung gehabt, dieses in Ordnung zu halten? Wenn es jetzt schon soweit ist, dass Statiker sagen "Och das kann man nicht mehr retten" dann ist das doch mal wieder typisch Vernachlässigung... Ich muss mich garnicht erst dazu weiter äußern.

    Aber scheinbar haben viele Menschen die Mentalität erst hinzuschauen, wenn es zu spät ist. Ich fahre ja selber einen Trabant, und der braucht Pflege, aber wenn er die bekommt, dann läuft er ewig. Und immer wenn ich Vermutungen habe, dass was nicht in Ordnung ist, und ich frage im Verein nach, ob man da nichtmal nachsehen sollte, und rausfinden soll was los ist, kommt meist als Antwort: "ach nö nö passt schon lass mal, wird schon nix sein"

    Das sind dann aber auch die Leute, von denen man ständig die ganzen Pannenberichte zu hören bekommt, wenn die den ADAC immer beschäftigen, und hinterher drüber lachen, dass man den ganzen Motor wegschmeissen könnte, weil die noch 500 Kilometer mit "klingelndem" Motor unterwegs waren. Und evtl. wäre es nur ein Bauteil gewesen das hätte gewartet werden müssen. Zylinderkopfdichtung, Kolbenringe, oder oder. Am Ende war es aber der ganze Motor, da er sich selbst zersägt hat. Ein Trabimotor muss nunmal nach 40´000 Kilometern mal zerlegt und inspiziert werden. Lager und Kolbenringe sind halt Verschleissteile.

    Aber die fahren die lieber solange bis sie hin sind, und versuchen noch danach 30% der Bauteile zu retten, und bauen sich einen neuen Motor rein. Und dann kommt das "Image" "Der Trabantmotor hält 70´000-100´000 Kilometer, und dann ist er kaputt". Tja zu dumm nur, dass mein Trabant aussieht wie sonstwas, weil er mal neue Farbe vertragen könnte, aber dafür läuft er wie ein Uhrwerk. Und der hat schon fast 100´000 Kilometer runter. Bis auf einen verstopfte Reserveleitung im Benzinhahn (War lustig an der Ampel bergauf mit 6l Tankinhalt plötzlich keinen Sprit mehr zu haben) und einer leeren Batterie (Eigenverschulden) habe ich jetzt fast 10´000 Kilometer lang keine Pannen gehabt. Nungut, die Bremsen und der Auspuff mussten neu gemacht werden, aber das war auch eher auf den Vorbesitzer zurückzuführen, da der den hat verkommen lassen. Der Auspuff konnte bei der Demontage wie verbranntes Toastbrot abgebrochen werden, so stark war der Verrostet, und die Bremszylinder sind undicht gewesen, weil der Trabant vor dem Kauf ein Jahr ungenutzt in der Garage stand, und die agressive Säure der Bremsflüssigkeit die Zylinderwände rau gemacht haben, und die Dichtgummis sich kaputtgerieben haben, als ich ihn dann wieder in Betrieb genommen habe.

    Aber das ist alles eher Offtopic, aber halt ein sehr gutes Beispiel.
    Sachen können älter werden, als das wofür sie gedacht sind. (VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau und das Politbüro der DDR hatten für den PKW Trabant 601 eine durchschnittliche Lebensdauer von 8 Jahren vorgeschrieben) Wenn man sich nur angemessen darum kümmert, kann man Lebenserwartungen von Gegenständen nahezu exponentiell steigern. Aber einfach "weiterfahren" und sich dann wundern, dass was kaputt ist... Tja das ist Dummheit ganz ehrlich. Genau so sieht es mit dem Turm aus.

    Das Stahlskelett ist überall sichtbar im Gebäude. Man kann jetzt nicht gerade sagen, dass Korrosion plötzlich und überaschend kam. Linienbusse müssen alle 4 Wochen (weiß jetzt nicht genau) eine Hauptuntersuchung machen. PKW müssen alle 2 Jahre zur HU. Warum müssen bei Wahrzeichen, und anderen dermaßen öffentlichen Gebäuden, wo es um die Sicherheit unbeteiligter Personen geht, keine "TÜV" ähnlichen Untersuchungen gemacht werden? Wäre dem so, dass alle 2 Jahre ein Gebäude für 2´000€ grob inspiziert werden würde, wären solche unnötigen Abbrüche sicherlich vermeidbar. Denn mal ernsthaft. Wo wäre das Stahlskelett denn so "unauffällig" vor sich hingerostet, dass man da nix hätte erkennen können?

    In etwa so stelle ich mir das gerade mit dem Turm da oben vor: "Könnte das nicht rosten?" "AAACH was... wenn es rostet bekommen wir das schon mit" tja und das haben sie ja wohl von höchster notarieller Stelle aus mitbekommen, dass es gerostet hat.

    Aber ich fand es als Kind in den 90ern auch schon immer Unheimlich mit meinen Großeltern in dieses dunkele knarrende Holz-Stahlgerüst zu klettern, und oben dem Wind ausgesetzt zu sein. Ich hatte immer die Gruselvorstellungen, dass wenn man auf den Balkon rausgehen würde, alles einfach morsch zusammenbricht, und man runterfallen würde. Dass es jetzt nicht mehr zu retten ist, spricht für sich. Lag ich ja als Kind garnicht so falsch

  2. Danke von:

    Andreas (07.06.2014)

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