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Thema: Greif-Werke - "Deutsche Bürobedarfsgesellschaft Carl Bruer & Co."

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Ausrufezeichen Greif-Werke - "Deutsche Bürobedarfsgesellschaft Carl Bruer & Co."



    1902 von Carl Bruer als "Deutsche Bürobedarfsgesellschaft Carl Bruer & Co."

    1920 Beschäftigt Bruer über 300 Menschen und gehört damit zu den großen in der Branche

    1922 wurde die Füllhalterfabrikation aufgenommen

    1965 kauft Pelikan die Greif-Werke

    1985 Zusammenschluss mit Pelikan

    Bis mitte der 1990er Jahre produzierte Pelikan noch in Goslar / Baßgeige.
    Glück Auf!
    Andreas

  2. Danke von:

    Günther und Helga (25.06.2013),märklinist (08.01.2015),zeitzeugin (09.04.2013)

  3. #2
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Frage

    Hallo Gemeinde,

    wie sieht es denn aus, hat jemand weitere Infos zu den Greif-Werken?
    Viel findet man in Netz nicht, selbst auf der Pelikan-Homepage wird nur kurz der erwerb der Greif-Werke angesprochen.

    Aber 'ne alte Werbung habe ich gescannt - wenigstens etwas...

    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken greif.jpg  
    Glück Auf!
    Andreas

  4. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

  5. #3
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Guten Morgen,

    ich verfasse gerade eine Bericht über die Greif-Werke AG.
    Viel war im Internet nicht wirklich zu finden - dafür aber mal was ganz interessantes:



    Dieses Bild stammt nicht aus diesem Forum -- external content
    Link zum Originalbild -- Link to original Image
    Klick für Original-Bild -- Click to view fullsize image

    Perfin-Beleg

    Um die missbräuchliche Verwendung von Briefmarken durch Firmenangehörige zu verhindern, konnten grössere Betriebe in Absprache mit der Post ihre Marken mit Lochungen kennzeichnen. Meist wurden Initialen verwendet. Daraus abgeleitet werden solche Marken als Perfins bezeichnet (engl. PERForated INitials). Für Werbezwecke wurden aber auch figürliche Darstellungen verwendet. Die Marken auf diesem Beleg tragen die Lochung "GW" für "Greif-Werke".
    Glück Auf!
    Andreas

  6. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

  7. #4
    Hauer Avatar von Frank
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    In Goslar gibt es den Greifplatz.

    Am 17. September 1983 wurde der wiederaufgebaute Greif-Brunnen eingeweiht.

    Zu dieser Feierlichkeit gab es im damaligen Hannen-Faß dieses besondere Glas.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken IMGP8287.jpg  
    Glück auf!

    Frank

  8. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

  9. #5
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Heute glüht der Scanner.
    Alte greif-Werbung aus den 1970ern
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken greif.jpg  
    Glück Auf!
    Andreas

  10. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

  11. #6
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Hallo Gemeinde,

    nach einem netten Abend mit Frank und Savannah im Bug A Boo konnten wir Schorse ein Bild vom ursprünglichen Greifplatz abgaunern (nee - nur Leihgabe)

    Das Essen war übrigens spitzenmäßig!
    Auf diesem Weg nochmal ein an Schorse
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken greif.jpg  
    Glück Auf!
    Andreas

  12. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

  13. #7
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Hallo,

    hier ein Hinweis für alle, die zum Thema Greif-Werke "in die Tiefe" gehen wollen: Anlässlich des oben erwähnten endgültigen Zusammenschlusses mit der Pelikan AG im Jahre 1985, wurde fast die komplette Verwaltung der Greif-Werke aufgelöst. Da seitens Pelikan kein Interesse bestand, wurde das komplette Firmenarchiv dem Goslarer Stadtarchiv übergeben und steht dort zur Verfügung.

    Neben dem Hauptsitz am Greifplatz gab es noch einen Betriebsteil im Gosetal. Dort wurden unter anderem Büromöbel produziert. Nach dem Umzug in die Alte Heerstraße fanden alle Aktivitäten dort statt. Das dort produzierte Sortiment umfasste damals:

    Farbbänder
    Kohlepapier
    Duschschreibpapier
    Spirit-Carbon Matritzen
    Dauerschablonen
    Vervielfältigungsfarbe
    Klebstoff
    Stempelkissen
    Schreibunterlagen
    Schreibmaschinenunterlagen

    Anfang bis 1985 kam jedes Stempelkissen der Marke Pelikan (sowohl die aus Plastik als auch die aus Metall) aus Goslar.

    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	greif.jpg 
Hits:	51 
Größe:	90,0 KB 
ID:	1640

    Beste Grüße

    Bergmönch

  14. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

  15. #8
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Andreas hat ja schon etwas zu den verschiedenen Marken geschrieben. Bei einem Teil der genannten Artikel handelte es sich um Handelswaren, die nicht selbst produziert waren:

    Recht erfolgreich liefen die Bürohefter (Heftgeräte) der Firma Esco, die in spezieller Greif-Aufmachung vertrieben wurden. Die Namen der Geräte entsprachen ihrer Größe z. B. Prinz, Admiral oder Regent. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an den Besuchsbericht eines Außendienstmitarbeiters, der für große Erheiterung sorgte. Zitat: "Endlich ist es mir gelungen bei Frau ... (Einkäuferin) den kleinen Prinz einzuführen."
    Zum Heftgerätesortiment gehörten auch einige Tacker, die eigentlich im Büro nichts zu suchen haben.

    Die Umdruckflüssigkeit Duplinol wurde zum Drucken mit sog. Spititcarbonmatritzen benötigt, die auch bei Greif produziert werden. Forumsmitglieder, die noch die fotokopiererlose Zeit miterlebt haben, werden sich noch an die nach Schnaps riechenden Umdrucke mit oft schlecht lesbarer Violetter Schrift erinnern, die häufig im Schulunterricht verwendet wurden. Zum Erstellen dieser Drucke benötigte man Duplinol. Hinter dem wohlklingenden Namen verbarg sich schlicht und einfach vergällter Alkohol.

    Unter dem Markennahmen Chronolux wurden vier verschiedene Schreibtischlampen mit eingebauter Uhr angeboten. Soweit ich mich erinnere waren die nicht gerade der Verkaufsrenner.

    Der Klebestreifen-Handabroller Plex-o-mat war ebenfalls eine Handelsware, im Gegensatz zu den anderen Artikeln der "plex"-Reihe wie Plex-Robusta (Scheibunterlagen) und Plex-Antiphon (schallschluckende Unterlagen für Tischrechner und Schreibmaschinen), die noch bis 1985 in Goslar hergestellt wurden.

    Die Hauptumsatzbringer von Greif waren Farbbänder, Kohlepapier und Durchschreibpapier. Bei Kohlepapier hieß die Spitzensorte "Splendor" und die preiswerteste "Export". Das beste Durchschreibpapier hieß "Brillanta". Preis und Qualität unterschieden sich durch den Farbauftrag und die Anzahl der möglichen Durchschläge.
    Unter der Bezeichnung "Durotyp 3000" wurde noch ein Kohlepapier aus Kunststoff vertrieben. Die Farbe war in einer feinen, schwammartigen Schicht gespeichert. Diese Sorte war unglaublich haltbar und ergiebig, jedoch auch sehr teuer. Durotyp 3000 wurde in Goslar nur geschnitten und konfektioniert.

    Daneben gab es natürlich noch die Bezeichnung "Favorit", die praktisch die Hausmarke war und in fast allen Sortimentsteilen zu finden war.

    In den 1940er und 1950er Jahren wurde auch ein Klebstoff namens "Greifolin" produziert. Bereits am Bahnhof wurde der Goslarbesucher damals durch eine Werbetafel mit dem zündenden Slogan "Der gute Schüler Friedolin klebt alles nur mit Greifolin" begrüßt. Bei Greifolin handelte es sich um ein reines Naturprodukt aus Dextrin, das einen süßlichen Geschmack hatte. Eine ältere Mitarbeiterin berichtete mir in den 1980ern, das die Firma in der "schlechten Zeit" einmal einen Dankesbrief erhalten hat, in dem eine Mutter berichtete wie gut Ihrem Jungen seine mit Greifolin bestrichenen Pausenbrote schmeckten.
    In der Alten Heerstraße wurden Klebstoffe nur noch für Pelikan hergestellt. Es handelte sich vor allem um in Lizenz produzierte Pritt-Stifte in Pelikan-Aufmachung und flüssigen Klebstoff für einige ausländische Konzerntöchter.

    Eine alte Greif-Marke sollte noch erwähnt werden. In ihren Anfängen (1901) wurde die Firma durch die Produktion eigener, patentierter Umdruckmaschinen für den Bürogebrauch groß. Diese Vervielfältiger trugen die Markenbezeichnung Greif "Rapid".

    Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu sehr ins Detail gegangen. Gibt es noch irgend welche speziellen Fragen zu Greif?

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken brillanta.jpg   durotyp.jpg   export.jpg   splendor.jpg  


  16. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

  17. #9
    Wasserknecht Avatar von Didier
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    Morgen. ich bin neu im Forum und möchte mir hier Kenntnisse aneignen bzw. weitere Hinweise bekommen.
    Zu Sache: Ich habe einen Vervielfältiger Spiritusverfahren; mir fehlt noch die Flüssigkeit.Ich habe gelesen anstatt die Markenprodukte kann ich auch einfach vergällten Alkohol nehmen. Ist das richtig so ? Gibt es hierzu auch noch Hinweise?
    Und ich benötoge eine gute lesbare Gebrauchsanweisung zum Verfahren.

    Und noch: ich aktiviere einen Greif Junior: auch hier benötige ich noch die Farbe und Dauerschablonen. Gibt es dies noch im Handel oder gibt es Nieschen, wo ich es erwerben kann ? Gibt es aktuell alternative Produkte ?
    Bei Pelikan und der Firma Abel gibt es keine Restbestände mehr.
    Über Hinweise freue ich mich.
    Grüße
    Didier

  18. #10
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Zitat Zitat von zeitzeuge Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir vorstellen, das mit Draht eine Fernschreibverbindung gemeint sein könnte.
    Fernschreiber waren elktrische Schreibmaschinen, die über das Telefonetz betrieben wurden.
    Das ist nicht ganz richtig. Fernschreiber hingen am Telefonnetz und hatten eine internationale Nummer, die man anwählte. Es konnte übrigens sogar ein Klingelsignal übertragen werden. Wenn der Empfänger das mitbekam und gleich antworten wollte, konnte man, statt einen Lochstreifen zu übertragen, auch richtig live chatten. Wenn man mit einem Partner in Übersee zu tun hatte, war das schon ein wenig wie Amateurfunk. In den 80er Jahren war das Tippen und Übertragen von Telexen bei Greif häufig Sache der Azubis, besonders derer im Export.

    Nein, bei "Draht" handelt es sich um eine registrierte, verkürzte Telegrammadresse. Zitat Wikipedia: "Da sich das Entgelt (früher Gebühr) für ein Telegramm nach der Anzahl der Wörter richtet, hat sich ein so genannter Telegrammstil eingebürgert, z. B. sagt man statt „Ich komme am Freitag um 17:00 Uhr an.“: „Ankomme Freitag 17 Uhr“. Aus diesem Grund konnten Empfänger auch eine verkürzte Anschrift, das "Drahtwort" beantragen."

    Beste Grüße

    Bergmönch

  19. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

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