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Thema: Goslarer Schnellbahn AG

  1. #1
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Cool Goslarer Schnellbahn AG

    Die Anfänge
    Die Idee, eine U-Bahn in Goslar zu bauen geht zurück bis ins Jahr 1905. Carl Bruer, der Gründer der Greif-Werke war ein viel bereister Mann, ständig war er weltweit unterwegs um für seine Produkte zu werben. DIe edlen Produkte vom Kohlepapier bis zum Vervielfältiger wollten schließlich an den Mann gebracht werden und das weit über die Grenzen Goslars hinaus.

    1905 nutze Bruer auf dem Weg zu einem Londoner Geschäftspartner das erste Mal die Tube. Die Fahrt ging von Paddington nach Farringdon Street – die spätere Circle Line. Begeistert von diesem - für Bruer damals neuem Fortbewegungsmittel wurde Bruer unmittelbar nach seiner Geschäftsreise beim damaligen Rat der Stadt vorstellig. Zunächst stieß seine Idee auf eher auf Ablehnung, statt auf Begeisterung. Um die Betonköpfe im Rathaus zu überzeugen musste er sich also gewaltig etwas einfallen lassen.

    Nur ein Jahr später legte Bruer ein fertiges Konzept vor, dieses beinhaltete nicht nur ein vorläufiges Streckennetz einschließlich Stationen, ferner wurden Partner und ausführende Firmen präsentiert. Unterstützung bei der Planung bekam Bruer von der Stadt Schöneberg (Später Berlin) die gerade selbst vor der Eröffnung der ersten U-Bahnlinie standen. Zu den Finanzpartner gehörten unter anderem Wilhelm Weule , Wilhelm List, Bruer selbst und viele weitere.

    Eine Hand wäscht die andere
    Für die ortsansässigen Bauunternehmen war U-Bahn bzw. Tunnelbau absolutes Neuland, ein Problem sollte dies jedoch nicht darstellen, zumal man die eigentlichen Fachleute schließlich vor Ort am Rammelsberg hatte.

    1909 fielen die Metallpreise auf einen neuen Tiefstand, am Rammelsberg sollte die Förderung vorrübergehend eingestellt werden, doch dann kam Bruer. Bruer bot an, die halbe Untertage-Belegschaft beim U-Bahnbau zu beschäftigen, die verbliebenen Bergleute konnten so kostendeckend auf Halde fördern.

    Die GSB AG
    Am 30. April 1909 wurde schließlich die Goslarer Schnellbahn AG zum Bau und Betrieb einer Schnellbahn gegründet. Durch die AG konnte weiteres Geld beschafft werden und schon am 30.Juni 1909 erfolgte der erste Spatenstich für die Linie 1. Mit einer Länge von nur 0,709 KM und 3 Stationen eine relativ kurze Strecke und damit in kurzer Zeit zu realisieren. Da die preußische Eisenbahn am Bahnhof andere Pläne hatte, war eine Station “Bahnhof” nicht zu realisieren - sehr ärgerlich für Bruer und die Aktionäre. Statt einer Station am Bahnhof baute man eine Station “Stadtgarten”, direkt am Bahnhofshotel. Die zunächst weiteren Stationen entstanden am Jakobikirchhof und hinter dem Rathaus.


    Versorgungsschacht 1, die spätere Station am Stadtgarten, nur 2 Monate nach dem ersten Spatenstich

    Und sie rollt
    Bereist am Silvestertag das Jahres 1910 wurde die Linie 1 feierlich eingeweiht, zunächst nur mit den Stationen Stadtgarten und Rathaus, die Station am Jakobikirchhof konnte erst 2 Monate später fertiggestellt werden. Vielleicht war das schon der Grund, warum die Station am Jakobikirchhof nie auf wirkliche Akzeptanz stieß, zu kurz die Entfernung zur nächsten Station, die Wartezeit zu lange. Im 12-Minuten-Takt verkehrte nun ein Pendelverkehr auf der eingleisigen Strecke, 5 Minuten dauerte die Fahrt vom Bahnhof zum Rathaus, am Jakobikirchhof wurde nur bei Bedarf gehalten.Goslar hatte schon früh auf dem Tourismus gesetzt, da kam die Schnellbahn wie gelegen - Urlauber konnten nun vom Bahnhof direkt, schnell und trockenen Fußes zu den Hotels am Markplatz gelangen. Mit der Linie 1 entwickelte sich auch der Tagestourismus in Goslar, viele Gäste kam vermutlich nur nach Goslar um einmal mit der U-Bahn zu fahren.

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    Station Rathaus, nach der Stilllegung blieben die sanitären Anlagen erhalten

    Fortsetzung folgt ...
    Glück Auf!
    Andreas

  2. Danke von:

    Andre Immenroth (28.02.2015),Anke (04.03.2015),Günther und Helga (28.02.2015),heinrichbarbarossa (01.03.2015),märklinist (01.03.2015),Speedy (01.03.2015),Strippenzieher (01.03.2015),zeitzeuge (01.03.2015)

  3. #2
    Gedingeschlepper Avatar von Andre Immenroth
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    Davon hatte ich noch nie gehört. Und die Station am Jakobikirchhof? Auch die Toiletten? Und die Tunnel, noch da?
    Ach ja..., Fortsetzung folgt, ich bin gespannt.

    Oder ein Vorgeschmack auf den 1. April?
    Geändert von Andre Immenroth (28.02.2015 um 19:50 Uhr)

  4. #3
    Schießhauer Avatar von Speedy
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    An eine Vorgeschmack auf den 1. April glaube ich nicht.

    Irgendwas schwirrt bei mir im Hinterkopf rum, da war doch was.
    Nur wer das erzählt hatte, weiß ich nicht mehr.

    Auf die Fortsetzung bin auch ich gespannt.
    Gruß
    Uwe

  5. #4
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Das ist mir auch völlig neu, habe davon noch nie gehört, selbst mein Groß- und Urgroßvater haben davon nie erzählt, obwohl sie wussten, das die Eisenbahn für mich von Kindesbeinen an hochinteresant war.

    Eigentlich kennt man doch U-Bahnen nur aus Großstädten, wie München, Hamburg,Berlin, Paris, London, New York. Da hätte das beschauliche Goslar warhaftig einen gesicherten Platz in der Geschichte des Schienenverkehrs eingenommen.
    Allerdings muss man auch bedenken, eine U-Bahn im Harzvorland zu realisieren wird sicherlich Probleme wegen des Bergsbaus mit sich bringen. Da könnte es gut möglich sein, das es bei Tunnelbauarbeiten zu ähnlichen Vorfällen kommen könnte, wie vor wenigen Jahren in Köln. Wenn man tatsächlich so etwas heute umsetzen würde, denke ich das die meisten Schienen auf der Erde liegen würden, als unter der Erde. Es ist kostengünstiger und deutlich schneller realisierbar. Vielleicht mal ein Zukunftsprojekt. Man verbindet regional die Stecken Hannover, nördliches Harzvorland, wobei Goslar 2 bis 3 Haltestellen bekäme zB. Jürgenohl, Bahnhof, Bahnhof Oker von dort weiter Richtung Braunschweig, Gifhorn und Wolfsburg. Diese S-Bahn könnte dann die herkömmlichen Regionaltriebwagen komplett ersetzen.

    Gruß
    der märklinist

  6. #5
    Gedingeschlepper Avatar von joe70
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    Schade das andere Webseiten hier Bilder klauen müssen.

  7. #6
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Um das mal aufzuklären - das ganze ist fiktiv. Die Toiletten an der Gammelmauer nannte man immer U-Bahn, so ist das entstanden.
    Glück Auf!
    Andreas

  8. Danke von:

    Anke (04.03.2015),Bergmönch (15.03.2015),Maria (05.03.2015),zeitzeuge (05.03.2015)

  9. #7
    Gedingeschlepper Avatar von joe70
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    Zitat Zitat von Andreas Beitrag anzeigen
    Um das mal aufzuklären - das ganze ist fiktiv. Die Toiletten an der Gammelmauer nannte man immer U-Bahn, so ist das entstanden.
    Könnte dann aber auch zum Breiten Tor gefahren sein. Toiletten sind ja alle gleich.
    Aber da gab es ja nicht viel . Odermark kam später und hatte eine Eisenbahnhaltestelle.

  10. #8
    Schießhauer Avatar von Anke
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    Ich fand diese Idee sehr nett... Andreas dafür !

  11. #9
    Schießhauer Avatar von bergland
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    also eigentlich war die Touristeninformation dabei Rundgänge zu den Goslarer U-Bahnschächten am 01.april ab 10 Uhr zu planen ... wird wohl doch nichts
    Geändert von bergland (05.03.2015 um 16:30 Uhr)

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