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Thema: Zinkhütte Oker

  1. #11
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Natürlich ist die Zinkhütte -richtigerweise Zinkhütte Harlingerode- ein entscheidender Teil des damaligen "Rammelsberg-Projektes" gewesen.
    Die Autarkiebestrebungen der NSDAP hatten 1935 ein Großprojekt zum Ausbau und Modernisierung der Erzgewinnung und Verarbeitung, sowie der Metallerzeugung ins Auge gefasst. Nach kurzweiligen Planungen wurde das sog. "Rammelsberg-Projekt" genehmigt und umgesetzt. Dies beinhaltete die Verdopplung der bisherigen Roherzförderung, den Bau einer komplett neuen Erzaufbereitungsanlage am Rammelsberg (Flotation), die Vergrößerung der Blei-Kupfer-Hütte in Oker sowie den Bau einer völlig neuen Zinkhütte in Harlingerode.
    Der architektonische Auftrag ging, ebenso wie der für die Aufbereitungsanlage am Rammelsberg, an die Architekten Schupp & Kremmer (von deren Reißbrett u. a. auch die Zeche Zollverein stammt; die nach dem Rammelsberg ebenfalls in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde).
    Im August 1935 wurde eine Kostenschätzung von 29 Mio. RM angesetzt für das Projekt. Davon entfielen 4 Mio. auf den Bau einer Aufbereitungsanlage, die übrige Summe für den Bau einer neuen Zinkhütte in Harlingerode. Damals (wie heute) wurden diese Aufwendungen allerdings um ein Vielfaches übertroffen...
    Sinn und Ziel diese Projektes war die Autarkie der damaligen Regierung für die bevorstehenden Kriegsvorbereitungen.
    Wer sich nicht mit dem Projekt befasst hat, mag nicht wissen, was uns der Rammelsberg und die Hütten damals beschert haben. Nicht nur woanders. Nein, mitten in unserem Städtchen, am und um unseren Schicksalsberg, spielte sich die Macht der Regierung der damaligen Zeit ab.
    Streit um den Berg Machtbesessener bzw. jener, die meinten, er gehöre ihnen und derer, die ihn haben wollten, besser gesagt: Streit um seine tief in ihm verborgenen wertvollen Schätze, gab es seit ehedem. Seit die ersten Funde entdeckt wurden, was allerdings nicht 968 so war, wie die schöne Sage des Ritter Ramm beschreibt, aber dennoch über -wie man heute weiß- über 3 Jahrtausende mehr oder weniger währte. So auch in den Mittdreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts.
    In einer atemberaubend kurzen Bauzeit wurde das "Rammelsberg-Projekt" verwirklicht. 1937 ging die Gesamtanlage in Betrieb.
    Die nicht von der Hand zu weisenden prachtvollen Bauten lassen deutlich die Handschrift der Architekten Schupp & Kremmer erkennen. Der Bau der Zinkhütte Harlingerode ist ähnlich den weiteren roten Backsteinbauten der Architekten. Die Aufgabenstellung für die Gebäude der Aufbereitungsanlage am Erzgewinnungsort waren etwas andere, als die vielfach verwendeten roten Backsteine. Allerdings die Symmetrie wird auch hier strikt eingehalten, ebenso wie das am o. abgebildete Modell ebenfalls deutlich ist. Die persönliche 'Handschrift' des Fritz Schupp ist unverkennbar an seinen architektonischen Werken. - Soweit bekannt, waren die beiden Architekten übrigens keiner Partei zugehörig.

    Glück auf,
    Goslärsche
    Geändert von Goslärsche (21.01.2015 um 17:48 Uhr)

  2. Danke von:

    Andreas (22.01.2015),Eule (22.01.2015),Günther und Helga (21.01.2015),Maria (22.01.2015),Strippenzieher (22.01.2015)

  3. #12
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Hallo zusammen,

    es gibt eine Facebookseite über das "Hüttenwerk Harz" hier geht es zur Seite.

    Gruß Toni

  4. Danke von:

    Bergmönch (26.12.2019),Joerg (27.12.2019),Maria (26.12.2019)

  5. #13
    Gedingeschlepper Avatar von Joerg
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    Vielen Dank für den Tipp, gleich mal rein gesehen. Da mich ja doch einiges mit dem Hüttenwerk Harz verbindet.

    Gruß Jörg

  6. #14
    Gedingeschlepper Avatar von oberheizer
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    Die Zinkhütte war schon immer ZHH= Zink Hütte Harlingerode, dann gab es ZOH =Zink Oxid Hütte Oker und BHO= Blei Hütte Oker vor 1950 war es BKH = Blei-Kupfer-Hütte

  7. Danke von:

    Andreas (12.01.2021)

  8. #15
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Es gibt was neues von der Zinkhütte. Ich habe den kostenpflichtigen Artikel als PDF hochgeladen für alle die kein Abo haben.




    Gruß Toni
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  9. Danke von:

    Joerg (20.01.2021)

  10. #16
    Gedingeschlepper Avatar von oberheizer
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    Zitat Zitat von Hamsterecki Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas
    Habe ca. 4halb Jahre in der Messwerkstatt gearbeitet 1973-1976. der vorgesetzter war Bochers und noch einen ,kann leider mich nicht mehr an den nahmen erinnern,die mit arbeiter waren Schilling,Oberdick,Walter Kramp .und noch andere kann mich leider nicht erinnern.
    Es war eine schöne Zeit da zu arbeiten,wenn man die aufnahmen sieht ,hätte man die werkstatt als Museum lassen können.

    Die besten Grüße Eckhardt Hartwich Glück Auf!
    Walter Kramp unter den Kollegen auch Wüstenschiff genannt.
    Zur Werksbesichtigung
    Ich war von 1966 - 1972 Auf der BHO - ZOH- ZHH im Transportbetrieb, ich hatte dort einen Freund der war im Labor, wir trafen uns in den 1975/76 in Cl-Zellerfeld bei der Bundeswehr wieder.1980/81 traffen wir uns auf der Berg-u.Hüttenschule in ClZellerfeld wieder.Er wurde dann Meister und später Obermeister und kurz vor seiner Verrentung war ich mit ihm noch ein mal auf dem Werksgelände der ZOH mit Drehrohrofen,ZHH und BHO es sieht TRAURIG AUS

  11. #17
    Gedingeschlepper Avatar von oberheizer
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    Standard Zoh

    Zitat Zitat von oberheizer Beitrag anzeigen
    Walter Kramp unter den Kollegen auch Wüstenschiff genannt.
    Zur Werksbesichtigung
    Ich war von 1966 - 1972 Auf der BHO - ZOH- ZHH im Transportbetrieb, ich hatte dort einen Freund der war im Labor, wir trafen uns in den 1975/76 in Cl-Zellerfeld bei der Bundeswehr wieder.1980/81 traffen wir uns auf der Berg-u.Hüttenschule in ClZellerfeld wieder.Er wurde dann Meister und später Obermeister und kurz vor seiner Verrentung war ich mit ihm noch ein mal auf dem Werksgelände der ZOH mit Drehrohrofen,ZHH und BHO es sieht TRAURIG AUS
    Wer der frühere ZOH gekannt es war schlimm deshalb ZOH -Zuchthaus ohne Hoffnung

  12. #18
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Neues von der Zinkhütte Oker/Harlingerode aus der GZ vom 23.02.2022

    Harlingeröder Hüttengelände wird sein giftiges Erbe los

    Auf dem Harlingeröder Hüttengelände, einst ein Industriestandort, dessen giftiges Erbe noch heute nachwirkt, soll ein Recyclingcentrum entstehen. Unter anderem soll teerhaltiger Straßenbelag thermisch aufgearbeitet werden. Was ist mit der Umgehungsstraße? Was sagen Anwohner und Umweltschützer?


    Harlingerode. Eine provisorische Umgehungsstraße, eine Aufbereitungsanlage für teerhaltigen Straßenaufbruch, eine Recyclinganlage für dünne Kunststoffschalen, Abriss großer Werkshallen, die Erweiterung der Betriebsdeponie, die Abdichtung der vorhandenen Kunststoffhalde: Die Industriepark und Verwertungszentrum Harz GmbH (IVH) ist jetzt mit einer ganzen Liste von mitunter ziemlich spektakulären Maßnahmen für das alte Hüttengelände in die politischen Gremien und örtlichen Arbeitskreise gegangen. Projekte, die Millionen kosten, vergleichsweise flink umgesetzt werden und das Hüttengelände komplett umkrempeln sollen. Bei dem einen oder anderen könnte es dem Vernehmen nach jedoch noch Diskussionsbedarf geben, auch wenn die Umweltschutzverbände generell der Sache offen gegenüber stehen.
    Kunststoffhalde sichern

    Der alte Industriestandort gehört seit etwas mehr als einem Jahr der Bettels-Gruppe, die daraus ein Recyclingzentrum machen will. Allerdings ist die eigens davor gegründete IVH GmbH auch verpflichtet, diverse Maßnahmen zu treffen, um das Areal und die Ortschaften ringsum vom umweltbelastenden Erbe jahrzehntelanger Hüttentätigkeit zu befreien.


    Auf dieser Grafik ist das Einspritzen der Betonsuspension in die vorhandene Kunststoff-Müllhalde dargestellt. Die Geräte werden von einem Kran (rechts in grün) per Seil gesichert, weil der Deponiekörper instabil ist.

    Ein solches Erbe ist die große Kunststoffhalde, seit Jahren ein Sorgenkind der Region. Sie ist nicht dicht, es gärt unter der Oberfläche, wie Dr. Michael Heinemann beschreibt. Er ist von der Bettelsgruppe mit der Umsetzung der 25 einzelnen Projekte beauftragt, die aktuell auf der Agenda stehen.

    Die Halde soll in einem neuartigen Verfahren mit einer eigens entwickelten Beton-Masse „ausgegossen“ werden. Das flüssige Material wird injiziert, fließt in jede Ecke und dichtet das Innere der Deponie ab. Auf aufwendiges Verfahren, allein schon, weil auf der Halde nur mit großen Absicherungen schweres Gerät eingesetzt werden kann.
    Granulat aus recycelten Pet-Schalen

    Vergleichsweise einfach ist hingegen ein anders Projekt, nämlich das Recycling von Pet-Schalen, die bereits vorsortiert in Harlingerode ankommen, rund 10.000 bis 15.000 Tonnen pro Jahr. Sie werden bei der IVH gewaschen und zerkleinert, „Zielprodukt“ ist Granulat.

    Apropos Waschen: Alles Wasser, was in den verschiedenen Produktionszweigen auf dem Hüttengelände anfällt und auch das Oberflächenwasser, das über versiegelte Flächen fließt, wird laut der IVH-Verantwortlichen aufgefangen und in einer eigenen „Zentralen Abwasserbehandlungsanlage“ gereinigt. Auch ihre Modernisierung und Erweiterung dieser „Zaba“ gehört zu der Liste der 25 Projekte.

    Auf der steht auch die Erweiterung der Betriebsdeponie. Dort lagern Zinkwälzschlacken der Harzoxyd GmbH, einem der „Mieter“ der IVH. Die aktuelle vier Hektar große Deponie habe eine gültige Genehmigung aus dem Jahr 1996, so Heinemann. Nun soll alles an die aktuellen Rahmen angepasst und um vier Hektar erweiter werden. Dazu kommt eine Lagerfläche für Baumaterial, das auf dem Hüttengelände verwendet wird.

    Hallen werden abgerissen

    Wie bereits angekündigt, wird die IVH schon in diesem Frühjahr mehrere der ehemaligen Werkshallen abreißen. Bis zu 26 Meter hoch sind die Kolosse. Dadurch soll Platz geschaffen werden für neue Recyclingprojekte – beispielsweise die Aufbereitung von Straßenaufbruch. Ein, so Heinemann, bundesweit einzigartiges Projekt, denn bisher werde allein in Niedersachsen pro Jahr 650.000 Tonnen teerhaltiger Straßenaufbruch entsorgt, indem 60 Prozent auf Deponien wandern und 40 Prozent in den Niederlanden thermisch aufbereitet werden. Dabei bestehe dieser Aufbruch zu 95 Prozent aus Gestein – es sei also eine Verschwendung von Rohstoff. Bettels möchte viele dezentrale Anlagen bauen, um dieses Gestein beispielsweise für den Straßenbau wiederverwenden zu können. Hunderttausende Tonnen Gestein müssten dann nicht mehr in Steinbrüchen gewonnen und durchs Land gekarrt werden.

    Die Anlage in Harlingerode wäre die erste, rund 100.000 Tonnen Straßenaufbruch würden pro Jahr verarbeitet, 360 Tonnen pro Tag. Das Ganze würde durch „Niedertemperatur-Recycling“ bei rund 600 Grad in einem Drehrohrofen geschehen – was Umweltschützer hellhörig werden lassen könnte. Aber sowohl Heinemann als auch die örtlichen IVH-Repräsentanten Marcus Näbrig und Geschäftsführer Uwe Lohmann unterstreichen: Es sollen diverse Verfahrensschritte –beispielsweise ein Zyklon und eine 850-Grad-Nachbrennkammer – eingebaut werden, sodass am Ende nur Kohlendioxid aus dem Schlot komme. Darüber hinaus werde das Verfahren transparent ablaufen, Messwerte würden in Echtzeit öffentlich gemacht. 2024/25 soll diese Anlage in Betrieb gehen.


    Und ja, auch wenn die IVH möglichst viele Güter mit der Bahn transportieren wolle: Es werden mehr Lkw unterwegs sein, allein schon um 360 Tonnen Straßenaufbruch pro Tag anzuliefern. Eine Vorgabe der Behörden für die Entwicklung des Geländes war deshalb der Bau einer Umgehungsstraße. Die eigentlichen Planungen dafür liegen in erster Linie bei den Behörden, auch wenn die Bettels-Gruppe sich finanziell beteiligt. Aber um Harlingerode schnell vom Lkw-Verkehr zu entlasten, ist der Bau einer Zufahrt über Feldwege geplant, die Wege würde dazu ertüchtigt, also für die einspurige Befahrung durch Lkw verbreitert und stabilisiert. Diese Zufahrt würde von der Immenröder Straße vis à vis der Zufahrt zum Pumpenteich im Zickzack-Kurs hinüber zum Hüttengelände verlaufen. Für die Realisierung dieses Projektes, das eigentlich vor allen anderen Maßnahmen steht, werde noch die Zustimmung der Feldmarkinteressentschaft erwartet, so Näbrig, da ein Teil der Wege durch deren Feldern liegt.

    STIMMEN ZU DEN PROJEKTEN

    Was sagen Harlingeröder zu den Plänen auf „ihrer“ Hütte? Und was die Umweltschützer? Beide sitzen in der Runde, die regelmäßig über die Hüttenpläne spricht und die nach dem Dioxin-Vorfall der IVH-Vorgänger vom damaligen Umweltminister Olaf Lies gegründet worden war

    Für Joachim Niemeyer, Vorsitzender des Dorfvereins Pur, steht die Umgehungsstraße, auch die erst einmal provisorische Variante, ganz oben auf der Liste dessen, was wichtig ist. „Die Lkw müssen aus dem Dorf“. Und die Liste der Projekte, die auf dem Hüttengelände geplant sind, sei durchaus begrüßenswert.

    Umweltschützer Dr. Friedhart Knolle, Sprecher des BUND Westharz, begrüßt die konstruktive Offenheit der IVH, „davon können sich andere Firmen eine Scheibe abschneiden“. Wichtig sei die Sicherung der gefährlichen Kunststoffdeponie sowie der Abriss der großen Werkshallen, denn von denen gehe eine große, wenn nicht die größte Staubbelastung aus. Die Asphalt-Recycling-Anlage werde konstruktiv geprüft, in wenigen Wochen solle es im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens ein Vorgespräch, einen sogenannten Scoping-Termin geben. Danach, so Knolle, ließe sich die Anlage respektive das geplante Recyclingverfahren besser einordnen.

    Quelle GZ
    Geändert von Toni Pepperoni (23.02.2022 um 09:55 Uhr)

  13. Danke von:

    Andreas (20.05.2022),Kerl (06.03.2022),nobby (23.02.2022),ottofranz (27.02.2022)

  14. #19
    Gedingeschlepper Avatar von Joerg
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    Soviel LKWs sind es nun auch nicht, 15-20 für die 360to am Tag. Wieviel LKW fahren normal über die B498 bzw. sind früher über die alte B6 gefahren. Als es damals erstmals um die Abfuhr der alten Halden (Okeraner Vesuv) zur Aufarbeitung nach Frankreich ging, rechnete man mit 200+ LKWs/Tag. Die Idee wurde daraufhin, egal ob per Bahn, Schiff (Vortransport mit LKW) verworfen.

  15. Danke von:

    Andreas (20.05.2022)

  16. #20
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Es gibt eine Infoveranstaltung zum Hüttengelände der Fa. Bettels.




    Quelle: BUND Westharz

    Gruß Toni

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