Einen Teil zum Sterben von inhabergeführten Geschäften hat auch die Änderung des Ladenschlussgesetzes beigetragen. Wer seinen Laden von 9:00 bis 19:00 Uhr, also zehn Stunden, geöffnet hat und ohne Personal auskommen muss, fühlt sich am Ende des Tages wie eine verschimmelte Leberwurst. Viel Geld ist dann trotzdem nicht in der Kasse.
Während Lebensmittelketten locker von 6:30 bis 22:00 aufgrund einer flexiblen Personalstrategie geöffnet haben, kann „Tante Emma“ das nicht stemmen. Zudem verteilen sich die Kundenströme über einen größeren Zeitraum.
Das ist nicht nur in Goslar, Braunschweig oder Deutschland so. Ob es ein Problem ist, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Sobald ein Geschäft aus Altersgründen aufgegeben wird und keine immensen Gewinne erwirtschaftet hat, wird es mangels Nachfolger dicht gemacht. Selbst wenn sich jemand findet, der weitermachen würde, wird er sehr schnell eines Besseren belehrt. Lebensmittel geht gar nicht, weil weder der Großhandel noch die Bank mitspielt. Einen Geschäftskredit von der Bank gibt es nur, wenn du einen 30seitigen Businessplan voerlegst, in dem du der Bank eine Idee verklickerst an die selbst nur begrenzt glaubst, aber hoffst, daß die Bank blöd ist.
Fazit:
Die kleinen Läden sind im Nischengeschäft. Davon kann niemand eine vierköpfige Familie ernähren. Die Großen fressen sich gegenseitig auf oder fusionieren wie Kaufhof und Karstadt und bestimmen Preise beim Produzenten, die Gehälter bei den MA und das Warenangebot. Sie haben sogar mit Biosupermärkten wie Denns den kleinen Bioladen um die Ecke platt gemacht. Diese Entwichlung wäre nur vor 30 Jahren durch Solidarität mit Tante Emma zu verhindern gewesen. Durch die Kundschaft, also durch uns alle. Wir haben es nicht getan und das ist das Ergebnis.
Viele Grüße
thronerbe