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Thema: Difuse neue Fahrpläne im Bahnhof

  1. #11
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Schilderte ich gestern noch das historische Prozedere an Fahrkartenschaltern, werde ich morgen wohl wehmütig jenes an Fahrkartenautomaten beschreiben. Die Bahn verkauft inzwischen 70% ihrer Tickets digital und dementiert einen Bericht der Stuttgarter Zeitung, demzufolge sie den Verkauf an Kartenautomaten bis 2023 aus Kostengründen zurückfahren wolle. Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

    Die Abschaffung der Fahrkartenautomaten würde all jene potentiellen Fahrgäste ausschließen, die nicht über ein Smartphone, nicht über einen Internetzugang oder nicht über die zugelassenen Zahlungsmöglichkeiten verfügen. Sie würde auch jene ausschließen, die nicht bereit sind, ihre persönlichen Daten mit der Bahn zu teilen. Ist für das Mütterchen, das mit dem Führen eine Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr überfordert ist, die Bedienung des Fahrkartenautomaten schon eine Herausforderung, wird es in Ermangelung der Möglichkeit zur Fahrscheinbeschaffung dann entweder zum Schwarzfahren genötigt, oder eben doch dazu, unsere Straßen unsicherer zu machen.

    Die Abschaffung der Fahrkartenautomaten wäre ein toller "Beitrag" zur Teilhabe älterer Menschen. Spannend, in wie weit es mit dem verfassungsmäßigen Infrastrukturauftrag (Artikel 87e GG) des Bundes vereinbar wäre, gerade diejenigen auszuschließen, die in besonderem Maße Unterstützung bedürfen - und in den meisten Fällen unzweifelhaft auch verdient haben.

    Ein schönes Restjahr wünscht

    Gunther
    Geändert von Trichtex (27.12.2018 um 22:32 Uhr)

  2. Danke von:

    Hanno (27.12.2018),märklinist (28.12.2018),Speedy (28.12.2018),Strippenzieher (27.12.2018),thronerbe (27.12.2018),Toni Pepperoni (28.12.2018)

  3. #12
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Trichtex spricht hier bestimmt vielen betroffenen Menschen aus dem Herzen, weil es ja keine Minderheit ist, die sich mit der neuen Technik kaum auskennt oder sich diese Dinge einfach nicht leisten können aus vielerlei Gründen.

    Spätestens, wenn die ersten Schwarzfahrer vor Gericht stehen und die vor dem Richter in der Hinsicht argumentieren, wie Trichtex hier anspricht, ich denke, dann wird man nach und nach erkennen, das es so nicht funktionieren wird. Immerhin ist ja der Wille da um einen gültigen Fahrschein zu erwerben, aber wenn es aus Sicht der Bahn nur noch so geht, alles digital, dann mus die Bahn sich halt damit abfinden, das von 10 Fahrgästen bestimmt 3 oder 4 Fahrgäste keine Fahrkarte haben.

    Ich erinnere mich da an meine Zeit zurück, als ich noch im Erwerbsleben stand, der Meister und der Chef hatten es oft genug ausgesprochen, wir entlassen einen beträchtlichen Teil der Belegschaft und stellen Automaten auf, denn die treten keiner Gewerkschaft bei, die werden nicht krank und machen keinen Urlaub.
    Das aber auch die Technik, entweder Hard- oder Software ihre Tücken haben kann haben die damals als Windows noch in den "Kinderschuhen steckte" nicht bedacht.
    Und nun steckt man den PC, quasi in die Hosentasche und man ist fast überall mehr oder weniger gut mit dem Internet verbunden, somit erledigen sich auch die Automaten nach und nach.
    Und wer sich das ausgedacht hat, dieser oder diese Person(en) gehör(t)en bestimmt nicht zu den älteren Mitbügern, die ja zunehmend in der Mehrheit sind oder zu denen, die sich diesen ganzen modernen technischen Schnickschnack nicht leisten können.

    In diesem Sinn
    der märklinist

  4. #13
    Schießhauer Avatar von thronerbe
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    Bitte alle wieder runterkommen:

    Aus der Berliner Morgenpost vom 24.12.2018

    Berlin. Die Deutsche Bahn will die Fahrkartenautomaten doch nicht abschaffen. Der Konzern hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, nach dem sie bis 2023 den Verkauf von Fahrkarten für den Fernverkehr an eigenen Automaten komplett aufgeben will, um Kosten zu sparen.
    „Es gibt weder Beschlüsse noch konkrete Planungen bei der DB, den Verkauf von Fernverkehrstickets an Automaten bis 2023 aufzugeben“, teilte das Staatsunternehmen am Montag mit.

    Viele Grüße

    thronerbe
    Ein Vogel, der in einem Käfig geboren wurde, hält Fliegen für eine Krankheit!

  5. Danke von:

    Speedy (28.12.2018)

  6. #14
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von thronerbe Beitrag anzeigen
    Berlin. Die Deutsche Bahn will die Fahrkartenautomaten doch nicht abschaffen.
    Jaja, das ist das Dementi, von dem ich schrub - und das zumindest angezweifelt werden darf. Im Artikel der Stuttgarter heißt es:

    "Das Vorhaben ist Teil der 200-seitigen „Agenda für eine bessere Bahn“ von Bahn-Chef Richard Lutz. Interne Unterlagen, die der Aufsichtsrat des größten Staatskonzerns kürzlich beraten hat, liegen unserer Zeitung vor."

    Ob tatsächlich etwas in dieser Art beschlossen wurde oder nicht: Die Richtigkeit des Artikels in der Stuttgarter annehmend wurde es zumindest zur Kostensenkung vorgeschlagen. Und das bedeutet, dass man darüber nachdenkt.

    Ich könnte mir einige Konzepte zur Ablösung von Kartenautomaten vorstellen, beispielsweise die Einrichtung von Kartenshops, ähnlich, wie es die Post machte. Wer weiß, vielleicht könnte Mütterchen dann im Celtic Inn oder bei Meckes ihre Fahrscheine lösen. Sowas könnte dort klappen, wo es eine ausreichende Infrastruktur gibt, was aber beispielsweise auf Langelsheim nicht zutrifft. 2023 werden wir schlauer sein.

    Viele Grüße,

    Gunther

  7. Danke von:

    thronerbe (29.12.2018),Toni Pepperoni (29.12.2018)

  8. #15
    Schießhauer Avatar von thronerbe
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    Die Idee mit den shops ist eine gute Alternative. In den 80zigern gab es übrigens Reisebüros die Bahntickets verkauft und ausführlich beraten haben. Man konnte nicht benutzte Fahrkarten sogar zurückgeben. Es wurde eine Bearbeitungsgebühr abgezogen und bekam sein Geld zurück.
    Fahrkarten für Busse und Strassenbahnen bekommt man, zumindest in Braunschweig, auch an vielen Kiosken.

    Dass die Bahn darüber "nachgedacht" halte ich für legitim. Falls die Automaten tatsächlich ein Minusgeschäft sein sollten, kann man es der Bahn nicht vorwerfen sie abzuschaffen. Das Geld müsste sonst über hörere Fahrpreise, Einsparungen an anderer Stelle oder Subventionen wieder reinkommen. Auch dann werden Betroffene sehr laut schreien.

    In Braunschweig/Watenbüttel herrscht ein immenser Autoverkehr. Die Bürge wollen eine Autobahn, Einzelhandel, Gastromie und zwei Tankstellen sind gegen die Autobahn, Einwohner der Gemeinden die von der Autobahn tangiert wären, sind auch dagegen. Solidarisch ist heute niemand mehr, wenn es ihm nicht zum eigenen Vorteil gereicht. Gefaktes Zahlenmaterial ist da noch das kleinste Übel.
    Immer mehr Bürgerinitiativen, also Lobbyvereine, polarisieren die Öffentlichkeit, dass es kaum noch erträglich ist. Eine BI ist legitim und sinnvoll. Aber die Leute sollten langsam mal wieder anfangen sich gegenseitig zuzuhören.
    Es gibt nicht nur Schwarz und Weiss.

    Viele Grüße


    thronerbe
    Ein Vogel, der in einem Käfig geboren wurde, hält Fliegen für eine Krankheit!

  9. Danke von:

    Speedy (29.12.2018),Strippenzieher (01.01.2019)

  10. #16
    Schießhauer Avatar von Harzer06
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    Bahntickets gibt es auch heute noch in den Reisebüros. Meist sogar mit deutlich qualifizierterer Beratung als bei der Bahn selbst. Allerdings ist die DB bei den Provisionen knauserig, so daß die Reisebüros meist mehrere € Gebühren aufschlagen.

    G´Auf
    Harzer06

  11. Danke von:

    Speedy (29.12.2018),thronerbe (29.12.2018)

  12. #17
    Hauer Avatar von Peter2809
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    Aus meiner Kindheit heraus kann ich mich noch erinnern, daß man ohne Fahrkarte nicht durch die Sperre kam. Das Betreten des Bahnsteigs war ohne Fahrkarte nur mit einer Bahnsteigkarte möglich. Im Zug fuhr immer ein "Schaffner" mit.

    LG / Peter
    Geändert von Peter2809 (15.08.2020 um 19:03 Uhr)

  13. #18
    Hauer Avatar von Peter2809
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    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen
    "Früher war nicht alles besser. Früher war alles früher, aber nicht besser. Es gab aber einige Dinge, die waren gut - und die wären auch heute noch gut!" (Frei nach Jochen Malmsheimer)

    Beste Grüße

    Bergmönch
    TRICHTEX berichtet über die Bahn in Goslar und nicht von " Früher war alles besser ". Der Regelfahrplan sieht zwischen Goslar und Braunschweig stündlich eine Fahrt via Vienenburg - ohne umzusteigen - um viertel vor und eine - mit umsteigen in SZ-Ringelheim um 3 Minuten nach voll, vor. Eine Verbindung kann jederzeit im Fahrkartenautomat ermittelt werden, unsere Automaten im VRR tun das.

    Früher betrat man den Bahnhof als Reisender, benahm sich dementsprechend und wurde auch so behandelt.
    An der Sperre kam man nur mit einer Fahrkarte oder einer Bahnsteigkarte vorbei. Im Zug fuhr immer ein Schaffner mit, damals gabs auch noch eine 3. Klasse !

    Eine DB App fürs Smartphone eignet sich hervorragend dafür, selbst einzusehen, wann der verspätete Zug denn endlich kommt oder auch nicht.

    LG und Frohe Pfingsten wünscht Peter
    Geändert von Peter2809 (30.05.2020 um 18:45 Uhr)

  14. Danke von:

    Speedy (31.05.2020)

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