Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 11 bis 18 von 18

Thema: Denkmalschutz und Fensterstreit

  1. #11
    Moderator Avatar von Bergmönch
    Registriert seit
    18.02.2012
    Ort
    Goslar
    Alter
    61
    Beiträge
    882
    Danke
    1.953
    2.505 Danke für 654 Beiträge erhalten

    Standard

    Sehe ich das richtig, dass es gar keine verbindliche Regel gibt, auf die sich der Denkmalschutz (oder die Bürger) berufen könnte??? Es wird also tatsächlich willkürlich von einzelnen so entschieden, wie sie es gerade für richtig halten???? Na, kein Wunder! Die "schärfsten Hunde" werden dann vermutlich auch noch befördert ...

    Macht der Welterbestatus das Leben in der Altstadt wirklich lebenswerter? Dresden kommt inzwischen auch sehr gut ohne aus.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  2. Danke von:

    Andreas (19.04.2022),nobby (04.03.2022),Toni Pepperoni (04.03.2022)

  3. #12
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
    Registriert seit
    02.04.2010
    Ort
    Goslar
    Beiträge
    439
    Danke
    663
    1.085 Danke für 321 Beiträge erhalten

    Standard

    @Bergmönch

    Da bin ich ganz deiner Meinung

  4. Danke von:

    Bergmönch (20.04.2022)

  5. #13
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
    Registriert seit
    02.04.2010
    Ort
    Goslar
    Beiträge
    439
    Danke
    663
    1.085 Danke für 321 Beiträge erhalten

    Standard

    Und es geht munter weiter

    Fensterstreit: Regeln für ganz Goslar gefordert


    Wo drückt der Schuh beim Denkmalschutz? Die Goslarer SPD fragte schon vor dem Fensterstreit Hausbesitzer in der Altstadt nach ihren Problemen mit der Behörde. Nun fordert die Partei ein neues Regelwerk für den Denkmalschutz in ganz Goslar.

    Goslar. 20 Goslarer Bürger haben sich bei der SPD gemeldet und ihre Probleme mit dem Denkmalschutz geschildert. Das teilte Martin Mahnkopf, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, auf GZ-Anfrage mit. Die Sozialdemokraten hatten im Stadt-Wahlkampf Bewohner der Altstadt befragt, wo sie der Schuh drückt. Nun liegt das Ergebnis vor.

    Demnach gab es zwanzig Antworten auf die Umfrage, zehn schriftliche und zehn mündliche. Ein großes Thema seien auch hier die vorgeschriebenen Fensterfarben gewesen und die Frage, ob Fenster nach innen oder nach außen öffnen müssen. Es sei aber auch um die Sanierung von Außenfassaden gegangen.
    KontroversesThema: Leben und Arbeit im Welterbe

    Ohne Frage werde das Thema „Leben und Arbeiten“ im Welterbe von der Öffentlichkeit kontrovers beurteilt, stellen die Sozialdemokraten fest. Mahnkopf und die Fraktions-Geschäftsführerin Elke Brummer betonen in einer Pressemitteilung, dass ihre Partei das Thema Denkmalschutz bereits im vergangenen Jahr im Blick hatte, noch vor Beginn des „Fensterstreits“. Beide sagen im Namen der Fraktion: „Wir wollen diese Fragen sachlich und im Interesse aller Beteiligten klären und gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin, der Verwaltung und im Rat nach Lösungen suchen.“ Die Fraktion sei weiterhin am Austausch mit Betroffenen interessiert. Kontakt: spdfraktiongoslar@gmx.de.
    Förderprogramme helfen beim Sanieren

    „Die Stadt Goslar konnte in den letzten Jahren von unterschiedlichen Förderprogrammen profitieren“, so Mahnkopf. Er erinnert an das Rathaus und den Kulturmarktplatz, aber auch an private Investitionen in denkmalgeschützte Gebäude, wie die „Alte Münze“. „Wir sind dankbar für all diese Leistungen, besonders aber auch dafür, dass Bürger mit großem finanziellen und persönlichen Einsatz für den Erhalt ihrer denkmalgeschützten Gebäude sorgen“, heißt es in der Mitteilung. Es gebe in der Stadt nicht nur engagierte Bauherren, sondern auch kompetente Handwerksbetriebe, die sich zum Teil seit Generationen für den Schutz und den Erhalt von Denkmälern einsetzen. „Wir sind überzeugt, dass auch die Mitarbeiter der Verwaltung im spannungsreichen Feld der Denkmalpflege ihr Bestes geben und auf Grundlage geltender Gesetze handeln“, so Mahnkopf und Brummer.

    Die SPD begrüße daher die Initiative der Oberbürgermeisterin, „das Thema mit dem Ziel anzugehen, alle Aspekte zu durchleuchten, abzuwägen, Lösungen zu finden, die insbesondere auch Einzelfallentscheidungen in besonderen Fällen zulassen.“
    Regeln für ganz Goslar

    Und was tut sich nun politisch? „Bereits im Jahr 2019 hat der Rat die Erarbeitung einer örtlichen Bauvorschrift zur Erhaltung und Gestaltung der Altstadt von Goslar durch die Verwaltung beschlossen, passiert ist bislang nichts“, berichtet Mahnkopf. Ziel solle nun eine Gestaltungs- oder „Denkmalsatzung“ für die gesamte Stadt sein, damit es „eine nachvollziehbare Rechtsgrundlage für Entscheidungen mit entsprechenden Ermessenspielräumen gibt“, so Mahnkopf und Brummer. „Auch in den Ortschaften und Dörfern gibt es viele Gebäude mit Denkmalschutz, die einen enormen Sanierungstau haben. Der Abbau des Sanierungsstaus muss auch leistbar sein“, betonen die beiden.

    Quelle GZ

    Gruß Toni

  6. Danke von:

    nobby (04.03.2022)

  7. #14
    Gedingeschlepper Avatar von Joerg
    Registriert seit
    25.05.2018
    Ort
    Düdelsheim - Hessen
    Alter
    65
    Beiträge
    68
    Danke
    14
    120 Danke für 45 Beiträge erhalten

    Standard

    Ich wohne zwar seit Jahren nicht mehr in Goslar, aber wenn ich mal wieder bei meinen Besuchen durch die Altstadt wandere, was ich regelmäßig mache, she ich zu Hauf den Schwachsinn den der Denkmalschutz in Goslar verursacht hat. Nun bin ich auch nicht ganz fachfremd und habe u.a. selbst ein Fachwerkhaus saniert bzw. bin immer noch dabei und vor allen Dingen Architektur in Holzminden studiert.
    Vorgaben wie Kunststofffenster sind nicht genehmigungsfähig oder Fenster können nach außen aufgehen (Sollvorschrift kein Muss!) oder die Farbvorgaben. Wieso gibt es dann die schrecklichen, dürren Goldkreuze in vielen Fenstern? Es gibt genug Fenster die nach innen aufgehen. Hat da der Denkmalschutz gepennt? Und, und, und...
    Auch Kunststofffenster gibt es heutzutage mit Holzmaserung und (Putzfreudigen) Fensterkreuzen die auch den Namen verdienen und sich von historischen Vorbildern kaum unterscheiden. Ich habe die letzten Jahre selbst welche bei mir einbauen lassen. Das sie aus Kunststoff sind, erkennt man erst bei näherem Hinsehen auf kurzer Distanz. Farblich ist dort die Welt im RAL-Bereich komplett offen. Wer möchte bekommt die Dinger auch in Pink
    Es wird sich auch keine UNESCO-Kulturerbekommission an diesen Fenstern stören. Da sind eher solche Betonbauten wie Karstadt, C&A, Kaiserpassage die ja auch im Altstadtkern liegen ein Dorn im Auge. Was ist mit den Schaufenstern in den Erdgeschossen von Fische & Hoken und Breite-/Marktstr.? Historisch???
    Anstatt eine sinnvolle Sanierung und damit auch Erhaltung der alten Bausubstanz zu erlauben, wird hier nach gut Dünken entschieden. Technisch macht es sicher keinerlei Sinn ein modernes, absolut dichtes Fenster, egal ob Holz/Metall/Kunststoff, in ein altes (Fachwerk-)Haus einzubauen, wenn der Wandauf/Dämmung daneben nicht dazu passt. Dann sind Schimmel und andere Bauschäden vorprogrammiert. Wie so etwas richtig macht, würde jetzt aber hier zu weit führen.

  8. Danke von:

    Speedy (08.03.2022),Stulle (07.03.2022),Toni Pepperoni (06.03.2022)

  9. #15
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
    Registriert seit
    02.04.2010
    Ort
    Goslar
    Beiträge
    439
    Danke
    663
    1.085 Danke für 321 Beiträge erhalten

    Standard

    Und weiter geht es in Lengde

    Fensterstreit: Hofbesitzer in Lengde hat Ärger mit Denkmalschutz

    Ein Landwirt in Lengde hat Probleme mit dem Denkmalschutz. Streitpunkt sind die Fenster an einem historischen Gebäude, das laut der Behörde unter Schutz steht. Der Vorwurf lautet, die Fenster seien illegal eingebaut worden.

    Lengde. Auch in Lengde gibt es Probleme mit dem Denkmalschutz. Streitpunkt sind die 18 Fenster vom Hof des Landwirts Schlüter, Hauptstraße 13. Alle Fenster lassen sich nach innen öffnen, aber der Denkmalschutz will, dass sie sich nach außen öffnen lassen.
    Die Fenster wurden in den 70er Jahren erneuert, auf Wunsch der Berufsgenossenschaft sollen sie sich nach innen öffnen, wegen der Sicherheit beim Fensterputz. Das sahen Ingrid und Hartmut Schlüter damals ein. Wie der jetzige Besitzer Söhnke Schlüter berichtete, habe es drei Schreiben der Denkmalsbehörde gegeben, dass die Hofstelle unter Denkmalschutz stehe, aber nur ein Brief sei 1996 in Lengde eingetroffen. Darin habe gestanden, dass nur das Hofgelände und nicht das Haus unter Denkmalschutz stehe. 2009 wurde auf das Scheunendach eine Photovoltaik-Anlage gebaut, dazu sei keine Genehmigung erforderlich gewesen. Auch auf mündliche Nachfrage Ende der 90er Jahre beim Denkmalschutz in Hannover sei bestätigt worden, dass das Haus nicht unter Denkmalschutz steht.

    Nach der Fusion ist die Stadt Goslar zuständig

    Die aktuelle Situation: Der Goslarer Denkmalschutz habe ihm mitgeteilt, die Fenster wären illegal eingebaut und man sollte sich vorher erkundigen, denn auf einem Denkmal geschützten Hof baue man nicht einfach Fenster ein, wie Söhnke Schlüter berichtet. Er vermutet dass nach der Fusion 2014 alles in der Goslarer Denkmalsbehörde aufgearbeitet wird, was vorher in Vienenburg nicht gemacht wurde.

    Schlechter Umgangston

    Was Familie Schlüter ärgert, ist, dass es im Vorfeld zu einem schlechten Umgangston mit der Denkmalspflege gekommen sei. „Die lassen ja nicht mit sich reden. Denkmalschutz geht nur gemeinsam“, so Söhnke Schlüter. Auch einen Beratungstermin hätte sich der Landwirt gern gewünscht, aber dieses ist seit 1996 nie geschehen.
    Die beiden Wirtschaftsgebäude und das Haus stünden unter Denkmalschutz, aber die große quer stehende Scheune nicht, sagt er. Er schlägt vor, neu anzufangen und die Fenster so zu lassen, wie sie sind. Familie Schlüter hatte schon politische Vertreter zu Gast und die Lage erläutert.

    Als Gruppe vollständig unter Denkmalschutz gestellt

    Zum Status des Hofes erläutert die Goslarer Stadtpressesprecherin Vanessa Nöhr: „Der Hof steht als eigene Gruppe ‚Hofanlage Hauptstraße 13‘ vollständig unter Denkmalschutz. Dazu gehört die Hofanlage auch noch zur Gruppe ‚Ortskern Lengde‘.“ Am 7. Oktober 1996 sei die Benachrichtigung des Eigentümers über die Eintragung von Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden in das Verzeichnis für Kulturdenkmale erfolgt. „Die vierte Seite, das seitliche Scheunengebäude, wurde später als Denkmal eingetragen“, so Nöhr. „Es war in der Kartierung nicht ausdrücklich als Denkmal ausgewiesen, woraufhin das Landesamt später nachsteuerte. Der Denkmalstatus des Wohnhauses war hingegen nie strittig.“
    Zur Photovoltaik-Anlage merkt sie an, dass diese bereits vor über zehn Jahren errichtet wurde. „Auch damals war sie schon genehmigungspflichtig, allerdings war der Landkreis zuständige Behörde. Mündliche Aussagen sind nicht aktenkundig und somit nicht mehr nachvollziehbar, zumal Lengde zu der Zeit noch nicht zur Stadt Goslar gehörte. Aus diesem Grund wird nicht gegen die Photovoltaikanlage vorgegangen, sie wird bis zu ihrem Abgang geduldet.“

    Entscheidung fällt in Braunschweig

    Bei den Fenstern gehe es nicht um die Holzfenster, die 1970 eingebaut wurden, sondern um „Kunststofffenster, die nach 1996 – also nachdem der Eigentümer Kenntnis vom Denkmalstatus hatte – eingebaut wurden.“ Dazu könne sie aber keine Aussage treffen, da der Vorgang bereits beim Verwaltungsgericht Braunschweig zur Entscheidung liege. „Die Stadt Goslar hatte zuvor versucht, einen Kompromiss zu finden, und mehrfach angeboten, dass jedes Jahr nur drei Fenster auszutauschen sind. Diese Angebote wurden jedoch abgelehnt“, sagt sie.



    Gruß Toni

    Quelle GZ
    Geändert von Toni Pepperoni (14.03.2022 um 16:37 Uhr)

  10. Danke von:

    Speedy (13.03.2022)

  11. #16
    Schießhauer Avatar von A.C.
    Registriert seit
    20.04.2015
    Ort
    Goslar
    Alter
    67
    Beiträge
    285
    Danke
    703
    473 Danke für 257 Beiträge erhalten

    Standard

    War ein paar Tage wech.

    Um so überraschter stelle ich fest, dass sich zu diesem Thema nichts mehr tut.
    Wurde das Buch wieder mal zugeschlagen?
    In der Hoffnung, dass sich die Wogen glätten und der Denkmalschutz weiterhin nach Gutdünken vorgehen darf.

    Was ist eigentlich mit dem Versprechen, dass sich unsere Oberbürgermeisterin dieses Thema zur Chefsache machen wolle?
    Ist mir da irgend etwas entgangen?

    Kann mich mal bitte irgend jemand auf den Stand der Dinge bringen?

    Ein Unwissender
    Geändert von A.C. (31.03.2022 um 15:09 Uhr)

    Ciao Achim


  12. #17
    Gedingeschlepper Avatar von Alfred E. Neumann
    Registriert seit
    16.03.2022
    Ort
    Goslar
    Beiträge
    61
    Danke
    47
    52 Danke für 30 Beiträge erhalten

    Standard

    Dazu gab es am 17.03. einen Bericht in der GZ, mit Foto von der Überreichung eines Blumenstrauß' an die Frau aus dem Clausthorwall.

    Guck mal auf die Internetseite der Stadt unter Pressemitteilungen, da gibt's auch eine Stellungnahme, allerdings aus dem Februar.

  13. Danke von:

    A.C. (01.04.2022)

  14. #18
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
    Registriert seit
    14.12.2009
    Ort
    Goslar
    Alter
    53
    Beiträge
    2.358
    Danke
    2.680
    3.305 Danke für 988 Beiträge erhalten

    Standard

    Bei großen Projekten wird gerne weggesehen ...
    ... so viel zum Thema Denkmalschutz
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken PXL_20220331_133444308.jpg  
    Glück Auf!
    Andreas

  15. Danke von:

    Speedy (05.04.2022),Trichtex (03.04.2022)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  


Dieses Forum ist komplett werbefrei und wird ausschließlich privat finanziert.

Um auch in Zukunft ohne Werbebanner und nervige Pop-Ups auszukommen,

würden wir uns über eine kleine Spende sehr freuen.