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Thema: Waldbad Herzberger Teich - Der "Herzer"

Baum-Darstellung

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    Idee Waldbad Herzberger Teich - Der "Herzer"

    Der Herzer ist das Älteste vereinseigene Schwimmbad Norddeutschlands
    (Schwimm-Club Hellas Goslar e.V.)

    * Im Jahre 1561 wurde der Herzberger Teich als Kunstteich angelegt, um die Versorgung der Wasserräder des Bergwerkes im Rammelsberg auch in Trockenzeiten sicherzustellen.

    * In den 1920er Jahren erfolgte der Bau eines Waldbades am östlichen Ufer des Herzberger Teiches. Eröffnung war am 25. Juli 1926

    * 1927: Der Zufluß am Kinderbrunnen wurde mittels einer Umführungsleitung entlang des Waldweges umgeleitet, um die Kaltwasserströmung zu unterbinden.

    * 1928 - 1935: Pro Jahr waren durchschnittlich 15.000 Besucher zu verzeichnen.

    * 1939 – 1946: Der Schwimmsport kommt zum Erliegen.

    * 1946: Die englische Besatzung genehmigte die Wiedereröffnung des Schwimmbades. Sofort begann die Instandsetzung der in den Kriegs- und Nachkriegsjahren stark zerstörten Anlagen

    * Ab 1950: Durch die finanzielle Unterstützung vieler Menschen konnte das in Waldbad Herzberger Teich umbenannte Freibad in den nächsten Jahrzehnten betrieben und umgebaut bzw. erweitert werden.
    1951 Kinderplanschbecken
    1952 Rutschbahn
    1953 Neue Startbrücken
    1958 - 1964 Ufermauern
    1965 Warmwasserbecken
    1968 Neuer Sprungturm mit Wasserrutsche
    1973 Uferanschüttung
    1974 Neue Toilettenanlage
    1975 Neuer Kinderspielplatz

    * 1987 – 1990: Vorläufige Kündigung des Pachtvertrages durch die Preussag wegen Schließung des Rammelsberger Erzbergwerkes. Proteste der Goslarer Bevölkerung wegen möglicher Schließung des Waldbades.

    * 1996 wurden die Gebäude des Waldbades unter Denkmalschutz gestellt.

    * Ab 2002 waren umfangreiche Renovierungen und Umbauten geplant. Diese konnten allerdings aus finanziellen Gründen nie umgesetzt werden

    * Im Jahr 2006 öffnete das Waldbad zum letzten Mal für die Öffentlichkeit.
    In den Folgejahren wurden das Bad nur noch für Mitglieder des Hellas e.V. geöffnet, was sich finanziell aber ebenfalls nicht rechnete.

    * 2009 steht das Waldbad Herzberger Teich endgültig vor dem Aus, da für die Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude nach wie vor kein Geld vorhanden ist.

    * 2010: der Teich wird mit Maschendraht zur Straße abgeriegelt, was viele Menschen aber nicht davon abhält, sich darin ein Loch zu suchen und "wild" zu baden

    * 2011: Die Einzäunung des Herzberger Teichs wird wieder beseitigt und es wird ein Zugang zum Wasser geschaffen, so dass im Herzer wieder gebadet werden kann. Das Gelände des ehemaligen Freibades bleibt abgesperrt.

    *24.11.2013: Das denkmalgeschützte Umkleidegebäude ist abgebrannt (Brandstiftung ??)

    Quellen:
    http://www.sc-hellas.de/altehomepage/wht/chronik.shtml
    http://www.harzlife.de/teiche/herzberger-teich.html
    http://www.goslarsche.de/Home/harz/a...rid,71336.html

    Bildquelle:
    Buch "Schönes Goslar"
    1969, Fackelträger Verlag
    2. überarbeitete Neuauflage 1975

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    Nachtrag vom 19.01.2015

    Michael Kaminski hat im Lexikon diesen Text hinterlegt:
    "Das Waldbad „Herzberger Teich“
    Dies war Jahrzehnte den Goslarer als der „HERZER“ bekannt und beliebt.
    Am 25.Juli 1924 wurde in Goslar der Schwimmclub HELLAS gegründet. Bereits im September 1925 wurde der Plan des Vereins am Herberger Teich ein Waldschwimmbad zu betreiben in Angriff genommen. Bis dato gab es keine Freibadeanstalt in Goslar. Die Unterharzer Berg- und Hüttenwerke als damaliges Organ der Berginspektion des Rammelsberges gaben zu der Idee grünes Licht und schlossen mit dem Schwimmverein einen Pachtvertrag. Schwierigkeiten gab es zunächst mit den Badezeiten, da für Frauen gesonderte Schwimmzeiten gefordert wurden. Am 1.März 1926 wurde dann der Pachtvertrag geschlossen.
    Die Finanzierung der Baukosten in Höhe von RM 85000 musste nun gesichert werden. Durch Spenden und Zuschüsse kamen RM45000 zusammen, die Stadt Goslar gab RM5000, der Rest wurde durch ein Darlehen aufgebracht.
    Ein großer Teil der Bauarbeiten wurde von Firmen kostenlos ausgeführt, zusätzlich leisteten auch die Mitglieder Arbeitsstunden. Der Architekt Gottschalk entwarf die Anlage und am 11.Juli 1926 wurde das Waldbad eröffnet.
    Aus der Festschrift zum 30jährigen Bestehen des Waldbades vom 18./19. August 1956: “Nunmehr war also das Ziel des HELLAS, ein eigenes Freibad zu besitzen, in Erfüllung gegangen. Doch schon meldeten sich die ersten Neider. Jahrelang haben Goslarer Schwimmer in dem Teich, in dem das Baden nicht gestattet war, dort ihre Erholung gesucht. Nun plötzlich sollte die Wassertemperatur viel zu niedrig sein. Auf Grund dieser ausgestrueuten Gerüchte erwog der Regierungspräsident sogar, das Baden und Schwimmen für Kinder und Jugendliche zu verbieten. Angeblich sollte die Wassertemperatur dort nur 12 Grad betragen.“
    Um eine Verbesserung der Wassertemperatur zu erreichen entschloss man sich oberhalb des Teiches den Zufluss in Röhren so zu verlegen, dass das einströmende Wasser erst kurz vor Teichabfluss eingeleitet wurde, Damit war eine Kaltwasserströmung am Badeufer abgeleitet.
    Der Badebetrieb entwickelte sich gut mit ca. 15000 Besuchern jährlich. Dadurch konnten die Darlehen getilgt werden.
    Nach 1945 war jegliche Vereinsarbeit untersagt. Erst im Mai 1946 erteilte die englische Besatzungsmacht die Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit. Im April 1948 wurden Eisenpontons für RM 5000 angeschafft die die vernichteten Startbrücken ersetzten. Weitere Umbauten waren: 1951 Kinderplanschbecken, 1952 Rutschbahn, 1958/1964 Ufermauern, 1965 Warmwasserbecken (Warmwasser aus dem Bergwerk), 1968 Sprungturm, 1973 Uferaufschüttung, 1974/2000 jeweils neue Toilettenanlage.
    Durch geändertes Freizeitverhalten der Menschen wurden die Besucherzahlen immer weniger, bis auf ein paar heiße Tage im Sommer. Dies machte die Bewirtschaftung von Jahr zu Jahr schwieriger. Auch zog sich die Stadt mit jährlichen Zuschüssen zurück, so dass selbst für die dringendsten Arbeiten keine Mittel zur mehr Verfügung standen. So kam dann 2009 das Aus für das Waldbad. "

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    Schade, dass das mit dem Herzer so gekommen ist. Allerding gehört der für mich zum Weltkultuererbe Rammelsberg. Bei den Unsummen die am Rammelsberg verbrannt wurden, hätte man den Herzer auch sanieren können und nicht alles auf den Hellas übertragen ...

  2. Danke von:

    Andreas (20.01.2015),Goslärsche (21.01.2015)

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