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Thema: Hottenrott Einzelhandel

Baum-Darstellung

  1. #13
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Das waren noch Zeiten,

    Hier nun mal eine Zusammenfassung von einem ehemaligen Hottenrottazubi

    Von 1977 bis 1979 machte ich meine erste Ausbildung in Traditionsunternehmen Heinrich Hottenrott GmbH &Co. KG.
    Zunächst die Eingänge. Hottenrott hatte mit Personaleingang/Warenannahme vier Eingänge/Ausgänge. Einer befand sich auf der Fischemäkerstraße. Der Hauptein-Ausgang, war in der Bäckerstraße direkt unter dem wunderschönen Giebel. Der dritte war in der Hokenstraße genauso wie der Personalein- und Ausgang, gleichzeitig auch Warenannahme. Wenn man den Eingang Hokenstraße benutzte kam man direkt in die damalige Haushaltswarenabteilung. Sie war nicht sehr groß, aber man bekam auf Bestellung so ziemlich alles, was die Hausfrauen sich wünschen.
    Links führte eine Tür aus der Haushaltswarenabteilung heraus, rechts ging es im Treppenhaus hoch, linke war der Personalein-Ausgang, sowie die Warenannahme(für Kunden nicht zugänglich), geradezu kam man in die Porzellanabteilung und rechts weiter in die Glaswarenabteilung.
    Rechts weg von der Glaswarenabteilung führte eine zweite Treppe rauf.

    Wenn man von der Bäckerstraße rein kam, stand man in der Porzellanabteilung, geradezu ging es in die ehemalige Haushaltswarenabteilung, links die Treppe rauf und runter für Personal in die Läger und Versand.
    Der Keller diente komplett als Lagerraum und Versandraum. In der Porzellanabteilung und Glaswarenabteilung fand man nur namenhafte Hersteller, von denen einige heute selber auch nicht mehr am Markt sind.

    Nun gehen wir in die erste Etage zuerst Spielwaren/ Modelleisenbahnen/Modellbau/Spiele und Bücher, Eisenwaren, später noch Bastelwaren über die Eingangsmöglichkeit Bäckerstraße, gerade durch die Porzellanabteilung, ei paar Stufen hoch und links.
    Wenn man sich die Treppe hinauf bemüht hatte, stand man vor zwei Möglichkeiten, entweder rechts in die Spielwarenabteilung, Puppenwagen, Fahrräder etc., links ab ging es in die Eisenwarenabteilung(wurde später ausgegliedert, es wurde dann die Modellbauabteilung). Auch hier Bedienung vom Feinsten, genau wie die Preise im ganzen Haus. Kleinwerkzeuge, Kleineisenwaren hier musste man nicht unbedingt nen 100 Pack nehmen auch Schlüssel diversen Arten wurden nachgefertigt. Im hinteren Bereich waren Farben.
    Die Spielwarenabteilung war in sich mehrfach gegliedert, vorn Autos, Dampfmaschinen, Saisonartikel. Hinten weiter links war alles rund um die Puppen, sowie Stofftiere, hinten rechts Lego, Fischertechnik und Experimentierkästen. Vorn um den Kassenbereich, Kleinspielzeuge, Saisonartikel(wie Grills etc.), Puppenwagen, Fahrräder, Dreiräder etc.

    Vor dem Regal mit Lego und Experimentierkästen war ein Durchgang in die Modelleisenahnabteilung, die mehrfach umgestaltet wurde. Hier gab es das größte Sortiment an Bahnen und Zubehör, so Rennbahnen im Umkreis von Goslar. Ganz hinten rechts, war Anfangs noch die Modellbauabteilung reingefercht, später dann Tischfussball und folgend Bücher und Spiele sowie Bastelwaren.
    Etwa auf halber Höhe führte eine weitere Treppe hinunter und geradeaus ein paar Stufen hoch in die spätere Modellbauabteilung. Ganz rechts ging es hoch zu den Büros, Personalräumen, Deko. und Lager(nicht für Kunden).

    Später dann wurde die Modelleisenabteilung deutlich verkleinert, der Bastlerbedarf vergrößert. Die Eisenwarenabteilung wurde im Hause der Bäckerstraße aufgegeben und diese fand man fortan nur noch im Untergeschoss des ehemaligen Harzkaufs.
    Auch die Haushaltswarenabteilung wechselte öfter den Platz, einmal anstelle der Eisenwarenabteilung, später dann wurden weitere Räumlichkeiten in der Rosentorstraße dazu genommen, es entstand der Laden Pott und Pann.
    Unten im Eingangsbereich Hokenstraße wurde die so genannte „Weiße Ware“ angeboten, später dann kam die Campingabteilung dort rein.
    Und die Bastelabteilung war zum Schluss hinter dem Kassenbereich Spielwaren.
    Verkäufer gab es damals einige, die Kunden hatten noch Ansprechpartner und wurden fachkundig beraten, im Gegensatz zu heute, nur noch ein Laientheater.
    Einen guten Verkäufer macht aus, wer sich für die Ware interessiert, sprich einen Bezug dazu hat, mein Tipp, man sollte nur das verkaufen, wozu man steht und auch Ahnung von hat. Ein guter Gardinenverkäufer, wird niemals ein guter Wurstverkäufer sein. Man kommt halt anders rüber, man steigert sich in die Materie richtig hinein.
    In der Berufsschule wurde uns damals gesagt, ein guter Verkäufer kann alles verkaufen, dem wieder spreche ich heute größtenteils.
    Mein Ausbilder sagte damals: Ein guter Verkäufer ist, wer einem Eskimo einen Kühlschrank verkauft. Sicherlich hat er Recht, wenn man sich auf den Kühlschrank bezieht, dort kann der Eskimo seine Waren sicher vor den Eisbären aufbewahren. Denn einen Kühlschrank fressen die kaum
    Ein Fachverkäufer ist schließlich kein Versicherungsvertreter, der seiner potentiellen Kundschaft eine sinnlose Versicherung aufquatscht, sondern ein Fachmann erster Güte, der seiner potentiellen Kundschaft mit guten Argumenten das Gegenteil verkauft, was er eigentlich haben wollte, wie er das Geschäft betreten hatte.
    Nehmen wir ein Beispiel: Ein Kunde hat den Wunsch eine günstige elektrische Modelleisenbahn zu kaufen. Da muss es klick machen bei einem guten Verkäufer, denn er will ja den Kunden an sich binden. Also man findet einen Mittelweg, eine etwas teuere Bahn, eventuell sogar mit weniger Inhalt im Karton. Ich muss ihn mit der besseren Qualität und der größten Kompatibilität überzeugen. Er wird es mir sicher später danken, in Form das er wiederkommt, weil er sich gut beraten und richtig aufgehoben fühlt.

    Das war das, was Hottenrott früher einmal ausgemacht hat, die fachkompetente Beratung, die Bereithaltung eines breiten und tiefen Sortiments. So etwa sucht man heute vergeblich.

    Obwohl die Ausbildungszeit nicht immer einfach war, man hat ja auch andere Flausen im Kopf gehabt. Aber ich bin heute noch stolz darauf einmal in diesem Traditionsunternehmen gelernt zu haben und mit guter Prüfung zum Abschluss gebracht habe.
    Dies hat mir in meinem späteren Leben sehr viel weiter geholfen um im kaufmännischen Bereich deutlich voranzukommen und bei weiteren Prüfungsergebnissen konnte ich noch eine große „Schippe“ drauflegen.
    Ein Kaufmann, der seine Ware kennt und über die kaufmännischen Zusammenhänge gut Bescheid weis, kann ein Spitzenverkäufer bzw. Geschäftsführer oder ähnliches sein.
    Eigentlich müsste jedem Goslarer das Herz bluten, dass es diese Firma trotz ihrer etwas höheren Preismenage nicht mehr gibt.

    In diesem Sinne
    Grüße aus BS
    märklinist
    Geändert von märklinist (29.01.2013 um 10:03 Uhr) Grund: Prüfung

  2. Danke von:

    Bergmönch (18.04.2021),Hanno (29.01.2013),Strippenzieher (29.01.2013),Systemcoach (30.01.2013)

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