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Thema: Archäologische Ausgrabung am Rammelsberg

Baum-Darstellung

  1. #1
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Foto Archäologische Ausgrabung am Rammelsberg

    Am 11.09.2011 fand im Rammelsbergmuseum anlässlich des Denkmalschutztages ein Tag der offenen Tür statt. Zu diesem Anlass war es auch möglich an Führungen durch die archäologischen Ausgrabungen teilzunehmen. Bereits vor diesem Ereignis fanden die Ausgräber den Schuh eines mittelalterlichen Bergmannes, der vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt. Dieser wurde, noch im unrestaurierten Zustand, in der Lohnhalle ausgestellt.







    Die Ausgrabung befindet sich oberhalb der “Schiefermühle” in direkter Nachbarschaft es Erzausbisses des “Alten Lagers”.








    Im Vordergrund des Bildes kann man eines Teil des Ausbisses sehen. Hier, bzw. 20 – 30 Meter über den Köpfen der heutigen Besucher hat einmal der Goslarer Bergbau begonnen.





    Die folgenden Aufnahmen geben einen Überblick über die Ausgrabungsstätte.














    Hier ist man auf eine noch unidentifizierte mittelalterliche Holzkonstruktion gestoßen. Vermutlich handelt es sich um eine Arbeitsbühne.









    Prof. Lothar Klappauf, einer der Grabungsleiter, erläuterte die allerneuesten Funde, die noch an Ort und Stelle präsentiert wurden. Es handelt sich um zwei weitere Schuhe und eine Grubenlampe aus Ton (vermutlich 12. Jahrh.). Sowohl die Funde als auch die Fundstelle werden in Fachkreisen als sensationell angesehen. Die Fundstücke sind die Einzigen dieser Art in Deutschland und einen Ort wo durchgängig Spuren aus 1000 Jahren Bergbaugeschichte zu sehen sind, gibt es nur hier.











    Die Lampe ist sehr grob und einfach geformt. Das Loch diente als Gruffmulde und um sie an einem Stab befestigen zu können, der dann als Halter oder Stativ diente.











    Der mittelalterliche, verfüllte Tagebau wurde durch die Schiefermühle angeschnitten und liegt jetzt praktisch wie ein offenes Buch vor den Archäologen. Da es sich um ein Bergwerk handelt, liegen die ältesten Spuren oben anstatt, wie bei üblichen Ausgrabungen, unten. Hier sieht man den Querschnitt durch einen sehr alten Erztransportweg. Die Wagenräder schnitten sich immer tiefer in das Gestein ein. Hin und wieder wurde dann der Fels zwischen den Fahrspuren entfernt, damit die Karren nicht aufsetzten. Auf diese Weise entstanden die Hohlwege, die sich teilweise noch heute in der Landschaft abzeichnen. Neben den Spuren der Räder kann man auch noch den kleinen Absatz sehen auf dem die Karrenführer liefen, damit sie nicht im Dreck waten mussten.











    Die Führung durch Prof. Klappauf war überaus anschaulich und beeindruckend. Neben den historischen Aspekten wurde auch über die Geologie vor Ort referiert.

    Es ist zu hoffen, dass der Originalschauplatz des allerersten Bergbaus in Goslar eines Tages in das Gesamtkonzept des Museums eingebunden werden kann.


    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  2. Danke von:

    Riade (04.04.2019)

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