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Thema: Goslarer Geheimgänge und mehr...

Baum-Darstellung

  1. #9
    Schießhauer Avatar von AlterSchirm
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    Zitat Zitat von zeitzeugin Beitrag anzeigen
    Wie wäre es hiermit?

    Die Trollmönche

    Gemeinschaft von Laienbrüdern, die in der Pestzeit, 14. Jahrhundert, gegründet wurden.
    Sammelname Celliten, sich selbst nannten sie Willige Arme, oder auch Innige Brüder. Im Volksmund Lollarden oder Trollmönche, man glaubte, ihre lallenden Gesänge bei Beerdigungen kämen vom Alkoholgenuss (den sie zur Desinfektion benutzen).

    Der Trollmönch (das steinerne Gebäude)
    wurde um ca. 1500 errichtet, d. h. das Gebäude wurde zu diesem Zeitpunkt in den Urkunden erwähnt.
    Der Armenfriedhof lag schräg gegenüber.

    Nach der Reformation wurde die Niederlassung der Celliten aufgehoben, 1532 an die Johanniter weitergegeben, als Ersatz für das zerstörte "Heilige Grab". Zu dem noch heute stehenden Gebäude gehört noch ein Wirtschaftshof.
    1550 verkauft an Familie von der Schulenburg, mehrfacher Besitzwechsel, 1609 städtisch, ab 1713 Gefängnis, 1860 Kaserne des Königreichs Hannover, hierbei Unterkunft einer neu aufgestellten Radfahrkompanie der Goslarer Jäger.
    1898 Privatbesitz, 1911 ein Laden, 1963 eine Gaststätte.

    Quelle: Griep, Goslar, die Kirchenbauten S. 42
    Hallo liebe Erika,

    vielen dank für diese Info.

    Hans Günther Griep hat dafür auch nur bekannte Literatur verwendet und nur oberflächlich im Stadtarchiv nachgefragt. Was wir suchen sind weitergehende Informationen.
    Wir sind im Zentralarchiv der Alexianer, das ist die heutige Nachfolgeorganisation der inzwischen durch den Papst anerkannten Ordensbruderschaft der Celliten in Aachen, bereits auf folgendes gestoßen:

    Die Goslarer Celliten kamen im Jahr 1480 aus dem Hildesheimer Bistum nach Goslar, um hier für Kranke, im wesentlichen für Pestkranke, Dienst zu tun. Sie betrieben eine geweihte St. Vernward Kapelle für ihre Zusammenkünfte. St. Vernward entspricht hier dem ehemaligen Hildesheimer Bischof St. Bernward, denn im Mittelalter wurden die Buchstaben B und V fast gleich gesprochen (wie heute noch im Spanischen). Fraglich ist, ob es sich dabei um die Kapelle auf dem Armenfriedhof handelt (was wahrschienlich ist) oder um eine im Haus der Trollmönche untergebrachte Kapelle (was auch möglich wäre).

    Eine Anfrage im Archiv des Hildesheimer Bistums brachte in einer ersten Grobdurchsicht keine neuen Informationen und leider konnten wir die Einladung, dort im Detail zu recherchieren, einfach aus Zeitgründen noch nicht wahrnehmen. Genau so steht's um's Archiv in Wolfenbüttel. Man kann dort eben nicht mal kurz nach Feierabend ein paar Seiten blättern...

    Manchmal bringt auch der Zufall was ans Tageslicht und so fragen wir, wenn wir hören, dass jemand zu dieser Epoche im Archiv gräbt, ob er über etwas zu diesem Thema gestolpert ist.
    Geändert von AlterSchirm (29.03.2012 um 07:54 Uhr)
    Alles Liebe
    Jan

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