Hallo Monika,
es ist aber auch nicht einfach in der Stadt als Hausbesitzer. Speziell in
den viel befahrenen Strassen "Mauer-, Baecker- und Breite Strasse".
Ich habe mal in der GZ von einer Verkehrszählung gelesen. Danach fahren
zum Beispiel täglich rund zehntausend Fahrzeuge die Baeckerstrasse runter.
Diese fahren natülich auch vorher die Mauerstrasse rauf. Darin enthalten
sind einige hundert Lastwagen und Busse.
Das bleibt nicht ohne Folgen für die alte Bausubstanz. Unser elterliches
Haus steht direkt an der Bäckerstrasse. Nur nur eineinhalb Meter Fussweg
vom Verkehr getrennt. D.h. jeder Lastwagen blässt seine russgeschwaengerten
Abgase direkt an die Fassade. Sehr schoen ist es auch im Winter. Die Stadt
streut Salz ohne Ende und wenn genug Schneematsch an den Seiten liegt kommen
LKW und Busse nicht mehr durch und benutzen den Fussweg als Ausweichspur.
Dabei spritzt der salzige Matsch dann auch noch bis zu den Fenstern hoch.
Das schaedigt natürlich auch die Fassade und vor allem die Grundmauern,
die in der Regel aus Sandstein besehen. Mit dem Ergebnis, dass eine frisch
gestrichene Fachwerk-Hauswand nach fuenf Jahren so aussieht, als waere
Jahrzehnte nichts getan worden.
Nach spaetestens zehn, zwoelf Jahren ist ein neuer Anstrich faellig. Diese
paar tausend Euro schüttelt man nicht mal so eben aus dem Aermel.
Dazu kommen noch die Schaeden durch die mit dem Verkehr einhergehenden Er-
schuetterungen. Zentimeterbreite Fugen im Fussboden oder Fliesen sind da
keine Seltenheit.
In der Vergangenheit verstaerkte sich der Lastverkehr mit jeder Grossbau-
stelle erheblich. Z.B. Karstadt Neubau, C&A Neubau, Kaiserpassage usw.
Das bedeutet erst viele Hundert Laster für das Abrissmaterial, dgl. fuer
den Aushub und schliesslich ganz viele für den Neubau.
Das alles hat beträchtliche Schaeden hinterlassen, auf deren Kosten man als
Hauseigentuemer sitzen bleibt. Da macht das Renovieren wirklich keinen
Spass mehr !
Wenn ich die politische Diskussion in der Zeitung richtig interpretiere
überlegt die Stadt die Kosten für die Erneuerung des Strassenoberbaus in
der Altstadt auch auf die Anlieger umzulegen. Die wären dann doppelt be-
straft.
Von der Laermbelaestignug ganz zu schweigen. --- Ich habe hier an anderer
Stelle schon von den paradiesischen Zustaenden beim "Tag der Niedersachsen"
berichtet. Damals war die Altstadt für den gesamten Verkehr gesperrt.
Ausnahmen gab es nur für Anlieger. War das ein herrlich ruhiges Wochenende!
Da konnte man dann wieder von Wohnwert sprechen. Der ist heutzutage leider
auf der Strecke geblieben.....